Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 570070 times)

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3930 am: 21.04.2023 10:44 »
Bei den nächsten Verhandlungen wird es heißen:

Zitat
Vor 9 Monaten (03/2024) gab es +11%, also ist jetzt Nullrunde angesagt.

Und genau das ist das größte Problem von dem Schlichterspruch. Klar wären mehr Prozente besser. Aber das eigentliche Problem ist die Auswirkung auf die Verhandlungsposition für die Tarifverhandlungen ab 2025.  Deswegen müssen die Prozente früher kommen. So blöd wie es klingt, wäre ich da sogar bereit auf ein halbes Prozent zu verzichten. Ja auf lange Sicht im ersten Blick mathematisch schlechter. Ich kann durchaus rechnen. Aber das halbe Prozent sollte ein guter Verhandler locker wieder in 2025 durch eine bessere Verhandlungsposition reinholen können. Das Problem ist nur, dass Verdi so weit nicht denkt und gleichzeitig kein guter Verhandler ist.

Sehe ich anders. Je höher die Startposition für die nächste Verhandlung, um so besser.

Sebastian09

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3931 am: 21.04.2023 10:47 »
Fang doch nicht schon wieder damit an.

ja, sorry dass ich den Leuten hier jedes mal ihre Unlogik aufzeige.

Ach ja, und solid first post.

Wenn jemand bei 4 % zum 01.01.23 und 3 % zum 01.01.24, von 7 % über 24 Monate spricht, sollte er nicht bei anderen nach Unlogik suchen.

Muenchner82

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3932 am: 21.04.2023 10:48 »

Sehe ich anders. Je höher die Startposition für die nächste Verhandlung, um so besser.

So ist es! Und zum Thema die prozentuale Erhöhung muss früher kommen. Muss sie nicht zwingend, wenn das anderweitig ausgeglichen wird und das ist ja geplant. In Summe ist das Schlichtungsergebnis wohl schon sehr nah am maximal möglichen.

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3933 am: 21.04.2023 10:49 »
Bei den nächsten Verhandlungen wird es heißen:

Zitat
Vor 9 Monaten (03/2024) gab es +11%, also ist jetzt Nullrunde angesagt.

Und genau das ist das größte Problem von dem Schlichterspruch. Klar wären mehr Prozente besser. Aber das eigentliche Problem ist die Auswirkung auf die Verhandlungsposition für die Tarifverhandlungen ab 2025.  Deswegen müssen die Prozente früher kommen. So blöd wie es klingt, wäre ich da sogar bereit auf ein halbes Prozent zu verzichten. Ja auf lange Sicht im ersten Blick mathematisch schlechter. Ich kann durchaus rechnen. Aber das halbe Prozent sollte ein guter Verhandler locker wieder in 2025 durch eine bessere Verhandlungsposition reinholen können. Das Problem ist nur, dass Verdi so weit nicht denkt und gleichzeitig kein guter Verhandler ist.

Streng genommen ist es doch vollkommen gleich wann die Erhöhung kommt. Denn sie gilt für 24 Monate. Ich will mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Verhandlungsführer der Arbeitnehmerseite so dumm sind, als dass sie das nicht argumentativ vorbringen können.

Forschung4u

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3934 am: 21.04.2023 10:49 »
Bei den nächsten Verhandlungen wird es heißen:

Zitat
Vor 9 Monaten (03/2024) gab es +11%, also ist jetzt Nullrunde angesagt.

Und genau das ist das größte Problem von dem Schlichterspruch. Klar wären mehr Prozente besser. Aber das eigentliche Problem ist die Auswirkung auf die Verhandlungsposition für die Tarifverhandlungen ab 2025.  Deswegen müssen die Prozente früher kommen. So blöd wie es klingt, wäre ich da sogar bereit auf ein halbes Prozent zu verzichten. Ja auf lange Sicht im ersten Blick mathematisch schlechter. Ich kann durchaus rechnen. Aber das halbe Prozent sollte ein guter Verhandler locker wieder in 2025 durch eine bessere Verhandlungsposition reinholen können. Das Problem ist nur, dass Verdi so weit nicht denkt und gleichzeitig kein guter Verhandler ist.

Bis 2025 wird uns die fortschreitende Inflation (Dieses Jahr: EZB-Schätzung 5,5%, erstes Quartal tatsächlich schon drei mal 7,x%) derart rasiert haben, dass viele Leute im TVÖD ihren Lebensunterhalt nicht mehr stemmen können. Gut möglich, dass es dann zu Unruhen kommt.

Muenchner82

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3935 am: 21.04.2023 10:50 »

Nach der verqueren Logik hätte auch eine 11% Erhöhung im Dezember 2024 gereicht..

Wenn davor das Netto mit Einmalzahlungen entsprechend erhöht werden würde, würde auch das theoretisch reichen. Um beim Beispiel E9a Stufe 1 zu bleiben, die 220€ pro Monat netto sind ~10% mehr netto, sofern das nahtlos bis zur prozentualen Erhöhung läuft ist es in der Tat relativ egal, wann diese dann einsetzt, weil es hintenraus zum gleichen sehr guten Ergebnis führt!

