Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567775 times)

Stefan1780

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #765 am: 30.03.2023 15:11 »
Nein danke. Lieber 10,5% rückwirkend ab 01.01.2023 und keine EZ.

Könnt oder wollt ihr kein Mathe (mehr)

Auch das wäre deutlich schlechter als 8% + 3.000 Euro netto (bei 24 Monate Laufzeit)

10,5% rückwirkend, ohne EZ am Beispiel von 3.000 Euro brutto Monatseinkommen:
monatlich mehr: 315 Euro.
Jahreseinkommen:  43.095 Euro (bei 100 JSZ)
Auf zwei Jahre:  86.190 Euro (bei 100% JSZ)

8% rückwirkend + 3.000 netto EZ bei 3.000 Euro brutto Monatseinkommen:
Jahreseinkommen:   42.120 Euro (bei 100 JSZ)
Auf zwei Jahre:   84.240 (bei 100% JSZ)
+ netto 3.000 Euro mehr.

Was wäre wohl nun der bessere Abschluss?

Der bessere Abschluss auf meine nächsten 33 Jahre bis zur Rente wären die 10,5 %.

Nein, eben nicht!
Nach 2, spätestens nach 3 Jahren gibts nen neuen Abschluss

Na klar wirds einen neuen Abschluss geben, aber dann auf den geringeren Basiswerten. Verlorene Prozente werden niemals nie aufgeholt. Von Rentenwirksamkeit mal ganz zu schweigen.

Und das versteht er nicht.

Tarifgeist

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #766 am: 30.03.2023 15:12 »
Nein danke. Lieber 10,5% rückwirkend ab 01.01.2023 und keine EZ.

Könnt oder wollt ihr kein Mathe (mehr)

Auch das wäre deutlich schlechter als 8% + 3.000 Euro netto (bei 24 Monate Laufzeit)

10,5% rückwirkend, ohne EZ am Beispiel von 3.000 Euro brutto Monatseinkommen:
monatlich mehr: 315 Euro.
Jahreseinkommen:  43.095 Euro (bei 100 JSZ)
Auf zwei Jahre:  86.190 Euro (bei 100% JSZ)

8% rückwirkend + 3.000 netto EZ bei 3.000 Euro brutto Monatseinkommen:
Jahreseinkommen:   42.120 Euro (bei 100 JSZ)
Auf zwei Jahre:   84.240 (bei 100% JSZ)
+ netto 3.000 Euro mehr.

Was wäre wohl nun der bessere Abschluss?

Der bessere Abschluss auf meine nächsten 33 Jahre bis zur Rente wären die 10,5 %.

Nein, eben nicht!
Nach 2, spätestens nach 3 Jahren gibts nen neuen Abschluss

Und was meinst du auf welcher Basis sich dann die etwaigen prozentualen Erhöhungen beziehen? Mehr Prozente lohnen sich in fast jedem Fall mehr...außer bei Spezialfällen, wie kurz vorm Renteneintritt usw.

Username2000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #767 am: 30.03.2023 15:12 »
Kann das Ergebnis nach der Schlichtung sogar schlechter ausfallen als das letzte AG Angebot (also die 8%)? Das wäre ja der Supergau :)

Stefan1780

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #768 am: 30.03.2023 15:13 »
Kann das Ergebnis nach der Schlichtung sogar schlechter ausfallen als das letzte AG Angebot (also die 8%)? Das wäre ja der Supergau :)

Alles ist möglich.

blanket

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« Antwort #769 am: 30.03.2023 15:14 »
Ich denke dass auch ein 24 monatiger Abschluss jetzt besser ist.
Nächstes Jahr kann die Inflation wieder bei 2 % liegen, dann gibt es nicht viel lineare Erhöhung.

Daher jetzt mehr rausholen.

Aber bei einer Schlichtung kam auch noch nie ein gutes Ergebnis raus.

teclis22

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« Antwort #770 am: 30.03.2023 15:15 »
Kann das Ergebnis nach der Schlichtung sogar schlechter ausfallen als das letzte AG Angebot (also die 8%)? Das wäre ja der Supergau :)

Alles ist möglich.

