Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung  (Read 345343 times)

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #375 am: 08.04.2025 11:59 »

Die Argumentation, dass 40 Stunden nicht mehr zeitgemäß sind, ist auch schwierig. Denn diese könnte man auch in die andere Richtung drehen.


Das wäre z. B. die Frage, wenn man Selbständige oder vielleicht auch mal Beamte in die Rentenversicherung mit aufnahmen möchte, die dann evtl. bei 60/70 Wochenstunden bzw. 40 Wochenstunden verharren. Müsste zumindest in die Diskussion, ob solch potentiell gesundheitsschädliches Verhalten in eine Rentenversicherung gehört.

Die Frage ist ja, ob das wirklich gesundheitsschädlich ist.
Ich habe mal gelesen, dass Urlaub und Wochenenden für uns schädlich sind, weil sich unsere Lebensumstände schneller geändert haben als unser Körper evolutionär mithalten konnte, sprich: Für uns wäre es hinsichtlich der (körperlichen) Gesundheit sogar besser, 365 Tage im Jahr zu arbeiten, also mehr zu arbeiten...

Dass das Reinholen von Beamten und Selbstständigen in die GKV auch ökonomisch keinen Sinn macht, ist eine andere Sache.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #376 am: 08.04.2025 12:04 »
Wenn du einfach nur 95 % vom neuen Gehalt willst, willst du überproportional zu denen verdienen, die Vollzeit arbeiten.
Nein, ich will dass der Begriff "Vollzeit" neu definiert wird. Finde die jüngsten Ausführungen von BAT dazu auch ganz hilfreich.

Für Bürojobs kann das Ziel eigentlich nur eine 30h Woche sein. Mehr als 6h konzentriertes Arbeiten ist im Büro auf Dauer gar nicht wirklich drin. Die Auszeiten holen sich die Beschäftigten auf die ein oder andere Weise ohnehin selbst wieder rein. Und sei es indem man apathisch aus dem Fenster glotzt oder ne halbe Stunde am Kaffeeautomaten rumhängt.

Klar, da mag es Ausnahmen geben, die bestätigen immer die Regel. Aber im Grunde ist der Mensch weder anatomisch noch psychisch dafür gemacht so lange konzentriert an einem Bildschirmarbeitsplatz zu arbeiten. Je länger man da sitzt, desto stärker leidet die Produktivität. Die Aufrechterhaltung einer 39/40h Woche ist kollektiver Selbstbetrug um an antiquierten Arbeitszeitmodellen festzuhalten.

Ja, aber genau da sehe ich die Probleme in deiner Argumentation.
Wenn du weniger arbeiten willst, hast du heute schon die Option durch Arbeitszeitverkürzung.
Du forderst aber, dass alle weniger arbeiten sollen, selbst dann, wenn sie gerne mehr arbeiten (und natürlich auch mehr verdienen) wollen. Damit du dir weiterhin das Etikett "Vollzeit" umhängen kannst, ohne davon im Vergleich zur Arbeitszeitreduzierung zu haben, sollen andere mitmachen, obwohl sie das nicht wollen.

Und die Begründung, dass man eh nicht mehr als 6 Stunden effektiv arbeitet, ist nur eine Steilvorlage für die AG, die Stellenanteile zu streichen. Im Übrigen besteht auch die Gefahr, dass auch bei 6 Stunden wieder einiges an Zeit vertrödelt wird. Mit der gleichen Argumentation würde man dann noch weniger reguläre Arbeitszeit fordern?

Wie gesagt:
Ich wäre für mehr Flexibilität, wo jeder (zumindest näherungsweise) das bekommt, was man gerne hätte. Aber ein "ich will das und jeder andere soll das auch wollen - im Zweifel zwangsweise" finde ich schwierig.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #377 am: 08.04.2025 12:07 »
Für Bürojobs kann das Ziel eigentlich nur eine 30h Woche sein. Mehr als 6h konzentriertes Arbeiten ist im Büro auf Dauer gar nicht wirklich drin. Die Auszeiten holen sich die Beschäftigten auf die ein oder andere Weise ohnehin selbst wieder rein. Und sei es indem man apathisch aus dem Fenster glotzt oder ne halbe Stunde am Kaffeeautomaten rumhängt.

