Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567681 times)

Tagelöhner

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1095 am: 01.04.2023 13:29 »
Es zu verallgmeinern war vlt. ein Fehler meinerseits, aber in den meisten Fällen ist es ähnlich wie bei mir zur Zeit. Ich arbeite seit 4 Jahren auf einer Stelle, die mit EG 9a/A9 bewertet ist, da Beamten aber eine Probezeit von 3 Jahren haben und einen Verbot von Sprungbeförderung haben werde ich immer noch mit A6 besoldet. Meine Angestellten Kollegen im vergleich kriegen für die gleiche Arbeit EG9a und das auch mit 39h, wobei ich 41 h arbeiten muss.
Dieses angebliche schmücken von man zahlt keine Steuern etc. sind nur Beschmückungen des geringen Gehalts von Beamten. Es gibt kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld. Bei den Beamten wird gekürzt wo es nur geht, da wir auch nicht so etwas wie eine Gewerkschaft haben, die sich für uns einsetzt.

Ja, es gibt auch Vorteile wie dei Pension und die PKV, aber kann mir denn Jemand versichern, dass ich so lange leben werde um die Pension zu erhalten...? Daher finde ich das Jetzt und Heute viel wichtiger ist.

So einen einseitig dargestellten Schmarrn kann ich nicht unkommentiert stehen lassen. Um welchen Dienstherrn handelt es sich denn, vermutlich der Bund? Am Beispiel Baden-Württemberg sieht die Rechnung z.B. schon ganz anders aus:

Stellen die mit E9a oder b im Tarifbereich bewertet sind, sind im Beamtenbereich nicht selten mindestens A10-Dienstposten. Durch die Umsetzung der Vorgaben des BVerfG zur amtsangemessenen Alimentation werden alle Eingangsämter bis A10 um eine Stufe angehoben. Der mittlere technische Dienst beginnt demnach zukünftig in A8 (statt früher A7), der mittlere nichttechnische Dienst in A7 (statt früher A8). Das Urlaubsgeld etc. wurde in Baden-Württemberg vor langer Zeit in den monatlichen Sold überführt, und dieser dementsprechend erhöht. Dass es sich dabei um eine insgesamt bessere Lösung handelt, braucht man jedem mit etwas Grips nicht erklären. Daran erinnern sich nur viele nicht mehr, und fordern frech eine Wiedereinführung einer Sonderzahlung. Beamte haben eine unglaublich starke und einflussreiche Lobby, siehe Beamtengewerkschaften und da Spitzenämter in Deutschland von Beamten besetzt sind.

-Was ist nun außerdem mit den Vorteilen, die eine private Krankenversicherung mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die eine Weiterzahlung der vollen Bezüge im Krankheitsfall mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was mit den Vorteilen, die eine lebenslange Alimentation bei vorzeitigem krankheitsbedingten Ausstieg aus dem Dienstverhältnis mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den günstigeren Konditionen beim Abschluss von Kreditfinanzierungen und Versicherungen? Wird ignoriert...
-Was ist mit Vorteilen, die die Pflicht zur deutlich späteren Vorlage einer AU-Bescheinigung mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die eine Absicherung der ganzen Familie im Todes-/Krankheitsfall mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die die ganzen Kinder-/Familienzulagen mit sich bringen? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, dass Beamte oftmals deutlich bessere Aufstiegs-/Karrieremöglichkeiten als Angestellte haben, da hochrangigere Posten oft nur Beamte erhalten können? Wird ignoriert...
usw. usw.

In Baden-Württemberg ist die erste Beförderung oftmals nur eine Formalität und erfolgt nach der Mindestwartezeit. Danach dauerts dann auch mal etwas länger. Probezeiten werden oftmals auch stark reduziert, wenn Besetzungsdruck herrscht und noch großzügig Zeiten aus vorherigen Arbeitsverhältnissen wohlwollend anerkannt werden.

