Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567732 times)

alfaromeofahrer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2130 am: 15.04.2023 15:06 »
Die Schlichtungsempfehlung ist wirklich in Ordnung. Diejenigen, die sich beschweren, bringen es nicht zustande Tabellenentgelt + 200 € + 5,5% zu berechnen.

Versteh nicht was sie meinen. Das auszurechen ist nicht so schwer.

Aber seist fast komplett an der Forderung vorbei.

Forderung 10.5 ab 1.1.2023 für 12 Monate min 500€

Ergebniss 1.1.2023 bis 1.3 2024  0 % und dann immer noch eine Laufzeit von 9 Monaten bei ca 10%(im
Durchschnitt) das heißt die Ag haben es geschafft das fange oft auf 5% zu drücken. Und noch viel schlimmer ihnen ist dabei egal wie es Menschen in vorallem unteren Lohngruppen geht aktuell.

Und ja das wirkt sich auf die Rente aus hier für leicht nur 2€ aber in der nächsten Verhandlung dann vielleicht 3€ und immer so weiter…..

Dann sei doch so fair und rechne das Ergebnis auf die komplette Laufzeit um. Dann kommst du selbst bei höheren Entgeltgruppen auf über 5% pro Jahr. Wer tatsächlich geglaubt hat, dass es 10,5 % pro Jahr gibt, kann sich aus dem Bällebad abholen lassen.

Ich habe gehofft das wir dieses Jahr auf mind. 8% kommen und in der nächsten Verhandlung auf 35h runter gehen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…
35 Stunden wo schon jetzt überall Personal fehlt - wie soll das gehen? Bei gleichzeitig schlechter Nachwuchslage.

Das ist genau die falsche Denke. Andere Tarifverträge bieten 35h, insofern muss man das auch bieten (auf dem Lohnniveau der aktuell 39h), um Leute zu halten bzw. anzuwerben. Wer will, kann ja dann länger arbeiten, bei entsprechend mehr Gehalt natürlich. 

JohannisBeer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2131 am: 15.04.2023 15:06 »
So, habe es mir durch den Kopf gehen lassen:

Ich bin für Streik - das Schlichterwerk halte ich für nicht akzeptabel und lehne es ab.




Fowler

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2132 am: 15.04.2023 15:06 »


Was hast du erwartet? Problem ist, dass die 3000 Euro ja auch bezahlt werden müssen. Und Geld fällt nicht vom Himmel. Leider.

Ich würde gerne dein Auto kaufen, ist es gerade am Markt?

Nein.

Freefeedforall

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« Antwort #2133 am: 15.04.2023 15:06 »
Man müsste etwas tabellenwirksames für 2023 mit einbringen und dann wäre es wirklich okay! 200€ zum Beispiel. Diese EZ ist ein einfaches Schönungsmittel. Denn wenn man in diesem Jahr noch was in die Tabelle zaubert, dann könnte man im nächsten Jahr mit dem Sockelbetrag und den Prozenten drauf aufbauen.
Ob es 2023 oder 2024 tabellenwirksam wird ist nahezu gleich für uns am Ende. Denn die Verspätung der Tabellenerhöhung wird ja durch die Einmalzahlung ausgeglichen. Ich glaube das ist ein Prinzip, was man einfach noch mal verdeutlichen muss, weil es bei vielen hier in der Verdeutlichung noch nicht angekommen sein könnte.

Ich glaube der Fehler liegt darin, dass man nur sieht "oha es gibt ca. 9% (gemittelt aus 200 EUR + 5,5% - Wert bei jeder EG unterschiedlich) für das Jahr 2024, aber in 2023 gibt es nix".
Das ist aber so in der Betrachtung nicht ganz korrekt. Diese 9% muss man auch für das Jahr 2023 mit einberechnen. Es gilt nämlich für 2 Jahre.
Die "Alternative" dazu ist nämlich nicht, dass es 9% in 2024 UND 2023 gibt. Das würde einfach nicht passieren. Es geht hier wirklich nur um alternative Darstellungen so dass die jeweiligen Seiten sich das schönrechnen können.
Eine realistische Alternative bei sofortiger bzw. rückwirkender Tabellenerhöhung zum 01. Januar 2023 wäre eher sowas wie 4,9% in 2023 und 4% in 2024 ohne Einmalzahlung. Das wäre dann ungefähr der gleiche Abschluss wie das was hier in der Schlichtungskommission vorgelegt wurde. Genauer genommen ist der Schlichtungsvorschlag sogar besser, weil die Einmalzahlungen bei den allermeisten die fehlenden 4,9% in 2023 sogar überkompensieren.