Jetzt mal ganz konkret auf Dich bezogen: Wie verbringst Du diese 2 unproduktiven Stunden am Tag? Stehst Du wirklich auf dem Standpunkt, zwei Stunden bezahltes Nichtstun auf deinem täglichen Zettel zu haben?

Und wärst Du andererseits bereit, auf diese 2 Stunden (was auch immer Du in diesen machst) zu verzichten? Dein täglicher Output darf ja nicht sinken. Also wären dann alle Kaffeepausen und Unterhaltungen faktisch aus deinem Arbeitsalltag zu streichen. Ich hege gewisse Zweifel, dass eine solche Leistungsverdichtung wirklich in der Breite gut ankommt. (Nach einer Zeit von 60 Sekunden ohne Keyboard-Anschlag erfolgt dann eine automatisierte Pausenbuchung ;))

Es gibt ja diese Experimente. Teilweise funktionieren die auch, soweit die Leistung auch überprüfbar ist.
Da bin ich auch schwer dafür, dass jemand, der sein Pensum voll hat, gerne auch früher Feierabend machen kann - und wenn das nach 4 statt 8 Stunden ist.
Das ist aber gerade im öD meist so nicht eindeutig messbar ist.
 Im Übrigen gibt es auch viele AN-Vertretungen, die gegen diese Arbeitszeitverkürzungen sind, weil dann (wenn man es konsequent anwendet) eben auch einiges auf der Strecke bleibt, was in die 8 Stunden mit eingepreist ist.

BVerfGBeliever

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #378 am: 08.04.2025 12:45 »
Stichwort JSZ:
- Im Jahr 2005 lag sie für alle bei 82,14%. Zusätzlich gab es ein Urlaubsgeld, so dass z.B. ein 27jähriger BAT IIa insgesamt 90,41% bekam. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/bat/bund/a/2004i/)
- 2007 wurden beides zusammengefasst und auf 90%/80%/60% reduziert. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2005/)

Stichwort Arbeitszeit-Flexibilisierung:
- Ich finde es nach wie vor ziemlich skandalös, dass sich Verdi so vehement gegen eine FREIWILLIGE Erhöhung der Wochenarbeitszeit gestemmt hat.
- Die Tarifeinigung ist aus meiner Sicht ein erster Schritt, ich würde mir eine weitere Ausweitung in beide Richtungen wünschen. Sowohl wer mehr arbeiten möchte als auch wer sich mehr Urlaubstage "kaufen" möchte, soll dies in meinen Augen tun dürfen.
- Und natürlich wünsche ich mir eine entsprechende Übertragung der neuen Optionen auf uns (Bundes-)Beamte!

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #379 am: 08.04.2025 13:14 »

Die Frage ist ja, ob das wirklich gesundheitsschädlich ist.
Ich habe mal gelesen, dass Urlaub und Wochenenden für uns schädlich sind, weil sich unsere Lebensumstände schneller geändert haben als unser Körper evolutionär mithalten konnte, sprich: Für uns wäre es hinsichtlich der (körperlichen) Gesundheit sogar besser, 365 Tage im Jahr zu arbeiten, also mehr zu arbeiten...


Ich rede nicht von Urlaub und Wochenenden, sondern von idR 10 - Stunden - Tagen inklusive Pause und Fahrzeiten.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #380 am: 08.04.2025 13:33 »
Stichwort JSZ:
- Im Jahr 2005 lag sie für alle bei 82,14%. Zusätzlich gab es ein Urlaubsgeld, so dass z.B. ein 27jähriger BAT IIa insgesamt 90,41% bekam. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/bat/bund/a/2004i/)
- 2007 wurden beides zusammengefasst und auf 90%/80%/60% reduziert. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2005/)

Stichwort Arbeitszeit-Flexibilisierung:
- Ich finde es nach wie vor ziemlich skandalös, dass sich Verdi so vehement gegen eine FREIWILLIGE Erhöhung der Wochenarbeitszeit gestemmt hat.
- Die Tarifeinigung ist aus meiner Sicht ein erster Schritt, ich würde mir eine weitere Ausweitung in beide Richtungen wünschen. Sowohl wer mehr arbeiten möchte als auch wer sich mehr Urlaubstage "kaufen" möchte, soll dies in meinen Augen tun dürfen.
- Und natürlich wünsche ich mir eine entsprechende Übertragung der neuen Optionen auf uns (Bundes-)Beamte!

