Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung  (Read 345324 times)

Gifty

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1140 am: 15.05.2025 13:03 »
Bewerber teilweise schon in jahrelanger Arbeitslosigkeit ohne Ausbildung oder 10x innerhalb der Probezeit den Job gewechselt.

So sieht die Realität heute aus, bin gespannt wie es in 10 Jahren sein wird.

Womöglich einfach eine Bewerbung, da von der Person Bewerbungen verlangt worden sind.

E4/1 sind 1862,57 € Netto, damit wirst du je nach Region aber auch nicht wirklich glücklich. Das sah zu deinem Starttermin vielleicht noch anders aus.

Stellt sich die Frage, ob die Bezahlung ungelernter Tätigkeiten den Anspruch hat, glücklich zu machen?


Stellt sich die Frage, warum du lieber nach unten trittst?

Warum sollte eine Person nicht halbwegs leben können, wenn Sie ordentlich arbeitet. Wir haben als Beispiel gerade nur eine E5 ausgeschrieben für Hausmeister - nein ein Hausmeister ist nicht zwangsweise ungelernt.

Ergänzung:

Oder es stellt sich die Frage, warum du nicht lieber beispielhaft, hier in der Privatwirtschaft gedacht) den Führungsriegen etwas Geld nimmst um deine Angestellten allgemein vernünftig zu Bezahlen.

Du weißt selbst, dass die 1.860€ in einigen Region gerade dazu reicht Wohnung + Essen und Arbeitsweg zu zahlen - dafür will keiner Arbeiten.

Ich trete nicht nach unten.

Mindestlohn in Vollzeit macht ca. 1.550 € netto. Wenn jemand in einer Entgeltgruppe eingestellt wird, die keine Bildungsqualifikation voraussetzt und dazu ein Einstiegseinkommen von 1.860 € netto erhält (beim Bund übrigens 1.930 € netto) erhält, finde ich das nicht unangemessen niedrig. Zumal nach einem Jahr nochmal 100 € on top kommen.

Wenn man davon 600 € Miete (20 €/qm warm für eine Einzimmerwohnung) abzieht, bleiben 1.200 € zum Leben. Das finde ich für eine Tätigkeit, die keinerlei Abschlüsse voraussetzt, nicht unangemessen niedrig bezahlt und durchaus ausreichend für ein ordentliches Leben.

Und da jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, kann er auch an sich und seinem Glück arbeiten (wenn Geld denn glücklich machen sollte)

Ich stimme dir voll zu. Halbwegs leben kann man mit 1860€ netto definitiv, man muss nur vernünftig wirtschaften. Woher kommt der Anspruch, alle sollten das selbe verdienen? Eine Geschäftsführer stehen an vielen Stellen mit einem Bein im Knast, ist verantwortlich für das Leben von vielen Menschen. Warum sollte sowas nicht entlohnt werden?

Meiner Meinung nach sollte man deshalb in Schulen auch ein Schulfach Finanzen haben, wo zumindestens die Grundlagen Steuer,Investitionen, Budgetplanung und Schulden besprochen werden. Ja, das sollten die Eltern einem beibringen, aber mal ehrlich welche Eltern haben einem schon was über ETFS, Tagesgeld, Sparbuch, Giro und Co. beigebracht?


Keiner nannte etwas von "alle Verdienen das Gleiche" in form einer Summe. Jeder verdient aber vernünftig Leben zu können. Dieses Vernünftig Leben bedeutet nicht, dass jeder 5.000€ netto bekommen sollte.

Klingt eher so, als ob dein Geschäftsführer nicht an bestehende Regeln hält... oder simpel unsauber Arbeitet.

Wird in der Schule Minimum Zinsrechnung gelehrt.  Hinzukommen gerne Politik, Sozialwissenschaften und teilweise, wahrscheinlich Schulabhängig Wirtschaftswissenschaften. 

Und um mal eure anekdotische Evidenz anzuwenden:

In Praktika und Ferienjob übernehmen viele Schüler/Studenten (ja unter anderem damals auch ich) Jobs und Aufgaben, die eigentlich einer "Lehre" bedürfen und erfüllen diese trotzdem. Manchmal hat vielleicht gelehrt oder ungelehrt über eine Person sehr wenig auszusagen  :)

UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1141 am: 15.05.2025 13:13 »

Wenn man davon 600 € Miete (20 €/qm warm für eine Einzimmerwohnung) abzieht, bleiben 1.200 € zum Leben. Das finde ich für eine Tätigkeit, die keinerlei Abschlüsse voraussetzt, nicht unangemessen niedrig bezahlt und durchaus ausreichend für ein ordentliches Leben.

