Da ist nur die Frage, was so motivierend daran sein soll, sich 15 Jahre lang den Hintern abzusitzen, um endlich das Gehalt zu bekommen, was man schon seit 8 Jahren hätte haben können, weil die Produktivität seither unverändert geblieben ist.
Mag sein, dass ich damit alleine auf weiter Flur bin, aber wenn ich für meine Berufserfahrung ein angemessenes Gehalt erhalte und sich das jährlich entsprechend der Inflation entwickelt, bin ich rundum zufrieden.
Wenn ich als Junior für die selben Tätigkeiten wie später mit mehr Berufserfahrung 3x so lange brauche, ist es völlig einleuchtend, dass ich in den ersten Jahren noch weniger verdiene. Aber wenn ich nach meinetwegen 6 Jahren fast keine Produktivitätssteigerungen mehr bringe, weil ich meine Aufgaben in und auswendig kenne, würde ich schon gerne das Gehalt haben, das meiner Produktivität entspricht und nicht noch 9 Jahre hingehalten werden, bis ich das endlich verdiene. Das ist eher demotivierend, weil man gleichzeitig mitbekommt wie die Kollegen aus dem Studium nach 6 Jahren schon das verdienen, was man selber erst in 9 Jahren haben wird.
Von mir aus machen wir da ein 3-Stufiges System draus für Junior, Mid und Senior: Ab dem 1. Jahr, ab dem 4. Jahr und ab dem 7. Jahr. Das kann man noch relativ logisch erklären. In meinem Fall in der IT muss man sowieso erstmal ordentlich Erfahrung sammeln, bevor man dann wiederum anderen Tätigkeiten wie bspw. Architekt im IT-Bereich nachgehen kann. Diese sind dann aber sowieso in einer anderen Entgeltgruppe zu finden.
Ich sehe nur nicht, wieso man bei gleichbleibender Tätigkeite, sobald die Produktivität durch mehr Wissen nicht mehr gesteigert wird, weiterhin das Gehalt durch Stufen steigen sollte. Das ist totaler Blödsinn.