Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035559 times)

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4830 am: 14.11.2023 14:03 »

Ich an Verdis Stelle würde das TVÖD-Ergebnis als Mindestziel setzen und dazu muss noch eine kleines Leckerlie wie geringere Laufzeit, IAP auf 6 Monate splitten und dann das Tabellenentgeld erhöhen oder halt sofort das Tabellenentgeld anpacken und die IAP (ganz oder anteilig) als Boni dazu.

Man kann nur die Ziele setzen, die auch realistisch umsetzbar sind. Dem TVÖD- Abschluss waren wochenlange, intensive Streiks bundesweit voraugegangen.Da im TVL zu wenige oragnisiert/streikbereit sind, ist das TVÖD-Ergebnis eher unwahrscheinlich.P.S. Sind Sie denn streikbereit ?

Was soll denn immer der Käse mit Schuld-auf-die-Beschäftigten-schieben?
Ver.Di darf einfach am Verhandlungstisch so lange nicht zustimmen bis dieses Ziel erreicht ist. Streiks sind dazu nicht nötig. Einfach Nein sagen. Dann gibts halt ne 4. Runde. Und ne 5. Runde. Und ne 6. Runde. Usw. Irgendwann gibts dann ne Schlichtung, die beim TV-L natürlich nicht "Schlichtung" heissen darf, sondern Runde 7,8 oder 9.. Da sind dann evtl. auch ein paar weitere Politiker mit dabei die sich das Drama nicht länger anschauen wollen, und mal auf den Tisch hauen. Ergo: Wenn dieses Ziel nicht erreicht wird ist allein Ver.Di schuld, weil sie einfach zu früh Ja gesagt haben am Verhandlungstisch!!

Interessante Theorie.
Als jemand der in der Verhanldungkommession von ver.di sitze las dir sagen so klappt das bestimmt nicht.

Also eine Schlichtung darf Schlichtung heißen. Es gibt nur kein vereinbartes Verfahren.

Sei dir einfach bewusst das wir nicht aus der Position der Stärke verhandeln. Da viele zum Beispiel hier Beschwerden aber nicht Kampfkraft organisieren.
Das heißt warum sollte jemand einer Schlichtung zustimmen.

Wenn ver.di nicht abschließt könnte es durch aus sein das jemand anders im Hinterzimmer abschließt. Dann ist das mit der Beteiligung von Mitgliedern vorbei.

Wenn du sagst das ver.di alleine schuld ist sagst du damit das deine Kolleg*innen die sich einbringen Schuld sind. Denn Gewerkschaft ist die selbst Organisation von Beschäftigen.

Deine Aussage zeugt von einer Verachtung für Kolleg*innen und einen verstellten Blick für die Realität.

Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4831 am: 14.11.2023 14:07 »
E13 war mal ein gutes Gehalt...
Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.
Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.
Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.
nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.
Richtig. Ich lüge nicht.
Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!
Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.

Persönlich konnte ich deine Posts sehr gut nachvollziehen. Was man bei uns mit über 100 Sachbearbeitern während der Corona-Pandemie durchgezogen hat, nagt noch immer an mir. Teilweise wurden wir bis zu 1,5 Jahre abgeordnet und haben rund um die Uhr bis spät tausende IfSG-Anträge abgearbeitet. Wegbewerben war zu dieser Zeit kaum möglich. Unseren ursprünglichen Job haben wir nicht mehr gemacht bzw. manche haben versucht ihn irgendwie nebenbei zu machen. Nicht wenige hatten ihren ersten Burn- oder eben auch Bored-out (tagtäglich die selbe stupide Arbeit) gehabt. Forderungen nach Zulagen oder ähnlichem wurden stets und für jeden verwehrt. Aber stets gab es die Loblieder der oberen Führungsebene zu hören.
Zum Glück ist diese Situation bei uns seit etwas mehr als einem Jahr nicht mehr. Es nagt "nur noch" der künftige TV-L Abschluss. Wegbewerben lohnt sich auch nicht wirklich. Die nächsten interessanten Stellen sind meist über 60 km entfernt, was wiederum deutlich teurere Städte sind. Das ist einer der Nachteil bei den peripheren Außenstellen. Denn hier in diesen Gemeinden bist du oft mit einer E11 (oder weniger) besser bezahlt als der Querschnitt.

Also, mit voller Empathie für deine Situation wünsche ich viel Erfolg in der PW. Für dich und deiner beschriebenen Situation die richtige Entscheidung.


Thomas09

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4832 am: 14.11.2023 14:14 »
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.

Was hat die Stelle eines Sachbearbeiters mit der eines SAP -Beraters zu tun? Nichts.

