Ich bin jetzt hier jemand, der beide Welten kennt. Nach meiner Ausbildung im öD und weiteren drei Jahren Tätigkeit dort bin ich in die PW gewechselt. Tätigkeit im Vertrieb, über 25 Jahre, mit Firmenwagen und allem Drum und Dran.
Jetzt bin ich seit drei Jahren wieder im öD.
Viele, die hier so große Töne spucken, würden sich bei/nach einem Wechsel ganz gewaltig umschauen. Wer glaubt, in der PW ist es das Paradies und die Chefs tragen einem das Geld hinterher, wird sich gepflegt umschauen. Klar, man kann immer Glück haben. Höhere Gehälter gibt es immer irgendwo. Aber das ist ja nun nicht die Regel, und erst Recht nicht das Einzige, wonach es zu schauen gilt. In der PW geht es immer um Gewinnmaximierungen. Und da sind, um die Aktionäre zufrieden zu stellen, Personalkosten das Erste, wo gestrichen wird. Bei gleich bleibenden oder steigenden Ansprüchen der Arbeitgeber.
Ich musste, als ich hier anfing, mein Tempo gewaltig runter schrauben, weil die Kollegen und die ganze Organisation nicht in der Lage war, flexibel Schritt zu halten. Im umgekehrten Fall dürfte es noch um einiges schwerer sein. Und solltet Ihr einen AG erwischen, der nicht in einem AG-Verband organisiert ist, könnt ihr das mit regelmäßigen Gehaltserhöhungen ohnehin vergessen.
Ich arbeite in der Vollstreckung und verdiene jetzt - und wenn es so kommt wie geschlichtet erst Recht, mehr, als ich hier in der PW verdienen könnte. Ok, das ist regional unterschiedlich. In NRW oder Bayern wäre es mehr, aber auch die Lebenshaltungskosten (noch) teurer.
Klar ginge es immer besser, aber die 10,5% bei 12 Monaten waren illusorisch. Ich kann hier, wo ich bin, gut damit leben. Mag nicht für jeden so sein, das stimmt.
Ziel meines Vortrages hier war nur zu sagen, dass in der PW nicht alles Gold ist, was glänzt. Ich kenne mehr Leute dort mit Burn out als hier direkte Kollegen in meinem Amt.