Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567760 times)

Tarifgeist

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #930 am: 31.03.2023 09:21 »
Jeder hier wünscht sich eine möglichst frühe Erhöhung der Entgelte, das ist klar! Aber warum gerade das konkrete Datum für die Erhöhung hier für einige ausschlaggebend zu sein scheint, erschließt sich mir nicht ???
Na dann, wie wäre es dann mit 25% linearer Erhöhung ab 1.1.2028?

Das wäre idiotisch, aber dein tolles Beispiel hinkt auch gewaltig! Wer redet denn von 5 Jahren? Es geht um 10 Monate!

Wenn sich der AG durch Steuer- und SV-Abgabenfreie Einmalzahlung eine später einsetzende lineare Erhöhung erkauft....was spricht dagegen?

Hierzu ist die EZ sogar ein für alle Seiten hervorragendes Mittel (Und auch NUR dafür!).

Nehmen wir folgendes Beispiel:

1. Erhöhung aller Entgelte um 300€ zum 1.1.23

oder

2. Erhöhung aller Entgelte zum 1.11.23 um 300€ + 3000€ EZ direkt nach Einigung
Der Arbeitgeber freut sich einen feuchten Schlüppi, weil er selbst SV-Beiträge spart, der AN freut sich, weil er 3000 netto, statt Brutto bekommt und verzichtet auch 0,76€ späteren Rentenanspruch....der Deal geht denke ich mal klar, oder

MrBurnz

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #931 am: 31.03.2023 09:22 »
Zitat von: Junge

Das ständige Gejammer über die schlechte Bezahlung nervt einfach nur noch.

Ich lese kein Gejammer, sondern die Schilderung einer drastischen Lage:

1. Die oberen Besoldungsgruppen sind massiv abgehängt bei den Löhnen im Vergleich zur PW.
2. Die unteren Besoldungsgruppen verdienen bei gleichen Tätigkeiten wie in der PW teilweise bereits im ÖD besser als in der PW.
3. Für die technologische Transformation und das Fortkommen unseres Landes sind die oberen Lohngruppen entscheidend. Beispielsweise: Aufbau einer modernen Verwaltung (IT-Fachkräfte), Bauvorhaben (Ingenieure), MINT-Lehrkrafte (Mathematiker, Physiker), Juristen (Richter, Staatsanwälte). All diese Bereiche sind massiv unter ersetzt und werden immer unattraktiver.

Wer nicht ganz dumm ist, weiß, dass hier enormer Nachholbedarf besteht. Nur gehandelt wird nicht und das wird der gesamten Gesellschaft massiv auf die Füße fallen.
Man kommt sich hier vor wie Sisyphos der Mühsam die Erkenntnis den Berg hochrollt nur um paar seiten später wieder von vorne anfangen zu müssen.

Nein, der ÖD bezahlt bis A/E13 mindestens so gut wie die Privatwirtschaft. Das gilt auch für FH Ingenieure.

Heute kam übrigens bei uns die LOB Prämie aufs Konto. Da schmeckt das Hungertuch an dem wir alle nagen gleich viel besser.

Erst die unsinnigen und bewusst falschen Kommentare über die Vorteile einer Einmalzahlung.
Jetzt die falschen Behauptungen über die "marktgerechten" Vergütungen.

Beide Behauptungen sind schlichtweg falsch und wurden mehrfach und mit Fakten widerlegt.

Stepstone Angaben mit der e11/e12 Entgelttabelle abgleichen schaffst aber noch, oder?

Arbeitnehmer, die in einem Job als Dipl. Ingenieur/in arbeiten, verdienen im Durchschnitt ein Gehalt von rund 59.600 €. Die Obergrenze im Beruf Dipl. Ingenieur/in liegt bei 70.300 €. Die Untergrenze hingegen bei rund 51.000 €.

sebbo83

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« Antwort #932 am: 31.03.2023 09:23 »
Gestern hat mein freundlicher Arbeitgeber mitgeteilt, dass das neue Deutschlandticket 1:1 an den AN weitergegeben wird... Kein einziger Cent Zuschuss! Ärgert es micht? JA, volle Kanne! Kann ich es ändern? Nein!