Also Rumgeheule auf ganz großem Niveau. Aber das ist man von Beamten irgendwie gewöhnt.  ;D

Außerdem kann man schwer davon ausgehen, dass die Tarifergebnisse wie so oft (annähernd) inhaltsgleich auf Beamte und Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden, denn auch hier haben oberste Gerichte inzwischen engere Grenzen der Zulässigkeit einer Benachteiligung gezogen.
« Last Edit: 01.04.2023 13:39 von Tagelöhner »

Ramirez

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1096 am: 01.04.2023 15:25 »
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Es zu verallgmeinern war vlt. ein Fehler meinerseits, aber in den meisten Fällen ist es ähnlich wie bei mir zur Zeit. Ich arbeite seit 4 Jahren auf einer Stelle, die mit EG 9a/A9 bewertet ist, da Beamten aber eine Probezeit von 3 Jahren haben und einen Verbot von Sprungbeförderung haben werde ich immer noch mit A6 besoldet. Meine Angestellten Kollegen im vergleich kriegen für die gleiche Arbeit EG9a und das auch mit 39h, wobei ich 41 h arbeiten muss.
Dieses angebliche schmücken von man zahlt keine Steuern etc. sind nur Beschmückungen des geringen Gehalts von Beamten. Es gibt kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld. Bei den Beamten wird gekürzt wo es nur geht, da wir auch nicht so etwas wie eine Gewerkschaft haben, die sich für uns einsetzt.

Ja, es gibt auch Vorteile wie dei Pension und die PKV, aber kann mir denn Jemand versichern, dass ich so lange leben werde um die Pension zu erhalten...? Daher finde ich das Jetzt und Heute viel wichtiger ist.

Einfach nur daneben,
ein Dachdecker der A8 Feuerwehrmann wird hat mit drei Kindern mehr als der ein oder andere EG14 oder 15 Amtsleiter mit 60+ Mitarbeitern als Angestellter.
Werden z.B. Sockelbeträge aus einen Tarifabschluss übernommen gibt es sogar eine höhere Nettosteigerung als im TVÖD.

Muschebubu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1097 am: 01.04.2023 17:31 »
Von wegen Beamte haben so viele Vorzüge. Wenn ich mir die Tarifverhandlungen so angucke und mittlerweile grob abschätzen kann was für ein Ergebnis da rauskommen wird, beneide ich meine Angestellten Kollegen im Amt sehr. Hätte ich diese ganzen Nachteile eines Beamtendaseins damals gewusst würde ich auf jeden Fall die Angestellten-Laufbahn wählen.
magst Du das bitte noch mal näher erläutern? Ich hatte immer gedacht, dass Beamte unzählige Vorteile hätten, insbesondere in der Besoldung. Gerade dann wenn es um Zulagen für den Wohnort, Kinder etc. geht. Oder eben auch dass sie eine Sozialbeiträge zahlen müssen und mit der PKV deutlich besser abgesichert sind als mit der GKV.

Wo also liegen diese Nachteile? Ich kenne mich da auch zugegebenermaßen nicht so recht mit aus.

Es zu verallgmeinern war vlt. ein Fehler meinerseits, aber in den meisten Fällen ist es ähnlich wie bei mir zur Zeit. Ich arbeite seit 4 Jahren auf einer Stelle, die mit EG 9a/A9 bewertet ist, da Beamten aber eine Probezeit von 3 Jahren haben und einen Verbot von Sprungbeförderung haben werde ich immer noch mit A6 besoldet. Meine Angestellten Kollegen im vergleich kriegen für die gleiche Arbeit EG9a und das auch mit 39h, wobei ich 41 h arbeiten muss.
Dieses angebliche schmücken von man zahlt keine Steuern etc. sind nur Beschmückungen des geringen Gehalts von Beamten. Es gibt kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld. Bei den Beamten wird gekürzt wo es nur geht, da wir auch nicht so etwas wie eine Gewerkschaft haben, die sich für uns einsetzt.

Ja, es gibt auch Vorteile wie dei Pension und die PKV, aber kann mir denn Jemand versichern, dass ich so lange leben werde um die Pension zu erhalten...? Daher finde ich das Jetzt und Heute viel wichtiger ist.

Und warum lässt du dich dann nicht aus dem Beamtenverhältnis entlassen und führst deinen Weg als Tarifbeschäftigter fort?

