Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566492 times)

RadWirdKommen

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3780 am: 20.04.2023 18:17 »
Mich würde interessieren: Im TVöD, Post (+ ....?) gibt es wohl 2023 eine prozentuale Nullrunde und nur aufgestückelte Inflationsausgleichssonderzahlungen. Diese erhöhen aber den Lohn nicht dauerhaft.

Frage: Wie wird dies in der Rentenerhöhnung für 2024 verwendet? Im Prinzip sollten ja dadurch die Rentenerhöhungen niedriger ausfallen wenn Millionen Arbeitnehmenr 2023 eine Nullrunde hatten?

Da die Lohnentwicklung der wichtigste Faktor für die Rentenerhöhungen ist, wird sich die Inflationsausgleichsprämie auch bei den zukünftigen Renten bemerkbar machen müssen. Gleichzeitig werdenauch keine höheren Einzahlungen getätigt. So gesehen - und das ist ja eine beschißene Logik der ganzen Geschichte - wird die vermutete Lohn-Preis-Spirale auch an dieser Stelle gebremst.
Perfide, wenn man bedenkt, dass gerade das den Einkommen derer mit wenig Rente besonders weh tut.

Verstehe ich nicht ganz. Also steigen die Renten durch solche netto Einmalzahlungen oder nicht? Wenn nicht dann ist es blöd für die Rentner. Wenn ja ist es blöd für alle Arbeitnehmer. Denn die Rentner bekommen eine prozentuale Erhöhung für 2023 wo viele Arbeitnehmer keine bekamen. 2024 gibt es dann eine "satte" prozentuale Erhöhung die sich in einer Rentenerhöhung 2025 bemerkbar machen müsste. Das Problem ist jetzt die Arbeitnehmer müssen die Rentenbeiträge von einem Gehalt zahlen was ja nur einmal prozentual erhöht wurde. Die Rentner bekommen aber zweimal eine prozentuale Erhöhung. Somit sollte sich dann eine Einnahmelücke auftun die man dann evtl mit einer Rentenpunkteerhöhung bei den Arbeitnehmern ausgleichen muss. D.h. diese gestückelte Inflationsausgleichssonderzahlungen sind für die Arbeitnehmer ein ziemliches vergiftetes Geschenk!

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3781 am: 20.04.2023 18:29 »
Sonntag um 09:00 Uhr ist schon Tarifbotscherkonferenz. Also gehe ich Mal davon aus das Samstag schnell durchgezogen wird und dann das beste Ergebnis aller Zeiten präsentiert werden.

Das glaube ich nicht. Wie auf der verdiviko mitgeteilt wurde, steht das gegebene Einverständnis der AG-Seite für die Empfehlung auf der Kippe und mehr auf dem Papier. Die vka will verhandeln, dass die lineare Erhöhung erst zum 01.06.2024 greifen. Und sie werden davon nicht abrücken. Zudem geht es auch noch u.a. um Altersteilzeit, ZUSI für die Krankenpflege und die geforderten Sparkassenopfer.

Was hätten die AGs bei einem Streik denn zu verlieren ? GAR NICHTS!! Die Öffentlichkkeit intressiert sie einen Scheiß Dreck. Außerdem haben sich die Menschen mittlwerweile daran gewöhnt, dass viele Selbstverständlichkeiten nicht immer funktionieren. Und dabei ist es unklar, ob es an Personmangel, fehlender Infrastruktur oder tatsächlich Streik liegt.

Die Gewerkschaften können nichts dazu erstreiken, maximal die Empfehlung halten. Dies auch vor dem Hintergrund, dass zu wenige organisert sind und Anspruch auf Streikgeld haben. Von den Nichtorganisierten werden maximal 5% auf eigene Kosten streiken und auch nicht viele Tage lang.Der Rest der Nichtorganisierten ruft dann - für sie auch kostengünstiger - in Kommentaren zu  unbefristeten Streiks auf.

Infotron

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3782 am: 20.04.2023 18:34 »
Sonntag um 09:00 Uhr ist schon Tarifbotscherkonferenz. Also gehe ich Mal davon aus das Samstag schnell durchgezogen wird und dann das beste Ergebnis aller Zeiten präsentiert werden.

