Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035316 times)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4020 am: 30.10.2023 12:02 »

Ich habe gerade erfahren, dass bei uns in der Landesoberbehörde schon wieder zwei Regierungsbeschäftigte gekündigt haben- beide E13, eine Dame sogar promoviert.

Die Gründe liegen in der fehlenden Wertschätzung, den starren Strukturen und eben auch am unterirdischen Gehalt. Beide wandern in die Privatwirtschaft ab.

Dann wird es doch langsam Zeit für Tariflas, sich woanders zu bewerben. Die beiden sollten hier als Vorbild dienen!

Im Ernst: Natürlich hat der öD nicht die Dynamik der pW, auch die Verdienstmöglichkeiten/Entwicklungsperspektiven sind doch jedem bekannt, der (in der Regel freiwillig) mit an Bord kommt.

Also, nicht klagen - bewerben!  ;) ;D

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4021 am: 30.10.2023 12:06 »
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4022 am: 30.10.2023 12:32 »
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4023 am: 30.10.2023 12:36 »
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4024 am: 30.10.2023 13:16 »
@Faunus: Hier geht es doch aber nicht darum, wer sich was leisten kann, sondern, wie der öffentliche Dienst in den Ländern seine Stellen besetzt bekommt

Und ob, genau darum geht es mir als AN: was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten.
Und da wir im ÖD sind, ist die soziale Komponente mehr zu berücksichtigen: ich hätte gerne so viel Gehalt für alle, dass die Kinder oder Eltern nicht betteln gehen müssen/ Pfandflaschen nicht aus den Mülleimern buddeln müssen/auf Teilnahme am Gesellschaftsleben verzichten müssen...zu meinen Rahmenbedingungen gehört also der soziale Frieden.

Das sich der eine oder andere AN darin übt, AG-Probleme für seine Interessen zu nutzen ist legitim und nicht zu überlesen.
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!
Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.

Un dnochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.


cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4025 am: 30.10.2023 13:32 »
@Faunus: Hier geht es doch aber nicht darum, wer sich was leisten kann, sondern, wie der öffentliche Dienst in den Ländern seine Stellen besetzt bekommt

Und ob, genau darum geht es mir als AN: was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten.

Das ist aber dein Privatproblem. Oder meinst du, dass der Preis irgendeines Produkts zwischen Köufer und Verkäufer mit der Maßgabe verhandet wird, was sich beide Seiten davon/ dafür leisten können? Nein; es geht um den Wert des Produkts, nicht, was man mit dem Geld tut. Und das Produkt, dessen Preis in den Tarif-Verhandlungen bestimmt wird, ist die der Arbeit der Angestellten. Nicht mehr, und auch nicht weniger.

Zitat

Und da wir im ÖD sind, ist die soziale Komponente mehr zu berücksichtigen

Nein, denn es handelt sich hierbei um einen Tausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ( Geld gegen Arbeitskraft) -- nicht um eine Sozialleistung. Für letztere ist der Staat mit seinen Sozialleistungen zuständig. Das hat aber nichts mit seiner Rolle als Arbeitgeber zu tun; mal davon abgesehen natürlich, dass er sich an die eigenen Rahmenbedingungen (hier als Mindestlohn als untere Lohngrenze) halten muss. Ansonsten sind die Länder genauso Arbeitgeber wie alle anderen auch.

btw: Wenn eine Tätigkeit weniger produktiv (also "wert") ist, als durch den Mindestlohn zu zahlen wäre, dann fällt diese entweder weg, oder muss durch Sozialleistungen unterstützt werden. Für letztere ist aber widerum der Staat (und das sind hier üblicherweise Gelder der Sozialversicherungen oder aus dem Bundeshaushalt, jedenfalls nicht aus dem der Länder) verantwortlich, nicht der Arbeitgeber. Hier zwei sachfremde Diskussionen -- Absicherung eines Mindestlebensstandard vs. Lohn-Höhe -- miteinander zu vermischen, ist nicht zielführend.
 
Zitat
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!

