Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion I  (Read 807869 times)

Masterofdesaster

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3765 am: 11.03.2023 21:38 »
Echt schwacher Abschluss und das bei Milliardengewinnen  :(
Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für uns. ABER da wir eine ganz andere Verteilung der Entgeltgruppen haben, sollten wir das wohl auch nicht überbewerten.

SVAbackagain

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« Antwort #3766 am: 11.03.2023 21:53 »
Meiner intensiven Auseinandersetzung mit politischer Theorie im Studium sowie im Rahmen meiner Lehrtätigkeit. Wenn Dir meine Aussagen zu bildhaft sind, versuche ich gerne einen Ansatz mit Handpuppen, der Dir besser gerecht wird.

Du wirkst gestresst. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.

Befasst Du Dich jetzt mit dem nächsten Thema, von dem Du keine Ahnung hast?

Sozialarbeiter

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« Antwort #3767 am: 11.03.2023 21:54 »

Somit gibt es das Geld früher. An der Höhe hat sich nix getan.

Verstehe ich nicht. Wenn die Erhöhung früher kommt, bekommt der Arbeitnehmer mehr Geld, als wenn es später kommt.

Im Angebot der Post waren auch 3000€ steuerfreie Prämie geplant, allerdings über den ganzen Zeitraum 01/23 bis 12/24 gezogen, sodass davon Leute, die früher aufhören oder später einsteigen, nicht vollständig alles bekommen hätten, was sie vlt. jetzt erhalten.

Weiterhin sah das Angebot ab 01/24 eine tabellenwirksame Erhöhung um 150€ und ab 12/24 um weitere 190€ vor.  Das macht in Summe  bis zum Ende der Laufzeit in 12/24 insgesamt 1990€. Im nun vorliegenden Angebot/ der Einigung sind es ab 04/24 pro Monat also 340€ mehr, was dann 3060€ mehr ggü. jetzt entspricht.

Der AG hat also sein Angebot um etwa 1k€ (AN-)Brutto / Jahr erhöht.

(Wie mit dem dreizehnten Monatsgehalt bei der Post bezügl. dieser Erhöhung umzugehen ist, weiß ich aber nicht.)
Danke für die Gegenüberstellung.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

Ramirez

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« Antwort #3768 am: 11.03.2023 22:34 »
Es finden sich immer Argumente, etwas nicht zu tun. Suchen wir lieber nach Möglichkeiten, etwas dennoch zu tun! Der Sinn CO2-armer Wärmeerzeugung liegt ja auf der Hand.

Liegt er abseits unbelegter Ideologie nicht, zudem vollkommen unabhängig von einer Tarifverhandlung.
Treibhauseffekt aufgrund menschengemachter CO2 Emission ist unbelegte Ideologie?
Wenn Sie das sagen..., ich habe etwas vollkommen anderes geschrieben.
Nicht sagen, fragen. Was hast du denn gemeint?

...Umgekehrt wird ein Schuh draus, siehe den Umfang der steuerlichen Zuschüsse an die sozialversicherungen...
1. Ich habe negiert das der Sinn einer CO2 armen Wärmeerzeugung auf der Hand liegt
2. Es ist wirklich erschreckend wie das wirkt, ich erhöhe von 90% auf 95% des Bevölkerungsanteils, dem man alles erzählen kann, weil Zahlen nicht geprüft/verstanden/begriffen werden.

Stempelroboter

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« Antwort #3769 am: 12.03.2023 08:29 »
Meiner intensiven Auseinandersetzung mit politischer Theorie im Studium sowie im Rahmen meiner Lehrtätigkeit. Wenn Dir meine Aussagen zu bildhaft sind, versuche ich gerne einen Ansatz mit Handpuppen, der Dir besser gerecht wird.

Du wirkst gestresst. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.

Gute, souveräne Reaktion, mehr kann sowieso nur der Therapeut bewirken.