Das glaube ich nicht. Wie auf der verdiviko mitgeteilt wurde, steht das gegebene Einverständnis der AG-Seite für die Empfehlung auf der Kippe und mehr auf dem Papier. Die vka will verhandeln, dass die lineare Erhöhung erst zum 01.06.2024 greifen. Und sie werden davon nicht abrücken. Zudem geht es auch noch u.a. um Altersteilzeit, ZUSI für die Krankenpflege und die geforderten Sparkassenopfer.



Im Gegensatz dazu, verhandelt zwischen AWO Pfalz und Verdi: 10,5% (mind 500 Euro), 12 Monate Laufzeit

https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/tarifbereiche/awo/++co++c447882a-df54-11ed-ac92-001a4a16012a

Infotron

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3783 am: 20.04.2023 18:38 »
Sonntag um 09:00 Uhr ist schon Tarifbotscherkonferenz. Also gehe ich Mal davon aus das Samstag schnell durchgezogen wird und dann das beste Ergebnis aller Zeiten präsentiert werden.

Das glaube ich nicht. Wie auf der verdiviko mitgeteilt wurde, steht das gegebene Einverständnis der AG-Seite für die Empfehlung auf der Kippe und mehr auf dem Papier. Die vka will verhandeln, dass die lineare Erhöhung erst zum 01.06.2024 greifen. Und sie werden davon nicht abrücken. Zudem geht es auch noch u.a. um Altersteilzeit, ZUSI für die Krankenpflege und die geforderten Sparkassenopfer.



Im Gegensatz dazu, verhandelt zwischen AWO Pfalz und Verdi: 10,5% (mind 500 Euro), 12 Monate Laufzeit

https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/tarifbereiche/awo/++co++c447882a-df54-11ed-ac92-001a4a16012a

Die AWO Pfalz gibt die Kosten auch zu 100% an die Kostenträger weiter ...

Sicherlich, genau das könnten auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen machen, zumindest für die Pflege am Bett. War irgendein Gesetz von 2018 glaube ich. VKA fordert aber Lohnkürzungen in den Bereichen, warum?

Ich nehme an, die wollen mit dem Geld irgendwas querfinanzieren bzw Löcher stopfen die durch die Länder entstehen, die ihrer Investitionspflicht in diesem Bereich nicht nachkommen.

Muschebubu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3784 am: 20.04.2023 18:49 »
Über unseren verdi-Landesverband ist zu hören, dass verdi über die heftigen Reaktionen auf den sozialen Kanälen sehr überrascht ist.
Bei Facebook und Instagram sind ablehnende Stimmen im 4-stelligen Bereich zu finden.
Solche Reaktionen wurden auf Basis des Schlichtungsvorschlages nicht erwartet.

Die verdi-Vertreter sitzen schon in Videokonferenzen zusammen, um dieses für Samstag einzuordnen.

Warum sollte Verdi diesmal auf Beschäftigte hören, wo doch bereits 2019 eine überwältigende Mehrheit für die Optionen Arbeitszeitverkürzung/ mehr Urlaub/ mehr Geld, nicht gehört wurde? ;)

Weil Tarifverhandlungen zur Bespaßung der Funktionäre dienen und offenbar nicht, um ernsthaft die Interessen aller/der Mitarbeitenden zu vertreten.

Maikel

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3785 am: 20.04.2023 19:45 »
Über unseren verdi-Landesverband ist zu hören, dass verdi über die heftigen Reaktionen auf den sozialen Kanälen sehr überrascht ist.
Bei Facebook und Instagram sind ablehnende Stimmen im 4-stelligen Bereich zu finden.
Solche Reaktionen wurden auf Basis des Schlichtungsvorschlages nicht erwartet.

Die verdi-Vertreter sitzen schon in Videokonferenzen zusammen, um dieses für Samstag einzuordnen.
Was haben Sie erwartet?

