Warum unterschreiben Menschen Arbeitsverträge, mit deren Inhalten sie nicht einverstanden sind ?
Tun sie doch nicht. Warum sonst denkst du, bleiben viele Stellen in den höheren Entgeltgruppen unbesetzt?
Sobald gesetzlich geregelt wäre, dass Tarifergebnise nur auf Mitglieder übertagen werrden dürfen, würden 99% der Nichtorgansierten plötzlich Mitglied werden. Die negative Koalitionsfreiheit wird m.e. hier missbraucht und schwächt nur die Gewerkschaften.
Natürlich würden sie das, nur würde ich das dann aus genau den gleichen Gründen negative Koalitionsfreiheit nennen - denn kein öffentlicher Arbeitgeber wird mit einem normalen Angestellten Gehaltsgespräche führen.
Huch - könnte dies etwa ein Ziel von Arbeitgeberverbänden sein ?
Der Effekt wird natürlich gern mitgenommen, aber kannst davon ausgehen, dass die erhöhten Personalbedarfe für regelmäßige Gehaltsgespräche der größere Faktor ist. Bei einer Kommune mit ~50 Angestellten mag das noch nicht so extrem ins Gewicht fallen, aber ich sitze hier in einer Kommune mit ~8000 Mitarbeitenden, davon etwa 50% Angestellte. Bei etwa 200 Werktagen wären das 20 Gehaltsgespräche pro Tag, inkl. schriftlicher Bewertung der Vorgesetzten, ggf. Absegnung durch den Personalrat und bei einer Quote von etwa einem Prozent musst du von einem Gerichtsverfahren vor einem Verwaltungsgericht ausgehen, weil sich der Angestellte mit dem Verhandlungsergebnis nicht zufrieden gibt.
Die meisten werden erst dann aufwachen, wenn das Streikrecht- wie jetzt schon zigfach gefordert - massiv eingeschränkt wird. Und dann werden insbesodnere die Nichtorgansierten jammern, warum die Gewerkschaften "denn nichts gemacht" haben.
Das Streikrecht ist doch schon heute stark eingeschränkt für Leute in höheren EG-Gruppen. Die Verdi setzt sich doch für diese schlicht nicht ein...