Autor Thema: Tarifverhandlung TV-L ab 09/2021 - Vorschläge/Wünsche  (Read 437544 times)

EDV Sachverständiger

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Antw:Tarifverhandlung TV-L ab 09/2021 - Vorschläge/Wünsche
« Antwort #1995 am: 03.09.2021 12:51 »
Dir ist schon klar, daß das Stufensystem einzig dazu dient, über einen möglichst langen Zeitraum das eigentliche Entgelt vorzuenthalten - und 7 oder 8 Stufen dies nur verlängern?
Das nennt man Berufserfahrung. Diese muß zwingend monetär abgebildet werden, da sonst für die Katz. Wieso soll ein Anfang 20 jähriger dasselbe Gehalt bekommen wie sein Kollege mit 40 in der selben EG, wenn der 40 jährige schon 20 Jahre BE hat und die Aufgaben x fach schneller, sicherer lösen und den Blick für Zusammenhänge hat?

Spid

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« Antwort #1996 am: 03.09.2021 12:54 »
Die Stufen der Entgelttabelle bilden keine Berufserfahrung ab.

EDV Sachverständiger

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Antw:Tarifverhandlung TV-L ab 09/2021 - Vorschläge/Wünsche
« Antwort #1997 am: 03.09.2021 12:59 »
Die Stufen der Entgelttabelle bilden keine Berufserfahrung ab.
Was bilden Sie denn dann Ihrer Meinung nach ab?

Spid

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« Antwort #1998 am: 03.09.2021 13:03 »
Nichts so wirklich. Berufserfahrung jedenfalls nicht, siehe hier: https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,112729.msg150743.html#msg150743

Keeper83

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« Antwort #1999 am: 03.09.2021 13:21 »

[.., wenn der 40 jährige schon 20 Jahre BE hat und die Aufgaben x fach schneller, sicherer lösen und den Blick für Zusammenhänge hat?


Diese Annahme würde ich schon mal kritisch hinterfragen wollen.
 

Spid

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« Antwort #2000 am: 03.09.2021 13:23 »
Sicher. Zum Unwert von Berufserfahrung wäre ich dann gekommen, nachdem die Fehler tatsächlicher Natur geklärt sind.

öfföff

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« Antwort #2001 am: 03.09.2021 14:36 »
Trotzdem bekommt man keinen Ingenieur mehr für E11. Jedenfalls nicht hier.
Aber das ist doch ein AG-Problem, warum sollte man aus AN-Sicht darüber in Tarifverhandlungen drüber reden? Kurz: was hätte ich als AN davon?

So sehe ich das auch. Wenn die AG der Meinung sind die offenen Stellen sind ein größeres Problem dann können sie in den Verhandlungen ja Maßnahmen vorschlagen und verhandeln, die zu diesem Sachverhalt  beitragen. Wenn sie mit der Situation einverstanden sind müssen sie nichts tun.
« Last Edit: 03.09.2021 14:42 von öfföff »

öfföff

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« Antwort #2002 am: 03.09.2021 14:41 »
Die Stufen der Entgelttabelle bilden keine Berufserfahrung ab.
Was bilden Sie denn dann Ihrer Meinung nach ab?

Eigentlich bilden sie nur die Einstufung ab. Manche starten nicht bei 1. Tendenziell wird man mit der Zeit höhergestuft, manchmal langsamer manchmal schneller. Der "Eckangestellte" durchläuft die Stufen allerdings in der Tat im 1,2,3,4,5-Takt.

TVWaldschrat

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« Antwort #2003 am: 03.09.2021 15:05 »
Dir ist schon klar, daß das Stufensystem einzig dazu dient, über einen möglichst langen Zeitraum das eigentliche Entgelt vorzuenthalten - und 7 oder 8 Stufen dies nur verlängern?
Das nennt man Berufserfahrung. Diese muß zwingend monetär abgebildet werden, da sonst für die Katz.
Ja, richtig. Dafür sind die Stufen aber denkbar ungeeignet.

Wieso soll ein Anfang 20 jähriger dasselbe Gehalt bekommen wie sein Kollege mit 40 in der selben EG, wenn der 40 jährige schon 20 Jahre BE hat und die Aufgaben x fach schneller, sicherer lösen und den Blick für Zusammenhänge hat?

Ich habe mal von solchen fällen gehört, dass ein 40-jähriger mit 20 Jahre Berufserfahrung die Aufgaben x fach schneller und sicherer Lösen kann, als ein jüngerer Kollege. Ist mir aber bisher nie wirklich untergekommen. Arbeitsweisen (gerade die Effizienten) und Leistung ändern sich drastisch mit dem Alter... und nur manchmal ins positive.

Die Breite der abzudeckenden Tätigkeiten wären eher so ein Fall für Personal mit viel BE.

