Ist es nicht schon immer so, dass die Gewerkschaften nur für ihre Mitglieder Verhandeln?
Die Übernahme für der Ergebnisse für alle Mitarbeitende ist doch nur weil die Arbeitgeber nicht möchten dass sich plötzlich doch alle Organisieren....
... genauso ist es. Kluger Schachzug des Gesetzgebers, der ja selber von Tarifverhandlungen betroffen ist, dieses Gebahren zumindest für "große"Tarifverträge wie im ÖD zuzulassen. Somit kann schon mal die eigenen Leute schwächen. Bei kleineren" Tarifverträgen ist es wenigstens möglich, Zusatzleistungen für Gewerkschaftsmitglieder herauszuholen, die annähernd die Höhe des Gewerkschaftsbeitrages ausgleichen kann.
Aber einige Nichtorgansierte sind auch ganz ehrlich; natürlich würden sie sofort eintreten, wenn Sie nicht die gleichen Ergebnisse erhalten würden. Denn ca. 95% der Nichtorgansierten sehen sich gar nicht in der Lage, für sich selber zu verhandeln. Schaffen Sie ja bereits jetzt nicht, wo gar kein Druck besteht. Und dieses Verhalten ist ja auch ganz menschlich; wofür zahlen, wenn ich "nichts" dafür erhalte ?
Aber was natürlich nicht geht ist, dann noch über "Ergebnisse" der Gewerkschaften enttäuscht zu sein, die man gar nicht autorisiert hat, für sich zu verhandeln. Das wäre analog, wenn ich auf Blutspenden angewiesen bin, selber niemals Blut spende; aber dann noch meckere, wie schlecht die Qualität der Blutspendeinstitutionen sind. Würde man nicht machen, weil man sonst vielleicht annippelt.
Und weil man sich diesen offensichtlichen Widerspruch nicht eingestehen kann,( wenn man ihn überhaupt bemerkt) muss man andere Wege finden, die mentale Schieflage auszugleichen. Dann kommt undifferentzierte Kritik wie "Ich sehe mich nicht (mehr) vetreten etc.". Denn vertreten bin ich bereits, weil ich als Gewerkschaftsmitglied Anspruch auf Leistungen eines Tarifvertrages habe. Weil die AGs diesen aber für lau anbieten, ist er natürlch nichts wert.
Und viele haben nicht den blassen Schimmer, wie Tarifverhandlungen ablaufen. Das Vorbild scheint für die meisten dann doch wohl der Trödeltrupp zu sein. Aber da geht´s meisten gut aus, weil die Sendezeit endet. Die AGs im ÖD haben gar keinen Zeitdruck, wie man bei jeder Tarifrunde spüren kann. Sie können verschleppen, weil die AN sich das gefallen lassen. Überraschend nur, dass für dieses Verhalten nicht die AGs , sondern die Gewerkschaften angegriffen werden.
Und ja- auch ich habe Kritik an Gewerkschaften Und wenn Gewerkschaftsvertreter arrogant auftreten -wie oben beschrieben- geht natürlich gar nicht. Gleichzeitig sind Gewerkschaften "Mitmachvereine", bei denen sich man engagieren kann. Und bei den Gewerkschaften geht´s zu sind wie in der Politik: Ganz ganz große schwere Tanker, die man kaum zum Korriegieren des Kurses - geschweige denn zum Umdrehen - bringen kann. Und jeder, der Mitglied in einem Verein ist, kennt diese Erfahrungen- wenn auch in entsprechend kleineren Ausmaß.
Und die Grundprinzipien bleiben bestehen, auch wenn man es nicht wahr haben will:
1.) Tarifverträge gibt´s nur mit Gewerkschaften
2.) Je höher der O.grad desto besser die Ergebnisse
Man muß nicht mitmachen; aber dann für sich selber verhandeln und einfach die Fresse halten, wenn man beides nicht macht und dann enttäuscht ist über die Ergebnisse, die ich für lau erhalte.