Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567541 times)

fischsuppe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3405 am: 19.04.2023 11:55 »
Der TVöD steht aktuell noch ganz gut da. Im TVL ist es derzeit richtig dunkel. Die aktuelle Inflationsausgleichsprämie ist hier nichtmal ein Thema. Tarifverhandlungen gibts erst Ende 2023. Die Gewerkschaften müssten nach derzeitigem Stand bereits über 13% für einen Inflationsausgleich fordern. (Der Verbraucherpreisindex stieg vom Oktober 2021 bis März 2023 um 16,2%, die Bruttolöhne um 2,8%). Aber die Prämie läuft ja noch bis Ende 2024 und wird somit auch im TVL ihre bruttogehaltsbegrenzende Funktion wohl noch entfalten.

Die einen sagen so, die anderen so:

2019: TVöD +3,09%, TV-L +3,01%
2020: TVöD +1,06%, TV-L +3,12%
2021: TVöD +1,40%, TV-L +1,29%
2022: TVöD +1,80%, TV-L +2,80% (ab Dez 22, also quasi erst in 2023 relevant)
2023: TVöD +X,XX%, TV-L +0,00%
2024: TVöD +X,XX%, TV-L +X,XX%

Kumuliert seit 2019 (bisher): TVöD +7,54%, TV-L +10,61%

Aber du hast natürlich völlig recht, bei beiden hat sich eine Riesenlücke zur Inflation aufgetan, die jeden Monat größer wird..

Die Rechnung passt leider nicht ganz. Mann kann Prozente nicht über Jahre aufsummieren. Rechne mal multiplikativ und unterjährig, dann schlägt das Reditereihenfolgerisiko im TVL voll rein.

Selbstverständlich habe ich multiplikativ gerechnet. Und wenn du es an einem konkreten Beispiel haben möchtest (bei dem der Unterschied sogar noch etwas größer ist):

- Am 01.07.2018 lag ein (willkürlich rausgegriffener) E11/6 im TVöD bei 5099,20 Euro und im TV-L bei 4792,59 Euro.
- Stand heute liegt der Wert für E11/6 im TVöD bei 5463,69 Euro und im TV-L 5379,28 Euro.

Steigerung im TVöD: +7,15%, Steigerung im TV-L: +12,24%

Worum gehts bei den ganzen Berechnungen überhaupt? Davon unabhängig bekommt man im TV-L doch immer noch weniger Geld und muss länger arbeiten. Also ich will den sicher nicht als Orientierung für TvöD-Abschlüsse.

Maikel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3406 am: 19.04.2023 11:55 »

Ganz ganz schlimm. Die Mehrheit würde doch auf die dumme Prämie verzichten und dafür
Lieber mehr Prozente nehmen …

Nicht mehr, wenn sie sehen, dass "die Prozente" keine 220,- Euro Netto mehr ergeben.

Doch. Die Schlauen würden sich schon freuen da nachhaltiger.

Umlauf

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« Antwort #3407 am: 19.04.2023 11:57 »
Wenn man sich die Facebook Seite von Verdi anschaut, kommt dieser Schlichtungsvorschlag bei den Mitgliedern nicht  gut an.
Die Frage ist, ob verdi das wirklich zum Umdenken bewegt. Am Samstag sollte man zumindest die lineare Erhöhung noch nach vorne ziehen, weil das der Punkt ist, der viele am meisten stört. Ob an den % noch was gemacht werden kann - eher nicht. So wirklich streikwillig wirkt verdi im ÖD auch nicht.

die Prozente sind in Ordnung, dass die Einmalzahlung gestückelt wird ist mir auch Wumpe... störend ist, dass die Erhöhung erst so spät kommt. Evtl. gibt es ja noch einen Deal - Deutschlandticket für alle ohne Zuzahlung.


Hilfe, das müsste ich aktiv ablehnen.
Sonst würde das Finanzamt nicht mehr die schnellere längere Schnellstraße anerkennen. Sondern nur noch die kürzeste Strecke.
Außerdem wird der Arbeitgeberzuschuss auf den Kilometerpreisansatz der Entfernungspauschale angerechnet.

Da können wir als paar 8 Monate je 2 normale 49€-Tickets kaufen und würden sie nicht ansatzweise ausnutzen.

FearOfTheDuck

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« Antwort #3408 am: 19.04.2023 11:57 »
Junge Junge. Hab mir grad mal die Mühe gemacht und bei den sozialen Medien gelesen was Verdi so auf die Unzufriedenheit der Belegschaft antwortet.

Standard Antwort zum Beschwichtigen.

