Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035445 times)

RsQ

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4680 am: 10.11.2023 15:26 »
Wie gesagt… bei uns hat eine Germanistin die E13 Stelle dankend abgelehnt und ist woanders untergekommen, mit mehr Gehalt plus Home Office an fünf Tagen pro Woche.
Eine Germanistin? Also den Job möchte ich gern sehen, für den man mit dieser Nischenqualifikation eine E13 ablehnt ...  ???

RsQ

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4681 am: 10.11.2023 15:33 »
Effektiv (aber nicht seriös) wäre es, wenn plözlich ein Großteil der Mitarbeiter zufällig zu gleichen Zeit einige Wochen krankheitsbedingt ausfällt.
Wenn man nicht krank ist, finde ich das asozial. Dann hat man nicht den Mut, "vernünftig" zu streiken bzw. seine Interessen zu vertreten.

Bei uns jedenfalls machen viele AN nur noch Dienst nach Vorschrift.
"Dienst nach Vorschrift" ist per se nichts Schlimmes. Genau genommen ist er sogar genau richtig. Damit zu drohen, dürfte keinen AG aufschrecken.

RsQ

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4682 am: 10.11.2023 15:41 »
In meiner Welt bedeutet Urlaub Ablenkung, wegfahren, schöne Erlebnisse mit Freunden und Mann…

Tja ich musste einige Freunde vertrösten, die Kraft reicht derzeit einfach nicht aus für Konzertbesuche oder abends was Essen gehen.

Mein Leben habe ich mir anders vorgestellt.
Man muss aber so fair sein: Das ist kein Thema/Problem des Arbeitgebers. Urlaub dient tatsächlich dem Erhalt/der Wiederherstellung der Arbeitskraft. Dass manche da eine Weltreise machen, ist individueller Wunsch - auf der Couch zu liegen, erfüllt den Anspruch genauso.

Wenn es grundlegende Probleme mit Freizeit gibt, soll tatsächlich über einen Jobwechsel oder eine andere Arbeitszeit nachgedacht werden. "AU-feiern" löst das Problem jedenfalls nicht.

RsQ

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4683 am: 10.11.2023 15:42 »
In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.
Also ein ganzes Jahr 2024 ohne tabellenwirksame Erhöhung wäre schon ein Riesen-Flop, oder? Man sollte sich da nicht von IAP oder anderen Einmaleffekten blenden lassen.

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4684 am: 10.11.2023 15:46 »
Vielleicht erleben wir ja doch eine Überraschung und erhalten 2024 7% + 3000 Euro auf 15 Monate.

Das wäre aber eine böse Überraschung  ;)
Laufen die Verhandlungen im TVL denn derzeit so gut, dass das eine Enttäuschung wäre?
7% auf 15 Monate wären 5,6% mehr Lohn pa und damit besser als die Erhöhung die man in den höheren EG-Stufen des TVÖD bekommen wird.
Klar, wir brauchen nicht darüber zu reden, dass das im Vergleich zur Inflation immer noch deutlich zu wenig ist. Aber dass man die TVÖD Ergebnisse derart überflügelt, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Aber verdient hättet ihr es. Insbesondere in den höheren EG ist der TVL ja noch ein Stückchen hinter dem TVÖD.

VFA West

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4685 am: 10.11.2023 15:52 »
Ich selbst war so doof und habe meinen Job einfach gekündigt, weil es mir nicht gut ging.
Heute würde ich es definitiv anders machen: Wenn es einem nicht gut, dann lässt man sich aus dem Verkehr ziehen. Punkt. Bestenfalls kann man in dieser Zeit genug Kraft tanken und sich woanders bewerben. Ansonsten geht man dann halt irgendwann zurück und fährt sich selbst ein bisschen runter.

Krank wird man m.M.n. nur, wenn das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen nicht stimmt; man also viel zu viel gibt und viel zu viel Negatives aufnimmt. Dabei muss man das nicht. Es KANN niemand von einem erwarten, dass man allein das schafft, was zuvor 5 Leute gemacht haben. Es gibt aber Menschen (so wie ich), die sich einfach selbst zu sehr unter Druck setzen; nicht "Nein" sagen können, etc. ... In der Regel reißt einem der AG nicht den Kopf ab, wenn man ihm sagt, dass es einfach nicht geht. Solange man einen unbefristeten Vertrag hat, kann einem eigentlich überhaupt nichts passieren. Leider hatte ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht verinnerlicht und mich selbst kaputt gemacht. Aber wir "einfachen Angestellten" sind nicht verantwortlich dafür, dass der Laden läuft. Wir können nicht die Welt retten. Wir können nur das tun, was geht. Alles andere liegt nicht in unserer Verantwortung.

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4686 am: 10.11.2023 16:08 »
In 2024 rechne ich nur mit der IAP in Raten.
Eine tabellenwirksame Erhöhung dann ab 2025. Laufzeit insgesamt 27 Monate.
Also ein ganzes Jahr 2024 ohne tabellenwirksame Erhöhung wäre schon ein Riesen-Flop, oder? Man sollte sich da nicht von IAP oder anderen Einmaleffekten blenden lassen.

Das war aber selbst im TvöD so. Die 3000€ IAP wurden zur Überbrückung von 14 Nullmonaten verwendet. Das würde ich also als gesetzt ansehen. Die Erhöhung erfolgt nicht vor Ende 2024. Die Frage ist nur die Art und nominale Höhe der Tabellensteigerung und die Laufzeit.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4687 am: 10.11.2023 17:25 »

Ich vermute auch, dass es auf einen Kompromiss hinaus läuft a la TVöD. Ein Teil der IAP zeitnah zu Beginn 2024, danach Restaufzehrung monatlich und ggf. ebenfalls ab drittem Quartal 2024 eine Tariferhöhung bestehend aus Sockel und Prozenten. Für die untersten EG gibts bis zu 15% insgesamt und oben rum die prophezeiten 7%.

