Schon amüsant, wie viele hier jedenfalls immer glauben sie könnten ja alles viel besser verhandeln. Nur weil ihr vielleicht euer Gehalt in einer höheren EG im aktuellen Arbeitsmarkt besser verhandeln könntet, heißt das nicht, dass ihr das gleiche schafft, wenn ihr für alle öD-Beschäftigten was rausholen müsst.
Und dann immer diese Darstellung, als wäre eine Verhandlung so einfach, dass man nur "nicht einknicken" muss und schon gibts mehr Geld. Als funktionierten Tarifverhandlungen nur danach ob man feige ist oder nicht. Und das alles völlig ignorierend, dass die Gewerkschaften eben schon einmal "nicht eingeknickt" sind und seitdem die Verhandlungsgrundlage von 7-8%/27 Monate sich auf im Schnitt 11,2% auf 24 Monate gesteigert hat. Das mag manchen zu wenig sein, ist aber halt nicht nichts. Und ein erfolgreicher Streik halt nicht so simpel und sicher zu gewinnen wie manche glauben. Das Risiko bei einem Scheitern auf ein Jahrzehnt viel Druck- und Verhandlungspotenzial für zukünftige Verhandlungen zu verlieren, besteht.
Und um den Rundumschlag zu vollenden: Dann noch Leute, die gleichzeitig behaupten die Gewerkschaften wollten nur Beiträge kassieren und sich aber auch beschweren, dass (quasi mit Absicht und Böswilligkeit) schlechte Tarifabschlüsse gemacht werden. Das passt überhaupt nicht zusammen. Selbst wenn es einer Gewerkschaft nur um Beiträge gehen WÜRDE, wäre ein möglichst hoher Abschluss doch in deren Interesse, weil die Beiträge sich am Gehalt orientieren. Naja, aber wer meckern will macht das eh faktenunabhängig und hält mich sicher auch für bezahlt, oder was man sich immer so überlegt um seine Position nicht hinterfragen zu müssen.