Ist aber zugegebenermaßen müßig immer darüber zu diskutieren und es wird sone und solche Beispiele geben. Ich zB stehe vor der Frage mich auf eine Stelle zu bewerben, bei der ich als Tarifbeschäftigter rund 1.400 Euro netto weniger erhalten würde, als Beamter und die Dienststelle hat bisher und ohne Vorausschau, eine Verbeamtung abgelehnt. Und zumindest wird/wurde bisher Interesse „geheuchelt“. Halte ich auch nicht für ganz fair die Unterschiede. Und die wenigen Minuten Unterschied in der Arbeitszeit rechtfertigen das eigentlich auch nicht, auch nicht, dass man quasi seine Seele an den Teufel verkauft. Auch dieses ganze „leidige“ Thema gehört nach meiner Auffassung mal angeglichen oder konsequent das Beamtentum abschaffen, gerne wahlweise. Aber auch das ein Punkt, wo man sich fragen muss, ob die AG wirklich so blind sind.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1098 am: 01.04.2023 17:39 »
...
Es zu verallgmeinern war vlt. ein Fehler meinerseits, aber in den meisten Fällen ist es ähnlich wie bei mir zur Zeit. Ich arbeite seit 4 Jahren auf einer Stelle, die mit EG 9a/A9 bewertet ist, da Beamten aber eine Probezeit von 3 Jahren haben und einen Verbot von Sprungbeförderung haben werde ich immer noch mit A6 besoldet. Meine Angestellten Kollegen im vergleich kriegen für die gleiche Arbeit EG9a und das auch mit 39h, wobei ich 41 h arbeiten muss.
Dieses angebliche schmücken von man zahlt keine Steuern etc. sind nur Beschmückungen des geringen Gehalts von Beamten. Es gibt kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld. Bei den Beamten wird gekürzt wo es nur geht, da wir auch nicht so etwas wie eine Gewerkschaft haben, die sich für uns einsetzt.

Ja, es gibt auch Vorteile wie dei Pension und die PKV, aber kann mir denn Jemand versichern, dass ich so lange leben werde um die Pension zu erhalten...? Daher finde ich das Jetzt und Heute viel wichtiger ist.

Einfach nur daneben,
ein Dachdecker der A8 Feuerwehrmann wird hat mit drei Kindern mehr als der ein oder andere EG14 oder 15 Amtsleiter mit 60+ Mitarbeitern als Angestellter.
Werden z.B. Sockelbeträge aus einen Tarifabschluss übernommen gibt es sogar eine höhere Nettosteigerung als im TVÖD.

Das sieht Werneke anders und viele Beamte auch.

Vergleicht mal Amtsleiter A13 mit Amtsleiter E13 bei einer kleineren Stadt.
Z.B. Hauptamstleiter oder Kämmerei A13 im Vergleich zu Amtsleiter Bauamt E13 (da technischer Bereich)
Der E13er hat deutlich mehr Personal, jährliches Budget von durchschnittlich 25 Millionen und netto gut500€/Monat weniger als die A13er.
Aber laut Werneke ist ja alles super und die brauchen nichts

MrBurnz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1099 am: 01.04.2023 17:49 »
Das Lustige ist, dass die 3000 Euro als Arbeitgeber-Brutto schon allein fast 200 Euro Arbeitnehmer-Brutto pro Monat wären. Warum lassen sie die 3000 Euro nicht einfach weg? Dann haben sie mit ihrem kolportierten Angebot schon fast 500 Euro (auf zwei Jahre). Nächstes Jahr wird dann der Haushalt neu gerechnet.

Weil Mr.Burnz dann seine Wohnung verliert.

Er kann doch im Bus schlafen?

 ;D

Ihr findet das witzig aber ich bin am A..

Ich muss mir ernsthaft überlegen was ich meinem Vermieter jetzt erzähle nachdem ich ihn seit Februar mit "die EZ kommt safe im Mai und dann kriegen Sie Ihre NK Nachzahlung + großes Mäckes Menü als Verzugszinsen auf mein Nacken" vertröste.