Noch unterschiedlicher könnten Ursprungsforderung und Schlichtungsergebnis nicht auseinander liegen

KlammeKassen

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3786 am: 20.04.2023 19:50 »
Sonntag um 09:00 Uhr ist schon Tarifbotscherkonferenz. Also gehe ich Mal davon aus das Samstag schnell durchgezogen wird und dann das beste Ergebnis aller Zeiten präsentiert werden.

Das glaube ich nicht. Wie auf der verdiviko mitgeteilt wurde, steht das gegebene Einverständnis der AG-Seite für die Empfehlung auf der Kippe und mehr auf dem Papier. Die vka will verhandeln, dass die lineare Erhöhung erst zum 01.06.2024 greifen. Und sie werden davon nicht abrücken. Zudem geht es auch noch u.a. um Altersteilzeit, ZUSI für die Krankenpflege und die geforderten Sparkassenopfer.



Im Gegensatz dazu, verhandelt zwischen AWO Pfalz und Verdi: 10,5% (mind 500 Euro), 12 Monate Laufzeit

https://gesundheit-soziales-bildung.verdi.de/tarifbereiche/awo/++co++c447882a-df54-11ed-ac92-001a4a16012a

Die AWO Pfalz gibt die Kosten auch zu 100% an die Kostenträger weiter ...

Sicherlich, genau das könnten auch Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen machen, zumindest für die Pflege am Bett. War irgendein Gesetz von 2018 glaube ich. VKA fordert aber Lohnkürzungen in den Bereichen, warum?

Ich nehme an, die wollen mit dem Geld irgendwas querfinanzieren bzw Löcher stopfen die durch die Länder entstehen, die ihrer Investitionspflicht in diesem Bereich nicht nachkommen.

Die Klammen Kassen müssen zumindest noch reichen, damit Karin und Niklas ihr Gehalt aufbessern können.
2025 gibt es einen neuen Präsidenten / eine neue Präsidentin für die VKA. Wie wäre es mal mit jemandem von einer "reichen" Stadt?
Mehrere (Ober)Bürgermeister haben ja sogar die Forderungen der Mitarbeiter/innen unterstützt.
Nur Klamme-Kassen-Karin geht andere Wege.

Eukaryot

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« Antwort #3787 am: 20.04.2023 19:51 »
Hier einmal in Zahlen ausgedrückt, warum die Tarifrunde 2023 die historisch schlechteste seit Jahrzehnten wird:

2010: +1,2% (Inflation:1,1%) Tarifrunde für die Jahre bis 2012
2011: +0,6% (Inflation: 2,0%)
2012: +0,5% (Inflation: 2,0%) Tarifrunde für die Jahre bis 2014
2013: +3,5% (Inflation: 1,5%)
2014: +3,0% (Inflation: 0,9%) Tarifrunde für die Jahre bis 2015
2015: +2,1% (Inflation: 0,5%)
2016: +2,4% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2017
2017: +2,35% (Inflation: 1,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2018
2018: +2,85% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2020
2019: +2,81% (Inflation: 1,5%)
2020: +⌀1,06% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2022
2021: +1,4% (Inflation: 3,1%)
2022: +1,8% (Inflation: 7,9%)
2023: Nullrunde +3000€ Prämie (Inflation: ≈6%) Tarifrunde für die Jahre bis 2024
2024: +⌀11,2% (Inflation: ≈2,8% gem. offizieller Schätzung)
2025: Inflationsschätzung des IWF: 2,3%

Das ist ein ordentlicher Reallohnverlust für die Jahre 2021 bis 2024.

Ob die Prämie für 2022 oder 2023 sein soll, darf sich wohl jeder aussuchen. In jedem Fall fehlt für das jeweils andere Jahr jeglicher Inflationsausgleich. Man kann doch nicht 2 starke Inflationsjahre in Folge mit 3000€ abspeisen, nachdem es 2021 ja bereits auch schon einen Reallohnverlust gab.

Durch die späte Tariferhöhung von durchschnittlich 11,2% rechne ich mit einem Abschluss, der auch für 2025 einen Reallohnverlust bedeutet.