Klar kann man in der PW in einigen Stellen wesentlich besser verdienen als im ÖD. Das war noch nie anders und wird vermutlich nie anders sein.

Johann

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4833 am: 14.11.2023 14:14 »
[...]
Streiken ohne vorherige Meldung

Das ist Lustig. Denn genau das muss man nicht. Nur im Nachhinein auf die Frage ob man gestreikt hat wahrheitsgemäß antworten.

Du scheinst Recht zu haben. Auf den Seiten der GEW, IGM und Verdi steht ebenfalls, dass dies nicht nötig sei. Man müsse sich auch nicht ausstempeln. Der Personalabteilung nach müsse man sich aber aus sicherheitsgründen ausstempeln, weil daran festzustellen sei, wer sich noch im Gebäude befände.

Ich habe die Quellen in einer E-Mail verlinkt und als Rückfrage verfasst, woraus sich die Pflicht zur vorherigen Anmeldung zur Streikteilnahme denn ergäbe. Der verfasste Text war völlig ohne Quellenangaben versehen und im angehängten weiterführenden PDF, welches unter anderen Aspekten wie mit vorher eingetragenem Urlaub usw. vorgegangen werden solle, wurde hingegen immer brav auf den TV-L, SGB o.ä. verwiesen. In diesem angehängten Dokument stand allerdings nichts zur Abmeldung bei Vorgesetzten. Das muss also in die Zusammenfassung im E-Mail Text einfach dazugedichtet worden sein.

Bin mal gespannt was da zurückkommt.

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4834 am: 14.11.2023 14:22 »
Was hat die Stelle eines Sachbearbeiters mit der eines SAP -Beraters zu tun? Nichts.

Klar kann man in der PW in einigen Stellen wesentlich besser verdienen als im ÖD. Das war noch nie anders und wird vermutlich nie anders sein.

Was hat ein Sachbearbeiter mit einem Brückenbauingenieur zu tun? Genauso wenig oder eben genauso viel, dennoch ist er als Sachbearbeiter Brückenbauwerke eingestuft.

Def. Sachbearbeiter:  Sachbearbeiter kümmern sich um administrative und organisatorische Tätigkeiten ... oder aber: Ihre Funktion ist die Sachbearbeitung (Bearbeitung einer Sache).

Bearbeitet ein SAP-Berater nicht auch eine Sache, wenn er von einem Kunden angefragt wird?

Maggus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4835 am: 14.11.2023 14:43 »
Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

Schreibst Du an einem Comedy-Programm?
Arbeitgeber, die in 2-3 Verhandlungsrunden noch nicht einmal bereit sind ein Angebot auf den Tisch zu legen, lassen sich am Verhandlungstisch unter Druck bringen, während alle Mitarbeiter fleißig arbeiten und ggf. noch Mehrarbeitsstunden leisten? Das glaubst Du doch selbst nicht.
Wenn die Arbeitgeber die Gehälter so wenig wie möglich erhöhen wollen, spielt ihnen eine lange Verhandlung doch in die Karten. Es sind die Arbeitnehmer die die Erhöhung brauchen! Wie lange soll denn am Verhandlungstisch ohne Verhandlung durchgehalten werden?
Ohne Streiks der Beschäftigten und ggf. Druck der Bevölkerung läuft es nun mal nicht.
Und natürlich Druck im Internet, Social Media ist ganz ganz toll und entscheidend - und viel angenehmer als zu Streiken und auch bestimmt wahnsinnig effektiv.

Gute Tarifabschlüsse wurden nur durch entsprechenden Druck der Beschäftigten erreicht - auch bei der IG Metall!


Albeles

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #4836 am: 14.11.2023 14:59 »
wie bei der Bahn....da wurde vorher schon gesagt bewegt euch AG oder wir machen den laden dicht. Auch in den Ferien und zu Weihnachten, wenn es sein muss. Das hat erstmal gewirkt und ein Angebot lag sofort auf dem Tisch. Der TV-L muss erstmal zeigen das sie in der Lage sind den AG weh zu tun. Und wenn es später die Bürger sind, die Amok laufen weil nix mehr geht. Die erinnern sich dann schon noch das Politiker der Partei x oder y es nicht hinbekommen hat.
Da springt ein Politiker schonmal höher als er muss  ;)

Weil eines wollen sie unbedingt, weiter am Trog sitzen!!!

KDC

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« Antwort #4837 am: 14.11.2023 15:12 »
E13 war mal ein gutes Gehalt...