Wenn Leverkusen am Samstag nicht mindestens 3 Tore schiesst, wäre auch Plan b hinfällig und dann muss ich mit Ukrainern um Schlafplätze boxen. Aber boxen können die ja, zum Glück sind fast nur Frauen und Kinder von denen hier.

Ship it crucial!!!

Einfach mit den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen!

Wer braucht noch ne EZ? Ne Erhöhung ist viel besser!

Muschebubu

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« Antwort #1100 am: 01.04.2023 18:00 »
Glückwunsch, wenn deine Wunschmannschaft gewonnen hat und du damit deine Wette. Dann können die AG ja die EZ nun aufgeben  ;)

MrBurnz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1101 am: 01.04.2023 18:04 »
Glückwunsch, wenn deine Wunschmannschaft gewonnen hat und du damit deine Wette. Dann können die AG ja die EZ nun aufgeben  ;)

danke Bruder. jop, Einmalzahlung ist kompletter Unsinn den nur spielsüchtige Pleitegeier befürworten!

Opa

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« Antwort #1102 am: 01.04.2023 18:44 »
Vielleicht habe ich es falsch verstanden  ???, aber ich meine gelesen zu haben das der Beamtenbund (dbb) sich dem Ausgang der Verhandlungen anschießen will.

Der dbb ist eine Gewerkschaft, in der Arbeitnehmer organisiert sind.
Der dbb ist Tarifpartei und verhandelt genau so wie verdi für den Tarifvertrag. Er schließt sich nichts an, sondern sitzt als gleichberechtigte Vertragspartei am Verhandlungstisch.

Mit Beamten hat das erstmal überhaupt nichts zu tun.

Ramirez

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1103 am: 01.04.2023 19:00 »
...

Das sieht Werneke anders und viele Beamte auch.

Vergleicht mal Amtsleiter A13 mit Amtsleiter E13 bei einer kleineren Stadt.
Z.B. Hauptamstleiter oder Kämmerei A13 im Vergleich zu Amtsleiter Bauamt E13 (da technischer Bereich)
Der E13er hat deutlich mehr Personal, jährliches Budget von durchschnittlich 25 Millionen und netto gut500€/Monat weniger als die A13er.
Aber laut Werneke ist ja alles super und die brauchen nichts

500 €/Monat ist niedlich, das normale Leben besteht nun mal in der Regel aus einer Familie, und da sind es dann schnell 2.000 € Differenz. Das eine hat mit dem anderen einfach nichts mehr zu tun, daher frage ich mich ernsthaft was der ganze Verdizirkus soll wenn das dabei heraus kommt.

anonymus1453

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« Antwort #1104 am: 01.04.2023 19:20 »
Es zu verallgmeinern war vlt. ein Fehler meinerseits, aber in den meisten Fällen ist es ähnlich wie bei mir zur Zeit. Ich arbeite seit 4 Jahren auf einer Stelle, die mit EG 9a/A9 bewertet ist, da Beamten aber eine Probezeit von 3 Jahren haben und einen Verbot von Sprungbeförderung haben werde ich immer noch mit A6 besoldet. Meine Angestellten Kollegen im vergleich kriegen für die gleiche Arbeit EG9a und das auch mit 39h, wobei ich 41 h arbeiten muss.
Dieses angebliche schmücken von man zahlt keine Steuern etc. sind nur Beschmückungen des geringen Gehalts von Beamten. Es gibt kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld. Bei den Beamten wird gekürzt wo es nur geht, da wir auch nicht so etwas wie eine Gewerkschaft haben, die sich für uns einsetzt.

Ja, es gibt auch Vorteile wie dei Pension und die PKV, aber kann mir denn Jemand versichern, dass ich so lange leben werde um die Pension zu erhalten...? Daher finde ich das Jetzt und Heute viel wichtiger ist.