Stempelroboter

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« Antwort #3770 am: 12.03.2023 08:31 »
Echt schwacher Abschluss und das bei Milliardengewinnen  :(
Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für uns. ABER da wir eine ganz andere Verteilung der Entgeltgruppen haben, sollten wir das wohl auch nicht überbewerten.

So ist es, aber eine Tendenz kann man natürlich ableiten.

Britta2

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« Antwort #3771 am: 12.03.2023 08:41 »
Echt schwacher Abschluss und das bei Milliardengewinnen  :(
Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für uns. ABER da wir eine ganz andere Verteilung der Entgeltgruppen haben, sollten wir das wohl auch nicht überbewerten.

So ist es, aber eine Tendenz kann man natürlich ableiten.

Dem stimme auch ich gern zu. Krux am gestrigen Ergebnis bleibt nur - wenn jedes Grüppchen für sich komplett alleine solche Abschlüsse kassiert und alle Anderen meinen "geht mich doch nichts an" - dann ist trotzdem VERDI für Alle "Verhandlungspartner" - d.h. wenn jeder einzelne "Fachbereich" miese Abschlüsse vermittelt bekommt, ohne dass das je als Gesamtheit betrachtet und ausgewertet wird, dann bringt das doch nicht wirklich jemals eine Veränderung. Nein, ich bin kein Sozialist oder sowas.  Wenn wir als Aprilscherz medienwirksam auch ne miese Nummer zugeschoben bekommen, erklären die 160.000 Postler dann auch "geht uns doch nichts an". Jeder gegen jeden, Ignoranz überwiegt - perfekte Voraussetzung für leichtes Spiel - da ist uns z.B. Frankreich weit voraus!

Hausmeister

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« Antwort #3772 am: 12.03.2023 08:43 »
Das ist das schöne an Frankreich, die fackeln nicht lange, aber der Deutsche Michel, ist ja genügsam, und lässt sich schön verarschen 😅

Johannes1893

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« Antwort #3773 am: 12.03.2023 09:47 »
Einen Mindestbetrag vom Azubi bis zum Amtsleiter wird es im öD nicht geben. Aber der Abschluss bei der Post hat folgendes gezeigt, woraus man durchaus Dinge ableiten kann:

- Ver.di hat kein Interesse an unbefristeten Streiks
- Ver.di akzeptiert Laufzeiten 24 Monate plus
- Ver.di ist bereit die Inflationsprämie komplett mit Tabellenerhöhungen gegenzurechnen
- Das wichtigste Verhandlungsziel sind Mindestbeträge

Jetzt wirft man das in den Mixer und bekommt ein zusammengeschustertes, schöngerechnetes Ergebnis das weite Teile mit Enttäuschung zurück lässt.

Prüfer SH

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« Antwort #3774 am: 12.03.2023 09:53 »
Und die meisten feiern das Ergebnis sogar, weil es von der Höhe natürlich deutlich höher ist, als alle vorherigen Ergebnisse.

Besser kann es für Verdi kaum laufen.

daseinsvorsorge

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« Antwort #3775 am: 12.03.2023 10:12 »
Miloe hat Kritik geäußert. Das darf der Gewerkschaftsbückling nach daseinsvorsorge nicht. Ergo kann er kein Mitglied sein.  ::)

Passt aber: Selbst ein fast kommunistisches Ergebnis bei der Urabstimmung für den Streik ist für die Führung unbeachtlich, da wird eben mal schnell ein kaum besseres Angebot angenommen. Wenn also der Wille der Mehrheit der Mitglieder für Verdi keinen Wert hat, kann Kritik des Einzelnen nur verpönt sein. ;)

Ganz im Gegenteil. Wenn aber mit "Kritik" nur das Versagen bezgl.  eigener Verhandlungen mit dem AG überspielt werden soll- dann ist es dies insbesondere für Fach-und Fühgrungselite > EG9a erschreckend. Die negative Koalitionsfreiheit scheint für sehr viele freie AN nur noch Hilflosigkeit und Überforderung zu produzieren.