So sieht es aus. Daher mein Vorschlag einer "Gleitzone" für Vollzeit, wo man frei zwischen 35 und 45 Stunden entscheiden kann.

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #381 am: 08.04.2025 13:36 »
Stichwort JSZ:
- Im Jahr 2005 lag sie für alle bei 82,14%. Zusätzlich gab es ein Urlaubsgeld, so dass z.B. ein 27jähriger BAT IIa insgesamt 90,41% bekam. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/bat/bund/a/2004i/)
- 2007 wurden beides zusammengefasst und auf 90%/80%/60% reduziert. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2005/)

Stichwort Arbeitszeit-Flexibilisierung:
- Ich finde es nach wie vor ziemlich skandalös, dass sich Verdi so vehement gegen eine FREIWILLIGE Erhöhung der Wochenarbeitszeit gestemmt hat.
- Die Tarifeinigung ist aus meiner Sicht ein erster Schritt, ich würde mir eine weitere Ausweitung in beide Richtungen wünschen. Sowohl wer mehr arbeiten möchte als auch wer sich mehr Urlaubstage "kaufen" möchte, soll dies in meinen Augen tun dürfen.
- Und natürlich wünsche ich mir eine entsprechende Übertragung der neuen Optionen auf uns (Bundes-)Beamte!

So sieht es aus. Daher mein Vorschlag einer "Gleitzone" für Vollzeit, wo man frei zwischen 35 und 45 Stunden entscheiden kann.

Arbeitnehmer können aber nie ihre Stundenzahl einfach selber festlegen. Daher liefert solch ein Korridor auch verdammt viel Spielraum für willkürliche Zuteilungen und man müsste durchaus spannende Regelungen finden, wer wann die Stundenzahl festlegen kann.
Dürfen AN die sich zu 45 verpflichtet haben einfach zu 35 wechseln? Dürfen sie einfach wieder auf 45 gehen? Darf der AG mehr verlangen, wenn man sich auf 35 geeinigt hat, usw.


Oikos

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« Antwort #382 am: 08.04.2025 13:37 »

Die Frage ist ja, ob das wirklich gesundheitsschädlich ist.
Ich habe mal gelesen, dass Urlaub und Wochenenden für uns schädlich sind, weil sich unsere Lebensumstände schneller geändert haben als unser Körper evolutionär mithalten konnte, sprich: Für uns wäre es hinsichtlich der (körperlichen) Gesundheit sogar besser, 365 Tage im Jahr zu arbeiten, also mehr zu arbeiten...


Ich rede nicht von Urlaub und Wochenenden, sondern von idR 10 - Stunden - Tagen inklusive Pause und Fahrzeiten.

Ja, aber dann könntest du ja dafür plädieren, die 39 Stunden auf 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr zu verteilen, dann hättest du pro Tag deutlich weniger Stunden. Wenn ich mich nicht verrechne sind es dann 5 Stunden pro Tag.

NelsonMuntz

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« Antwort #383 am: 08.04.2025 13:42 »

Die Frage ist ja, ob das wirklich gesundheitsschädlich ist.
Ich habe mal gelesen, dass Urlaub und Wochenenden für uns schädlich sind, weil sich unsere Lebensumstände schneller geändert haben als unser Körper evolutionär mithalten konnte, sprich: Für uns wäre es hinsichtlich der (körperlichen) Gesundheit sogar besser, 365 Tage im Jahr zu arbeiten, also mehr zu arbeiten...


Ich rede nicht von Urlaub und Wochenenden, sondern von idR 10 - Stunden - Tagen inklusive Pause und Fahrzeiten.

??? - Ich spinne das mal weiter! Da ich einen reinen Büroarbeitsplatz habe, muss ich mich anderweitig zur Erhaltung meiner körperlichen Fitness bewegen. Packe ich noch mal eine Stunde auf die von Dir genannten 10h drauf, sind dann 11 - Da muss(!) dann folglich eine Reduktion auf 25h/Woche erfolgen, korrekt?

Für Eltern mit Kitakindern und einem AG ohne BetriebsKiTa müssten dann noch Bring- und Abholfahrten eibezogen werden. Kommen wir also schnell auf 20h/Woche.