Und da jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, kann er auch an sich und seinem Glück arbeiten (wenn Geld denn glücklich machen sollte)

Die 1.200€ bleiben nur, wenn der Arbeitnehmer direkt bei der Arbeitsstelle wohnt und keine Nahrung benötigt.

Nein auch wenn es so gewünscht ist, kann sich Bildung leider nicht jeder Leisten. Zudem bei Menschen mit Migrationshintergrund werden gerne mal Dinge nicht anerkannt.

Ja Geld macht glücklich: https://www.stern.de/wirtschaft/neue-studie---geld-macht-doch-gluecklich-und-viel-mehr-geld-noch-gluecklicher-33274516.html
Abgesehen davon, natürlich lebt es sich glücklicher, wenn du nicht Bangen musst genug Geld fürs Essen zu haben/alle Rechnungen begleichen zu können.

Mal ganz ehrlich, wieviel Geld gibst du bitte aus, wenn du sagst, dass 1200€ nicht zum Leben reichen O.O

Mal ne Rechnung:

- 360€ Essen, Getränke ( mal ganz großzügig gerechnet, Durchschnitt ist 234, Grundsicherung 195,35 €)
-  80€ Auto
-  90€ Sprit (bevor jemand meckert, das sind 55l, bei 8l/100km sind das ung. 600-700km)
-100€ Rücklage Urlaub
- 60€ Rücklage Haushaltsgeräte
- 60€ Rücklage Kleidung
- 75€ Rücklage/Ausgabe Gesundheit
- 50€ Kommunikation
-150€ Freizeit und Kultur
______
 175€

175€ nach Rücklagen und Freizeitgestaltung. Ja man könnte da noch Hausrat, Haftpflicht, Berufsunfähigkeitsversicherung, Rechtsschutz etc. von bezahlen (laut Statista ca. 130€ monatlich für den gesamten Versicherungsschutz) - wären immer noch 45€ übrig. In meinem Fall wäre sogar noch viel mehr übrig. Bspws. geben wir zu zweit im Durchschnitt 75€ pro Wocheneinkauf aus (Unverträglichkeiten und alles wird frisch gekocht) - 300/2 = 150€ Lebensmittel.



UNameIT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1142 am: 15.05.2025 13:27 »

Ich stimme dir voll zu. Halbwegs leben kann man mit 1860€ netto definitiv, man muss nur vernünftig wirtschaften. Woher kommt der Anspruch, alle sollten das selbe verdienen? Eine Geschäftsführer stehen an vielen Stellen mit einem Bein im Knast, ist verantwortlich für das Leben von vielen Menschen. Warum sollte sowas nicht entlohnt werden?


Klingt eher so, als ob dein Geschäftsführer nicht an bestehende Regeln hält... oder simpel unsauber Arbeitet.


Man merkt du hast wenig Ahnung:

Vertrauenshaftung, Haftung bei der Vertretung der GMBH, Haftung für die Ordnungsgemäße Buchführung und Bilanzierung, Haftung im Bereich Steuern, Haftung bei "Sorgfalt", Haftung für die ordnungsgemäße Durchführung eines Arbeitgebers ( bspws. rechtzeitige Lohnsteuervoranmeldungen, Unfallpräventation,etc. ), Haftung für die Pflichten gegenüber den Sozialversicherungsträgern & Berufsgenossenschaften, Haftung bei Auszahlungen an GEsellschafter, Haftung in der Insolvenz, Haftung bei Rückrufaktionen, Haftung bei Werbung, DSGVO, NIS-2 , etc.

Bei vielen Punkten davon muss sich der Geschäftsführer auf seine Mitarbeiter verlassen, aber am Ende muss der Geschäftsführer für die Fehler seiner Mitarbeiter grade stehen, bspws. haften Geschäftsführer auch für die Mitarbeiter eines Unternehmens, wenn diese einen Datenschutzverstoß begehen.

Was meinst du warum es eine D&O-Versicherung gibt? Es drohen nicht nur strafrechtliche Konsequenzen, sondern es wird auch mit dem Privatvermögen gehaftet.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1143 am: 15.05.2025 14:05 »
Ist ist halt immer die Frage, inwieiweit der Staat eingrifen soll, um allen ein gutes Leben zu ermöglichen (wobei heute ja schon Forderungen gestellt wird, dies zu garantieren).