Für wen soll der öD denn zukünftig noch attraktiv sein, wenn die Babyboomer jetzt alle in Rente gehen?
Vollzeitäquivalent

Maikel

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« Antwort #3788 am: 20.04.2023 19:55 »
Hier einmal in Zahlen ausgedrückt, warum die Tarifrunde 2023 die historisch schlechteste seit Jahrzehnten wird:

2010: +1,2% (Inflation:1,1%) Tarifrunde für die Jahre bis 2012
2011: +0,6% (Inflation: 2,0%)
2012: +0,5% (Inflation: 2,0%) Tarifrunde für die Jahre bis 2014
2013: +3,5% (Inflation: 1,5%)
2014: +3,0% (Inflation: 0,9%) Tarifrunde für die Jahre bis 2015
2015: +2,1% (Inflation: 0,5%)
2016: +2,4% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2017
2017: +2,35% (Inflation: 1,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2018
2018: +2,85% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2020
2019: +2,81% (Inflation: 1,5%)
2020: +⌀1,06% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2022
2021: +1,4% (Inflation: 3,1%)
2022: +1,8% (Inflation: 7,9%)
2023: Nullrunde +3000€ Prämie (Inflation: ≈6%) Tarifrunde für die Jahre bis 2024
2024: +⌀11,2% (Inflation: ≈2,8% gem. offizieller Schätzung)
2025: Inflationsschätzung des IWF: 2,3%

Das ist ein ordentlicher Reallohnverlust für die Jahre 2021 bis 2024.

Ob die Prämie für 2022 oder 2023 sein soll, darf sich wohl jeder aussuchen. In jedem Fall fehlt für das jeweils andere Jahr jeglicher Inflationsausgleich. Man kann doch nicht 2 starke Inflationsjahre in Folge mit 3000€ abspeisen, nachdem es 2021 ja bereits auch schon einen Reallohnverlust gab.

Durch die späte Tariferhöhung von durchschnittlich 11,2% rechne ich mit einem Abschluss, der auch für 2025 einen Reallohnverlust bedeutet.

Für wen soll der öD denn zukünftig noch attraktiv sein, wenn die Babyboomer jetzt alle in Rente gehen?
Mir kommt es so vor, als sei der Personalmangel den AG Vertretern nicht bewusst.

KlammeKassen

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« Antwort #3789 am: 20.04.2023 19:57 »
Hier einmal in Zahlen ausgedrückt, warum die Tarifrunde 2023 die historisch schlechteste seit Jahrzehnten wird:

2010: +1,2% (Inflation:1,1%) Tarifrunde für die Jahre bis 2012
2011: +0,6% (Inflation: 2,0%)
2012: +0,5% (Inflation: 2,0%) Tarifrunde für die Jahre bis 2014
2013: +3,5% (Inflation: 1,5%)
2014: +3,0% (Inflation: 0,9%) Tarifrunde für die Jahre bis 2015
2015: +2,1% (Inflation: 0,5%)
2016: +2,4% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2017
2017: +2,35% (Inflation: 1,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2018
2018: +2,85% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2020
2019: +2,81% (Inflation: 1,5%)
2020: +⌀1,06% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2022
2021: +1,4% (Inflation: 3,1%)
2022: +1,8% (Inflation: 7,9%)
2023: Nullrunde +3000€ Prämie (Inflation: ≈6%) Tarifrunde für die Jahre bis 2024
2024: +⌀11,2% (Inflation: ≈2,8% gem. offizieller Schätzung)
2025: Inflationsschätzung des IWF: 2,3%

Das ist ein ordentlicher Reallohnverlust für die Jahre 2021 bis 2024.

Ob die Prämie für 2022 oder 2023 sein soll, darf sich wohl jeder aussuchen. In jedem Fall fehlt für das jeweils andere Jahr jeglicher Inflationsausgleich. Man kann doch nicht 2 starke Inflationsjahre in Folge mit 3000€ abspeisen, nachdem es 2021 ja bereits auch schon einen Reallohnverlust gab.

Durch die späte Tariferhöhung von durchschnittlich 11,2% rechne ich mit einem Abschluss, der auch für 2025 einen Reallohnverlust bedeutet.