Deshalb seit Jahren mein Vorschlag: Die Gründung der Spartengewerkschaft FuFÖD (Fach-und Fühgrungselite im ÖD)- dann kann mann endlich aktiv werden und seine Hilflosigkeit und Überforderung in der Gemeinschaft überwinden.

Junge

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« Antwort #3776 am: 12.03.2023 10:17 »
Super Ergebnis der Postler und ich hoffe das es für den öffentlichen ein ähnliches Ergebnis wird.
Nicht immer nur meckern auch mal genießen und freuen.
Grüße Axel

RadWirdKommen

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« Antwort #3777 am: 12.03.2023 10:20 »
Das ist das schöne an Frankreich, die fackeln nicht lange, aber der Deutsche Michel, ist ja genügsam, und lässt sich schön verarschen 😅

Frage: Wie oft haben sie für mehr Lohn gestreikt? Wann würden sie streiken? Nur mit Streik und wahrscheinlich eher einem langem Streik würde man mehr durchgesetzt bekommen. Das Problem von Verdi ist aber die Streikkasse ist wohl nicht groß genug weil es eben zu wenig Mitglieder gibt.

Deutschland: Die meisten streiken nur noch wenn Streikgeld gezahlt wird. Wer würde 10 oder mehr Tage unbefristet streiken wenn es kein Streikgeld gibt?

Frankreich: Wirklich sehr viele streiken hier OHNE Streikgeld zu bekommen. Viele sehen die Streiks als Investition in die Zukunft und verzichten dann auch mal auf Geld. Auch ist hier die Solidarität unter den verschiedenen Berufsgruppen größer weswegen viele mitstreiken auch wenn es gar nicht um ihr Geld geht.

Fazit: Das Problem ist wohl eher die meisten hier in Deutschland sind (noch) satt genug weswegen sie nicht mehr auf die Straße gehen. Auch fehlt es an Solidarität.

daseinsvorsorge

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« Antwort #3778 am: 12.03.2023 10:21 »
Meiner intensiven Auseinandersetzung mit politischer Theorie im Studium sowie im Rahmen meiner Lehrtätigkeit. Wenn Dir meine Aussagen zu bildhaft sind, versuche ich gerne einen Ansatz mit Handpuppen, der Dir besser gerecht wird.

Du wirkst gestresst. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.

Gute, souveräne Reaktion, mehr kann sowieso nur der Therapeut bewirken.

Therapie war lange die Hoffnung; aber selbst ein längerer stationärer Aufenthalt - finanziert mit Spenden von Wohlfahrtsverbänden ob der Lücke in der privaten KK- hat leider nur wenig bewirkt.

Junge

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« Antwort #3779 am: 12.03.2023 10:22 »
Das ist das schöne an Frankreich, die fackeln nicht lange, aber der Deutsche Michel, ist ja genügsam, und lässt sich schön verarschen 😅

Frage: Wie oft haben sie für mehr Lohn gestreikt? Wann würden sie streiken? Nur mit Streik und wahrscheinlich eher einem langem Streik würde man mehr durchgesetzt bekommen. Das Problem von Verdi ist aber die Streikkasse ist wohl nicht groß genug weil es eben zu wenig Mitglieder gibt.

Deutschland: Die meisten streiken nur noch wenn Streikgeld gezahlt wird. Wer würde 10 oder mehr Tage unbefristet streiken wenn es kein Streikgeld gibt?

Frankreich: Wirklich sehr viele streiken hier OHNE Streikgeld zu bekommen. Viele sehen die Streiks als Investition in die Zukunft und verzichten dann auch mal auf Geld. Auch ist hier die Solidarität unter den verschiedenen Berufsgruppen größer weswegen viele mitstreiken auch wenn es gar nicht um ihr Geld geht.

Fazit: Das Problem ist wohl eher die meisten hier in Deutschland sind (noch) satt genug weswegen sie nicht mehr auf die Straße gehen. Auch fehlt es an Solidarität.