Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567717 times)

BVerfGBeliever

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 254
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1335 am: 04.04.2023 14:28 »
Damals lag der offizielle VPI bei 99,7. Dieser Wert hat sich bis März 2023 auf 116,2 erhöht (vorläufiger Wert laut Pressemitteilung). Geht man für die nächsten neun Monate von durchschnittlich 6% Inflation aus [...]

Was künftig vielleicht passiert oder vielleicht nicht passiert, kann aus heutiger Sicht nicht berücksichtigt werden. Der IST-Stand sollte berücksichtigt werden, der wird-vielleicht-mal-sein-oder-auch-nicht-Stand ist uninteressant.

Die bereits entstandene Steigerung des VPI ist gigantisch und sollte ausreichen als Argumentationsgrundlage.

Der neue Tarifvertrag wird vermutlich (mindestens) bis Dezember 2024 laufen. Warum sollen die bis dahin zu erwartenden Preissteigerungen nicht berücksichtigt werden?

Und nur zur Erinnerung: Beim letzten Mal (im September 2020) gab es weder eine aufzuholende Lücke aus dem vorherigen Abschluss noch konnte man die stark steigende Inflation ab 2021 vorausahnen. Somit war mit dem damaligen Wissen die Einigung bis Ende 2022 (+1,4% in 2021 sowie +1,8% in 2022) durchaus "nachvollziehbar".

Jetzt haben wir hingegen bereits eine große Lücke aus 2021 und 2022. Darüber hinaus werden die Preise in 2023 und 2024 (also bis zum Ende der Laufzeit) weiter deutlich steigen.

Und ja, natürlich wird es keinen vollständigen Ausgleich der Inflation geben. Aber den resultierenden Reallohn-Verlust sollte man zumindest als solchen benennen (und korrekt beziffern)..

alterschlingel

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 327
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1336 am: 04.04.2023 14:28 »
350,- oder 8% hätte wohl für keine EG mehr Relevanz, da die 8% vermutlich immer oder fast immer unter 350,- lägen.

drwatson

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 39
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1337 am: 04.04.2023 14:34 »
Mich würde mal interessieren wie die Streikkasse von Verdi gefüllt ist.


blanket

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1338 am: 04.04.2023 14:37 »
350,- oder 8% hätte wohl für keine EG mehr Relevanz, da die 8% vermutlich immer oder fast immer unter 350,- lägen.

Alles über 4.500 Euro wäre 8 % ja besser.
Das sind schon noch ein paar.

blanket

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1339 am: 04.04.2023 14:39 »
Klar wäre ein Sockelbetrag besser. Aber es wird die ganze Zeit von AG und AN-Seite von Mindestbetrag gesprochen. Vermutlich werden nur noch die Details (Zahlenwerte) in der Schlichtung angepasst, keine prinzipielle Veränderung.


Da hast du natürlich recht, aber wie hoch sollen dann der Mindestbetrag oder die lineare Erhöhung sein?
Die AG sind gegen einen zu hohen Mindestbetrag und Verdi will ja gerade das Gegenteil.

Das kann man in dieser verfahrenen Situation fast nur mit einem Sockelbetrag lösen. Der ist ja geradezu prädestiniert dafür.


blanket

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 343
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1340 am: 04.04.2023 14:40 »
Damals lag der offizielle VPI bei 99,7. Dieser Wert hat sich bis März 2023 auf 116,2 erhöht (vorläufiger Wert laut Pressemitteilung). Geht man für die nächsten neun Monate von durchschnittlich 6% Inflation aus [...]

Was künftig vielleicht passiert oder vielleicht nicht passiert, kann aus heutiger Sicht nicht berücksichtigt werden. Der IST-Stand sollte berücksichtigt werden, der wird-vielleicht-mal-sein-oder-auch-nicht-Stand ist uninteressant.

Die bereits entstandene Steigerung des VPI ist gigantisch und sollte ausreichen als Argumentationsgrundlage.

Der neue Tarifvertrag wird vermutlich (mindestens) bis Dezember 2024 laufen. Warum sollen die bis dahin zu erwartenden Preissteigerungen nicht berücksichtigt werden?

Und nur zur Erinnerung: Beim letzten Mal (im September 2020) gab es weder eine aufzuholende Lücke aus dem vorherigen Abschluss noch konnte man die stark steigende Inflation ab 2021 vorausahnen. Somit war mit dem damaligen Wissen die Einigung bis Ende 2022 (+1,4% in 2021 sowie +1,8% in 2022) durchaus "nachvollziehbar".

Jetzt haben wir hingegen bereits eine große Lücke aus 2021 und 2022. Darüber hinaus werden die Preise in 2023 und 2024 (also bis zum Ende der Laufzeit) weiter deutlich steigen.

Und ja, natürlich wird es keinen vollständigen Ausgleich der Inflation geben. Aber den resultierenden Reallohn-Verlust sollte man zumindest als solchen benennen (und korrekt beziffern)..


