Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 570964 times)

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2145 am: 15.04.2023 15:17 »
Die Schlichtungsempfehlung ist wirklich in Ordnung. Diejenigen, die sich beschweren, bringen es nicht zustande Tabellenentgelt + 200 € + 5,5% zu berechnen.

Versteh nicht was sie meinen. Das auszurechen ist nicht so schwer.

Aber seist fast komplett an der Forderung vorbei.

Forderung 10.5 ab 1.1.2023 für 12 Monate min 500€

Ergebniss 1.1.2023 bis 1.3 2024  0 % und dann immer noch eine Laufzeit von 9 Monaten bei ca 10%(im
Durchschnitt) das heißt die Ag haben es geschafft das fange oft auf 5% zu drücken. Und noch viel schlimmer ihnen ist dabei egal wie es Menschen in vorallem unteren Lohngruppen geht aktuell.

Und ja das wirkt sich auf die Rente aus hier für leicht nur 2€ aber in der nächsten Verhandlung dann vielleicht 3€ und immer so weiter…..

Dann sei doch so fair und rechne das Ergebnis auf die komplette Laufzeit um. Dann kommst du selbst bei höheren Entgeltgruppen auf über 5% pro Jahr. Wer tatsächlich geglaubt hat, dass es 10,5 % pro Jahr gibt, kann sich aus dem Bällebad abholen lassen.

Ich habe gehofft das wir dieses Jahr auf mind. 8% kommen und in der nächsten Verhandlung auf 35h runter gehen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen…
35 Stunden wo schon jetzt überall Personal fehlt - wie soll das gehen? Bei gleichzeitig schlechter Nachwuchslage.

Da sind wir wieder bei dem Thema, warum hier das Personal fehlt? Wenn der öffentliche Dienst so toll und gut bezahlt ist warum flüchten dann viele wieder in die Privatwirtschaft? Unsere Firma versucht nicht einmal Ihr Personal zu halten, weil es ja genug Azubis gibt die das abfedern. Die lehnen jegliche Erhöhung der Entgeltstufe ab, selbst bei Leuten die schon über 35 Jahre dabei sind. Und um ehrlich zu sein was kümmert mich der Personalmangel meiner Firma?
Naja, letztlich löffeln die AN das ja aus, indem sie immer mehr Druck haben.

StConny

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« Antwort #2146 am: 15.04.2023 15:18 »
Inflation 2022 ca 7,9% - deswegen gibt es die Inflationsausgleichsprämie - um die gestiegenen Preise 2022 abzufedern und ebendiese wird uns für 2023 als Gehaltserhöhung verkauft?
Dann bekomme ich 2023 das, was mich das Jahr 2022 mehr gekostet hat, aber wie bezahle ich die (derzeitig) ca. 7% Inflation 2023?
Achja - mit der Erhöhung 2024 ... wir laufen der momentanen Inflation 12 Monate hinterher und werden es mit dem Schlichterspruch auch weiterhin. Oder glaubt wirklich irgendjemand, daß die Preise 2024 plötzlich so stark fallen und man das 2022 ausgegebene Ersparte wieder einsparen kann?

Was hast du erwartet? Problem ist, dass die 3000 Euro ja auch bezahlt werden müssen. Und Geld fällt nicht vom Himmel. Leider.

Wenn die 3000 Euro noch wirklich das sein sollen, wofür sie gedacht waren, dann sollte einfach mehr dabei herauskommen - Stand jetzt wird die "Prämie" im ÖD nur genutzt um uns eine Lohnerhöhung vorzugaukeln. Somit ist es keine Prämie mehr die 2022 nachträglich verdaulicher machen soll, sondern nur noch ein Sparmodell des Bundes bzw der Kommunen.

Fowler

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« Antwort #2147 am: 15.04.2023 15:19 »
Verhandlungen sind Verhandlungen. Zwei Parteien mit ihren Interessen. Wenn beide die gleichen Interessen sind es keine Verhandlungen bzw. sie werden nicht benötigt.

IN der Sache magst du recht haben, aber das ist keine Aufgabe eines Verhandlungspartners, du währst offenbar bei Verdi sehr gut aufgehoben.