Der Start der Tabellenerhöhungen ist in diesem speziellen Fall wirklich irrelevant.

Du hast mit dem
Was du schreibst natürlich recht. Was mir aber Sorgen macht ist wie weit wir von der Forderung die Verdi aufgestellt hat weg sind. Da wiederhole ich mich.

10.5% min 500€ für 12 Monate

Da muss man sich fragen was genau bringen die Forderungen wenn man davon immer so
Weit abweicht. Das ergebnis im einzelnen betrachtet ist sicher ok und auch verständlich. Es ist aber leider auch mega weit weg von der Forderung. Und die Sorge das die AG das bei den nächsten Verhandlungen wieder „missbrauchen“ ist groß.

Da auf Ag Seite halt Leute verhandeln bei den es nicht so wild ist wieviel die Lohnerhöhung ausfällt, hilft leider nichts.(gilt teilweise auch für die Verdi Verhandlungsführer)

WayToValhalla

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2134 am: 15.04.2023 15:06 »
Versteh ich das richtig, dass die Erhöhung im TV-N rückwirkend zum 01.01.23 greift (also Sockelbeitrag + Erhöhung), sie dafür aber keine Einmalzahlung erhalten?

Dann würde ich das tatsächlich vorziehen!
So ist es wenigstens Rentenwirksam.

Hoffen wir das wir das Tabellenentgelt zumindest rückwirkend bekommen. Ansonsten wäre es ohne Inflationsausgleich ne Nullrunde.

Freefeedforall

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« Antwort #2135 am: 15.04.2023 15:08 »
Der Abschluss der IG Metall mal zum Vergleich:
5,2% Erhöhung ab 01.06.2023
3,3% Erhöhung ab 01.05.2024

Inflationsprämie:
1500 € Februar 2023
1500 € Anfang 2024

Laufzeit bis 30.09.2024

Wird leider nicht dazu beitragen, dass die mathematisch er Minderbemittelten hier erkennen, dass der Schlichtervorschlag deutlich besser ist als der Abschluss der IGM.

Dafür hilft es das die von ihren Eltern wirklich schlecht erzogenen sich zu Wort melden können um andere zu beleidigen!

Knarfe1000

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« Antwort #2136 am: 15.04.2023 15:09 »
Man müsste etwas tabellenwirksames für 2023 mit einbringen und dann wäre es wirklich okay! 200€ zum Beispiel. Diese EZ ist ein einfaches Schönungsmittel. Denn wenn man in diesem Jahr noch was in die Tabelle zaubert, dann könnte man im nächsten Jahr mit dem Sockelbetrag und den Prozenten drauf aufbauen.
Ob es 2023 oder 2024 tabellenwirksam wird ist nahezu gleich für uns am Ende. Denn die Verspätung der Tabellenerhöhung wird ja durch die Einmalzahlung ausgeglichen. Ich glaube das ist ein Prinzip, was man einfach noch mal verdeutlichen muss, weil es bei vielen hier in der Verdeutlichung noch nicht angekommen sein könnte.

