Mitgliedsantrag bei der SE… *hust*, die Linke schon ausgefüllt. , das könnt ihr. Selbstverantwortung und Leistung sind euer Feind.
Zum Glück mag ich Polemik, aber sie sollte schon geistreich und nachvollziehbar sein.
Und bitte nicht missverstehen: ich gönne ich Dir deine Saturiertheit, auch wenn Du darauf - selbstredend - nicht angewiesen bist, aber es sind leider noch Fragen offen:
1) wer oder was ist "SE"? Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)?
2) wer ist "ihr"?
3) wo in meinem Beitrag werden "Enteignen, bespitzeln und einsperren" angesprochen, geschweige denn gefordert?
4) wer ist "euer" und vor allem: wo lauert der Feind? Sind "wir" abwehrbereit?
5) wo wurde in dem Beitrag die "Selbstverantwortung und Leistung" in Frage gestellt?
Hier zeigt sich mal wieder, dass wir gesamtgesellschaftlich keine Erkenntniskrise, sondern eine Bewusstseinskrise haben, aber zurück zum Thema:
https://www.vka.de/downloads/20250707_VKA-Tarifinfo_Redaktionsprozess_TVoeD.pdfhttps://oeffentliche-private-dienste-hessen.verdi.de/++file++686bbf17e8c197e89c8f3f0c/download/250704_FBL_RedaktionsVH.pdfMir sind die paar Krümel früher oder später recht egal, aber ich kann nicht nachvollziehen, warum z. Bsp. Verdi von einer Übernahmeregelung des Nachwuchses rückwirkend zum 01.01.2025 ausgeht und der VKA mitteilt, dass das so nicht vereinbart worden wäre und frühestens zum 01.01.26 umgesetzt werden könnte. Das sind feste Daten, da sollte es eigentlich keinen Interpretationsspielraum geben.
Die an den Verhandlungen beteiligten Menschen werden sicher einkommenstechnisch zum oberen Drittel der Mittelschicht gehören, vllt. auch zum unteren Drittel der oberen Mittelschicht, also locker 80k nach Hause in ihr 200m² EFH mitsamt 5er BMW vor der Garage bringen. I. d. R. erreicht man das im Angestelltenverhältnis nur durch einen akademischen Abschluss - können "die" noch nicht einmal gewissenhaft ein Protokoll führen bzw. unterzeichnen? Einmal mit Profis...
Wir alle können über die Tarifbindung nur froh sein, sie ist nicht selbstverständlich und nahezu jeder zweite fällt da raus. Und wenn ich das hier so lese, dann muss ich an Roman Herzog denken. Damals war ich schon auf der Welt und konnte das sogar alles - so rein intellktuell - nachvollziehen. Nur auszugsweise, aber es hat - zumindest indirekt - mit den Tarifverhandlungen zu tun:
"
In Berlin wird Zukunft gestaltet. (...) Hier spürt man: Wir können etwas gestalten, ja sogar etwas verändern. Einen neuen Aufbruch schaffen, wie ihn nicht nur Berlin, sondern unser ganzes Land braucht. Ich wünsche mir, daß von dieser Berlin-Erfahrung Impulse auf ganz Deutschland ausgehen. Denn was im Laboratorium Berlin nicht gelingt, das wird auch in ganz Deutschland nicht gelingen. (...)
Was sehe ich dagegen in Deutschland? Hier herrscht ganz überwiegend Mutlosigkeit, Krisenszenarien werden gepflegt. Ein Gefühl der Lähmung liegt über unserer Gesellschaft.
Dabei stehen wir wirtschaftlich und gesellschaftlich vor den größten Herausforderungen seit 50 Jahren: 4,3 Millionen Arbeitslose, die Erosion der Sozialversicherung durch eine auf dem Kopf stehende Alterspyramide, die wirtschaftliche, technische und politische Herausforderung der Globalisierung.
Lassen wir uns nicht täuschen: Wer immer noch glaubt, das alles gehe ihn nichts an, weil es ihm selbst noch relativ gut geht, der steckt den Kopf in den Sand. (...)
Unser eigentliches Problem ist also ein mentales: Es ist ja nicht so, als ob wir nicht wüßten, daß wir Wirtschaft und Gesellschaft dringend modernisieren müssen. Trotzdem geht es nur mit quälender Langsamkeit voran. Uns fehlt der Schwung zur Erneuerung, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, eingefahrene Wege zu verlassen, Neues zu wagen. Ich behaupte:Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem." (Hervorhebung von mir), Quelle:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/roman-herzog-die-ruck-rede-im-wortlaut-a-1129316.htmlDiese Rede wurde 1997 gehalten.
Wir haben bei den Redaktionsverhandlungen also kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Danke, Roman - zumindest ich bin jetzt schlauer.
Funfact: Roman Herzog wird in informierten Kreisen auch als der Nostradamus des 20. Jhdt bezeichnet. Und das Beste: er war CDU-Politiker, nicht so eine linke Zecke!