Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566601 times)

Tikus

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3510 am: 19.04.2023 15:29 »
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ich muss mich entschuldigen für meine letzten Posts

nachdem ich die Mehreinnahmen des Bundes durch die Inflation noch einmal genau recherchiert haben, ist es einfach alles nur eine riesen große Frechheit und ich stimme den meisten hier voll und ganz zu wie unglaublich dieser Abschluss ist.

3000 Euro Corona Bonus jetzt als Gehaltserhöhung zu zahlen

14 Monaten Nullrunde (steht ja jetzt auch überall ganz offen, es ist eine Nullrunde) in der größten Krise der letzten Jahrzehnte

einfach nur schlecht und traurig

und wenn man dann sieht wofür alles sinnlos Kohle ausgegeben, gar verplempert wird....

Es fehlen einem die Worte


und das schonmal schön an die Seite legen für die neue Heizung....

Tanathos

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3511 am: 19.04.2023 15:31 »
Die Vermessenheit sieht man allein 3000€ als Nullrunde zu betrachten.
Ist es ja auch ... Eine Nullrunde besagt, du bekommst nicht mehr Lohn.
Die IAP ist wie der Name schon sagt, eine Prämie und auch der Bund selbst sagt,
Zitat:"Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber."
Eine freiwillige Leistung kann perse schon kein Lohnbestandteil sein, denn der ist vertraglich festgelegt.

Warum verhandet ihr mit eurem Arbeitgeber nicht eine Zulage, um euer Gehalt zu erhöhen?
Ganz einfach, weil man das als Beamter oder zB als Pensionär gar nicht kann?

Vertriebler und Consultants sagen nein. Natürlich sind Prämien Lohnbestandteil. Ihr könnt natürlich auch darauf drängen dass die 3000€ aufs Entgelt umgelegt werden. Dann gibts halt nur 100€ extra pro Monat. Dafür habt ihr dann 2,5€-5€ mehr Rente. 

Wer so bescheuert rechnet riestert auch

KlammeKassen

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« Antwort #3512 am: 19.04.2023 15:32 »

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Deswegen habe ich ja auch angeführt dass man innerhalb des ÖD wechseln kann. Und Konkurrenz belebt das Geschäft. Was glaubst du wie der VKA zu Kreuze kriecht wenn das Personal ausgeht.
[/quote]

Meinst du, dann würde es sogar den Arbeitgeberzuschuss mal geben? Durch das eigene Einstecken werden die Mitarbeiter auch betrogen (spart arbeitgeberseitig ja Sozialabgaben).
Aber die Kassen sind halt mal wieder klamm  :'(

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3513 am: 19.04.2023 15:33 »
Die Vermessenheit sieht man allein 3000€ als Nullrunde zu betrachten.
Ist es ja auch ... Eine Nullrunde besagt, du bekommst nicht mehr Lohn.
Die IAP ist wie der Name schon sagt, eine Prämie und auch der Bund selbst sagt,
Zitat:"Hierbei handelt es sich um eine freiwillige Leistung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber."
Eine freiwillige Leistung kann perse schon kein Lohnbestandteil sein, denn der ist vertraglich festgelegt.

Warum verhandet ihr mit eurem Arbeitgeber nicht eine Zulage, um euer Gehalt zu erhöhen?
Ganz einfach, weil man das als Beamter oder zB als Pensionär gar nicht kann?
Ähnliches wollte ich auch schreiben.

Als Beamter kann man gar nichts verhandeln sondern ist auf das Wohlwollen seines Lehns- ähh Dienstherrn angewiesen. Ferner bin ich seit 2 Jahren ausbefördert, werde also sicher nicht kündigen.

Ich mache mir jedoch auch keine Illusionen: In der pW hat man im mittleren Management zwar vielleicht bessere Verdienstmöglichkeiten, aber auch einen ganz anderen Druck. Ich war im Rahmen einer Förderverwendung mal 6 Monate im Projektmanagement (IT). Unter 55 - 60 Stunden/Woche nicht leistbar. Mein Chef hatte eher eine 70 Stundenwoche. Wenn etwas klemmt, steht man ganz schnell auf der Abschussliste.