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3936 am: 21.04.2023 10:51 »
Weil ja auch heute wieder fleißig die Bürger gegen den ÖD in den Medien aufgehetzt werden und nicht die wirklichen Schlichter (AG-)Pläne kennen -   wer hier im Forum (!) bitte hat etwas dagegen (dann aber bitte mit Begründung!), dass jener 200€ Grundbetrag  NICHT  auf dem 1.1.2023  VORGEZOGEN (also nachträglich zu zahlen!)  durchgesetzt werden sollte - PLUS die 3.000€ EZ  stückchenweise ab Juni 2023  PLUS  ab 1.März/April 224 jene  5,5%?

Auch heute wieder wird verbreitet, dass man doch hoffentlich von Verdi erwartet, den Schlichterspruch abzunicken und nicht nochmal "die Bevölkerung mit unnötigen Streiks im April (Mai wurde noch gar nicht erwähnt!) zu belasten.
Wenn zwei sich streiten - klatscht sich Frau Faeser als Dritte in die Hände.
Auch heute wieder (Google Suche "News") erfährt die Bevölkerung, dass angeblich "ab 1.1.2023 gültig   200€ + 5,5,% + 3.000€" angeboten wurden - mit Laufzeit 24 Monate.  Ich hasse diese penetrante Verlogenheit.
Mobbing feinster Art.

Ich glaub da nicht mal so sehr an bösen Willen. Die Journalisten machen einfach aus Gründen ihren Job nicht ordentlich (Mangelnde Kompetenz, Arbeitsüberlastung, Volontäre...). Die Tarifänderung sind der Form nache ja inzwischen auch so kompliziert (Verschiedene TVe, Einmal mit oder ohne Abzüge, Prozente und/oder Mindestbetrag, dito nochmal in der Sockelbetragsauführung, Altersteilzeit, verschiedene Laufzeiten für verschiedene Erhöhungsschritte...), dass ein Außenstehender, der da nicht reingewachsen ist, weil ihn betrifft, schnell den Überblick verliert. Da glaubt ich schon eher, dass das dazu dient, Verwirrung zu stifen..
So ist es. Hab jetzt auch vermehrt in Medienberichten wahrgenommen, dass nur von den 5,5% gesprochen wurde. Die 200 EUR Sockelbetrag wurde da häufig gar nicht genannt. Die unsaubere Darstellung ist daher nicht zielgerichtet und geht je nach Situation zu Lasten der AN- oder wie eben jetzt der AG-Seite

MrBurnz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3937 am: 21.04.2023 10:51 »

Nach der verqueren Logik hätte auch eine 11% Erhöhung im Dezember 2024 gereicht..

Wenn davor das Netto mit Einmalzahlungen entsprechend erhöht werden würde, würde auch das theoretisch reichen.

also die 3000 € über 17 Monate verteilen und im Dezember 2024 dann 11% erhöhung.

das ist nicht viel schlimmer als das was gerade in der Schlichtung steht, und das fresst Ihr ja auch alle.

Tikus

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« Antwort #3938 am: 21.04.2023 10:55 »
Bei den nächsten Verhandlungen wird es heißen:

Zitat
Vor 9 Monaten (03/2024) gab es +11%, also ist jetzt Nullrunde angesagt.

Und genau das ist das größte Problem von dem Schlichterspruch. Klar wären mehr Prozente besser. Aber das eigentliche Problem ist die Auswirkung auf die Verhandlungsposition für die Tarifverhandlungen ab 2025.  Deswegen müssen die Prozente früher kommen. So blöd wie es klingt, wäre ich da sogar bereit auf ein halbes Prozent zu verzichten. Ja auf lange Sicht im ersten Blick mathematisch schlechter. Ich kann durchaus rechnen. Aber das halbe Prozent sollte ein guter Verhandler locker wieder in 2025 durch eine bessere Verhandlungsposition reinholen können. Das Problem ist nur, dass Verdi so weit nicht denkt und gleichzeitig kein guter Verhandler ist.

Bis 2025 wird uns die fortschreitende Inflation (Dieses Jahr: EZB-Schätzung 5,5%, erstes Quartal tatsächlich schon drei mal 7,x%) derart rasiert haben, dass viele Leute im TVÖD ihren Lebensunterhalt nicht mehr stemmen können. Gut möglich, dass es dann zu Unruhen kommt.

sehr gut möglich

Muenchner82

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« Antwort #3939 am: 21.04.2023 10:55 »
Die 3000€ sind eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber, darauf gibt es erstmal keinen Anspruch. Ich habe mein Posting noch um eine Beispielrechnung erweitert. Am Ende des Tages geht es um das monatliche Netto und das Gehalt am Ende der Laufzeit das die Grundlage für die nächsten Verhandlungen bildet.