Vermutlich ist "schlechter" eine Frage des Standpunktes.
Ich vermute - ohne irgendwelche Insiderinformationen zu haben - das der finazielle Gegenwert der AG Seite gleichbleiben wird. Es geht also nur noch um die Verteilung. Am Volumen wird sich nichts mehr ändern. Und je nachdem wie du drauf schaust kann eine Neuordnung des Finanzvolumens für dich besser oder schlechter enden.

Tarifgeist

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« Antwort #771 am: 30.03.2023 15:15 »
Kann das Ergebnis nach der Schlichtung sogar schlechter ausfallen als das letzte AG Angebot (also die 8%)? Das wäre ja der Supergau :)

Da das Ergebniss der Schlichtungskommission eher einen Empfehlungscharakter hat würde ich das nicht so sehen. Gem. dem unwahrscheinlichen Fall, dass dies so wäre, dann würden die Gewerkschaft natürlich ablehnen und in den Erzwingungsstreik gehen

Stempelroboter

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« Antwort #772 am: 30.03.2023 15:15 »


Gibt es hier überhaupt jemanden, der eine positive Karmabilanz hat? :D
Jeder hasst hier jeden :D:D:D

Bin zwar neu hier aber ja... noch ...
[/quote]

da musste ich einfach auf smite gehen, sorry  :)
In einer Stunde gleiche ich das aber wieder aus.

Tarifgeist

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« Antwort #773 am: 30.03.2023 15:16 »


Gibt es hier überhaupt jemanden, der eine positive Karmabilanz hat? :D
Jeder hasst hier jeden :D:D:D

Bin zwar neu hier aber ja... noch ...
[/quote]

Zack, dafür wirste direkt von allen downgegraded :D

Kryne

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #774 am: 30.03.2023 15:18 »

Um die Stelle ging es nur sekundär. Wollte klarmachen was die PW alles so verlangt für 52k und dann nochmal fragen warum der ÖD unattraktiv sein soll.

Hier nochmal das Gehalt:

Arbeitnehmer, die in einem Job als Dipl. Ingenieur/in arbeiten, verdienen im Durchschnitt ein Gehalt von rund 59.600 €. Die Obergrenze im Beruf Dipl. Ingenieur/in liegt bei 70.300 €. Die Untergrenze hingegen bei rund 51.000 €.

Ist so ziemlich E12 Stufe 4

Weiß echt nicht wo du diesen Mist immer her holst.

Klassischer Tiefbauingenieur Median liegt bei 5.7k.

https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/59339

Das sind im Median 68k pro Jahr.

Da sind keine Sonderzahlungen drin, kein Firmenwagen, keine Tankkarte zur privaten Nutzung und keine Laptop / Handy, was man als Bauleiter in der Regel alles bekommt.

Tarifgeist

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #775 am: 30.03.2023 15:20 »
Ich denke dass auch ein 24 monatiger Abschluss jetzt besser ist.
Nächstes Jahr kann die Inflation wieder bei 2 % liegen, dann gibt es nicht viel lineare Erhöhung.

Daher jetzt mehr rausholen.

Aber bei einer Schlichtung kam auch noch nie ein gutes Ergebnis raus.

Da es bei dieser Schlichtungsrunde die Gewerkschaften die Stimmmehrheit haben, würde ich das jetzt nicht zwingend so sehen. Ich gehe von maßvollen Verbesserungen aus  (bspw. Erhöhgungszeitpunkte werden um ein paar Monate vorgezogen etc.)

Leonhardt

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #776 am: 30.03.2023 15:24 »
Zwischendurch fällt man ja vom Glauben ab, wenn hier +4% p.a. gefeiert werden. Ausgerechnet heute kommen die neuen Inflationsdaten raus +7,4% Inflation.

Ausgehend vom Vormonat errechnet sich daher ein Verbraucherpreisindex (VPI) von 116,1. Zu Beginn des letzten Tarifvertrags im September 2020 lag der VPI bei 99,7. Daraus ergibt sich in dem Zeitraum eine Inflation von 16,45 %.

Tariferhöhungen seitdem (1,4% und 1,8%) +3,22 %.

Wo bitteschön sind +4% irgendwann ab Mitte oder Ende des Jahres auch nur im Ansatz gut oder ordentlich?