Aber durch Inflation und Co ist es einfach nur noch mittelmäßig bis schlecht, je nach Fachrichtung.

Nach der Germanistin hat nun auch der Philosoph abgesagt, ich denke, das zeigt eindeutig, dass man einem Akademiker mit Master dieses Gehalt nicht mehr zumuten kann.

In meinem Umfeld geht niemand mit unter 4000- 5000€ netto nach Hause und da ist von der PR- Beraterin, dem Controller bis zum Sachbearbeiter alles dabei.

Sachbearbeiterin mit einem Jahresgehalt jenseits der 100.000 €? Wers glaubt wird selig.

nicht unrealistisch. Nachbar, SAP Berater (keine Programmierung - nur erklären wie man welche Module wie nutzt), verdient 7.000 Brutto + Dienstwagen und hat die Möglichkeit neben den Dienstreisen sonst Homeoffice zu machen. Keine Büropflicht. Nicht studiert, kein Gymnasium sondern lediglich mit einem Realschulabschluss. Na ja, dann vergleiche mal, was man für eine E11 - E13 bekommt inklusive Hochschulabschluss.


Richtig. Ich lüge nicht.

Andere hier haben ja ebenfalls mehrfach dargestellt, dass sie die E13 nicht besetzt bekommen!

Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus.

Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Aleksandra

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« Antwort #4838 am: 14.11.2023 15:42 »
Bearbeitet ein SAP-Berater nicht auch eine Sache, wenn er von einem Kunden angefragt wird?
So gesehen sind wir alle Sachbearbeiter. Vom Astronauten bis zum Formel 1 Fahrer.

öfföff

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« Antwort #4839 am: 14.11.2023 15:45 »
Es braucht keine "Kampfkraft" auf der Straße wo eh nur doof Fähnchen geschwenkt werden. Es braucht Kampfkraft am Verhandlungstisch bei den gut bezahlten Ver.Di Mitarbeitern/Führungskräften! Das erzeugt heutzutage durch Medien mehr Power. Mediale Kampfkraft ist das Zauberwort! Durch Durchaltevermögen bei der Verhandlung! Einem miesen Kompromiss einfach nicht zustimmen!!

Schreibst Du an einem Comedy-Programm?
Arbeitgeber, die in 2-3 Verhandlungsrunden noch nicht einmal bereit sind ein Angebot auf den Tisch zu legen, lassen sich am Verhandlungstisch unter Druck bringen, während alle Mitarbeiter fleißig arbeiten und ggf. noch Mehrarbeitsstunden leisten? Das glaubst Du doch selbst nicht.
Wenn die Arbeitgeber die Gehälter so wenig wie möglich erhöhen wollen, spielt ihnen eine lange Verhandlung doch in die Karten. Es sind die Arbeitnehmer die die Erhöhung brauchen! Wie lange soll denn am Verhandlungstisch ohne Verhandlung durchgehalten werden?
Ohne Streiks der Beschäftigten und ggf. Druck der Bevölkerung läuft es nun mal nicht.

Der Druck kommt durch Medien und Politik. Niemand dort will dass die Arbeitnehmer zu lange auf Erhöhung warten müssen. Man will sich dann lieber gönnerhaft geben und drängt die Runde auf Einigung!

Johann

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« Antwort #4840 am: 14.11.2023 16:19 »
Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Das entspricht leider echt der Wahrheit. Von Vorstellungsgespräch bis mündliche Zusage gehts schnell und ab da dauert es. Ein Freund hat sich in meiner Abteilung Mitte August beworben, hatte Ende August sein Vorstellungsgespräch, bekam Anfang September telefonisch die mündliche Zusage und bis die Sicherheitsüberprüfung abgeschlossen war, dauert es bis vorige Woche. Zum Dezember hin kann er wohl endlich anfangen. "Wohl" deshalb, weil er den Arbeitsvertrag immer noch nicht erhalten hat.

Hätte er nach der Zusage nicht die weiteren Vorstellungsgespräche abgesagt und in der Zwischenzeit von einem anderen Unternehmen einen Arbeitsvertrag vorgelegt bekommen, hätte er sicher nicht lange überlegt den zu unterschreiben. Mich wundert es da nicht, dass mein Chef bei jeder dritten zu besetzenden Stelle erklärt, dass ein Bewerber mit Zusage die Stelle dann zwischendurch doch ganz plötzlich noch abgesagt hat.

Johann

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« Antwort #4841 am: 14.11.2023 16:31 »
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Streiken ohne vorherige Meldung

Das ist Lustig. Denn genau das muss man nicht. Nur im Nachhinein auf die Frage ob man gestreikt hat wahrheitsgemäß antworten.