Für wen soll der öD denn zukünftig noch attraktiv sein, wenn die Babyboomer jetzt alle in Rente gehen?

Diese "kleine Ausbuchtung" bei einer Altersgeneration der Beschäftigten im öD lässt sich ja aus Sicht der Arbeitgeber offensichtlich einfach ersetzen.

https://www.demografie-portal.de/DE/Fakten/oeffentlicher-dienst-altersstruktur.html

Vielleicht soll "Wir bieten geringe tarifliche Gehaltssteigerungen" ein neuer Werbeslogan dann werden
--> heißt auch weniger Lohnsteuer zahlen und eventuell auch weniger Kapitalertragssteuer

Tanathos

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3790 am: 20.04.2023 20:00 »
ein sehr großes Problem ist auch einfach die unglaublich Abgabenquote in Deutschland

es bleibt zu wenig vom Brutto

auch die FDP enttäuscht in diesem Bereich sehr

bisschen Progression abbauen hilft da nicht mehr

Was es allein helfen würde die Progression an die Inflation anzupassen..... Aber das Geld ist ja schon lange verplant und ausgegeben. Am Ende haben wir den Mist aber selbst gewählt

Hurbert

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3791 am: 20.04.2023 20:03 »
Hier einmal in Zahlen ausgedrückt, warum die Tarifrunde 2023 die historisch schlechteste seit Jahrzehnten wird:

2010: +1,2% (Inflation:1,1%) Tarifrunde für die Jahre bis 2012
2011: +0,6% (Inflation: 2,0%)
2012: +0,5% (Inflation: 2,0%) Tarifrunde für die Jahre bis 2014
2013: +3,5% (Inflation: 1,5%)
2014: +3,0% (Inflation: 0,9%) Tarifrunde für die Jahre bis 2015
2015: +2,1% (Inflation: 0,5%)
2016: +2,4% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2017
2017: +2,35% (Inflation: 1,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2018
2018: +2,85% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2020
2019: +2,81% (Inflation: 1,5%)
2020: +⌀1,06% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2022
2021: +1,4% (Inflation: 3,1%)
2022: +1,8% (Inflation: 7,9%)
2023: Nullrunde +3000€ Prämie (Inflation: ≈6%) Tarifrunde für die Jahre bis 2024
2024: +⌀11,2% (Inflation: ≈2,8% gem. offizieller Schätzung)
2025: Inflationsschätzung des IWF: 2,3%

Das ist ein ordentlicher Reallohnverlust für die Jahre 2021 bis 2024.

Ob die Prämie für 2022 oder 2023 sein soll, darf sich wohl jeder aussuchen. In jedem Fall fehlt für das jeweils andere Jahr jeglicher Inflationsausgleich. Man kann doch nicht 2 starke Inflationsjahre in Folge mit 3000€ abspeisen, nachdem es 2021 ja bereits auch schon einen Reallohnverlust gab.

Durch die späte Tariferhöhung von durchschnittlich 11,2% rechne ich mit einem Abschluss, der auch für 2025 einen Reallohnverlust bedeutet.

Für wen soll der öD denn zukünftig noch attraktiv sein, wenn die Babyboomer jetzt alle in Rente gehen?

Wieso denn? In den Medien wird doch allerorts über die "satten Gehaltserhöhungen" im ÖD geschrieben ::)

Die Nullrunde bis März, April oder vielleicht Juli (?) 2024 ist und bleibt ein Schlag ins Gesicht. Ich möchte nicht wissen, wie viele Beschäftigte innerlich bald endgültig kündigen werden...

Mario12

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3792 am: 20.04.2023 20:07 »
Über unseren verdi-Landesverband ist zu hören, dass verdi über die heftigen Reaktionen auf den sozialen Kanälen sehr überrascht ist.
Bei Facebook und Instagram sind ablehnende Stimmen im 4-stelligen Bereich zu finden.
Solche Reaktionen wurden auf Basis des Schlichtungsvorschlages nicht erwartet.

Die verdi-Vertreter sitzen schon in Videokonferenzen zusammen, um dieses für Samstag einzuordnen.
Was haben Sie erwartet?