Wenn man nun den E4 Stufe 1 ohne Ausbildung nimmt, dann zahlt dieser bereits fast 300 € allein an Lohnsteuer. Viel zu viel.
 

Volksverwirrung

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1144 am: 15.05.2025 16:04 »
Bewerber teilweise schon in jahrelanger Arbeitslosigkeit ohne Ausbildung oder 10x innerhalb der Probezeit den Job gewechselt.

So sieht die Realität heute aus, bin gespannt wie es in 10 Jahren sein wird.

Womöglich einfach eine Bewerbung, da von der Person Bewerbungen verlangt worden sind.

E4/1 sind 1862,57 € Netto, damit wirst du je nach Region aber auch nicht wirklich glücklich. Das sah zu deinem Starttermin vielleicht noch anders aus.

Stellt sich die Frage, ob die Bezahlung ungelernter Tätigkeiten den Anspruch hat, glücklich zu machen?


Stellt sich die Frage, warum du lieber nach unten trittst?

Warum sollte eine Person nicht halbwegs leben können, wenn Sie ordentlich arbeitet. Wir haben als Beispiel gerade nur eine E5 ausgeschrieben für Hausmeister - nein ein Hausmeister ist nicht zwangsweise ungelernt.

Ergänzung:

Oder es stellt sich die Frage, warum du nicht lieber beispielhaft, hier in der Privatwirtschaft gedacht) den Führungsriegen etwas Geld nimmst um deine Angestellten allgemein vernünftig zu Bezahlen.

Du weißt selbst, dass die 1.860€ in einigen Region gerade dazu reicht Wohnung + Essen und Arbeitsweg zu zahlen - dafür will keiner Arbeiten.


Wenn man davon 600 € Miete (20 €/qm warm für eine Einzimmerwohnung) abzieht, bleiben 1.200 € zum Leben. Das finde ich für eine Tätigkeit, die keinerlei Abschlüsse voraussetzt, nicht unangemessen niedrig bezahlt und durchaus ausreichend für ein ordentliches Leben.

Und da jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, kann er auch an sich und seinem Glück arbeiten (wenn Geld denn glücklich machen sollte)

Die 1.200€ bleiben nur, wenn der Arbeitnehmer direkt bei der Arbeitsstelle wohnt und keine Nahrung benötigt.

Nein auch wenn es so gewünscht ist, kann sich Bildung leider nicht jeder Leisten. Zudem bei Menschen mit Migrationshintergrund werden gerne mal Dinge nicht anerkannt.

Ja Geld macht glücklich: https://www.stern.de/wirtschaft/neue-studie---geld-macht-doch-gluecklich-und-viel-mehr-geld-noch-gluecklicher-33274516.html
Abgesehen davon, natürlich lebt es sich glücklicher, wenn du nicht Bangen musst genug Geld fürs Essen zu haben/alle Rechnungen begleichen zu können.

Dazu braucht man keinen Migrationshintergrund, aber da ist es teilweise auch so das stimmt. Meine Lebensgefährtin studiert jetzt nochmal über ein Fernstudium, sie arbeitet bereits im TVÖD SuE, für höherwertigere Tätigkeiten (ab S12 aufwärts, z.B. Jugendamt, Sozialamt usw.) wird ein Bachelor Sozialpädagogik bzw. Sozial Arbeit benötigt. Sie hat einen Bachelor auf Lehramt, zählt nicht. Jetzt geht es gerade darum, ob sie den Bachelor Lehramt auf das Fernstudium zumindest anrechnen lassen kann, also Fernstudium verkürzen.

Mal abgesehen davon bin ich auch Quereinsteiger in unserem Bereich, Stufe DQR 6 (Bachelorniveau). Bei mir gings dann auch und ich habe mir die Sachen dann fachlich einfach angeeignet, so wie ich es in den vorherigen Branchen in der PW auch gemacht habe. Man kann alles lernen. Aber der öD ist in manchen Sachen doch recht eingefahren und stur.

Eine Kollegin, ebenfalls mit einem Fachwirt (IHK), muss jetzt auf den Lehrgang zur Verwaltungsfachangestellten, damit sie in die vorgesehene Entgeltgruppe kommt, obwohl sie bereits die finanzielle Zulage erhält. Es geht also rein um Formalien, faktisch übt sie die Tätigkeiten der Stelle schon aus. Manchmal einfach Irrsinn, da sollte sich der öD am DQR orientieren, so wie jedes privatwirtschaftliche Unternehmen auch.