Du scheinst Recht zu haben. Auf den Seiten der GEW, IGM und Verdi steht ebenfalls, dass dies nicht nötig sei. Man müsse sich auch nicht ausstempeln. Der Personalabteilung nach müsse man sich aber aus sicherheitsgründen ausstempeln, weil daran festzustellen sei, wer sich noch im Gebäude befände.

Ich habe die Quellen in einer E-Mail verlinkt und als Rückfrage verfasst, woraus sich die Pflicht zur vorherigen Anmeldung zur Streikteilnahme denn ergäbe. Der verfasste Text war völlig ohne Quellenangaben versehen und im angehängten weiterführenden PDF, welches unter anderen Aspekten wie mit vorher eingetragenem Urlaub usw. vorgegangen werden solle, wurde hingegen immer brav auf den TV-L, SGB o.ä. verwiesen. In diesem angehängten Dokument stand allerdings nichts zur Abmeldung bei Vorgesetzten. Das muss also in die Zusammenfassung im E-Mail Text einfach dazugedichtet worden sein.

Bin mal gespannt was da zurückkommt.

Habe Antwort: Die gewählten Formulierungen lassen offenbar auch eine Interpretation dahingehend zu, dass es nicht notwendig sei, sich abzumelden. Es sei viel mehr freiwillig und würde den Führungskräften die Planung erleichtern. Allerdings bin ich mir sicher, dass 95% derjenigen, die den Text nicht geschrieben haben, genauso davon ausgegangen wären, dass eine Abmeldung obligatorisch sei, da am Schluss auch mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht wurde.

Aber gut, Personalabteilung schreibt Texte natürlich im Sinne des Arbeitgebers. Und wenn möglichst viele denken, es wäre für den Streik notwendig, möglichst weit im Voraus bescheid zu geben, dass man an einem solchen teilnehmen würde, hat der Streik natürlich geringere Auswirkungen.

Modulator

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« Antwort #4842 am: 14.11.2023 16:50 »
Dann solltet ihr auch mal eurer Recruiting überdenken. "Wir schreiben die Stelle nun zum dritten Mal aus" klingt für mich total hemdsärmlig und nach Tageszeitung.

Entweder den Prozess outsourcen und Headhunter losschicken oder über die aktuellen Portale Anzeigen schalten. Bewerber schickt sein Linkedin- oder XING-Profil für den ersten Aufschlag ab und der Personaler reagiert am gleichen Tag auf die Bewerbung und kümmert sich um alles Weitere, z. B. Interview oder erfragt weitere Unterlagen. Wenn Bewerber passt und Interesse zeigt, direkt nach Zusage Vertrag rausschicken. Hier im Forum ist aber Folgendes oftmals als Standard nach einem Bewerbungsgespräch zu lesen:

Arbeitgeber meldet sich über Wochen nicht und wenn dann auch wieder nur hemdsärmlig und Vertrag dauert dann nochmal extra...

Jetzt musste ich aber mal laut loslachen.
Je nach Stelle kostet ein Headhunter das Jahresgehalt der Person, die angeworben werden soll.
Die anderen Optionen sind auch alles andere als kostenlos.
Für jeden F*ck ist Geld da aber für die eigenen Leute nicht?
Zur Hölle mit denen.

Abteilung007

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« Antwort #4843 am: 14.11.2023 17:13 »
Es bleibt, wie immer bei den Verhandlungen, abzuwarten. ich finde, bisher kann man gar keine echte Tendenz erkennen, oder?

Woran liegts? Nicht erklärbar? Es wird viel auf Verdi geschimpft, aber welcher unter 35 Jährige ist denn Mitglied? Tendenz wohl weiter fallend. Verdi sieht ja auch, dass die Zahlen täglich sinken.

Eins noch, liegen die schwachen Abschlüssen auch evtl. daran, dass im TVL im Vergleich zu Kommunen bessere Entgeltgruppen vorkommen? Das Gefüge ein anderes ist. Und ja, ich weiß, man ist immer richtig eingruppiert, außer der AG irrt. Dennoch dieser Grundsatz ist ja nicht nur daher gesagt.

Meine Vermutung für den TVL: 5 % ab 01.01.2024 und 3% ab 01.01.2025, Laufzeit 24 Monate.
Keine Einmalzahlung. Jahressonderzahlung und Arbeitszeit bleiben uns so erhalten, wie bisher, ohne Anpassungen.

Beste Grüße

dregonfleischer

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« Antwort #4844 am: 14.11.2023 17:51 »
das waere ne riesensauerrei wenn das so kommt