Was ist denn dein Wunsch? Womit könntest Du denn leben? Und wie gedenkst Du es durchzusetzen?

niagAkcaBdipS

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« Antwort #3940 am: 21.04.2023 10:59 »
das ist nicht viel schlimmer als das was gerade in der Schlichtung steht, und das fresst Ihr ja auch alle.
Das kann dir doch egal sein.
Dein zukünftiger Arbeitgeber, Flix SE, welches den FlixBus betreibt, zahlt nicht nach Tarif

Alexander79

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« Antwort #3941 am: 21.04.2023 11:02 »
Hinten raus bringt der Schlichterspruch mehr, da die Basis bei den nächsten Verhandlungen deutlich höher ist.
Ne, ganz sicher nicht.
Denn wenn die Erhöhung rückwirkend zum 01.01.23 kommen würde, hätte man ab 01.01.25 ganz andere Verhandlungsmasse als wenn die Erhöhung zum 01.03. oder vielleicht sogar noch später kommen wird.
Rechne doch mal nach was passiert wenn deine paar Prozent immer erst 1 Jahr oder später wirkt.

MrBurnz

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« Antwort #3942 am: 21.04.2023 11:02 »
Die 3000€ sind eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber, darauf gibt es erstmal keinen Anspruch. Ich habe mein Posting noch um eine Beispielrechnung erweitert. Am Ende des Tages geht es um das monatliche Netto und das Gehalt am Ende der Laufzeit das die Grundlage für die nächsten Verhandlungen bildet.

Was ist denn dein Wunsch? Womit könntest Du denn leben? Und wie gedenkst Du es durchzusetzen?

es geht darum die Prämie als das zu bekommen was sie ist, nämliche eine Prämie in Form einer Einmalzahlung und kein Ersatz für eine Lohnerhöhung.

Man kann doch eine steuerfreie Prämie nicht einfach monatlich auszahlen und dafür die Lohnerhöhung auf 2024 verschieben. Ich kann nicht glauben dass es Menschen gibt die damit zufrieden sind.

Man stelle sich vor bei VW wird der jährliche Bonus nur noch monatlich ausgezahlt und dafür die Gehälter nicht mehr angehoben. Da würde auch jeder meckern.

Aber hier sehen alle nur die 11% in 2024 und lassen sich so abspeisen.

Muenchner82

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« Antwort #3943 am: 21.04.2023 11:06 »
es geht darum die Prämie als das zu bekommen was sie ist, nämliche eine Prämie in Form einer Einmalzahlung und kein Ersatz für eine Lohnerhöhung.

Man kann doch eine steuerfreie Prämie nicht einfach monatlich auszahlen und dafür die Lohnerhöhung auf 2024 verschieben. Ich kann nicht glauben dass es Menschen gibt die damit zufrieden sind.

Man stelle sich vor bei VW wird der jährliche Bonus nur noch monatlich ausgezahlt und dafür die Gehälter nicht mehr angehoben. Da würde auch jeder meckern.

Aber hier sehen alle nur die 11% in 2024 und lassen sich so abspeisen.

Dein Beispiel hinkt extrem, weil die Gehälter ja angehoben werden.

Was genau hält Dich eigentlich von der Beantwortung meiner gestellten Fragen ab?
Was forderst Du? Und wie gedenkst Du es durchzusetzen?

Dein Vorschlag von vor ein paar Seiten der schlechter ist als die Schlichtung kann ja keine ernstgemeinte Forderung sein.

Einfach nur hauptberuflich Meckern, ohne sich an einer Lösungsfindung zu beteiligen ist nicht wirklich lösungsorientiert.
« Last Edit: 21.04.2023 11:13 von Muenchner82 »

RehaMicha

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3944 am: 21.04.2023 11:07 »


Und wer bei diesem Angebot nicht die Verarsche durchschaut dem ist nicht mehr zu helfen.

3000 € Sofortauszahlung
Rückwirkend ab 1.1.23 3% mehr
Ab 1.1.24 4% mehr.
JSZ Erhöhen ab E9.

Ansonsten hat Braunschweig am 1.August einen Busfahrer weniger
.

Also ca. 7% mehr anstelle der durchschnittlichen ca. 11%

Sollte man das den AG-Vertretern als Angebot unterbreiten, werden die uns die Füße küssen.


7% über 24 Monate + 3000 € sind weniger als 11% über 9 Monate + 3000 €?

Das musst du mir bitte vorrechnen.

Beispiel 1:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.01.2023 = 3000 EUR x 3% = 3090 EUR
01.01.2024 = 3090 x 4 % = 3.213,60 EUR

Beispiel 2 Schlichtung:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.03.2024 = 3000 EUR + 200 EUR = 3200 EUR x 5,5 % = 3.376,00

Unterschied zum Ende des Tarifvertrages: 3376,00 - 3213,60 = 162,40 EUR

Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.