Das kann man so nicht stehen lassen. Natürlich kann man da was machen: Personalrat anhauen, Beschwerden sammeln. Wird bei Job-Ausschreibungen ein vergünstigten Jobticket bei euch normalerweise angeboten? Dann sollte der Prozentwert übertragen werden. Bei uns sind es 10% Ermäßigung.

Tarifgeist

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« Antwort #933 am: 31.03.2023 09:24 »
Jeder hier wünscht sich eine möglichst frühe Erhöhung der Entgelte, das ist klar! Aber warum gerade das konkrete Datum für die Erhöhung hier für einige ausschlaggebend zu sein scheint, erschließt sich mir nicht ???

Ganz einfach: Redaktionsverhandlungen, Umsetzungen in den Kommunen usw. Das dauert auch wieder drei Monate. Wenn denn ab 01.07.2023 alles umgesetzt wird und auch Auszahlungsfähig ist dann freue ich mich doch wenn ich noch eine Nachzahlung vom 01.01.23-30.06.2023 erhalte.

Beginnt die Erhöhung erst zum 01.07.23 erhalte ich halt keine Nachzahlung.

Hierzu bietet die kollportierte EZ ein absolut probates Vehikel an um Abhilfe zu schaffen. AG spart SV-Beiträge, AN spart SV-Beiträge +Steuern.

EZ taugen für nichts anderes, als sich eine spätere lineare Erhöhung zu erkaufen. Dazu eignen sie sich jedoch ganz ausgezeichnet, da sowohl AG als auch AN bei passender Ausgestaltung profitieren können...

blanket

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« Antwort #934 am: 31.03.2023 09:26 »
Du vergisst, dass 3.000 Euro dieses Jahr die AG ca. 7,5 Mrd. Euro kostet.
Das werden sie wohl nicht machen.


Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #935 am: 31.03.2023 09:26 »
Jeder hier wünscht sich eine möglichst frühe Erhöhung der Entgelte, das ist klar! Aber warum gerade das konkrete Datum für die Erhöhung hier für einige ausschlaggebend zu sein scheint, erschließt sich mir nicht ???
Na dann, wie wäre es dann mit 25% linearer Erhöhung ab 1.1.2028?
1.1.2025 und wir haben einen Deal

superdash

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« Antwort #936 am: 31.03.2023 09:27 »
Zitat von: Junge

Das ständige Gejammer über die schlechte Bezahlung nervt einfach nur noch.

Ich lese kein Gejammer, sondern die Schilderung einer drastischen Lage:

1. Die oberen Besoldungsgruppen sind massiv abgehängt bei den Löhnen im Vergleich zur PW.
2. Die unteren Besoldungsgruppen verdienen bei gleichen Tätigkeiten wie in der PW teilweise bereits im ÖD besser als in der PW.
3. Für die technologische Transformation und das Fortkommen unseres Landes sind die oberen Lohngruppen entscheidend. Beispielsweise: Aufbau einer modernen Verwaltung (IT-Fachkräfte), Bauvorhaben (Ingenieure), MINT-Lehrkrafte (Mathematiker, Physiker), Juristen (Richter, Staatsanwälte). All diese Bereiche sind massiv unter ersetzt und werden immer unattraktiver.

Wer nicht ganz dumm ist, weiß, dass hier enormer Nachholbedarf besteht. Nur gehandelt wird nicht und das wird der gesamten Gesellschaft massiv auf die Füße fallen.
Man kommt sich hier vor wie Sisyphos der Mühsam die Erkenntnis den Berg hochrollt nur um paar seiten später wieder von vorne anfangen zu müssen.

Nein, der ÖD bezahlt bis A/E13 mindestens so gut wie die Privatwirtschaft. Das gilt auch für FH Ingenieure.

Heute kam übrigens bei uns die LOB Prämie aufs Konto. Da schmeckt das Hungertuch an dem wir alle nagen gleich viel besser.