... hmmmm

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #384 am: 08.04.2025 13:42 »
Stichwort JSZ:
- Im Jahr 2005 lag sie für alle bei 82,14%. Zusätzlich gab es ein Urlaubsgeld, so dass z.B. ein 27jähriger BAT IIa insgesamt 90,41% bekam. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/bat/bund/a/2004i/)
- 2007 wurden beides zusammengefasst und auf 90%/80%/60% reduziert. (Quelle: https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2005/)

Stichwort Arbeitszeit-Flexibilisierung:
- Ich finde es nach wie vor ziemlich skandalös, dass sich Verdi so vehement gegen eine FREIWILLIGE Erhöhung der Wochenarbeitszeit gestemmt hat.
- Die Tarifeinigung ist aus meiner Sicht ein erster Schritt, ich würde mir eine weitere Ausweitung in beide Richtungen wünschen. Sowohl wer mehr arbeiten möchte als auch wer sich mehr Urlaubstage "kaufen" möchte, soll dies in meinen Augen tun dürfen.
- Und natürlich wünsche ich mir eine entsprechende Übertragung der neuen Optionen auf uns (Bundes-)Beamte!

So sieht es aus. Daher mein Vorschlag einer "Gleitzone" für Vollzeit, wo man frei zwischen 35 und 45 Stunden entscheiden kann.

Arbeitnehmer können aber nie ihre Stundenzahl einfach selber festlegen. Daher liefert solch ein Korridor auch verdammt viel Spielraum für willkürliche Zuteilungen und man müsste durchaus spannende Regelungen finden, wer wann die Stundenzahl festlegen kann.
Dürfen AN die sich zu 45 verpflichtet haben einfach zu 35 wechseln? Dürfen sie einfach wieder auf 45 gehen? Darf der AG mehr verlangen, wenn man sich auf 35 geeinigt hat, usw.

Ja, aber solche Regelungen sind ja möglich und im Zweifel eben im Tarifvertrag festzulegen.
Schon heute darf einer Stundenreduzierung ja nur aus betrieblichen Gründen widersprochen werden und gerade in einer Behörde dürften die Gründe dagegen sehr begrenzt sein (d. h. nicht, dass der AG nicht Gründe dagegen aufführt, aber ob die mehrheit rechtskonform sind, bezweifle ich).
Deswegen wäre mein Modell, dass eine Reduzierung bis auf 35 Stunden (mit meinetwegen 3 Monaten Vorlaufzeit) dem AN zusteht, ohne Widerspruchsmöglichkeit des AG, weil auch 35 Stunden im Rahmen dieser Gleitzone als Vollzeit gelten und die Stundenreduzierung als so geringfügig angesehen wird, dass man das als Behörde auffangen muss.
Im Gegenzug ist eine Stundenerhöhung auf 45 Stunden auch ein Recht der AN, soweit entsprechende Stunden laut Stellenplan frei sind (z. B. weil andere die Stunden reduziert haben).

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #385 am: 08.04.2025 13:43 »

Die Frage ist ja, ob das wirklich gesundheitsschädlich ist.
Ich habe mal gelesen, dass Urlaub und Wochenenden für uns schädlich sind, weil sich unsere Lebensumstände schneller geändert haben als unser Körper evolutionär mithalten konnte, sprich: Für uns wäre es hinsichtlich der (körperlichen) Gesundheit sogar besser, 365 Tage im Jahr zu arbeiten, also mehr zu arbeiten...


Ich rede nicht von Urlaub und Wochenenden, sondern von idR 10 - Stunden - Tagen inklusive Pause und Fahrzeiten.

Ja, aber dann könntest du ja dafür plädieren, die 39 Stunden auf 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr zu verteilen, dann hättest du pro Tag deutlich weniger Stunden. Wenn ich mich nicht verrechne sind es dann 5 Stunden pro Tag.
Wenn man dann die Urlaubstage von bald 31 auf 135 erhöht, wäre das ein gangbarer Weg, ja.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

Oikos

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« Antwort #386 am: 08.04.2025 13:44 »

Die Frage ist ja, ob das wirklich gesundheitsschädlich ist.
Ich habe mal gelesen, dass Urlaub und Wochenenden für uns schädlich sind, weil sich unsere Lebensumstände schneller geändert haben als unser Körper evolutionär mithalten konnte, sprich: Für uns wäre es hinsichtlich der (körperlichen) Gesundheit sogar besser, 365 Tage im Jahr zu arbeiten, also mehr zu arbeiten...