Nochmal: Die Länder, die sich in der TDL organisieren, sind Arbeitgeber wie andere auch. Natürlich stehen sie in Konkurrenz um fachkräfte mit anderen Arbeitgebern. Tatsächlich gilt im öffentlichen Dienst sogar offiziell die "Bestenauslese".

Wirtschaftspolitische Maßnahmen sind welche, die die Bundesregierung (und ggf. auch in geringem Rahmen die Landesregierungen) für alle Unternehmungen gleichermaßen und allgemein trifft. Ein vorsorgliches "wir nehmen nur den Ausschuss" ist hier jedenfalls nicht zielführend; und wäre auch für den gesamten Wirtschaftsstandort sehr schwierig.

Zitat
Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.

Dann müssen offenbar einfach die Leistungen, die der ÖD anbieten soll, heruntergefahren werden. Das ist möglich, und wäre eine politische Entscheidung. Im Bereich der Juristen würde dies etwa längere Verfahren bedeuten, da die Überlastung der Gerichte weiter zunähme. Und so lassen sich noch eine Vielzahl weiterer Beispiele konstruieren. Wenn der ÖD bestimmte Aufgaben wahrnehmen soll, dann muss er dafür auch das passende Personal halten können. Klar, könnte man auch per Zwangsdienst hinbekommen, würde aber leider der Berufsfreiheit entgegenstehen (auch wenn CDU und leider auch Steinmeier und mancher in der SPD von solchen Zwangsphantasien für "junge Menschen" begeistert zu sein scheint; aber das ist eine andere Diskussion).

Zitat
Un dnochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.

Klar, der AG muss seine Probleme selbst lösen. Der AN im AN-Arbeitsmarkt kann nur sagen "im Zweifelsfall gehe ich eben"/ "komme gar nicht erst". Und dann muss der AG darauf reagieren. Entweder die Aufgaben bleiben unbearbeitet, oder müssen durch Externe erledigt werden. Kostet dann alle Beteiligten mehr.

Es geht doch nur darum, dass es Berufszweige gibt, die hier berechtigt Druck machen können. Die eben nicht nur rumjammern "Hilfe, durch die Inflation kann ich mir weniger leisten", sondern ein echtes Argument für höhere Löhne haben: "Wenn du willst, dass ich weiter für dich arbeite, dann zahle mir mehr, sonst bin ich weg -- und Ersatz bekommst du für mich auch nicht"...

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4026 am: 30.10.2023 13:37 »
Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!
Hier hast du einen kleinen Denkfehler.
Wenn wir z.B. keine funktionierende Infrastruktur haben, weil Brücken gesperrt sind, weil die Facharbeiter im öD fehlen, dann kann die PW ebenfalls nicht unseren Wohlstand erwirtschaften.
Zitat
Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.
Korrekt, mithalten können sie eh nicht, also sollten sie sich auch nicht um die Fachkräfte kloppen.
Aber wenn der öD es sich leisten kann, externe Mitarbeiter einzukaufen um seine Aufgaben zu erledigen, dann könnte er auch das Gehalt für diese direkt bezahlen und Geld sparen.

Zitat
Un dnochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.
Absolut korrekt und es ist auch nicht Aufgabe der Gewerkschaft, dieses dem AG zu sagen.
Denn der AG könnte jederzeit Zulagen in beliebiger Höhe auszahlen. (Bund/Kommune habe doch schon eine aussertarifliche 1000€ extra Zulage)

Aber die Gewerkschaft, könnte sich dieses zu Nutze machen, um für die anderen Angestellten mehr rauszuholen.

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4027 am: 30.10.2023 13:55 »
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?

Der neue Job ist 50km weit entfernt, ich warte ergo die zweite Verhandlungsrunde diese Woche ab und welche Zahlen da konkret genannt werden.