Deine Behauptungen entsprechen halt nicht den Fakten:
https://www.stellenanzeigen.de/gehalt-vergleich/ingenieur-in/stuttgart/

Und zudem auch nicht den Erfahrungen aus meiner Tätigkeit in der PW. Dort war ich sogar in einem IG-Metall Betrieb in einem Labor bei den Auswahlverfahren dabei. Wir haben dort aus den Instituten (zB Fraunhofer) mehrere angeworben mit 30 Prozent Gehaltsaufschlag (bei weniger Verantwortung!)

Was du evtl nicht beachtest ist, dass es dort 15 Gehälter gibt und weitere Boni. Im Labor lag bereits ein TA bei 75k€, ein Verantwortlicher für circa 5 Personen bei 120k€. Das sind Zahlen aus erster Hand und keine Rosinenpickerei. Mein Link oben bestätigt das.

Wie kommst du auf deine Behauptungen? Verwendest du rein Einstiegsgehälter? Es gibt ja eher wenig Einsteiger, sonder mehr mit Erfahrung...

Junge

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« Antwort #937 am: 31.03.2023 09:29 »
....Es scheint fast so, als habe man als EG9+ zwei Parteien die einem an die Kohle wollen. VKA und Verdi. Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn man für die unteren EG etwas mehr heraushandeln will. Aber insgesamt wirkt das doch recht desillusionierend...

Die oberen EG müssen dringlich überproportional profitieren! Sonst ist bald Schicht im Schacht. Wir bekommen so gut wie fast keine Ingenieure und Itler mehr trotz mehrfacher Stellenausschreibung und wirklich interessanter Projekte und Aufgabenstellungen. Es sind nun mal diese Gruppen welche Digitalisierung und Innovationen mehrheitlich voran treiben und zu den Leistungsträgern zählen. Selbst Vergaben an Ingenieurbüros scheitern: Keine Angebote, Überlastung und zunehmend kein Interesse mehr an öffentlichen Aufträgen. Es brauch massiv mehr Wertschätzung für diese Gruppen die gegenüber der freien Wirtschaft immer mehr abgehängt werden und selbst mit 50 Jahren noch in die Wirtschaft wechseln. Wir haben etliche sehr erfahrene Kollegen so verloren.

Gerade gelesen:

"Ingenieur*in bzw. Naturwissenschaftler*in zur Unterstützung des Glasfaserausbaus (w/m/d)

A 11 / E 11 TVöD, unbefristet, in Voll- oder Teilzeit

Sie verfügen über

- ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Fachrichtung Vermessungswesen, Geoinformation, Geowissenschaft, Bauingenieurwesen, Kartographie und Geomedientechnik..."

Wie kann man erwarten dass jemand mit Hochschulstudium eine Stelle annimmt mit A11/E11???

"

Das Schlimme ist ja, dass diese Person nach dem
Studium erstmal in A9 anfängt. Egal wie die Stelle bewertet ist. Bis A11 dauert es nochmal unzählige Jahre.

Das ständige Gejammer über die schlechte Bezahlung nervt einfach nur noch.


Ja stimmt immer dieses Gejammer über Verfassungsbrüche. Du stehst auch eher neben der Verfassung oder? Womit hast du als nächstes Probleme? Mit der Demokratie?

Was soll das jetzt?

Tarifgeist

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #938 am: 31.03.2023 09:31 »
Du vergisst, dass 3.000 Euro dieses Jahr die AG ca. 7,5 Mrd. Euro kostet.
Das werden sie wohl nicht machen.

Ist mir schon klar. Es ging mir nur darum plakativ zu begründen, dass zum einen die verhasste Einmalzahlung in bestimmten Konstellationen durchaus vorteilhaft sein kann

Lio1896

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« Antwort #939 am: 31.03.2023 09:33 »
Gestern hat mein freundlicher Arbeitgeber mitgeteilt, dass das neue Deutschlandticket 1:1 an den AN weitergegeben wird... Kein einziger Cent Zuschuss! Ärgert es micht? JA, volle Kanne! Kann ich es ändern? Nein!

