Ich war jetzt längere Zeit wieder nur stiller Mitleser und den Ausführungen von Swen allen Respekt, auch weiterhin. Aber inzwischen ist das für mich wie befürchtet und öfters gesagt nur noch eine Farce.
Glaubt hier jemand ernsthaft, dass die Grundgehaltssätze angesichts der momentanen Herausforderungen signifikant angehoben werden? Und wo ist das Urteil, das uns seit Jahren als übermorgen angekündigt wird?
Ich habe inzwischen jede Hoffnung verloren. Das sind alles nette und juristisch geprägte Diskussionen, die an der bitteren Realität nichts ändern werden. Sollte wirklich das Grundgehalt signifikant erhöht werden, dann wird es uns eben bei der Pension wieder weggenommen.
Wir bauen hier Luftschlösser...diese Diskussionen werden jetzt schon viel zu lange geführt. Wahrscheinlich kommt irgendwann ein Urteil und einen Monat später gibt's ne rechte Regierung, die alles wieder ad acta legt.
Das wird für die Beamten nie zufriedenstellend ausgehen, egal was mancher glaubt.
Ich kann die Art "stille Verzweiflung", die aus Deinen Zeilen spricht, gut nachvollziehen, Taigawolf. Denn von außen betrachtet, kann man - ggf. sogar: muss man beinah fast schon - den Eindruck einer Art Monolith bekommen, als der da das nicht sachgerecht geregelte Besoldungsrecht in die Zeit ragt, das sich also in ihrer Gestalt nicht ändert. Tatsächlich ist das aber nicht so, sondern entfaltet der seit spätestens Anfang 2021 zunehmend erratische Gehalt des Besoldungsrechts in den Rechtskreisen eine Wirkung, die nicht folgenlos bleibt.
Dabei kenne ich jene Art "stille Verzweiflung" als der Historiker, der ich ja eigentlich vor allem bin, wenn's ums Schreiben geht, sehr gut, da ich in den letzten rund dreißig Jahren sehr viele Zeugnisse aus verschiedenen Zeiten der Vergangenheit gelesen habe, die voll sind von ihr, da die Zeitgenossen nicht wussten (so wie wir nicht wissen), wie sich die Zukunft entwickeln wird, deren Leben also nicht selten an solch scheinbaren Monolithen krankte; die Geschichte der Menschheit ist in nicht geringen Teilen eine der stillen Verzweiflung.
Du wirst allerdings alsbald ein paar Zeilen lesen können, die - empirisch gesichert - einen weitgehend neuen oder zumindest recht anderen Blick auf das Thema werfen werden. Jener Blick schaut etwas an, was alles andere als ein Monolith ist. Und die sich aus jenem Blick ergebenden Konsequenzen können gleichfalls nicht ohne Wirkung bleiben - und wie die sich gestalten werden, weiß keiner. Aber eines ist dabei sicher: Da ist nirgends ein Monolith, sondern da ist ein in 17 Rechtskreisen evident sachwidriges Besoldungsrecht, das deshalb in seiner sachlichen Substanz so brüchig ist, das es nur noch von dem zur Schau gestellten Selbstbewusstsein der Besoldungsgesetzgeber zusammengehalten wird, mehr Substanz, schon gar keine sachliche, ist da nicht mehr - es ist kein Fleisch, aber dennoch wie Gras und wird als solches ebenfalls oder gerade nicht dem Schnitter entgehen.
https://www.youtube.com/watch?v=z1GHq20aztU