Noch unterschiedlicher könnten Ursprungsforderung und Schlichtungsergebnis nicht auseinander liegen

Mal ganz ehrlich: Jeder Mensch der klar denken kann weiß, wie kacke diese Empfehlung ist, außer die Taschenrechnerfraktion vielleicht und Userin mit 17.800€ brutto im Monat. Absoluter Schmutz und rotzfrech.

Die ganzen Verhandlungen sind abgesehen davon nur ne große Show. Verdi will das am Wochenende sicherlich beenden, auch wenn es auf Social Media viele negative Kommentare dazu gibt. In 1 Woche spricht aber keiner mehr darüber.

Hurbert

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3793 am: 20.04.2023 20:07 »
Hier einmal in Zahlen ausgedrückt, warum die Tarifrunde 2023 die historisch schlechteste seit Jahrzehnten wird:

2010: +1,2% (Inflation:1,1%) Tarifrunde für die Jahre bis 2012
2011: +0,6% (Inflation: 2,0%)
2012: +0,5% (Inflation: 2,0%) Tarifrunde für die Jahre bis 2014
2013: +3,5% (Inflation: 1,5%)
2014: +3,0% (Inflation: 0,9%) Tarifrunde für die Jahre bis 2015
2015: +2,1% (Inflation: 0,5%)
2016: +2,4% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2017
2017: +2,35% (Inflation: 1,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2018
2018: +2,85% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2020
2019: +2,81% (Inflation: 1,5%)
2020: +⌀1,06% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2022
2021: +1,4% (Inflation: 3,1%)
2022: +1,8% (Inflation: 7,9%)
2023: Nullrunde +3000€ Prämie (Inflation: ≈6%) Tarifrunde für die Jahre bis 2024
2024: +⌀11,2% (Inflation: ≈2,8% gem. offizieller Schätzung)
2025: Inflationsschätzung des IWF: 2,3%

Das ist ein ordentlicher Reallohnverlust für die Jahre 2021 bis 2024.

Ob die Prämie für 2022 oder 2023 sein soll, darf sich wohl jeder aussuchen. In jedem Fall fehlt für das jeweils andere Jahr jeglicher Inflationsausgleich. Man kann doch nicht 2 starke Inflationsjahre in Folge mit 3000€ abspeisen, nachdem es 2021 ja bereits auch schon einen Reallohnverlust gab.

Durch die späte Tariferhöhung von durchschnittlich 11,2% rechne ich mit einem Abschluss, der auch für 2025 einen Reallohnverlust bedeutet.

Für wen soll der öD denn zukünftig noch attraktiv sein, wenn die Babyboomer jetzt alle in Rente gehen?
Mir kommt es so vor, als sei der Personalmangel den AG Vertretern nicht bewusst.

Die sogenannte Mittelschicht und die arbeitende Bevölkerung sind in Deutschland mittlerweile nichts mehr wert! So gut wie alle politischen Entscheidungen gehen zu Lasten der Leistungsträger. Die aktuelle Regierung legt hierbei beim Tempo noch eine Schippe drauf.

Der Personalmangel ist den Vertretern ganz sicher bekannt. Es ist ihnen schlichtweg egal, weil man es sich als AG in diesem Land erlauben kann. Die Ausgaben explodieren, Einnahmen hätte man mehr als genug. Ist halt eine Frage der Prioritäten.

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3794 am: 20.04.2023 20:09 »
Die Nullrunde bis März, April oder vielleicht Juli (?) 2024 ist und bleibt ein Schlag ins Gesicht. Ich möchte nicht wissen, wie viele Beschäftigte innerlich bald endgültig kündigen werden...
Also bei uns im FB wird das Ergebnis durchweg eher positiv aufgenommen, auch wenn jeder weiß, dass es einen Reallohnverlust bedeutet. Innerlich kündigen tut da keiner. Jeder ist weiterhin hoch motiviert für seine Aufgaben.
Was irgendwo auf Facebook geschrieben wird, hat mich zum Glück noch nie interessiert. Und es trifft auch nicht unsere Realität.