Es zu verallgmeinern war vlt. ein Fehler meinerseits, aber in den meisten Fällen ist es ähnlich wie bei mir zur Zeit. Ich arbeite seit 4 Jahren auf einer Stelle, die mit EG 9a/A9 bewertet ist, da Beamten aber eine Probezeit von 3 Jahren haben und einen Verbot von Sprungbeförderung haben werde ich immer noch mit A6 besoldet. Meine Angestellten Kollegen im vergleich kriegen für die gleiche Arbeit EG9a und das auch mit 39h, wobei ich 41 h arbeiten muss.
Dieses angebliche schmücken von man zahlt keine Steuern etc. sind nur Beschmückungen des geringen Gehalts von Beamten. Es gibt kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld. Bei den Beamten wird gekürzt wo es nur geht, da wir auch nicht so etwas wie eine Gewerkschaft haben, die sich für uns einsetzt.
Ja, es gibt auch Vorteile wie dei Pension und die PKV, aber kann mir denn Jemand versichern, dass ich so lange leben werde um die Pension zu erhalten...? Daher finde ich das Jetzt und Heute viel wichtiger ist.
So einen einseitig dargestellten Schmarrn kann ich nicht unkommentiert stehen lassen. Um welchen Dienstherrn handelt es sich denn, vermutlich der Bund? Am Beispiel Baden-Württemberg sieht die Rechnung z.B. schon ganz anders aus:
Stellen die mit E9a oder b im Tarifbereich bewertet sind, sind im Beamtenbereich nicht selten mindestens A10-Dienstposten. Durch die Umsetzung der Vorgaben des BVerfG zur amtsangemessenen Alimentation werden alle Eingangsämter bis A10 um eine Stufe angehoben. Der mittlere technische Dienst beginnt demnach zukünftig in A8 (statt früher A7), der mittlere nichttechnische Dienst in A7 (statt früher A8). Das Urlaubsgeld etc. wurde in Baden-Württemberg vor langer Zeit in den monatlichen Sold überführt, und dieser dementsprechend erhöht. Dass es sich dabei um eine insgesamt bessere Lösung handelt, braucht man jedem mit etwas Grips nicht erklären. Daran erinnern sich nur viele nicht mehr, und fordern frech eine Wiedereinführung einer Sonderzahlung. Beamte haben eine unglaublich starke und einflussreiche Lobby, siehe Beamtengewerkschaften und da Spitzenämter in Deutschland von Beamten besetzt sind.
-Was ist nun außerdem mit den Vorteilen, die eine private Krankenversicherung mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die eine Weiterzahlung der vollen Bezüge im Krankheitsfall mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was mit den Vorteilen, die eine lebenslange Alimentation bei vorzeitigem krankheitsbedingten Ausstieg aus dem Dienstverhältnis mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den günstigeren Konditionen beim Abschluss von Kreditfinanzierungen und Versicherungen? Wird ignoriert...
-Was ist mit Vorteilen, die die Pflicht zur deutlich späteren Vorlage einer AU-Bescheinigung mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die eine Absicherung der ganzen Familie im Todes-/Krankheitsfall mit sich bringt? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, die die ganzen Kinder-/Familienzulagen mit sich bringen? Wird ignoriert...
-Was ist mit den Vorteilen, dass Beamte oftmals deutlich bessere Aufstiegs-/Karrieremöglichkeiten als Angestellte haben, da hochrangigere Posten oft nur Beamte erhalten können? Wird ignoriert...
usw. usw.
In Baden-Württemberg ist die erste Beförderung oftmals nur eine Formalität und erfolgt nach der Mindestwartezeit. Danach dauerts dann auch mal etwas länger. Probezeiten werden oftmals auch stark reduziert, wenn Besetzungsdruck herrscht und noch großzügig Zeiten aus vorherigen Arbeitsverhältnissen wohlwollend anerkannt werden.
Also Rumgeheule auf ganz großem Niveau. Aber das ist man von Beamten irgendwie gewöhnt.
Außerdem kann man schwer davon ausgehen, dass die Tarifergebnisse wie so oft (annähernd) inhaltsgleich auf Beamte und Versorgungsempfänger (Pensionäre) übertragen werden, denn auch hier haben oberste Gerichte inzwischen engere Grenzen der Zulässigkeit einer Benachteiligung gezogen.