Es heißt dann wieder und wieder: Jetzt sind gerade sehr schwierige Zeiten. AG und Gewerkschaften haben sich geeinigt, das in einer späteren Tarifrunde noch einmal aufzugreifen. Und täglich grüßt das Murmeltier. Aber wenn sie ganz hartnäckig dran bleiben, haben meine Enkel vielleicht mal was davon ;)

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Mint

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4688 am: 10.11.2023 18:20 »
Wenn das so kommt, wird es als Brandbeschleuniger die Wechselbereitschaft gerade bei Leistungswilligen und klugen Köpfen deutlich erhöhen. Und die Zahl der Minderleister wird deutlich steigen. Gibt es den niemand, der das Füllhorn der Weisheit über die TDL ausschütten kann?

Mit Sicherheit liest die TDL hier mit:

Liebe TDL, liefern oder mit den Konsequenzen leben. Der Geiz wird schlussendlich doppelt so teuer enden. Gerade habe ich gelesen, dass der Etat für das Bürgergeld in diesem Jahr um mind. zwei Mrd. aufgestockt werden muss und weitere Mrd. Sind nicht ausgeschlossen. Für alles ist Geld da, bei uns wird geknausert.

pallas

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ellie

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4690 am: 10.11.2023 20:02 »
Ich selbst war so doof und habe meinen Job einfach gekündigt, weil es mir nicht gut ging.
Heute würde ich es definitiv anders machen: Wenn es einem nicht gut, dann lässt man sich aus dem Verkehr ziehen. Punkt. Bestenfalls kann man in dieser Zeit genug Kraft tanken und sich woanders bewerben. Ansonsten geht man dann halt irgendwann zurück und fährt sich selbst ein bisschen runter.

Krank wird man m.M.n. nur, wenn das Verhältnis zwischen Geben und Nehmen nicht stimmt; man also viel zu viel gibt und viel zu viel Negatives aufnimmt. Dabei muss man das nicht. Es KANN niemand von einem erwarten, dass man allein das schafft, was zuvor 5 Leute gemacht haben. Es gibt aber Menschen (so wie ich), die sich einfach selbst zu sehr unter Druck setzen; nicht "Nein" sagen können, etc. ... In der Regel reißt einem der AG nicht den Kopf ab, wenn man ihm sagt, dass es einfach nicht geht. Solange man einen unbefristeten Vertrag hat, kann einem eigentlich überhaupt nichts passieren. Leider hatte ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht verinnerlicht und mich selbst kaputt gemacht. Aber wir "einfachen Angestellten" sind nicht verantwortlich dafür, dass der Laden läuft. Wir können nicht die Welt retten. Wir können nur das tun, was geht. Alles andere liegt nicht in unserer Verantwortung.


und leider dankt es euch auch keiner, wenn ihr mehr geben wollt, als gesund ist!

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4691 am: 10.11.2023 20:06 »
Wenn das so kommt, wird es als Brandbeschleuniger die Wechselbereitschaft gerade bei Leistungswilligen und klugen Köpfen deutlich erhöhen. Und die Zahl der Minderleister wird deutlich steigen. Gibt es den niemand, der das Füllhorn der Weisheit über die TDL ausschütten kann?

Mit Sicherheit liest die TDL hier mit:

Liebe TDL, liefern oder mit den Konsequenzen leben. Der Geiz wird schlussendlich doppelt so teuer enden. Gerade habe ich gelesen, dass der Etat für das Bürgergeld in diesem Jahr um mind. zwei Mrd. aufgestockt werden muss und weitere Mrd. Sind nicht ausgeschlossen. Für alles ist Geld da, bei uns wird geknausert.

... und falls die TDL nicht "mitliest" , hier die Adressen für diesen und andere Beiträge :

Markus Geyer / Geschäftsführer/ info@tdl-online.de

Dr. Till Sachadae /Stellvertretender Geschäftsführer/ info@tdl-online.de 

postalisch :Georgenstraße 23 in 10117 Berlin


Mario Nette

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4692 am: 10.11.2023 20:42 »
...

Es heißt dann wieder und wieder: Jetzt sind gerade sehr schwierige Zeiten. AG und Gewerkschaften haben sich geeinigt, das in einer späteren Tarifrunde noch einmal aufzugreifen. Und täglich grüßt das Murmeltier.

...

Wenn man solche Argumente tatsächlich gelten lassen sollte, "unterhält" man sich aber auch in absehbarer Zeit wieder und macht keine Laufzeit von 24 Monaten oder mehr.

LehrerBW

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4693 am: 10.11.2023 21:26 »

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Wurde denn gestreikt?
Soweit ich mich erinnern kann kam das Ergebnis durch eine Schlichtung zustande.

daseinsvorsorge

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« Antwort #4694 am: 10.11.2023 21:44 »

Lieber Ulf,

für ein Ergebnis "a la TVÖD "mußte wochenlang gestreikt werden - das scheinen Sie wohl vergessen zu haben. Und davon sind die AN beim TVL doch meilenweit entfernt. Von daher gibt´s maximal 75% des TVÖD- Ergebnisses.

Wurde denn gestreikt?
Soweit ich mich erinnern kann kam das Ergebnis durch eine Schlichtung zustande.

Natürlich wurde gestreikt - und zwar öffentlichkeitswirksam und bundesweit. Aber was hat die Schlichtung  damit zu tun ? Höchstens,dass di Streiks mit dazu geführt haben, dass die AGs in die Schlichtung gegangen sind.
« Last Edit: 10.11.2023 21:52 von daseinsvorsorge »