Ich sehe es einfach realistisch.

Vom Wunsch her würde ich auch in unbefristete Streiks gehen, um noch mehr rauszuholen. Aber ich hab dennoch im Hinterkopf, dass auch die 3000 Euro jemand bezahlen muss. In der Privatwirtschaft bekommen die das vom Staat sozusagen, wir zahlen es uns selbst aus. Weißt du worauf ich raus will?

Tiroler21

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« Antwort #2148 am: 15.04.2023 15:19 »
2022 Inflationsrate ca. 8%, Lebensmittel ca. 20%
2022 Entgelterhöhung 1,8%

Entgeltverlust ca. 6%

2023 erwartete Inflationsrate ca. 6%
2023 tabellenwirksame Entgelterhöhung 0%

Entgeltverlust ca. 6%

2022 und 2023 Entgeltverlust von ca. 12%

Und hier jubeln einige über eine tabellenwirksame Entgelterhöhung die in der Zukunft liegt, und zwar erst ab März 24

Ja, zu lustig. Aber das kann passieren wenn man den ganzen Tag nur am rechnen ist.

Stempelroboter

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« Antwort #2149 am: 15.04.2023 15:21 »
Was sagt eigentlich MrBurnz zu dem Schlichtungsvorschlag?  ;D

Der hat sich aus Protest mit seinem Bus selbst überfahren.

alfaromeofahrer

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« Antwort #2150 am: 15.04.2023 15:21 »
Ich frage mich, was mit der Erhöhung der JSZ beim Bund passieren wird? Kommt sie oder nicht? Bei der VKA kann ich es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Fowler

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« Antwort #2151 am: 15.04.2023 15:25 »
Inflation 2022 ca 7,9% - deswegen gibt es die Inflationsausgleichsprämie - um die gestiegenen Preise 2022 abzufedern und ebendiese wird uns für 2023 als Gehaltserhöhung verkauft?
Dann bekomme ich 2023 das, was mich das Jahr 2022 mehr gekostet hat, aber wie bezahle ich die (derzeitig) ca. 7% Inflation 2023?
Achja - mit der Erhöhung 2024 ... wir laufen der momentanen Inflation 12 Monate hinterher und werden es mit dem Schlichterspruch auch weiterhin. Oder glaubt wirklich irgendjemand, daß die Preise 2024 plötzlich so stark fallen und man das 2022 ausgegebene Ersparte wieder einsparen kann?

Was hast du erwartet? Problem ist, dass die 3000 Euro ja auch bezahlt werden müssen. Und Geld fällt nicht vom Himmel. Leider.

Wenn die 3000 Euro noch wirklich das sein sollen, wofür sie gedacht waren, dann sollte einfach mehr dabei herauskommen - Stand jetzt wird die "Prämie" im ÖD nur genutzt um uns eine Lohnerhöhung vorzugaukeln. Somit ist es keine Prämie mehr die 2022 nachträglich verdaulicher machen soll, sondern nur noch ein Sparmodell des Bundes bzw der Kommunen.

Mal ehrlich, wer hat erwartet, dass wir den aktuellen Abschluss ohne Berücksichtigung der 3000 Euro bekommen. Quasi für beide Jahre 5 - 6 % und on top noch 3000 netto. Wie realitätsfern kann man bitte sein?

Tiroler21

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« Antwort #2152 am: 15.04.2023 15:27 »
Scheinbar vergessen mehrere die bereits im letzten Jahr gestattenden 3000 € die jeder Arbeitgeber den Mitarbeitern auszahlen kann. Diese hier als Tarifabschluss einzubauen ist mehr als ein Sauerei - Abstimmung Streik Frankreich

BAT

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« Antwort #2153 am: 15.04.2023 15:27 »

Vom Wunsch her würde ich auch in unbefristete Streiks gehen, um noch mehr rauszuholen. Aber ich hab dennoch im Hinterkopf, dass auch die 3000 Euro jemand bezahlen muss. In der Privatwirtschaft bekommen die das vom Staat sozusagen, wir zahlen es uns selbst aus. Weißt du worauf ich raus will?

