Natürlich gibt es Alternativen: Weiterverhandeln durch unbefristete Streiks. Aber werden sie wirklich etwas erreichen? Ich glaube, die Antwort ist nein, und das wissen wir alle, vor allem ver.di, die, glaube ich, einiges an Erfahrung in Arbeitskonflikten haben, oder?
Verdi hat mit der katastrophalen Verhandlungsführung für den ÖD, sei es Land oder Bund/Kommunen aus meiner Sicht jegliche Legitimation verloren. Hinzu kommt auch noch die wirklich dämliche Kommunikation, wie "sehr gutes Verhandlungsergebnis". Wenn für dich Streiks das einzige Mittel sind, gut - ich lass dir den Glauben.
Ich für mich (und auch viele nun Ex-Kollegen) haben einen pragmatischeren, weil individuelleren Weg gefunden. Zum Glück leben wir ja in Zeiten, wo entsprechend qualifizierte MA händeringend gesucht werden. AG, die dann auf das tariflich Tabellentgelt limitiert sind, suchen halt weiter und verlieren zudem AN. Das sind dann auch die, welche "Kannibalismus" der Dienststellen untereinander beklagen.
Leider versteht insbesondere Verdi den Arbeitskräftemangel im ÖD offensichtlich nicht zu nutzen. Aber dann wundern, dass ihnen die Mitglieder wegrennen. Wie ich schon mal sagte: Verdi ist schlicht zu groß. Was scheren die Verhandlungsführer die Ergebnisse, wenn sie davon nicht selbst betroffen sind? Achselzucken, und abgehakt!
Ich kann nur jedem raten, sich nicht unter Wert (und da zählt das Tabellengehalt" für mich eindeutig dazu) zu verkaufen. Wenn Dienststelle A/Dienstherr A meint, nicht mehr zahlen zu können, gibt es B und auch die PW.
Da der Fokus auf EG1-8 liegt, ist das Argument "Fachkräftemangel" halt nicht durchschlagend. Das haben die AG ja auch argumentiert.... dass dies für ein höheres Entgelt in den oberen EG sprechen würde (und somit eben nicht für Mindestlöhne).
Also: Das Argument Fachkräftemangel ist korrekt, bezieht sich allerdings auf die EG ab EG09b und das sind die, die verdi nicht vertreten will (das sind die reichen Bonzen, die auch mal ("auch mal" = immer) zurückstecken können in den Verhandlungen, weil die sowieso viel zu viel verdienen. Und Bildung ist ja privates Vergnügen und muss sich nicht in besserem Entgelt widerspiegeln