Das kann man so nicht stehen lassen. Natürlich kann man da was machen: Personalrat anhauen, Beschwerden sammeln. Wird bei Job-Ausschreibungen ein vergünstigten Jobticket bei euch normalerweise angeboten? Dann sollte der Prozentwert übertragen werden. Bei uns sind es 10% Ermäßigung.

Das ist einfach peinlich. Bei uns gibt der AG 25 % Rabatt auf das 49 Euro/Jobticket. Zu dem wird gerade verhandelt ob das 49 Euro/Jobticket sogar umsonst an die Arbeitnehmer weitergegeben wird weil hier alle so schön Grün sind.


schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #940 am: 31.03.2023 09:36 »
Jeder hier wünscht sich eine möglichst frühe Erhöhung der Entgelte, das ist klar! Aber warum gerade das konkrete Datum für die Erhöhung hier für einige ausschlaggebend zu sein scheint, erschließt sich mir nicht ???
Na dann, wie wäre es dann mit 25% linearer Erhöhung ab 1.1.2028?

Das wäre idiotisch, aber dein tolles Beispiel hinkt auch gewaltig! Wer redet denn von 5 Jahren? Es geht um 10 Monate!

Wenn sich der AG durch Steuer- und SV-Abgabenfreie Einmalzahlung eine später einsetzende lineare Erhöhung erkauft....was spricht dagegen?

Hierzu ist die EZ sogar ein für alle Seiten hervorragendes Mittel (Und auch NUR dafür!).

Nehmen wir folgendes Beispiel:

1. Erhöhung aller Entgelte um 300€ zum 1.1.23

oder

2. Erhöhung aller Entgelte zum 1.11.23 um 300€ + 3000€ EZ direkt nach Einigung
Der Arbeitgeber freut sich einen feuchten Schlüppi, weil er selbst SV-Beiträge spart, der AN freut sich, weil er 3000 netto, statt Brutto bekommt und verzichtet auch 0,76€ späteren Rentenanspruch....der Deal geht denke ich mal klar, oder
Okay. 3000 Euro für 2023 und +20% ab 01.01.2024 wären für mich akzeptabel.

Sind die 3000 Euro eigentlich relevant für die VBL?

blanket

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« Antwort #941 am: 31.03.2023 09:39 »
Spätestens ab Juli müssen lineare Erhöhung her.
Oktober geht eben nur, wenn auf einen Schlag die 3.000 Euro ausgezahlt werden.

Und ich denke 10 % (5/5) auf 24 Monate ist drin.

Das wäre auch kein schlechter Kompromiss, weil 7-8 % definitiv zu wenig sind.

Dann liegt es wieder an Verdi wegen dem Mindestbetrag. Nur eins ist klar, kein AG würde da mit 500 Euro mit machen.

Und das ist auch falsch.

PublicHeini

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« Antwort #942 am: 31.03.2023 09:41 »
2021: 1,4% Erhöhung bei 3,1% Inflation
2022: 1,8% Erhöhung bei 7,9% Inflation
2023: angebotene 3,5% Erhöhung bei 6,5% Inflation
2024: angebotene 3,5% Erhöhung bei 5% Inflation

Mal zur Einordnung dieses schändlichen Angebotes.

Ich bin zwar auch für eine ordentliche Lohnerhöhung, aber doch mal bitte die Kirche im Dorf lassen.

Hier die entsprechende Tabelle erweitert auf die Zeit seit Einführung des TVöD:

2005: 0,0% Erhöhung bei 1,6% Inflation
2006: 0,0% Erhöhung bei 1,6% Inflation
2007: 0,0% Erhöhung bei 2,3% Inflation
2008: 3,1% Erhöhung bei 2,6% Inflation
2009: 2,8% Erhöhung bei 0,3% Inflation
2010: 1,2% Erhöhung bei 1,1% Inflation
2011: 1,1% Erhöhung bei 2,1% Inflation
2012: 3,5% Erhöhung bei 2,0% Inflation
2013: 2,8% Erhöhung bei 1,5% Inflation
2014: 3,0% Erhöhung bei 0,9% Inflation
2015: 2,4% Erhöhung bei 0,5% Inflation
2016: 2,4% Erhöhung bei 0,5% Inflation
2017: 2,4% Erhöhung bei 1,5% Inflation
2018: 3,2% Erhöhung bei 1,7% Inflation
2019: 3,1% Erhöhung bei 1,5% Inflation
2020: 1,1% Erhöhung bei 0,5% Inflation

Man sieht: Mal war das Ergebnis besser als die Inflation, mal schlechter... Rosinenpickerei hilft jedenfalls niemandem.