Natürlich, du siehst das Große und Ganze, was nicht Aufgabe eines harten Verhandlungspartners ist. Bitte nicht die Anforderungen an Gewerkschaften zu hoch stellen.

StConny

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« Antwort #2154 am: 15.04.2023 15:27 »
Vollkommen klar, daß die geforderten 10,5% bzw 500 Euro für 12 Monate nicht so umgesetzt werden - aber wenn wir jetzt im Mittel ca 10% für 24 Monate bekommen, ist das als ob die AG mit einem Angebot von 0% in die Verhandlungen gegangen wären und man sich in der Mitte getroffen hätte.  ???  :-\

xirot

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« Antwort #2155 am: 15.04.2023 15:29 »
Alle die dieses Angebot als schlechter als das bisherige empfinden waren in Mathe Kreide holen. Erst recht bei Zinseszinseffekten. Aber gut, ist ja so üblich bei einigen hier. Bis zu 15% Erhöhung aber von schlechter sprechen. Meine Güte! Ich denke wenn die AGs am 22ten zu nicht mehr überredet werden können kann man das so auch annehmen.

Stempelroboter

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« Antwort #2156 am: 15.04.2023 15:30 »
In vertraulichen Kreisen wird gemunkelt dass die AN-Seite zustimmen wird.

Da wäre gut. Es kommt über die 2 Jahre genug Geld aufs Konto.

Nur die nächsten Verhandlungen werden schwierig, da die relativ geringe Tabellenwerterhöhung ausgeglichen werden muss.

Fowler

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« Antwort #2157 am: 15.04.2023 15:30 »

Vom Wunsch her würde ich auch in unbefristete Streiks gehen, um noch mehr rauszuholen. Aber ich hab dennoch im Hinterkopf, dass auch die 3000 Euro jemand bezahlen muss. In der Privatwirtschaft bekommen die das vom Staat sozusagen, wir zahlen es uns selbst aus. Weißt du worauf ich raus will?

Natürlich, du siehst das Große und Ganze, was nicht Aufgabe eines harten Verhandlungspartners ist. Bitte nicht die Anforderungen an Gewerkschaften zu hoch stellen.

Ich bin auch kein Verhandler, sondern bewerte die Schlichtung, denke es wird eh noch runterverhandelt - Stichwort Sonderopfer KK und KH.
Und versuche nur die unrealistischen Erwartungshaltungen einiger hier zu relativieren.

Aua Verhandlungssicht bin ich komplett bei dir. Da hätte ich diesen elendigen Sockelbetrag weggelassen, um endlich mal wieder einen guten Abschluss zu erzielen.

daseinsvorsorge

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« Antwort #2158 am: 15.04.2023 15:30 »
Egal, ob man das Ergebnis der Schlichtung gut oder schlecht sehen mag - wird von den AG sowieso nicht in der Form angenommen werden. Und wenn es nur die Trottel von den Sparkassen oder die kommunalen Pflegeeinrichtungen sind, an irgendwas wird es scheitern.

Denkbar- aber dann würden sie sich ja lächerlich machen, weil sie selbst nach der Schlichtung gerufen haben. Wäre in der Öffenttlichkeit m.E. kaum zu vertreten. Zumal dann natürlich auch sofort mit weiteren (Warn-)Streiks - und nach der Urabstimmung - mit unbefristeten Streiks zu rechnen wäre.

Susu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2159 am: 15.04.2023 15:34 »
Wenn das so angenommen wird trete ich aus und spare 1%. Die Forderung waren 10,5 % auf 12 Monate. Danach neue Verhandlung.

Da sehe ich nicht warum 0% für 15 Monate mich glücklich machen sollen. Dann hätte Verdi gleich 3000 EZ bis 31.12.23 fordern können und dann neu verhandeln.

Meine Meinung. Der muss sich keiner anschließen. 
Und ja mir ist klar 10% ab 2024... Aber in der ursprünglichen Forderung war ja nach Ablauf des 31.12.2023  auch eine Erhöhung vorgesehen...