Und dann noch die Notwendigkeit der Weiterbildung, künstlerische Betätigung zum Ausgleich, Hausarbeit... Man könnte da viel einrechnen.
Ich rede nicht von Urlaub und Wochenenden, sondern von idR 10 - Stunden - Tagen inklusive Pause und Fahrzeiten.

??? - Ich spinne das mal weiter! Da ich einen reinen Büroarbeitsplatz habe, muss ich mich anderweitig zur Erhaltung meiner körperlichen Fitness bewegen. Packe ich noch mal eine Stunde auf die von Dir genannten 10h drauf, sind dann 11 - Da muss(!) dann folglich eine Reduktion auf 25h/Woche erfolgen, korrekt?

Für Eltern mit Kitakindern und einem AG ohne BetriebsKiTa müssten dann noch Bring- und Abholfahrten eibezogen werden. Kommen wir also schnell auf 20h/Woche.

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« Antwort #387 am: 08.04.2025 13:45 »

Die Frage ist ja, ob das wirklich gesundheitsschädlich ist.
Ich habe mal gelesen, dass Urlaub und Wochenenden für uns schädlich sind, weil sich unsere Lebensumstände schneller geändert haben als unser Körper evolutionär mithalten konnte, sprich: Für uns wäre es hinsichtlich der (körperlichen) Gesundheit sogar besser, 365 Tage im Jahr zu arbeiten, also mehr zu arbeiten...


Ich rede nicht von Urlaub und Wochenenden, sondern von idR 10 - Stunden - Tagen inklusive Pause und Fahrzeiten.

Ja, aber dann könntest du ja dafür plädieren, die 39 Stunden auf 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr zu verteilen, dann hättest du pro Tag deutlich weniger Stunden. Wenn ich mich nicht verrechne sind es dann 5 Stunden pro Tag.
Wenn man dann die Urlaubstage von bald 31 auf 135 erhöht, wäre das ein gangbarer Weg, ja.

Ja, nee - genau darum geht es ja. Keinerlei freie Tage mehr, kein Urlaub, keine Feiertage, kein Wochenende.

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #388 am: 08.04.2025 13:46 »


Ja, aber dann könntest du ja dafür plädieren, die 39 Stunden auf 7 Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr zu verteilen, dann hättest du pro Tag deutlich weniger Stunden. Wenn ich mich nicht verrechne sind es dann 5 Stunden pro Tag.

ES geht nicht um mich.

Es ging um die Ausrichtung von Arbeitszeiten, zu welchem ich vorgebracht habe, dass es bei bestimmten Gruppen frei bestimmte Arbeitszeiten und bei anderen gesetzliche gibt. Ist das so schwer zu verstehen?

Aleksandra

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung
« Antwort #389 am: 08.04.2025 13:50 »
Und wärst Du andererseits bereit, auf diese 2 Stunden (was auch immer Du in diesen machst) zu verzichten? Dein täglicher Output darf ja nicht sinken. Also wären dann alle Kaffeepausen und Unterhaltungen faktisch aus deinem Arbeitsalltag zu streichen. Ich hege gewisse Zweifel, dass eine solche Leistungsverdichtung wirklich in der Breite gut ankommt. (Nach einer Zeit von 60 Sekunden ohne Keyboard-Anschlag erfolgt dann eine automatisierte Pausenbuchung ;))
Das obliegt dann ja der eigenen Verantwortung. Wer weiterhin seine Kaffeeklätschen halten will der darf gerne zwei Stunden länger vor Ort sein. Wer durchzieht, der kann pünktlich Feierabend machen. Das wäre mal echte Flexibilität.

Und da Du nach meiner Situation gefragt hast (auch wenn die vielleicht nicht repräsentativ ist). Bei mir geht es um Projektarbeit. Da ist es ganz normal, dass man mal Phasen hat wo etwas Leerlauf ist, weil man auf Interne oder Externe warten muss. Und andererseits hat man natürlich Spitzen, wo es in den Projekten in die entscheidenden Phasen kommt. Da finde ich dann persönlich auch so Regelungen wie "max bis 18:30 arbeiten" auch eher wenig hilfreich. In solchen Phasen bin auch gerne bereit länger zu machen.
Im großen und ganzen läuft es auch auf das Thema Vertrauensarbeitszeit hinaus, was als Konzept in weitesten Teilen des ÖD leider komplett unüblich ist.
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%