EloynMuskel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4028 am: 30.10.2023 14:23 »
5% für 12 Monate und stufengleiche Erhöhung  ;)

cyrix42

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« Antwort #4029 am: 30.10.2023 14:29 »
Hier das erste AG-Angebot aus der TVöD-Tarifrunde Anfang des Jahres:

Zitat
23.02.2023
    Die Arbeitgeberseite legt ein Angebot vor:

        Laufzeit: 01.01.2023 bis 31.03.2025 - 27 Monate!
        Entgelterhöhung:
            01.10.2023: +3%
            01.06.2024: +2%
        Einmalzahlungen:
            Mai 2023: 1500 €
            Januar 2024: 1000 €
        Anhebung der Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld):
            2023: Erhöhung auf 75% (E 9a bis E 15)
            2024: Erhöhung auf 90% (alle Entgeltgruppen)

(Durch die Erhöhung der JSZ wären das in den EG 13-15 für 2023 insgesamt 4,9% und für 2024 weitere 3,2% tabellenwirksame Lohnerhöhung gewesen; insgesamt auf die Laufzeit knapp 8,3%.)
« Last Edit: 30.10.2023 14:44 von cyrix42 »

Farold

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4030 am: 30.10.2023 14:30 »
Warum macht man es bei sämtlichen Tarifverhandlungen aller Gewerkschaften mit den Arbeitgebern nicht so wie bei der Papstwahl auch: Die hohen Damen und Herren werden bei Wasser und Brot eingeschlossen und dürfen erst wieder raus wenn sie sich einig sind. Zur Belohnung gibt es nach getaner Arbeit dann auch die lang ersehnten Lachshäppchen und ein Gläschen Sekt. Würde man das so machen wären sich die Herrschaften sicher ganz schnell einig und Streik & Co. auf Kosten Unbeteiligter könnte allen erspart bleiben.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4031 am: 30.10.2023 14:35 »
... weil das auch bei der Papstwahl nicht so stattfindet. Die Kardinäle werden nicht einmal mehr "eingesperrt"...

NelsonMuntz

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« Antwort #4032 am: 30.10.2023 15:05 »
Ich dachte, sie hat schon ein Angebot...

Jup

Wo ist dann das Problem? Ich habe bisher nur Klagen über den "miesen öD" gelesen. Was hält Dich?

Der neue Job ist 50km weit entfernt, ich warte ergo die zweite Verhandlungsrunde diese Woche ab und welche Zahlen da konkret genannt werden.

50km? Und das neue Gehalt macht die Fahrtkosten nicht wett? Kein Homeoffice? Dann ist es auch kein gutes Angebot und kann in die Tonne. (Meine Dienstelle ist 70km entfernt - ich fahre da aber nur 2 mal im Monat hin).


Faunus

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« Antwort #4033 am: 30.10.2023 16:07 »
@Faunus: Hier geht es doch aber nicht darum, wer sich was leisten kann, sondern, wie der öffentliche Dienst in den Ländern seine Stellen besetzt bekommt

Und ob, genau darum geht es mir als AN: was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten.

Das ist aber dein Privatproblem.


Unter Rahmenbedingungen reden wir von Flexibilität der Arbeitszeit, HO usw.

Mir scheint, Du hast mit "leisten können" etwas anderes verstanden.
Wir müssen uns alle ein Dach über den Kopf, das "tägl. Brot leisten" können und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Mit leisten meine ich nicht jeden Sonntag ein Kobe Wagyu Filet auf dem Teller jedes Familienmitglieds.
 


Und da wir im ÖD sind, ist die soziale Komponente mehr zu berücksichtigen

Nein, denn es handelt sich hierbei um einen Tausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ( Geld gegen Arbeitskraft) -- nicht um eine Sozialleistung.

Was bedeutet bei Dir der Satz:
Zitat
".... was kann ich mir vom Verkauf meiner Arbeitskraft mit welchen bestmöglichen Rahmenbedingungen leisten. ...
wenn nicht als
Zitat
Geld gegen Arbeitskraft
?!