So einen einseitig dargestellten Schmarrn kann ich nicht unkommentiert stehen lassen. Um welchen Dienstherrn handelt es sich denn, vermutlich der Bund? Am Beispiel Baden-Württemberg sieht die Rechnung z.B. schon ganz anders aus:

Stellen die mit E9a oder b im Tarifbereich bewertet sind, sind im Beamtenbereich nicht selten mindestens A10-Dienstposten. Durch die Umsetzung der Vorgaben des BVerfG zur amtsangemessenen Alimentation werden alle Eingangsämter bis A10 um eine Stufe angehoben. Der mittlere technische Dienst beginnt demnach zukünftig in A8 (statt früher A7), der mittlere nichttechnische Dienst in A7 (statt früher A8). Das Urlaubsgeld etc. wurde in Baden-Württemberg vor langer Zeit in den monatlichen Sold überführt, und dieser dementsprechend erhöht. Dass es sich dabei um eine insgesamt bessere Lösung handelt, braucht man jedem mit etwas Grips nicht erklären. Daran erinnern sich nur viele nicht mehr, und fordern frech eine Wiedereinführung einer Sonderzahlung. Beamte haben eine unglaublich starke und einflussreiche Lobby, siehe Beamtengewerkschaften und da Spitzenämter in Deutschland von Beamten besetzt sind.

-Was ist nun außerdem mit den Vorteilen, die eine private Krankenversicherung mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die eine Weiterzahlung der vollen Bezüge im Krankheitsfall mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was mit den Vorteilen, die eine lebenslange Alimentation bei vorzeitigem krankheitsbedingten Ausstieg aus dem Dienstverhältnis mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den günstigeren Konditionen beim Abschluss von Kreditfinanzierungen und Versicherungen? Wird ignoriert...
-Was ist mit Vorteilen, die die Pflicht zur deutlich späteren Vorlage einer AU-Bescheinigung mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die eine Absicherung der ganzen Familie im Todes-/Krankheitsfall mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die die ganzen Kinder-/Familienzulagen mit sich bringen? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, dass Beamte oftmals deutlich bessere Aufstiegs-/Karrieremöglichkeiten als Angestellte haben, da hochrangigere Posten oft nur Beamte erhalten können? Wird ignoriert...
usw. usw.

In Baden-Württemberg ist die erste Beförderung oftmals nur eine Formalität und erfolgt nach der Mindestwartezeit. Danach dauerts dann auch mal etwas länger. Probezeiten werden oftmals auch stark reduziert, wenn Besetzungsdruck herrscht und noch großzügig Zeiten aus vorherigen Arbeitsverhältnissen wohlwollend anerkannt werden.

Also Rumgeheule auf ganz großem Niveau. Aber das ist man von Beamten irgendwie gewöhnt.  ;D

Außerdem kann man schwer davon ausgehen, dass die Tarifergebnisse wie so oft (annähernd) inhaltsgleich auf Beamte und Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden, denn auch hier haben oberste Gerichte inzwischen engere Grenzen der Zulässigkeit einer Benachteiligung gezogen.

Die ganzen "Vorteile", die du aufzählst sind fast alle Warscheinlichkeitsvorteile wohl bemerkt. Wenn ich mal Dienstunfähig werde, wenn ich mal in die Pension gehe bla ... bla ... bla...  Welche Vorteile hat das Beamtendasein denn heute und jetzt?

Ich weiß nicht wie es in BW abläuft, aber hier in NRW wird man nur verarscht. Allein die wöchentliche Arbeitszeit von 41h in der heutigen Zeit, wo viele Unternehmen in der PW mittlerweile 4 Tage Wochen einführen ist nicht mehr zeitgemäß, abgesehen davon wurde die Arbeitszeit damals nur für eine begrenzte Zeit erhöht, aber da die Beamten sowieso brav alles tun müssen, was ihnen vorgeschrieben wird, sit keiner auf die Idee gekommen es mal wieder runterzustufen?

Und du findest das z.B. gerecht, dass ich mit meiner Ausbildung und bereits seit 5 Jahren im öD immer noch mit A6 bezahlt werde, obwohl ich auf einer A9 er Stelle arbeite und meine ganzen Angestellten Kollegen inkl. Quereinsteiger ohne eine Verwaltungsausbildung bereits EG 9a erhalten? Ganz abgesehen davon, kriegen Angestellte für Feiertage oder Bereitschaftsdienste ganz gute Entschädigungen, ich als Beamter gehe selbst da leer aus (außer die Überstunden).