„Sven Wehmeier Hallo Sven, informieren sachlich über die Schlichtungsempfehlung, damit in den Dienststellen und Betrieben informierte Diskussionen stattfinden können. Damit ihr darüber sprechen könnt, bereiten wir so viel Infomaterial auf, wie möglich. Am Samstag wir auf der Basis der Schlichtungsempfehlung weiterverhandelt.
Dass 2023 eine Nullrunde ist, stimmt aber nicht. Das Geld kommt real aufs Konto und es kommt auch nicht automatisch oder von alleine, sondern muss durchgesetzt werden. Es gibt keine Verpflichtung auf Seiten der AG, es auszubezahlen.“

Ganz ganz schlimm. Die Mehrheit würde doch auf die dumme Prämie verzichten und dafür
Lieber mehr Prozente nehmen …

Das hat schon was ein Komik, wenn Verdi schreibt, dass sie das Angebot der AG-Seite - also die gesplittete Prämie -, etwas, was man von vornherein abgelehnt hat, auch noch durchsetzten muss.  :o

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3409 am: 19.04.2023 11:57 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
Gerecht wäre es sicher - aber realistisch? LOL.
Wenn ich höre "aber dann fehlen mir dann später 1,50 € bei der Rente" bekomme ich Brechreiz - das ist dann Jammern auf wirklich höchstem Niveau.
Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
Nur meine 2 ct.

Kann ich so unterschreiben, auch wenn meine Erfahrungen "draußen" auch schon 11 Jahre zurückliegen.

Offensichtlich führt eine Vollkaskoversorgung (und das ist eine Tätigkeit im ÖD im Vergleich zu allen meinen vorherigen Arbeitsverhältnissen) nicht dazu, dass die Nutznießer das Leben entspannter und zufriedener gestalten.
Bei uns sind die Unzufriedensten exakt die, die die größten Privilegien besitzen.

Seltsames Phänomen.

fischsuppe

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« Antwort #3410 am: 19.04.2023 11:58 »

Ganz ganz schlimm. Die Mehrheit würde doch auf die dumme Prämie verzichten und dafür
Lieber mehr Prozente nehmen …

Nicht mehr, wenn sie sehen, dass "die Prozente" keine 220,- Euro Netto mehr ergeben.

Doch. Die Schlauen würden sich schon freuen da nachhaltiger.

Die IAZ ist hier in den Verhandlungen aber keine Alternative zu einer tabellenwirksamen Erhöhung und soll es auch gar nicht sein. Sie dient nur dazu, bei gleichem Netto die Tabellenerhöhung ein Jahr zu verschieben, weil die teuren Sozialversicherungsbeiträge und Steuern entfallen. Man kann eine höhere Tabellenerhöhung wollen; das hat aber mit der IAZ in diesem Schlichtungsmodell nix zu tun. Man könnte lediglich die IAZ streichen und dafür die Tabellenerhöhung ~6 Monate vorziehen. Ist für beide Seiten finanziell schlechter.

Jockel76

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« Antwort #3411 am: 19.04.2023 11:59 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
Gerecht wäre es sicher - aber realistisch? LOL.
Wenn ich höre "aber dann fehlen mir dann später 1,50 € bei der Rente" bekomme ich Brechreiz - das ist dann Jammern auf wirklich höchstem Niveau.
Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
Nur meine 2 ct.

Also ich komme aus der Privatwirtschaft... Allerdings auch mit Tarifvertrag.
Beim Rentenargument gebe ich dir recht, aber ansonsten ist dieser Abschluss in den ersten 15 Monaten eine freche Mogelpackung, egal wie schön man es redet.

LG

Maikel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3412 am: 19.04.2023 12:00 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
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Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
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Herrlich. Immer die gleiche Mär dass arbeiten im ÖD ungleich arbeiten im „Real life“ 😂und dann auch noch von nem Home Office Admin. I cant 😂 Pflegekraft lacht dich komplett aus

Kühlschrank

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3413 am: 19.04.2023 12:00 »

Ganz ganz schlimm. Die Mehrheit würde doch auf die dumme Prämie verzichten und dafür
Lieber mehr Prozente nehmen …

Um die 3.000 € Einmalzahlung (in welchen Stückchen auch immer es ausgezahlt werden soll) werden wir nicht mehr drum herum kommen. Es war im vergangenen Jahr nach Verkündung dieser Möglichkeit als Inflationsausgleichs schon klar, dass es in den Tarifverhandlungen mit aufgenommen wird. M.E. völlig fehl am Platze, aber man wird nun nicht mehr aus der Nummer rauskommen - das sollte jedem klar sein. Verdi wird auch nicht mehr großartig viel Verhandlungsspielraum haben am kommenden Samstag.

Gut finde ich den Schlichtungsvorschlag auch nicht, aber es wird nicht mehr viel links und rechts geben. Verdi wird das mit ein paar minimalen Gimmicks (z.B. 0,1 % mehr für 2024, sodass sie sagen können, sie hätten noch schwer verhandelt) so absegnen.

bernhard

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3414 am: 19.04.2023 12:03 »
Junge Junge. Hab mir grad mal die Mühe gemacht und bei den sozialen Medien gelesen was Verdi so auf die Unzufriedenheit der Belegschaft antwortet.

