Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566487 times)

Jockel76

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3480 am: 19.04.2023 14:25 »
Der Schlichtungsvorschlag ist für sich genommen wohl für jeden annehmbar.

Aber die Auswirkungen hintenraus ab 2025 sind diesbezüglich halt gravierend.
Wenn wir wüssten, dass man mit der VERDI-Führung einen guten Verhandlungsführer hätten, dann ok. Aber wenn man jetzt wieder sieht wie sie einknicken, dann kannst es vergessen.

Genau das ist das Problem.

Nochmal: Gefordert: 10,5 %, mindestens 500 Euro.
Jetzt kommt eine ungefähre Halbierung raus.

Und im Nachgang bzw. den Folgejahren dann weitere Nullrunden.

Heißt, das Brot oder die Butter kostet dann 2025 auch wieder soviel wie 2020? Klar!

Wer ab und zu mal Essen geht, weiß von was ich rede. Bei uns im Süden kosten z. B. einfache Käsespätzle mittlerweile 16-20 Euro.

Am Wochenende Mc Donalds mit 3 Personen / 2 Erw. 1 Kind = 50 Euro. Eisdiele 2 große und 1 kleines Spaghettieiss 23,50 €.  Das nenn ich mal Preise...  :-\

Und was genau hat das nun mit deinem Arbeitgeber zu tun?

Nichts, das war einfach eine Antwort auf seinen Kommentar. Was genau stört dich jetzt daran?

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3481 am: 19.04.2023 14:27 »
Also ich mache (im Homeoffice) mal einen schönen Salat  :)

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3482 am: 19.04.2023 14:28 »
Endlich mal lebenswichtige Infos: Grillen und Salat  ;-)

Bernstein

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3483 am: 19.04.2023 14:29 »
Warum dauert es eigentlich eine ganze Woche, bis die Parteien wieder verhandeln. 2 oder 3 Werktage könnte ich verstehen, um den Schlichterspruch näher zu prüfen.

Ist denn auch klar, dass es Samstag oder Sonntag dann zu einem Ergebnis kommt?

Gewunken wird frühestens, wenn die Kekse und der Kaffee alle ist. Bis dahin hat man alle Hände voll zu tun.

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3484 am: 19.04.2023 14:31 »
Warum dauert es eigentlich eine ganze Woche, bis die Parteien wieder verhandeln. 2 oder 3 Werktage könnte ich verstehen, um den Schlichterspruch näher zu prüfen.

Ist denn auch klar, dass es Samstag oder Sonntag dann zu einem Ergebnis kommt?

Gewunken wird frühestens, wenn die Kekse und der Kaffee alle ist. Bis dahin hat man alle Hände voll zu tun.
Kommt kein Fußball? Könnte die Sache auch beschleunigen.

Chris81

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3485 am: 19.04.2023 14:31 »
Soll das bedeuten du hast deine Arbeit/Dienst seit Beginn dieser Diskussion eingestellt?

Meinen Zwei-Minuten-Text schreib ich in der Raucherpause, also ausgestempelt. Jetzt ist Feierabend.
Was manche hier jedoch für Pamphlete verbreiten, da braucht man doch ne Mittagspause....

Es ging mir aber eher darum, dass immer dasselbe zu lesen anstrengend ist.
Da kommen irgendwelche unrealistische Forderungen obwohl der Drops doch längst gelutscht ist.
Meine Lebenszeit wäre mir dafür zu schade...🤔

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3486 am: 19.04.2023 14:33 »
Vielleicht muss man einfach realistisch sein und sich bewusst machen, dass hohe Gewerkschaftsfunktionäre das gleiche Mindset haben, wie Berufspolitiker. Kämpferisch auf den Tisch hauen oder Sätze wie seinerzeit Herr Klunker ("dann schauen wir mal, wie belastbar die Wirtschaft so ist") gehören in eine andere, längst vergangene Zeit. Ob das gut oder schlecht ist, kann jeder selbst entscheiden.

Stempelroboter

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3487 am: 19.04.2023 14:34 »
Hat jemand ein gutes Rezept für Lammbratwürstchen?

Hab jetzt selbst eins gefunden ... werd ich am Wochenende mal ausprobieren ...

https://charcuteria.de/rezepte/merguez/

Sieht aus wie "Bratwurst mit Senf".