Ich glaube der Fehler liegt darin, dass man nur sieht "oha es gibt ca. 9% (gemittelt aus 200 EUR + 5,5% - Wert bei jeder EG unterschiedlich) für das Jahr 2024, aber in 2023 gibt es nix".
Das ist aber so in der Betrachtung nicht ganz korrekt. Diese 9% muss man auch für das Jahr 2023 mit einberechnen. Es gilt nämlich für 2 Jahre.
Die "Alternative" dazu ist nämlich nicht, dass es 9% in 2024 UND 2023 gibt. Das würde einfach nicht passieren. Es geht hier wirklich nur um alternative Darstellungen so dass die jeweiligen Seiten sich das schönrechnen können.
Eine realistische Alternative bei sofortiger bzw. rückwirkender Tabellenerhöhung zum 01. Januar 2023 wäre eher sowas wie 4,9% in 2023 und 4% in 2024 ohne Einmalzahlung. Das wäre dann ungefähr der gleiche Abschluss wie das was hier in der Schlichtungskommission vorgelegt wurde. Genauer genommen ist der Schlichtungsvorschlag sogar besser, weil die Einmalzahlungen bei den allermeisten die fehlenden 4,9% in 2023 sogar überkompensieren.

Der Start der Tabellenerhöhungen ist in diesem speziellen Fall wirklich irrelevant.
Danke, genau so ist es nämlich. Immer die gesamte Laufzeit betrachten. Für viele hier sind das insgesamt (!) über 10 % und dazu 3000 Euro.

Platten

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« Antwort #2137 am: 15.04.2023 15:09 »
Egal, ob man das Ergebnis der Schlichtung gut oder schlecht sehen mag - wird von den AG sowieso nicht in der Form angenommen werden. Und wenn es nur die Trottel von den Sparkassen oder die kommunalen Pflegeeinrichtungen sind, an irgendwas wird es scheitern.

BAT

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« Antwort #2138 am: 15.04.2023 15:10 »

Ich würde gerne dein Auto kaufen, ist es gerade am Markt?

Nein.
[/quote]

Schade, ich habe gerade wenig Geld und du scheinst mir daher günstig verkaufen zu wollen. Aber gut, das Bescheid.

ChesterBe

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« Antwort #2139 am: 15.04.2023 15:11 »
Die Schlichtungsempfehlung ist wirklich in Ordnung. Diejenigen, die sich beschweren, bringen es nicht zustande Tabellenentgelt + 200 € + 5,5% zu berechnen.

Versteh nicht was sie meinen. Das auszurechen ist nicht so schwer.

Aber seist fast komplett an der Forderung vorbei.

Forderung 10.5 ab 1.1.2023 für 12 Monate min 500€

Ergebniss 1.1.2023 bis 1.3 2024  0 % und dann immer noch eine Laufzeit von 9 Monaten bei ca 10%(im
Durchschnitt) das heißt die Ag haben es geschafft das fange oft auf 5% zu drücken. Und noch viel schlimmer ihnen ist dabei egal wie es Menschen in vorallem unteren Lohngruppen geht aktuell.

Und ja das wirkt sich auf die Rente aus hier für leicht nur 2€ aber in der nächsten Verhandlung dann vielleicht 3€ und immer so weiter…..

Dann sei doch so fair und rechne das Ergebnis auf die komplette Laufzeit um. Dann kommst du selbst bei höheren Entgeltgruppen auf über 5% pro Jahr. Wer tatsächlich geglaubt hat, dass es 10,5 % pro Jahr gibt, kann sich aus dem Bällebad abholen lassen.

Ich habe gehofft das wir dieses Jahr auf mind. 8% kommen und in der nächsten Verhandlung auf 35h runter gehen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…
35 Stunden wo schon jetzt überall Personal fehlt - wie soll das gehen? Bei gleichzeitig schlechter Nachwuchslage.

Da sind wir wieder bei dem Thema, warum hier das Personal fehlt? Wenn der öffentliche Dienst so toll und gut bezahlt ist warum flüchten dann viele wieder in die Privatwirtschaft? Unsere Firma versucht nicht einmal Ihr Personal zu halten, weil es ja genug Azubis gibt die das abfedern. Die lehnen jegliche Erhöhung der Entgeltstufe ab, selbst bei Leuten die schon über 35 Jahre dabei sind. Und um ehrlich zu sein was kümmert mich der Personalmangel meiner Firma?