Standard Antwort zum Beschwichtigen.

„Sven Wehmeier Hallo Sven, informieren sachlich über die Schlichtungsempfehlung, damit in den Dienststellen und Betrieben informierte Diskussionen stattfinden können. Damit ihr darüber sprechen könnt, bereiten wir so viel Infomaterial auf, wie möglich. Am Samstag wir auf der Basis der Schlichtungsempfehlung weiterverhandelt.
Dass 2023 eine Nullrunde ist, stimmt aber nicht. Das Geld kommt real aufs Konto und es kommt auch nicht automatisch oder von alleine, sondern muss durchgesetzt werden. Es gibt keine Verpflichtung auf Seiten der AG, es auszubezahlen.“

Ganz ganz schlimm. Die Mehrheit würde doch auf die dumme Prämie verzichten und dafür
Lieber mehr Prozente nehmen …

Und DAS ist der Punkt. Genau genommen ist es die Sichtweise die es ausmacht.
Erhalte ich 2023 Zahlungen, die mehr als mein aktuelles Gehalt sind, ist es mehr Geld. Somit ist 2023 erstmal defacto keine Nullrunde (wenn ich damit meine, dass ich Null Euro über meinem Gehalt bekomme). Schaue ich nur auf die Tabelle, ist 2023 eine Nullrunde.
Die Sichtweise macht es aus. Daher ist die Aussage der Ver.di dahingehend erstmal richtig. Auch, dass der AG sie nicht zahlen muss, ebenfalls.
Ist das Verhalten der AG's moralisch aus meiner Sicht richtig? Nein! Ist es deswegen objektiv gesehen falsch? Ebenso nein!

GhstDncr

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3415 am: 19.04.2023 12:11 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
Gerecht wäre es sicher - aber realistisch? LOL.
Wenn ich höre "aber dann fehlen mir dann später 1,50 € bei der Rente" bekomme ich Brechreiz - das ist dann Jammern auf wirklich höchstem Niveau.
Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
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Herrlich. Immer die gleiche Mär dass arbeiten im ÖD ungleich arbeiten im „Real life“ 😂und dann auch noch von nem Home Office Admin. I cant 😂 Pflegekraft lacht dich komplett aus


Was genau ist jetzt dein Problem, das dich zu so einer unfassbar kindischen Reaktion veranlasst? fchansa1965 sprach davon, dass er beide Seiten kennt, und das ist wirklich alles, was dir dazu einfällt?

Maikel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3416 am: 19.04.2023 12:11 »
Junge Junge. Hab mir grad mal die Mühe gemacht und bei den sozialen Medien gelesen was Verdi so auf die Unzufriedenheit der Belegschaft antwortet.

Standard Antwort zum Beschwichtigen.

„Sven Wehmeier Hallo Sven, informieren sachlich über die Schlichtungsempfehlung, damit in den Dienststellen und Betrieben informierte Diskussionen stattfinden können. Damit ihr darüber sprechen könnt, bereiten wir so viel Infomaterial auf, wie möglich. Am Samstag wir auf der Basis der Schlichtungsempfehlung weiterverhandelt.
Dass 2023 eine Nullrunde ist, stimmt aber nicht. Das Geld kommt real aufs Konto und es kommt auch nicht automatisch oder von alleine, sondern muss durchgesetzt werden. Es gibt keine Verpflichtung auf Seiten der AG, es auszubezahlen.“

Ganz ganz schlimm. Die Mehrheit würde doch auf die dumme Prämie verzichten und dafür
Lieber mehr Prozente nehmen …

Und DAS ist der Punkt. Genau genommen ist es die Sichtweise die es ausmacht.
Erhalte ich 2023 Zahlungen, die mehr als mein aktuelles Gehalt sind, ist es mehr Geld. Somit ist 2023 erstmal defacto keine Nullrunde (wenn ich damit meine, dass ich Null Euro über meinem Gehalt bekomme). Schaue ich nur auf die Tabelle, ist 2023 eine Nullrunde.
Die Sichtweise macht es aus. Daher ist die Aussage der Ver.di dahingehend erstmal richtig. Auch, dass der AG sie nicht zahlen muss, ebenfalls.
Ist das Verhalten der AG's moralisch aus meiner Sicht richtig? Nein! Ist es deswegen objektiv gesehen falsch? Ebenso nein!

Natürlich ist es eine Nullrunde. Es geht hier um Entgelt Tarife. Da gehts um nachhaltige Gehaltserhöhungen mit prozentualen Erhöhungen. Ich wüsste nicht, dass es um Prämienverhandlungen geht.

