Welches Bundesland wollte nochmal den Verdienst der Ehepartner bei der Besoldung berücksichtigen? Mir ist gerade eingefallen, dass man auch Kinder ab 13 berücksichtigen sollte. Auch die können etwas zum Haushaltseinkommen beitragen, Zeitungen zum Beispiel austragen. Das wäre doch ganz bestimmt im Sinne der Finanzministerin.
In Rheinland-Pfalz wird angenommen, dass der Ehegatte mindestens einen Minijob hat. Hier der Auszug aus dem Entwurf.
Drucksache 18/2300
08.02.2022
Gesetzentwurf
der Landesregierung
Landesgesetz zur Anpassung der Besoldung und Versorgung 2022
(LBVAnpG 2022)
S. 42
Dem Gesetzgeber kommt jedoch insofern ein breiter Gestaltungsspielraum zu, als er nicht verpflichtet ist, die Grundbesoldung so zu bemessen, dass Beamtinnen und Beamte sowie Richterinnen und Richter ihre Familie als Alleinverdiener unterhalten können.
Vielmehr steht es dem Besoldungsgesetzgeber frei, die tatsächlichen Lebensverhältnisse stärker in den Blick zu nehmen. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass die vierköpfige Alleinverdienerfamilie nicht Leitbild der Beamtenbesoldung ist (vgl. BVerfG – 2 BvL 4/18, Rn. 47).
Die Vergleichsbetrachtung zwischen Alimentation und Grundsicherung muss folglich in derjenigen Familienkonstellation erfolgen, die der gesetzgeberischen Grundkonstellation entspricht.
Das Land Rheinland-Pfalz hat vor diesem Hintergrund bereits mit der Umstrukturierung des Familienzuschlags zum 1. Januar 2012 durch Artikel 1 des Ersten Dienstrechtsänderungsgesetzes (GVBl. S. 43) in der zugrundeliegenden Gesetzesbegründung (vgl. Drs. 16/281, S. 47, 52) klar zum Ausdruck gebracht, dass die Alleinverdienerfamilie in der gesamtgesellschaftlichen Realität nicht mehr das bevorzugte
Lebensmodell darstellt. Vielmehr wurde auf die Doppel- beziehungsweise
Hinzuverdienerehe als gesellschaftliches Grundmodell hingewiesen, welches schon damals auch der Lebenswirklichkeit der rheinland-pfälzischen Beamtinnen und Beamten sowie Richterinnen und Richter entsprach.
Ich verh. A7 4Kinder -> Liebe Landesregierung, meine Frau oder ich wären gerne zuhause geblieben und hätten die Kinder länger selbst betreut, wenn es denn finanziell machbar gewesen wäre. Soviel zu dem Slogan "familienfreundlicher" Arbeitgeber.