Wenn die oben angenommenen Inflationsraten voraussetzen, dann benötigen wir eine Tariferhöhung von 9,4% damit das Gehalt seit 2005 inflationsausgeglichen ist. Ergo 5% rückwirkend zum 1.1.23 und ab 1.1.24 nochmal 4,5% und wir sind dann fein raus. die 3.000€ EZ sind dann der Bonus bzw. die variable falls die angenommenen Inflationsraten höher ausfallen. gerne auch die 125€ monatlich netto über 24 Monate. So hätten selbst die Geringverdienenden EG 2/1(gibt es das überhaupt) mindestens 185€ mehr netto im Monat.

FearOfTheDuck

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #943 am: 31.03.2023 09:44 »
Wieso werden die Verhandlungen nicht eigentlich vor Auslauf des Tarifvertrags geführt?
Jeder wusste doch, dass der Vertrag zum 31.12.22 ausläuft.
Beginn der Verhandlung hätte Ende 22 stattfinden können.

Alternativ, sollten so wie jetzt die Verhandlungen erst im Folgejahr sein, muss doch jedem AG-Hansel (und auch verdi-Hansel) klar sein, dass die Gültigkeit (incl den Erhöhungen) nahtlos zum 01.01.23 anknüpfen müssen.

Weil der TV nicht ausläuft, sondern die Entgelttabellen zum Ende der Laufzeit gekündigt werden können und auch erst nach Beendigung darüber verhandelt werden darf.

Ist zwar Mist und warum man für jede Verhandlungsrunde 1 Monat wartet, verstehe ich erst recht nicht. Jeder nicht rückwirkend erhöhte Monat ist aber schlicht und einfach nur schlecht verhandelt. Das muss doch ein Punkt sein, den Verdi immer beachten und kommunizieren muss!

Tarifgeist

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #944 am: 31.03.2023 09:44 »
Jeder hier wünscht sich eine möglichst frühe Erhöhung der Entgelte, das ist klar! Aber warum gerade das konkrete Datum für die Erhöhung hier für einige ausschlaggebend zu sein scheint, erschließt sich mir nicht ???
Na dann, wie wäre es dann mit 25% linearer Erhöhung ab 1.1.2028?

Das wäre idiotisch, aber dein tolles Beispiel hinkt auch gewaltig! Wer redet denn von 5 Jahren? Es geht um 10 Monate!

Wenn sich der AG durch Steuer- und SV-Abgabenfreie Einmalzahlung eine später einsetzende lineare Erhöhung erkauft....was spricht dagegen?

Hierzu ist die EZ sogar ein für alle Seiten hervorragendes Mittel (Und auch NUR dafür!).

Nehmen wir folgendes Beispiel:

1. Erhöhung aller Entgelte um 300€ zum 1.1.23

oder

2. Erhöhung aller Entgelte zum 1.11.23 um 300€ + 3000€ EZ direkt nach Einigung
Der Arbeitgeber freut sich einen feuchten Schlüppi, weil er selbst SV-Beiträge spart, der AN freut sich, weil er 3000 netto, statt Brutto bekommt und verzichtet auch 0,76€ späteren Rentenanspruch....der Deal geht denke ich mal klar, oder
Okay. 3000 Euro für 2023 und +20% ab 01.01.2024 wären für mich akzeptabel.

Sind die 3000 Euro eigentlich relevant für die VBL?

Nope, die sind quasi "bar auf Tatze".
Bei 20% zum 1.1.24 brächte es für mein dafürhalten die 3000 Ocken auch gar nicht mehr ;)
Bei 20% könnten die von mir aus auch erst zum 1.6.24 kommen....