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3417 am: 19.04.2023 12:13 »
Ich hoffe das die Verdi-Mitglieder in den nächsten Tagen extremen Druck auf die Gewerkschaftsmitglieder ausüben.
Die Jahre müssen! getauscht werden.

So geht es nicht. Das ist einfach nur absolute Verarscherei.

Wenn es so bleibt, dann muss sich Verdi jetzt schon für 2025 verhandeln. Dann sollen Sie einen 3-Jahresplan erstellen, in welchem es 2025 mindestens noch einmal 5 % gibt.

Die lassen sich immer alle verarschen. Der Schlichtungsvorsitzende von VERDI redet doch auch nur Müll. Das ist einfach "ein neuer Weg" - ja, ein neuer Weg die Beschäftigten zu verarschen.

Wenn ich schon höre, dass für die AG der Milbradt der Schlichtungsführer war. Der Mann ist 78 und hat doch ganz andere Lebenseinstellungen. Das ist alles nur noch krank. Sorry.
Ich gehe schon davon aus, dass Verdi den Ärger an der Basis mitbekommt bzw. darüber nach "oben" berichtet wird. Die Frage ist, ob Verdi das Fass nochmal komplett aufmacht. Ich glaube, dass sie das nicht wollen.

Maikel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3418 am: 19.04.2023 12:14 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
Gerecht wäre es sicher - aber realistisch? LOL.
Wenn ich höre "aber dann fehlen mir dann später 1,50 € bei der Rente" bekomme ich Brechreiz - das ist dann Jammern auf wirklich höchstem Niveau.
Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
Nur meine 2 ct.

Herrlich. Immer die gleiche Mär dass arbeiten im ÖD ungleich arbeiten im „Real life“ 😂und dann auch noch von nem Home Office Admin. I cant 😂 Pflegekraft lacht dich komplett aus


Was genau ist jetzt dein Problem, das dich zu so einer unfassbar kindischen Reaktion veranlasst? fchansa1965 sprach davon, dass er beide Seiten kennt, und das ist wirklich alles, was dir dazu einfällt?

Er kennt beide Seiten ? Soso. Hat er also das komplette Berufs Spektrum des öD im Lebenslauf stehen ? Doubt.
Demnach ist eine Behauptung mit 90% Stammtischgefasel.

bernhard

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3419 am: 19.04.2023 12:15 »
Junge Junge. Hab mir grad mal die Mühe gemacht und bei den sozialen Medien gelesen was Verdi so auf die Unzufriedenheit der Belegschaft antwortet.

Standard Antwort zum Beschwichtigen.

„Sven Wehmeier Hallo Sven, informieren sachlich über die Schlichtungsempfehlung, damit in den Dienststellen und Betrieben informierte Diskussionen stattfinden können. Damit ihr darüber sprechen könnt, bereiten wir so viel Infomaterial auf, wie möglich. Am Samstag wir auf der Basis der Schlichtungsempfehlung weiterverhandelt.
Dass 2023 eine Nullrunde ist, stimmt aber nicht. Das Geld kommt real aufs Konto und es kommt auch nicht automatisch oder von alleine, sondern muss durchgesetzt werden. Es gibt keine Verpflichtung auf Seiten der AG, es auszubezahlen.“

Ganz ganz schlimm. Die Mehrheit würde doch auf die dumme Prämie verzichten und dafür
Lieber mehr Prozente nehmen …

Und DAS ist der Punkt. Genau genommen ist es die Sichtweise die es ausmacht.
Erhalte ich 2023 Zahlungen, die mehr als mein aktuelles Gehalt sind, ist es mehr Geld. Somit ist 2023 erstmal defacto keine Nullrunde (wenn ich damit meine, dass ich Null Euro über meinem Gehalt bekomme). Schaue ich nur auf die Tabelle, ist 2023 eine Nullrunde.
Die Sichtweise macht es aus. Daher ist die Aussage der Ver.di dahingehend erstmal richtig. Auch, dass der AG sie nicht zahlen muss, ebenfalls.
Ist das Verhalten der AG's moralisch aus meiner Sicht richtig? Nein! Ist es deswegen objektiv gesehen falsch? Ebenso nein!

Natürlich ist es eine Nullrunde. Es geht hier um Entgelt Tarife. Da gehts um nachhaltige Gehaltserhöhungen mit prozentualen Erhöhungen. Ich wüsste nicht, dass es um Prämienverhandlungen geht.

Ja, du hast die Sicht der Entgelttarife. Für mich persönlich sehe ich es etwas differenzierter:
Ich betrachte es für 2023 so, dass ich eine Sonderzahlung erhalte und 2024 betrachte ich als prozentuale Erhöhung meines Entgeldes! Bin ich damit komplett zufrieden? Nein.
Kann ich mich trotzdem darüber freuen, dass in 2023 noch zusätzlich Geld erhalte? Oh ja :)