Wenn man bereit ist, Geld gegen Freizeit/Lebensqualität zu tauschen, kann man das als jüngerer Mensch durchaus machen. Aber ein El Dorado ist die pW keinesfalls.
« Last Edit: 19.04.2023 15:42 von Knarfe1000 »

Tikus

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3514 am: 19.04.2023 15:33 »

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Wer so bescheuert rechnet riestert auch

[/quote]

ohhh der ist gut :-) ;)

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3515 am: 19.04.2023 15:35 »
Wie wäre es bei der nächsten Verhandlungsrunde das Gehalt einmalig um 5-10% zu erhöhen und ab dann festzuhalten, dass im TVöD nur noch Inflationsausgleich für das Jahr/die Jahre +0,25% gemacht wird? Ab da kann man dann nur noch über Sachen verhandeln, die für die Angestellten nicht mehr geldlich wirken, wie zB. Arbeitszeitverkürzung, mehr Urlaub, flexiblere Arbeitsgestaltung usw. also nur noch soziale Komponenten. Dann würde der öD auch moderner und attraktiver gegenüber der PW werden und ich kenne einige Leute, die mit ihrem heutigen Gehalt zufrieden sind und nur den IA+0,25% annehmen würden. Sicherheit in jeder Lage. Und falls sich das mit der Inflation beruhigt hat der AG auch noch mehr Glück und kümmert sich endlich darum sozial attraktiv zu werden.
Ein regelmäßiger Inflationsausgleich im ÖD (+ vielleicht ein kleiner Bonus) hätte so viele Vorteile - das wäre zu einfach und kommt daher niemals    8)

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3516 am: 19.04.2023 15:35 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
Gerecht wäre es sicher - aber realistisch? LOL.
Wenn ich höre "aber dann fehlen mir dann später 1,50 € bei der Rente" bekomme ich Brechreiz - das ist dann Jammern auf wirklich höchstem Niveau.
Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
Nur meine 2 ct.

Das kann man gar nicht laut genug sagen. Gerade bei der Arbeitsweise im ÖD würden die meisten hier innerhalb der Probezeit wieder beim Amt auf der Matte stehen.

Die Vermessenheit sieht man allein 3000€ als Nullrunde zu betrachten. Das sind dann die Leute die nochmal in den Baumarkt fahren um Schrauben für Rygips zu holen weil Sie nur Holzschrauben daheim haben. Oder den Techniker holen weil im Drucker Tinte aus ist.

Bei all dem Genörgel hier wünsche ich mir langsam ne Minusrunde für den ÖD....

Sehe ich genauso. Es wird hier so vieles als Gott gegeben betrachtet und es ist eine riesige Erwartungshaltung da, dass der Arbeitgeber für einen Reallohnzuwachs sorgen muss und Verdi das als Forderung bringen muss. Und wenn diese Forderung nicht erfüllt wird, dann wird das eigene Engagement zurückgeschraubt und langsamer gearbeit sowie Schnute gezogen.

Und dann immer diese Sprüche über Privatwirtschaft, in der jeder mindestens 100 k verdient + Audi A6 mit Tankkarte bei 35 Stunden pro Woche in Kombination mit 4.000 Euro monatlicher Betriebsrente.

Dieses Bild wird hier mantramäßig vorgebetet und die Forenmitglieder fühlen sich in ihrer selbstgewählten Opferrolle so richtig toll.

Warum wechselt ihr dann nicht in die Privatwirtschaft, wenn dort die Bedingungen so viel besser sind?

Warum verhandet ihr mit eurem Arbeitgeber nicht eine Zulage, um euer Gehalt zu erhöhen?

Das sollte den Leuten halt echt bewusst werden. Die Privatwirtschaft ist hart und viel Lohn bedeutet immer viel Lebenszeit zu opfern. Ich bin damals in den ÖD weil es für mich als Ingenieur 500€ Brutto mehr im Monat als in der PW bedeutet habe. Und Nachdem ich was konnte bin ich halt innerhalb des ÖD gewechselt und bekommen jetzt Netto 250€ on top.

Wer was verändern will muss selber aktiv werden und nicht auf andere hoffen. Und er sollte schon gar nicht geblendet von lauter Gier agieren.

Es kann aber nicht jeder in die PW wechseln, da der öD dann garkeine Leute mehr hat. Man muss einfach konkurrenzfähig bleiben. Das geht zwar nicht in allen Bereichen, aber in Einigen muss man einfach was tun.

Deswegen habe ich ja auch angeführt dass man innerhalb des ÖD wechseln kann. Und Konkurrenz belebt das Geschäft. Was glaubst du wie der VKA zu Kreuze kriecht wenn das Personal ausgeht.

Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.

Tikus

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« Antwort #3517 am: 19.04.2023 15:37 »

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Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.
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welche Kosequenzen denkst du wiegen am schwersten?

Stempelroboter

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« Antwort #3518 am: 19.04.2023 15:39 »


Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.
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welche Kosequenzen denkst du wiegen am schwersten?
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Aus AG-Sicht, kein Personal zu bekommen und die kommunalen Aufgaben nicht mehr leisten zu können- und in späteren Tarifrunden deshalb erst Recht draufzahlen zu müssen.

Knarfe1000

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« Antwort #3519 am: 19.04.2023 15:41 »


Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.

Und vor allem, dass Politiker vom Wähler einen auf den Deckel bekommen, wenn öffentliche Leistungen wegen Personalmangel nicht mehr erbracht werden können (oder mit enormer Verzögerung). Nichts fürchten die mehr, als unzufriedene Wähler.

Das was jetzt gespart wird, tut irgendwann den Haushalten noch doppelt weh.

blanket

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« Antwort #3520 am: 19.04.2023 15:43 »


Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.

welche Kosequenzen denkst du wiegen am schwersten?
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Aus AG-Sicht, kein Personal zu bekommen und die kommunalen Aufgaben nicht mehr leisten zu können- und in späteren Tarifrunden deshalb erst Recht draufzahlen zu müssen.
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Die Frage ist nur wann das soweit ist. Wenn es 2045 ist, dann interessiert es mich nicht mehr.

Tikus

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« Antwort #3521 am: 19.04.2023 15:43 »


Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.

Und vor allem, dass Politiker vom Wähler einen auf den Deckel bekommen, wenn öffentliche Leistungen wegen Personalmangel nicht mehr erbracht werden können (oder mit enormer Verzögerung). Nichts fürchten die mehr, als unzufriedene Wähler.

Das was jetzt gespart wird, tut irgendwann den Haushalten noch doppelt weh.

es sind ja nicht nur unzufriedene Wähler

der Abschluss zieht auch unzufriedene Mitarbeiter nach sich

Knarfe1000

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« Antwort #3522 am: 19.04.2023 15:44 »


Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.

Und vor allem, dass Politiker vom Wähler einen auf den Deckel bekommen, wenn öffentliche Leistungen wegen Personalmangel nicht mehr erbracht werden können (oder mit enormer Verzögerung). Nichts fürchten die mehr, als unzufriedene Wähler.

Das was jetzt gespart wird, tut irgendwann den Haushalten noch doppelt weh.

es sind ja nicht nur unzufriedene Wähler

der Abschluss zieht auch unzufriedene Mitarbeiter nach sich
Ja, aber das ist den meisten Politikern wurscht.

heike2106

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« Antwort #3523 am: 19.04.2023 15:44 »


Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.

welche Kosequenzen denkst du wiegen am schwersten?
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Aus AG-Sicht, kein Personal zu bekommen und die kommunalen Aufgaben nicht mehr leisten zu können- und in späteren Tarifrunden deshalb erst Recht draufzahlen zu müssen.
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Der wahrscheinlich größere Teil der Beschäftigten macht aber genau das zum eigenen Problem und versucht wo es geht, die Mehrarbeit zu bewältigen. Bis zum Burnout.
Der AG sieht: Läuft doch auch so

Tikus

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« Antwort #3524 am: 19.04.2023 15:45 »


Der vorhandene Fachkräftemangel wird durch den wahrscheinlichen Abschluss ein noch massiveres Problem werden. Aber da dies die AG bewusst in Kauf nehmen: soll es denn unbedingt so kommen, müssen sie die Konsequenzen dann eben tragen.

Und vor allem, dass Politiker vom Wähler einen auf den Deckel bekommen, wenn öffentliche Leistungen wegen Personalmangel nicht mehr erbracht werden können (oder mit enormer Verzögerung). Nichts fürchten die mehr, als unzufriedene Wähler.

Das was jetzt gespart wird, tut irgendwann den Haushalten noch doppelt weh.

es sind ja nicht nur unzufriedene Wähler

der Abschluss zieht auch unzufriedene Mitarbeiter nach sich
Ja, aber das ist den meisten Politikern wurscht.

aber sicher den AG nicht, aber die denken sich ja, können wir eh nix machen