Muschebubu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1105 am: 01.04.2023 19:32 »
Gibt aber eben auch andere Beispiele. Berlin sind es pro Tag nur 8 Minuten „Mehrarbeit“ für Beamte, dafür ein „AZV“ Tag pro Jahr. Gut bleiben immer noch gut 2,5 Tage mehr pro Jahr, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe. Wie geschrieben, alles hat seine Vor- und Nachteile. Das Finanzielle ist aber das augenscheinlichste und bei dem A13/E13 Beispiel wären es eben gut 6.000 Euro netto pro Tag. Sei den Beamten auch gegönnt. Auch das kann aber in der Gesamtbetrachtung ein Grund sein, dass Außenbewerber nein sagen, wenn die allein diese Unterschiede wahrnehmen. Alles nicht einfach. Es bräuchte mal einen großen Wurf, um alle Baustellen im ÖD aufzuräumen.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1106 am: 01.04.2023 19:36 »
Diese Vergleiche sind müßig. Es sind nun einmal zwei Systeme, mit verschiedenen Parametern. Irgendwann hast du dich für den Weg entschieden. So what? Und wenn es dich so sehr stört, bist du auch nicht ans Beamtentum gefesselt.

Muschebubu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1107 am: 01.04.2023 19:43 »
Richtig, am Ende hat man sich für den einen oder anderen Weg entschieden oder kann es immer noch. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass man sich immer vergleicht. Und am Ende wissen wir auch, dass es keine finanzielle Angleichung geben wird. Das würde definitiv den finanziellen Rahmen sprengen. Und bei allem Ärger, den man manchmal hat, man kann auch als TB leben und sparen 8)

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1108 am: 01.04.2023 19:45 »
Und du findest das z.B. gerecht, dass ich mit meiner Ausbildung und bereits seit 5 Jahren im öD immer noch mit A6 bezahlt werde, obwohl ich auf einer A9 er Stelle arbeite und meine ganzen Angestellten Kollegen inkl. Quereinsteiger ohne eine Verwaltungsausbildung bereits EG 9a erhalten?
Ich persönlich finde es weder ungerecht noch gerecht, weil mir es fremd ist zwei unterschiedliche Systeme, für die man sich freiwillig entschieden hat, so miteinander als gerecht oder ungerecht darzustellen.

Und ja, es ist bezogen auf deine Beamtenkollegen die mit dir zusammen fertig wurden und schon in der A7 oder A8 sind durchaus "ungerecht", wen du noch A6 bist.
Aber um dieser Gerechtigkeit genüge zu tun gibt es den Rechtsweg.
Oder der Grund liegt in deiner Beurteilung.
Oder an deiner Dienststelle, an der du klebst.

Wenn du mit dem Wesen und dem Verfahren der Beförderungen nicht zufrieden bist, dann stellt sich in der Tat die Frage, warum wirst du nicht Angestellter mit seinen hier und jetzt Vorteilen? Hast doch die Stelle schon, schon mal darüber nachgedacht?
Du wirst möglicherweise Gründe haben es nicht zu tun.

Aber damit ist ganz klar: Es ist nicht ungerecht, denn dir widerfährt keine Ungerechtigkeit, denn du könntest in der 39h EG9a Welt sein!

Und ja das was Tagelöhner aufzählt ist teilweise korrekt, dass sie gerne nicht betrachtet werden, teilweise hat der Angestellte diese Dinge auch oder kann (sofern er das Bedürfnis hat) sich es für "kleines" Geld auf dem Beamten Niveau erkaufen und teilweise sind sie vermeintliche Vorteil die auch Nachteil sind und teilweise einseitig dargestellten Schmarrn.

Die Vor und Nachteile einer Beamten- vs. Angestelltenkarriere sind sehr individuell und hängen auch an den "Warscheinlichkeitsvorteile " (schönes Wort übrigens), den eigenen Bedürfnissen etc.


 

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1109 am: 01.04.2023 19:51 »
Jedes der beiden Systeme hat Vor- und Nachteile. Daher steht es jedem frei, sich für das eine oder andere System zu entscheiden. Das beste aus beiden Welten zu wollen ist da weltfremd.