Tanathos

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3488 am: 19.04.2023 14:34 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
Gerecht wäre es sicher - aber realistisch? LOL.
Wenn ich höre "aber dann fehlen mir dann später 1,50 € bei der Rente" bekomme ich Brechreiz - das ist dann Jammern auf wirklich höchstem Niveau.
Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
Nur meine 2 ct.

Das kann man gar nicht laut genug sagen. Gerade bei der Arbeitsweise im ÖD würden die meisten hier innerhalb der Probezeit wieder beim Amt auf der Matte stehen.

Die Vermessenheit sieht man allein 3000€ als Nullrunde zu betrachten. Das sind dann die Leute die nochmal in den Baumarkt fahren um Schrauben für Rygips zu holen weil Sie nur Holzschrauben daheim haben. Oder den Techniker holen weil im Drucker Tinte aus ist.

Bei all dem Genörgel hier wünsche ich mir langsam ne Minusrunde für den ÖD....

Bernstein

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3489 am: 19.04.2023 14:35 »
Warum dauert es eigentlich eine ganze Woche, bis die Parteien wieder verhandeln. 2 oder 3 Werktage könnte ich verstehen, um den Schlichterspruch näher zu prüfen.

Ist denn auch klar, dass es Samstag oder Sonntag dann zu einem Ergebnis kommt?

Gewunken wird frühestens, wenn die Kekse und der Kaffee alle ist. Bis dahin hat man alle Hände voll zu tun.
Kommt kein Fußball? Könnte die Sache auch beschleunigen.
Unter dem Aspekt, wäre der heutige Tag "spannender" gewesen.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3490 am: 19.04.2023 14:35 »
Der Schlichtungsvorschlag ist für sich genommen wohl für jeden annehmbar.

Aber die Auswirkungen hintenraus ab 2025 sind diesbezüglich halt gravierend.
Wenn wir wüssten, dass man mit der VERDI-Führung einen guten Verhandlungsführer hätten, dann ok. Aber wenn man jetzt wieder sieht wie sie einknicken, dann kannst es vergessen.

Genau das ist das Problem.

Nochmal: Gefordert: 10,5 %, mindestens 500 Euro.
Jetzt kommt eine ungefähre Halbierung raus.

Und im Nachgang bzw. den Folgejahren dann weitere Nullrunden.

Heißt, das Brot oder die Butter kostet dann 2025 auch wieder soviel wie 2020? Klar!

Wer ab und zu mal Essen geht, weiß von was ich rede. Bei uns im Süden kosten z. B. einfache Käsespätzle mittlerweile 16-20 Euro.

Am Wochenende Mc Donalds mit 3 Personen / 2 Erw. 1 Kind = 50 Euro. Eisdiele 2 große und 1 kleines Spaghettieiss 23,50 €.  Das nenn ich mal Preise...  :-\

Und was genau hat das nun mit deinem Arbeitgeber zu tun?



Dann hat die ganze Inflation auch mit unseren Forderungen nichts zu tun und wir können auch gerne wieder die 1,5 % als Verhandlungsergebnis annehmen.

Knarfe1000

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« Antwort #3491 am: 19.04.2023 14:37 »
Warum dauert es eigentlich eine ganze Woche, bis die Parteien wieder verhandeln. 2 oder 3 Werktage könnte ich verstehen, um den Schlichterspruch näher zu prüfen.

Ist denn auch klar, dass es Samstag oder Sonntag dann zu einem Ergebnis kommt?

Gewunken wird frühestens, wenn die Kekse und der Kaffee alle ist. Bis dahin hat man alle Hände voll zu tun.
Kommt kein Fußball? Könnte die Sache auch beschleunigen.
Unter dem Aspekt, wäre der heutige Tag "spannender" gewesen.
Spannend ist das nach dem Hinspiel nicht mehr   ;)

Bernstein

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3492 am: 19.04.2023 14:37 »
Denke eher mit gesenktem Haupt und schnellem Schritt.

Forschung4u

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3493 am: 19.04.2023 14:39 »
Die 3000 € haben ja eine gesetzliche Grundlage, gelten mithin auch für Tarife, die 2022 bereits eine Erhöhung von mehr als 1,8 Prozent hatten.