Das da manche Leute sagen: nö, ich mach den Quark doch nicht doppelt, tschüss - kann ich verstehen. War bei ihrer Vorgängerin so.
« Last Edit: 15.05.2025 16:11 von Volksverwirrung »

Volksverwirrung

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« Antwort #1145 am: 15.05.2025 16:16 »

Ich weiß, man traut den Menschen nichts mehr zu und wälzt alles auf den Staat ab, meiner Meinung ist das aber möglich und wäre eine Option.


Die Wirkung war umgekehrt. Nicht etwas auf den Staat abwälzen, sondern der Staat hat die persönliche Lebensplanung an sich gezogen (DDR schon immer, BRD seit mindestens 20 Jahren) und die Leute damit immer unselbstägiger gemacht.

Ich bleibe dabei. Sozialleistungen und Umverteilungen sind ab einem gewissen Grad inhuman.

Da stimme ich Dir zu. Wesentlich weniger Staat wäre gerade beim Vermögensaufbau hilfreich. Das fängt schon bei der Kapitalertragssteuer an.

Lieber den Leuten die Lohnsteuer erlassen und jeder erhält in der Höhe die Eigenverantwortung. Entweder versaufen oder vorsorgen. Diejenigen die es versaufen, bekommen am Ende eben nur die Regelrente. Finde ich aber wesentlich fairer, weil das dann von Anfang an klar ist. Man gibt den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung, genau das was wir heute brauchen. Weniger Zwang und Bürokratie, mehr Freiheit.

Organisator

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« Antwort #1146 am: 15.05.2025 16:35 »
Bewerber teilweise schon in jahrelanger Arbeitslosigkeit ohne Ausbildung oder 10x innerhalb der Probezeit den Job gewechselt.

So sieht die Realität heute aus, bin gespannt wie es in 10 Jahren sein wird.

Womöglich einfach eine Bewerbung, da von der Person Bewerbungen verlangt worden sind.

E4/1 sind 1862,57 € Netto, damit wirst du je nach Region aber auch nicht wirklich glücklich. Das sah zu deinem Starttermin vielleicht noch anders aus.

Stellt sich die Frage, ob die Bezahlung ungelernter Tätigkeiten den Anspruch hat, glücklich zu machen?


Stellt sich die Frage, warum du lieber nach unten trittst?

Warum sollte eine Person nicht halbwegs leben können, wenn Sie ordentlich arbeitet. Wir haben als Beispiel gerade nur eine E5 ausgeschrieben für Hausmeister - nein ein Hausmeister ist nicht zwangsweise ungelernt.

Ergänzung:

Oder es stellt sich die Frage, warum du nicht lieber beispielhaft, hier in der Privatwirtschaft gedacht) den Führungsriegen etwas Geld nimmst um deine Angestellten allgemein vernünftig zu Bezahlen.

Du weißt selbst, dass die 1.860€ in einigen Region gerade dazu reicht Wohnung + Essen und Arbeitsweg zu zahlen - dafür will keiner Arbeiten.


Wenn man davon 600 € Miete (20 €/qm warm für eine Einzimmerwohnung) abzieht, bleiben 1.200 € zum Leben. Das finde ich für eine Tätigkeit, die keinerlei Abschlüsse voraussetzt, nicht unangemessen niedrig bezahlt und durchaus ausreichend für ein ordentliches Leben.

Und da jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, kann er auch an sich und seinem Glück arbeiten (wenn Geld denn glücklich machen sollte)

Die 1.200€ bleiben nur, wenn der Arbeitnehmer direkt bei der Arbeitsstelle wohnt und keine Nahrung benötigt.

Nein auch wenn es so gewünscht ist, kann sich Bildung leider nicht jeder Leisten. Zudem bei Menschen mit Migrationshintergrund werden gerne mal Dinge nicht anerkannt.

Ja Geld macht glücklich: https://www.stern.de/wirtschaft/neue-studie---geld-macht-doch-gluecklich-und-viel-mehr-geld-noch-gluecklicher-33274516.html
Abgesehen davon, natürlich lebt es sich glücklicher, wenn du nicht Bangen musst genug Geld fürs Essen zu haben/alle Rechnungen begleichen zu können.

Dem Bürgergeldempfänger wird zugemutet, seinen Lebensunterhalt von der Hälfte zu bestreiten. Und scheinbar ist das auch möglich.