Von Sozialleistung habe ich nichts geschrieben, aber von sozialer Komponente (oder auch sozialer Marktwitschaft).  Der Staat ist verpflichtet eine Vorreiterrolle einzunehmen, den Mindestlohn selbst zu zahlen und nicht eine Reinigungsfirma zu beauftragen, die Ihren MA 5 EUR Stundenlohn zahlt. Wenn Du andere Meinung sein solltest...
Jeder Mensch soll von dem was er erwirtschaftet, sorgenfrei leben können. Andernfalls machen wir die Schulen zu und führen die Kinderarbeit wieder ein. Auch solch strukturierte Staaten können gut existieren.



Das Fachkräftemangel-Argument kann aber aus AG-Sicht nicht ziehen: nehme ich der PW die wirklich guten Leute mit höheren Gehältern weg, dann kann die PW mit Ihren Exportzahlen halt international nicht mehr mithalten und der Staat hat das nachsehen. Die PW erwirtschaftet unseren Wohlstand, der ÖD erwirtschaftet in der Regel nichts, sondern verwaltet!

Nochmal: Die Länder, die sich in der TDL organisieren, sind Arbeitgeber wie andere auch. Natürlich stehen sie in Konkurrenz um fachkräfte mit anderen Arbeitgebern. Tatsächlich gilt im öffentlichen Dienst sogar offiziell die "Bestenauslese".


Sind sie nicht. Es ist nicht das Ziel des ÖD etwas zu erwirtschaften, sonst müssten z.B.Schulgebühren und Studiengebühren an staatlichen Einrichtungen entsprechend erhoben werden. Den ÖD mit einem Autobauer, Softwareunternhemen oder Bäckereikette gleichzusetzten funktioniert nicht.

BTW. Bestenauslese:
Verwaltungsfachschulen des ÖD haben eine Bestenauslese.
Ein MINT-Studiengang an einer Hochschule leider schon lange nicht mehr.



Der ÖD kann es sich auch garnicht leisten, sich mit der PW finanziell um die Fachkräfte zu  kloppen.

Dann müssen offenbar einfach die Leistungen, die der ÖD anbieten soll, heruntergefahren werden.

Ich habe mich schon immer gefragt, wie man mit weniger Schulen bzw. Klassen/weniger Hochschulen usw. also mit weniger Personal als heute die geburtenstarken Jahrgänge durch das Bildungssystem gebracht hat.



Und nochmals: es ist nicht die Aufgabe des AN dem AG zu sagen, wie er seine Leerstellen besetzten kann/zu besetzten hat oder bei dem überbordenden Bürokratismus überhaupt noch besetzten muss. Auch das sollte mal überlegt werden.

Klar, der AG muss seine Probleme selbst lösen. Der AN im AN-Arbeitsmarkt kann nur sagen "im Zweifelsfall gehe ich eben"/ "komme gar nicht erst". Und dann muss der AG darauf reagieren. Entweder die Aufgaben bleiben unbearbeitet, oder müssen durch Externe erledigt werden. Kostet dann alle Beteiligten mehr.


Und ich denke, es gibt viel "Streich-Potential"

sebbo83

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« Antwort #4034 am: 30.10.2023 16:28 »
Und ich denke, es gibt viel "Streich-Potential"

Jo, da ist was wahres dran. Und wenn es auch für einige Foristen hart klingen mag, aber das "Streich-Potential" liegt vor allem bei dem allgemeinen Bürosachbearbeiter. Unsere Abteilung lief auch eine Zeit lang ohne eine Sekretärin. Das bereits für mehr als 2 Jahre. Die Aufgaben haben dann die studierten Facharbeiter mit übernommen. Also Sitzungen vorbereiten, Reisekostenerstattung, Haushalt, Büromaterialienbestellung, etc. Ging auch, irgendwie ...
Aber wenn der letzte Brückenbauingenieur gegangen ist, dann werden keine Landesstraßen mehr erneuert werden können, oder die Aufgaben extern vergeben - aber auch da muss mindestens ein kompetenter Mensch im öD sitzen, der die Pläne aus der PW noch fach- und sachgemäß prüft. Das wird keiner unter einer E9 machen können.

Der Beitrag ist als zugespitzt zu verstehen, entspricht aber einer wachsenden Gefahr...