Zinc

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Antw:Tarifverhandlung TV-L ab 09/2021 - Vorschläge/Wünsche
« Antwort #2004 am: 03.09.2021 16:16 »
Bei uns will gar keiner schneller arbeiten. Besonders nicht die Kollegen, die in der letzten Stufe sind. Warum sollten sie auch? Hier sind es eher die jungen und neuen Kollegen, die schneller arbeiten und ihre Arbeitsvorgänge optimieren. Und diese müssen bei uns 17 Jahre arbeiten, um von Stufe 1 in die Stufe 6 aufzusteigen (TV-L S).

wossen

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« Antwort #2005 am: 04.09.2021 10:56 »
Na, das wäre doch mal was - der Verband SCHALL NRW (in etlichen Personalräten in NRW vertreten, Tariffähigkeit ist heute ja leider kaum noch zu erreichen) fordert 1 200€ brutto mehr für tarifbeschäftigte Lehrkräfte - und Nullrunde für Beamte (als Gegenfinanzierungsvorschlag)

https://www.news4teachers.de/2021/09/tarifstreit-verband-fordert-gehaltsplus-fuer-angestellte-lehrkraefte-von-1-200-euro-im-monat-und-nullrunde-fuer-verbeamtete-kollegen/?fbclid=IwAR2mo--vLVrkaYC0TxyYXmKoWl1Oy2iCzCVMH0ylYVtxUSZE4IiIwPw-F0A

Das unten auf der Seite verlinkte Gutachten basiert übrigens auf der Dissertation des Verfassers, durchaus ernst zu nehmen (und auch nicht auftragsbasiert, anders als die Gutachten der Beamtenlobbies (in Gewerkschaften, Ministerien usw.)

Was leider völlig fehlt, ist ein Schulterschluss der tarifbeschäftigten Lehrkräfte mit den anderen Tarifbeschäftigten mit Tätigkeiten im gehobenen/höherem Dienst der Beamten

Spid

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« Antwort #2006 am: 04.09.2021 11:06 »
Wie sollte man jemanden ernst nehmen, der etwas von „Herabstufung bei gleichzeitiger Höhergruppierung“ schreibt. Ansonsten ist das alles wenig erhellend. Daß es Einkommensunterschiede sowohl im aktuellen als auch im Lebenseinkommen zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten gibt, ist doch bekannt. Es erschließt sich allerdings nicht, inwiefern das als Begründung für Forderungen taugen soll.

Highwaystar

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« Antwort #2007 am: 04.09.2021 12:08 »
Na, das wäre doch mal was - der Verband SCHALL NRW (in etlichen Personalräten in NRW vertreten, Tariffähigkeit ist heute ja leider kaum noch zu erreichen) fordert 1 200€ brutto mehr für tarifbeschäftigte Lehrkräfte - und Nullrunde für Beamte (als Gegenfinanzierungsvorschlag)

https://www.news4teachers.de/2021/09/tarifstreit-verband-fordert-gehaltsplus-fuer-angestellte-lehrkraefte-von-1-200-euro-im-monat-und-nullrunde-fuer-verbeamtete-kollegen/?fbclid=IwAR2mo--vLVrkaYC0TxyYXmKoWl1Oy2iCzCVMH0ylYVtxUSZE4IiIwPw-F0A

Das unten auf der Seite verlinkte Gutachten basiert übrigens auf der Dissertation des Verfassers, durchaus ernst zu nehmen (und auch nicht auftragsbasiert, anders als die Gutachten der Beamtenlobbies (in Gewerkschaften, Ministerien usw.)

Was leider völlig fehlt, ist ein Schulterschluss der tarifbeschäftigten Lehrkräfte mit den anderen Tarifbeschäftigten mit Tätigkeiten im gehobenen/höherem Dienst der Beamten

Das findet meine uneingeschränkte Zustimmung und wäre ein dringend notwendiger Schritt zur Herstellung von "Gleiches Geld (netto) für gleiche Arbeit"!

wossen

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« Antwort #2008 am: 04.09.2021 12:10 »
@spid: Nuja, ob das so bekannt, weiß ich nicht...GEW und Beamtengewerkschaften scheuen den Verweis auf die Dissertation wie der Teufel das Weihwasser...

Wenn jetzt (warn)gestreikt werden sollte, wird die GEW wieder die Unterschiede zwecks Mobilisierung wieder ansprechen (Beamtengewerkschaften werden sich  noch nicht einmal dazu durchringen können), na, werden sie wohl wieder mit 500€ beziffern (das ist im Lehrerbereich der absolute Mindestdifferenzbetrag im Nettogehaltsbereich- muss man schon Fälle konstruieren - regelmäßig liegt er eigentlich im 4-stelligen Bereich - bei TVL 15 gegenüber A 15 wird es dann vollends absurd)

Spid

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« Antwort #2009 am: 04.09.2021 12:15 »
Es ist aber nunmal völlig unbeachtlich, ob es einen Unterschied gibt und wie hoch er ist.