Und der Weg zu Arbeit - naja, nen Deutschlandticket kostet 70 €. Oder ein sehr gutes Fahhrad. Wenns ein Auto sein muss hat UnameIT eine ganz gut nachvollziehbare Rechnung aufgestellt.

Unterm Strich ist meine Meinung, dass man mit 1.200 € inklusive warmer Wohnung eine (bescheidene) Existenz sicherstellen kann. Und wir reden hier vom untersten Einstiegseinkommen im öD, welches alleine durch Zeitablauf steigt. Mit etwas Fleiß und etwas Glück ist eine Karriere bis E9a durchaus realistisch.

Insoweit stellt sich für mich auch nicht die Frage, anderen ("Führungsriegen") etwas wegnehmen zu wollen - mit welcher Rechtfertigung? Hat es ein E14er aus irgendwelchen Gründen nicht verdient, ein entsprechendes Entgelt zu bekommen? Oder trifft ihn irgendeine Schuld an der Bildungsarmut anderer?

Paul Stanley

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1147 am: 15.05.2025 16:56 »

Ich weiß, man traut den Menschen nichts mehr zu und wälzt alles auf den Staat ab, meiner Meinung ist das aber möglich und wäre eine Option.


Die Wirkung war umgekehrt. Nicht etwas auf den Staat abwälzen, sondern der Staat hat die persönliche Lebensplanung an sich gezogen (DDR schon immer, BRD seit mindestens 20 Jahren) und die Leute damit immer unselbstägiger gemacht.

Ich bleibe dabei. Sozialleistungen und Umverteilungen sind ab einem gewissen Grad inhuman.

Da stimme ich Dir zu. Wesentlich weniger Staat wäre gerade beim Vermögensaufbau hilfreich. Das fängt schon bei der Kapitalertragssteuer an.

Lieber den Leuten die Lohnsteuer erlassen und jeder erhält in der Höhe die Eigenverantwortung. Entweder versaufen oder vorsorgen. Diejenigen die es versaufen, bekommen am Ende eben nur die Regelrente. Finde ich aber wesentlich fairer, weil das dann von Anfang an klar ist. Man gibt den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung, genau das was wir heute brauchen. Weniger Zwang und Bürokratie, mehr Freiheit.

Und gerade diese "Freiheit" wird seit Jahren durch bestimmte Parteien und deren Wähler zunehmend systematisch  bekämpft und eingeschränkt. Die Partei gibt die Linie vor! Abweichler, Skeptiker werden politisch bekämpft, mit Sanktionen belegt; sozial isoliert! .
Es werden Phantasie-Steuern zur Finanzierung ideologischer Projekte erhoben.   
Die Gesellschaft in Leistungserbringer und Transferleistungs-Empfänger getrennt.

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1148 am: 15.05.2025 17:01 »

Ich weiß, man traut den Menschen nichts mehr zu und wälzt alles auf den Staat ab, meiner Meinung ist das aber möglich und wäre eine Option.


Die Wirkung war umgekehrt. Nicht etwas auf den Staat abwälzen, sondern der Staat hat die persönliche Lebensplanung an sich gezogen (DDR schon immer, BRD seit mindestens 20 Jahren) und die Leute damit immer unselbstägiger gemacht.

Ich bleibe dabei. Sozialleistungen und Umverteilungen sind ab einem gewissen Grad inhuman.

Da stimme ich Dir zu. Wesentlich weniger Staat wäre gerade beim Vermögensaufbau hilfreich. Das fängt schon bei der Kapitalertragssteuer an.

Lieber den Leuten die Lohnsteuer erlassen und jeder erhält in der Höhe die Eigenverantwortung. Entweder versaufen oder vorsorgen. Diejenigen die es versaufen, bekommen am Ende eben nur die Regelrente. Finde ich aber wesentlich fairer, weil das dann von Anfang an klar ist. Man gibt den Menschen wieder mehr Eigenverantwortung, genau das was wir heute brauchen. Weniger Zwang und Bürokratie, mehr Freiheit.

Das hat dann aber wieder Folgekosten und -probleme. Obdachlosigkeit, Verelendung, Pflegekosten für den Staat. Nur weil man es versäumt hat eigenverantwortlich vorzubeugen, verliert nicht das Grundgesetz und die Rechtsprechung drumherum plötzlich seine Bedeutung.