Fowler

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« Antwort #2140 am: 15.04.2023 15:11 »
Geht's hier eigentlich noch ohne Beleidigungen? Ist echt traurig zum Teil...

Knarfe1000

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« Antwort #2141 am: 15.04.2023 15:12 »
Die Schlichtungsempfehlung ist wirklich in Ordnung. Diejenigen, die sich beschweren, bringen es nicht zustande Tabellenentgelt + 200 € + 5,5% zu berechnen.

Versteh nicht was sie meinen. Das auszurechen ist nicht so schwer.

Aber seist fast komplett an der Forderung vorbei.

Forderung 10.5 ab 1.1.2023 für 12 Monate min 500€

Ergebniss 1.1.2023 bis 1.3 2024  0 % und dann immer noch eine Laufzeit von 9 Monaten bei ca 10%(im
Durchschnitt) das heißt die Ag haben es geschafft das fange oft auf 5% zu drücken. Und noch viel schlimmer ihnen ist dabei egal wie es Menschen in vorallem unteren Lohngruppen geht aktuell.

Und ja das wirkt sich auf die Rente aus hier für leicht nur 2€ aber in der nächsten Verhandlung dann vielleicht 3€ und immer so weiter…..

Dann sei doch so fair und rechne das Ergebnis auf die komplette Laufzeit um. Dann kommst du selbst bei höheren Entgeltgruppen auf über 5% pro Jahr. Wer tatsächlich geglaubt hat, dass es 10,5 % pro Jahr gibt, kann sich aus dem Bällebad abholen lassen.

Ich habe gehofft das wir dieses Jahr auf mind. 8% kommen und in der nächsten Verhandlung auf 35h runter gehen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…
35 Stunden wo schon jetzt überall Personal fehlt - wie soll das gehen? Bei gleichzeitig schlechter Nachwuchslage.

Das ist genau die falsche Denke. Andere Tarifverträge bieten 35h, insofern muss man das auch bieten (auf dem Lohnniveau der aktuell 39h), um Leute zu halten bzw. anzuwerben. Wer will, kann ja dann länger arbeiten, bei entsprechend mehr Gehalt natürlich.
Hmm, ich bezweifle, dass 35 Stunden den ÖD für Bewerber deutlich attraktiver machen. Ist aber eine uralte Diskussion. Flexiblere Arbeitszeiten und bessere Work-Life-Balance sind heute die Stichworte. Die Realität ist heute, dass die 39 Stunden (bzw. 40+ bei Beamten) nicht reichen, um die Dienstleistungen zu erbringen. Hier bei uns hat keiner unter 300 Überstunden auf den AZK.

TheKarlos

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« Antwort #2142 am: 15.04.2023 15:12 »
Ich denke der Vorschlag ist durchaus positiv. Was ich jedoch bisher noch nicht verstehe: warum gibt es z.B. bei E9a Stufe 5 beim VKA im Vergleich zum Bund sagenhafte 235 Euro mehr - pro Monat? Da denkt man(n) immer, dass der Bund viel mehr Spielraum hat.

Fowler

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2143 am: 15.04.2023 15:14 »

Ich würde gerne dein Auto kaufen, ist es gerade am Markt?

Nein.

Schade, ich habe gerade wenig Geld und du scheinst mir daher günstig verkaufen zu wollen. Aber gut, das Bescheid.
[/quote]
Hmm. Der Vergleich hinkt aber schon.
Privatperson, die auf dem Privatmarkt Auto kaufen möchte und hier geht es um den öffentlichen Dienst, der sich an sich durch "unser eigenes" Geld finanziert.

BAT

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« Antwort #2144 am: 15.04.2023 15:16 »
Verhandlungen sind Verhandlungen. Zwei Parteien mit ihren Interessen. Wenn beide die gleichen Interessen sind es keine Verhandlungen bzw. sie werden nicht benötigt.

IN der Sache magst du recht haben, aber das ist keine Aufgabe eines Verhandlungspartners, du währst offenbar bei Verdi sehr gut aufgehoben.