Autor Thema: Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern  (Read 128611 times)

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #540 am: 17.09.2025 15:35 »
... aber da wird tariflich nichts passieren. Wenn es dann z.B. in München wirklich mal knapp wird, kann man auf auf Wohngeld und/oder Kinderzuschlag verweisen ;)

Das sind ja tatsächlich auch gute Instrumente - aber für die oberen EGs sollte das nicht relevant sein, außer man konstruiert sich irgendwelche Alleinverdienerszenarios mit diversen Kindern in teuren Wohnlagen.
Es bleibt das Problem, dass sich Leute mit technischem oder Betriebswirtschaftlichem Studium eher den großen ansässigen Konzernen andienen würden.
Wenn es so ein ausführliches Ranking gibt, wieso kann man kein Zuschlagsregime je nach Wohnort etablieren?
Bei einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 20€ ist man in München auch in den oberen EGs schnell bei den Aufstockern.

Wir reden hier von EG11+. Bereits eine 11/3 liegt recht deutlich über dem Brutto-Medianverdienst in München. Problematisch wird es erst, wenn man meint im Beamten-Stil 4 oder 5 Leute von diesem einen Gehalt in einer Stadt wie München versorgen zu wollen. Es ist schon erstmal jeder selbst für sein Auskommen verantwortlich - wenn es Probleme gibt, hilft der Staat aber natürlich.
Problematisch ist weiterhin, dass man für eine 11/3 eher keine guten technischen Akademiker bekommen wird wenn genug gut zahlende Konzerne vor Ort sind.

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #541 am: 17.09.2025 15:36 »
... aber da wird tariflich nichts passieren. Wenn es dann z.B. in München wirklich mal knapp wird, kann man auf auf Wohngeld und/oder Kinderzuschlag verweisen ;)

Das sind ja tatsächlich auch gute Instrumente - aber für die oberen EGs sollte das nicht relevant sein, außer man konstruiert sich irgendwelche Alleinverdienerszenarios mit diversen Kindern in teuren Wohnlagen.
Es bleibt das Problem, dass sich Leute mit technischem oder Betriebswirtschaftlichem Studium eher den großen ansässigen Konzernen andienen würden.
Wenn es so ein ausführliches Ranking gibt, wieso kann man kein Zuschlagsregime je nach Wohnort etablieren?
Bei einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 20€ ist man in München auch in den oberen EGs schnell bei den Aufstockern.

Der Mietspiegel für München 2025 weist eine durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter von 15,38 Euro auf. Das bedeutet ein Plus um 5,5 Prozent gegenüber dem letzten neu erstellten Mietspiegel für München 2023, der eine durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter von 14,58 Euro aufweist

Selig sind die Bestandsmieter

Selig sind dort vor allem die Vermieter bzw. Grundeigentümer ;-)

Vollender

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #542 am: 17.09.2025 16:10 »
Tarifverhandlungen im ÖD haben stets auch eine politische Komponente. Ein ähnliches Ergebnis wie beim TVöD evtl. mit üblichen Tricks wie Laufzeit, kleinen Verschlechterungen etc. scheint daher nicht völlig wahrscheinlich. Oder?

Warnstreik

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #543 am: 17.09.2025 16:21 »
Tarifverhandlungen im ÖD haben stets auch eine politische Komponente. Ein ähnliches Ergebnis wie beim TVöD evtl. mit üblichen Tricks wie Laufzeit, kleinen Verschlechterungen etc. scheint daher nicht völlig wahrscheinlich. Oder?

Wenn es das Ergebnis vom TVÖD wird wäre das doch super. Mal zum Vergleich: Der Abschluss hat dasselbe Niveau bzw. ist durch die bessere Tabellenerhöhung sogar minimal besser als der zeitgleiche Tarifabschluss der Metall- und Elektroindustrie. (wie übrigens auch schon der vorherige Abschluss)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #544 am: 17.09.2025 17:14 »
... Problematisch wird es erst, wenn man meint im Beamten-Stil 4 oder 5 Leute von diesem einen Gehalt in einer Stadt wie München versorgen zu wollen. ...

Naja, wie wir wissen hat der Beamte eben einen Rechtsanspruch darauf - und das Ziel der amtsangemessenen Alimentation ist auch noch Work in Progress. Zumindest wird hier ein Ideal gezeichnet, in welcher Höhe eine 4-köpfige Familie in etwa über Einkommen bei entsprechender Arbeit verfügen müsste.

Noch mal zu den Ortszuschlägen zurück: Die werden nicht kommen, weil sie zu Lasten der allgemeinen Erhöhung gehen würden. Am Ende würde sich das dann derart manifestieren, dass im Osten gerade mal ein Inflationsausgleich gezahlt würde, die hippen Boom-Towns im Westen aber mit üppigen Zuschlägen beworfen werden. Wenn dann noch so ein Vogel um die Ecke kommt und sein Leid über die steuerliche Belastung aufgrund der Erbschaft von "Oma ihr klein Häuschen" in München klagt, dann wird die Problematik von Ortszuschlägen vielleicht noch etwas deutlicher. ;)

Davon ab wird der Abschluss pi mal Daumen dem des TVöD gleichen. Von Tarifverhandlungen im öD sollte man generell keine Wunder erwarten - das gibt unsere Branche einfach nicht her. Interessanter ist da perspektivisch das Geschehen im Beamtenbereich, weil es ja zumindest in Teilen eine gewisse Vergleichbarkeit mit den TB gibt. Sollten die Gerichte die Dienstherren verpflichten, die Besoldungen signifikant zu erhöhen, wird das mittelbar auch Konsequenzen in folgenden Tarifrunden haben. Bei der jetzigen Runde hält sich meine Spannung/Erwartung aber in sehr eng gefassten Grenzen.

ohjeee

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Antw:Tarifrunde 2025 - kein Geld in den Ländern
« Antwort #545 am: 17.09.2025 17:47 »
Haben die anstehenden Wahlen im Frühjahr 2026 (Landtag, Kommunalwahlen) signifikanten Einfluss auf die Tarifverhandlungen für den TV-L?

Ich denke nicht. Die Kassen sind (genauso) leer (wie immer), und die TV-L Beschäftigten keine ausschlaggebende Wählergruppe. Ich glaube auch nicht, dass jemand offensiv Wahlkampf machen wird mit "wir sparen Geld bei den Beschäftigten des Landes".
am TV-L hängen allerdings auch (mittelbar) die Kommunalbeamten.