Außerdem kriegt in Zukunft ja eh fast jeder kaum noch mehr als "Regelrente" trotz der hohen Abgaben. Die reichen nämlich geradeso dafür.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1149 am: 15.05.2025 17:27 »
Mehr Eigenverantwortung und weniger Staat heißt dann aber auch: Die ETFs Gewinne sind nicht Insolvenz sicher, die Rente schon.
Und seit 30 Jahren ist auch allen klargemacht worden, dass die Rente nur ein Baustein ist und es nicht mehr als die "Regelrente" gibt, also warum hat es bei vielen nicht geklappt, da ein 2. Bein aufzustellen?
Zu wenig Einkommen oder Malle doch wichtiger?

Und die hohen Abgaben heute sind für die Rentner jetzt, wer weiß, vielleicht bekommen wir nach dem Pillenknick, wenn diese Rentner alle unter der Erde liegen wieder ein besseres Verhältnis von Einzahlern zu Auszahlern.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1150 am: 15.05.2025 18:03 »
Was hat nicht geklappt?

Rentnerarmut ist ein sehr randständiges Phänomen.

Und dort wo es z. B. durch Trennung erfolgt, kann der Staat zwar unterstützen, aber ich denke, man kann und soll nicht alle Problemlagen auffangen.

Zumal man ja auch durch weniger Eingriff mehr Wohlstand erzeugen kann:

- ohne übermäßige gesetzliche Anforderungen an PKW würde es noch viel mehr Kleinwagen, Mikroautos geben
- ohne übermäßige geseztliche Anforderungne an den Wohnungsbau würde es ausreichend und günstigeren Wohnraum geben.

Lebenshaltungskosten sind nicht hoch, obwohl es den Staat gibt, sondern weil es den Staat gibt.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1151 am: 15.05.2025 20:44 »
Was hat nicht geklappt?

Rentnerarmut ist ein sehr randständiges Phänomen.

Stimmt: Frauen sind eine randständige Bevölkerungsgruppe. Uiuiui - Was sagt die Blondine aus dem Bauamt dazu?

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_N015_12_63.html

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1152 am: 16.05.2025 07:08 »
Was hat nicht geklappt?
Das die Menschen sich eigenverantwortlich um die Dritte Säule der Altersversorgung gekümmert haben.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1153 am: 16.05.2025 07:14 »
- ohne übermäßige gesetzliche Anforderungen an PKW würde es noch viel mehr Kleinwagen, Mikroautos geben
Welche übermäßige gesetzliche Anforderungen an PKWs zwingen die Leute SUVs zu kaufen?
Gibt es einen Verbot, dass man Kleinwagen baut, die noch in eine Parklücke passen?
Sind Sanderos, Twingos, C1, 108er und Co illegal geworden?


In Japan/Tokyo gibt es viel mehr Kleinwagen, weil es übermäßige gesetzliche Anforderungen dort gibt.
(Man muss einen Parkplatz nachweisen, bevor man ein Auto kaufen darf  :o )

Also deine These halte ich für nicht haltbar.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #1154 am: 16.05.2025 07:26 »
- ohne übermäßige geseztliche Anforderungne an den Wohnungsbau würde es ausreichend und günstigeren Wohnraum geben.
Jaein.
Leider sind es oftmals nicht die gesetzlichen Anforderungen, sondern die DIN Normen, die wie eine gesetzliche Anforderung betrachtet werden.
Und wer macht diesen Normen.......ein Schelm....
Es gibt aber einige Bauträger, die billiger Bauen, weil sie die DIN Normen aus Bequemlichkeit (und Risikoscheu) nicht übererfüllen.

Aber im Kern hast du mit der These Recht, weniger Vorgaben wäre fein.
Aber auch in anderen Ländern gibt es aberwitzigen Vorgaben, bei denen man sich an den Kopp packt.

Da finde ich es besser, dass der Kunde über die Risiken aufgeklärt wird und bösglaubig gemacht wird und er dann entscheiden darf.

So wie unlängst, als eine Uralt-Gastherme bei meinem Mieter ausgefallen ist und ich eine neue Gastherme dort installieren lies.
Der Heizungsbauer klärte mich brav über WP etc. Möglichkeiten und die steigende Gaskosten, Co2 Gedöns und der Pflicht ab 20xx x% CO2 neutral heizen zu müssen auf, ich unterschreibe den Wisch und gut ist. Therme hängt.

Der Ball liegt jetzt bei mir, dass ich 20xx einen Biogas Anbieter nehme oder ne BioStrom-Splitklima  für 1 oder 2 Zimmer einbaue und damit die Vorgaben erfülle.
Mal sehen was fritze draus macht und ich bis 20yy meine Ruhe habe.