Da hast du recht, aber dann muss die Verdi-Forderung eine andere sein bzw. dann müssen Sie auf einen Abschluss für 12 Monate pochen und nächstes Jahr neu verhandeln.

alterschlingel

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 327
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1341 am: 04.04.2023 14:41 »
Ja stimmt, da habe ich einen Denkfehler gemacht. Sorry.

teclis22

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 331
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1342 am: 04.04.2023 14:43 »

Wenn also jemand mit Kopplung an Inflation zu den jetzigen Zeiten kommt, dann muss ihm klar sein, dass dies in der Vergangenheit Negativ gewesen wäre für unser Einkommen!

Aber genau das ist doch der Punkt das "nur" ein Inflationsausgleich (selbst wenn dieser vollständig ist) nicht ausreicht.
Es muss eine Beteiligung an der Wohlstandsentwicklung geben. Dafür hatte ich den BIP genommen, der ja sinnbildlich für das Wirtschaftswachstum verwendbar ist.

eine andere Rechnung hatte den Vebraucherpreisindex genommen. Wurscht. Message ist die gleiche:
Es geht um Beteiligung am Wohlstand.

So wie hoch die sein mag, sei dahingestellt. Vermutlich nicht Speerspitze, aber eben auch nicht das Y von Germany.
Und ich persönlich bin sehr wohl dafür die Vergangenheit *nicht* ruhen zu lassen. Denn das heißt man kann das niemals mehr einholen wenn man nur den letzten Abschluss anschaut.

Bastel

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,397
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1343 am: 04.04.2023 14:47 »
Mich würde mal interessieren wie die Streikkasse von Verdi gefüllt ist.

Gut, da wegen Corona eine ganze Weile keine Streiks stattfanden.

Man kann auch streiken ohne wie ein Trottel in Weste und mit Fahne herum zu rennen.

schnitzelesser

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 250
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1344 am: 04.04.2023 14:52 »
Mir wurde die Arbeit dankenswerterweise bereits von BVerfGBeliever abgenommen. Keine Ahnung, was du von mir noch willst.
Nur dass du dich klar ausdrückst.
von 1.9.202 bis 1.1.23 ist 14,6% der Inf der Anstieg er müsste 3480 bekommen, also 12,5% für den inf ausgleich.
Sieh an. Du hast die Thematik doch nicht durchdrungen. Der Erwartungswert erstreckt sich selbstredend eben gerade nicht auf die Inflationsrate, sondern auf den durchschnittlichen Reallohnzuwachs je Abschluss seit 2005. Nichts anderes war bei mir herauslesbar.

Was denn nun?
Reallohnzuwachs seit 2020 oder seit 2005?

Erster 2Stellig
letztere 0 Runde
An meiner Argumentation hat sich nichts geändert. Es wäre auch unsinnig, denn wie sollte ich die durchschnittliche Steigerung je Abschluss seit 2005 allein aus dem Abschluss 2020 extrapolieren? Bitte also, wie schon empfohlen, weniger wutschnaubend in die Tasten hauen, sondern mehr lesen und verstehen.

Philipp

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 349
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1345 am: 04.04.2023 15:10 »
Mich würde mal interessieren wie die Streikkasse von Verdi gefüllt ist.

Gut, da wegen Corona eine ganze Weile keine Streiks stattfanden.

Man kann auch streiken ohne wie ein Trottel in Weste und mit Fahne herum zu rennen.

Man kann auch streiken lassen.

Tanathos

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 143
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1346 am: 04.04.2023 15:20 »
Mich würde mal interessieren wie die Streikkasse von Verdi gefüllt ist.

Gut, da wegen Corona eine ganze Weile keine Streiks stattfanden.

Man kann auch streiken ohne wie ein Trottel in Weste und mit Fahne herum zu rennen.

Man kann auch streiken lassen.

Oder man macht es wie die oberen EGa als quiet quitting, direkte Kündigung oder arbeitet in dem Moloch gar nicht erst :D

BAT

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,704
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1347 am: 04.04.2023 15:25 »
Quite Quitting ist reguläres Arbeiten, die Erbringung einer Leistung mittlerer Art und Güte.

Alles andere ist Unfug.

Meierheim

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 195
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1348 am: 04.04.2023 15:28 »
2. Du sprichst also den Mitarbeitern im ÖD jegliche Leistungssteigerung ab?
Nein, absolut nicht, ich sorge täglich dafür, dass bei den Kollegen eine Arbeitsleistungssteigerung und damit auch Arbeitsverdichtung stattfindet.
Zitat
Oder wie soll man deinen Text verstehen? Warum sollte der ÖD nicht am wohlstandsgewinn beteiligt werden?
Und bin auch dafür, dass eine Reallohnausgleich stattfindet.
Und Wohlstandsgewinn Beteiligung und so weiter.


Nur wenn ich höre wie Menschen mit unausgegorenen kurzfristigen Meinungen  und heute so morgen so Argumentationen kommen geht mir die Krawatte.

Wenn also jemand mit Kopplung an Inflation zu den jetzigen Zeiten kommt, dann muss ihm klar sein, dass dies in der Vergangenheit Negativ gewesen wäre für unser Einkommen!

Aber bereits während der Finanzkrise 2006 bis 2009 gab es Reallohnverluste.

JohannisBeer

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 67
Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1349 am: 04.04.2023 15:43 »
Hätte, hätte, Fahrradsattel.
Wäre, wäre, Fahrradkette.

Nur noch 2x schlafen, dann gibt es Fakten oder auch niiiicht.