In Tarifverhandlungen wird über den Tarifvertrag verhandelt, der die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung der Arbeitnehmer regelt. Der Tarifvertrag ist ein autonomes Rechtsinstitut, das von den Tarifparteien frei ausgehandelt wird. Das bedeutet, dass die Tarifparteien nicht an gesetzliche Vorgaben gebunden sind, sondern ihre eigenen Interessen vertreten können. Das die Inflationsausgleichsprämie eine gesetzliche Grundlage hat, ist daher irrelevant, da in Tarifverhandlungen nicht über Gesetze verhandelt wird.

Falsch. Auch ein Tarifvertrag muss sich an gesetzliche Vorgaben wie Arbeitszeitgesetz, Urlaubsgesetz und Mindestlohn halten. So frei ist er nicht.

Theorie und Praxis: Die AG müssen die IAZ gar nicht leisten. Sie können das aber jederzeit anbieten. Und wie soll man jetzt nachweisen, dass es die IAZ nicht zusätzlich gab? Der "geschuldete Arbeitslohn" wird ja erst durch die Tarifverhandlungen festgelegt. Und jetzt beweis mal, dass die Tabellenerhöhung ohne IAZ höher ausgefallen wäre. Und nochmal Theorie und Praxis: Soll man die AG verklagen? Wann? Jetzt? Hinterher? Jetzt würden sie einfach das Angebot zurückziehen und das ließe sich auch nicht mehr erstreiken, da man ja gerade die Bestätigung bekommen hätte, dass es in Tarivverhandlungen nichts zu suchen hätte. Hinterher wäre das dann: Netto wird zu Brutto und wir dürfen alle kräftig Abgabgen nachzahlen.

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3494 am: 19.04.2023 14:39 »
Das Forum hier ist schon faszinierend, bin seit Monaten stiller Mitleser:
Baujahr 73, Quereinsteiger, 22 Jahre Softwareentwickler in der Privatwirtschaft, mittlerweile
seit 1,5 Jahren im ÖD (Admin in einer größeren Kommune in MV):
Was hier teilweise gejammert wird geht auf keine Kuhhaut :-)
Ich hab in meinen > 20 Jahren in der PW 3 Gehaltserhöhungen bekommen und war danach (2021) Brutto bei etwas über 3k/Monat. Und imho nicht einer der Dümmsten in der Firma.
Sicher kann man sich wegbewerben, nur spielen ja auch andere Faktoren wie Ortsverbundenheit, familiäre Verhältnisse etc. eine Rolle.
Und die Jobs in der IT hier in M/V waren in der Vergangenheit recht rar (junge Menschen kennen den Fakt dass man mit > 100 Leuten um einen Job konkurriert wohl kaum noch, ich hab das Gefühl wenn man aktuell seinen Namen fehlerfrei schreiben kann reicht dass schon für eine Arbeitsplatzzusage).
Wer hat denn wirklich mit einem Ausgleich der kompletten Inflation der letzten Jahre gerechnet?
Gerecht wäre es sicher - aber realistisch? LOL.
Wenn ich höre "aber dann fehlen mir dann später 1,50 € bei der Rente" bekomme ich Brechreiz - das ist dann Jammern auf wirklich höchstem Niveau.
Ich wette dass 90% der Leute die hier in diesem Sinne den Lauten machen in der PW absolut untergehen würden weil sie nie mitbekommen haben wie es im Real Life Arbeitsleben in der Privatwirtschaft (und ich meine jetzt nicht den IG Metall Referenz Grosskonzern) wirklich läuft - sorry.
Nur meine 2 ct.

Das kann man gar nicht laut genug sagen. Gerade bei der Arbeitsweise im ÖD würden die meisten hier innerhalb der Probezeit wieder beim Amt auf der Matte stehen.

Die Vermessenheit sieht man allein 3000€ als Nullrunde zu betrachten. Dass sind dann die Leute die nochmal in den Baumarkt fahren um schrauben fur Rygips zu holen weil Sie nur Holzschrauben daheim haben. Oder den Techniker holen weil im Drucker Tinte aus ist.

Bei all dem Genörgel hier wünsche ich mir langsam ne Minusrunde für den ÖD....
Mit den 3000 Euro bin ich sogar bei dir. Das ist viel Geld und das wächst nicht an Bäumen. Hat aber andererseits nichts mit den Tarifverhandlungen im engeren Sinne zu tun. Es gibt 2023 Geld, aber keine Tariferhöhung - das ist eine Tatsache. Sofern am Samstag alles dabei bleibt.