JohannisBeer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #777 am: 30.03.2023 15:25 »


Gibt es hier überhaupt jemanden, der eine positive Karmabilanz hat? :D
Jeder hasst hier jeden :D:D:D

Bin zwar neu hier aber ja... noch ...
[/quote]

Ja, völlig absurd :D drüben im Beamten-Dread ist es übrigens sehr viel differenzierter, haha. Da sind viele im positiven Bereich. Woran das nun liegen mag? Gar nicht auszudenken, wenn es stimmt was ich vermute....

MrBurnz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #778 am: 30.03.2023 15:30 »
Alter Falter hat Nancy den Kaffe auf.

Was ging da ab in Potsdam????

Guten Tag Frau Faeser,
Sie kommen mit leeren Händen aus Potsdam zurück, hatten Sie das so erwartet?

Nein. Ich ging von der Annahme aus, dass wir in einer gleichermaßen fundamentalen wie multidimensionalen Krisenzeit leben, die eine Reihe von Gefahren mit sich bringt, aber auch Möglichkeiten für alternative Denkweisen eröffnet. Es gibt ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass wir nicht mehr mit business as usual weitermachen können. Eine steigende Zahl an Menschen ist angesichts der bereits erwähnten multidimensionalen Krisen wie Pandemie, Krieg oder Klimawandel, bereit, radikalere Formen des Verzichts in Betracht zu ziehen. Das Streben nach größtmöglichem Wohlstand auf Kosten der Ärmsten ist ein Relikt aus den 60igern und entspricht nicht mehr dem Zeitgeist. Die Prämisse meiner Arbeit lautet demnach: Bietet man eine kohärente und überzeugende Gegenerzählung an, so müsste auch dem letzten Fliesentisch Kapitalisten klar sein, dass die fetten Jahre vorbei sind.
Unter dieser Prämisse ein Angebot von 8% und 3000,00 € Einmalzahlung abzulehnen, ist fernab jeglicher Realität und den übrigen Arbeitnehmern nicht mehr zu vermitteln.


Wie sieht Ihre Prognose für die Schlichtungsrunde aus?


Ich versuche in meiner analytischen Arbeit zu ergründen, worin die vielfältigen Diskrepanzen bestanden, wie diese miteinander verbunden sind, sich gegenseitig verstärken und wie sie letztlich in einer Symbiose ausarteten, deren Spirale zurück zu drehen ist. Diese Symbiose konzentriert sich vor allem auf die Beziehung zwischen der Ökonomie und ihren Hintergrundbedingungen und ermutigt im besten Fall verschiedene Parteien, Bewegungen und Interessengruppen sich innerhalb der gegenwärtigen Krise mal selbst zu reflektieren und Verantwortung zu übernehmen.


Welcher im Verzicht liegt?


Nochmal: Wir reden hier von 8% Lohnerhöhung verteilt auf 27 Monate und einer stattlichen 4 stelligen steuerfreien Einmalzahlung, in zwei Chargen ausbezahlt.

Die Gewerkschaften waren mal eine sozialistische Bewegung, die die Verbesserung der freien Arbeit zum Ziel hatte und nicht die monetäre Abspaltung von der übrigen Gesellschaft.


Ich danke Ihnen für diese deutlichen Worte.



Alfi

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #779 am: 30.03.2023 15:31 »
Zwischendurch fällt man ja vom Glauben ab, wenn hier +4% p.a. gefeiert werden. Ausgerechnet heute kommen die neuen Inflationsdaten raus +7,4% Inflation.

Ausgehend vom Vormonat errechnet sich daher ein Verbraucherpreisindex (VPI) von 116,1. Zu Beginn des letzten Tarifvertrags im September 2020 lag der VPI bei 99,7. Daraus ergibt sich in dem Zeitraum eine Inflation von 16,45 %.

Tariferhöhungen seitdem (1,4% und 1,8%) +3,22 %.

Wo bitteschön sind +4% irgendwann ab Mitte oder Ende des Jahres auch nur im Ansatz gut oder ordentlich?

Endlich mal ein vernünftiger Beitrag.

Deshalb sind die mind. 500 € garnicht so verkehrt, auch wenn die höheren EGs Prozentual mit den niedrigeren enger zusammen rücken würden.

Also weniger als die hälfte der Forderung wäre alles nur noch lächerlich. 8 % auf zwei Jahre ist nun mal weniger als die Hälfte...