Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566766 times)

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2670 am: 17.04.2023 13:39 »
Die 3000 Euro fallen auch nicht vom Himmel, egal ob man sie Coronabonus, Inflationszahlung oder sonst wie nennt. Sie werden netto ausgezahlt, was vielen hier auch helfen dürfte.

Das ist mir völlig egal, ob die Kommunen mittellos, bettelarm oder am Hungertuch nagend sind. Sollen sie eben einen Kredit aufnehmen zu horrenden Zinsen. Genau das verlangen schließlich auch unsere Politiker, wenn man hier unter Sanierungszwang steht. Da interessiert es nämlich auf einmal auch nicht mehr, wo die Kohle herkommt. Es sind und bleiben 5,6% in dem Beispiel von oben, was ich willkürliche gewählt habe. Die Zahlen sollten jedoch stimmen.
Da Meinungsfreiheit herrscht, völlig in Ordnung. Ich sehe es halt anders.

bernhard

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2671 am: 17.04.2023 13:40 »
Hallo,

ich habe eine Frage und hoffe, dass jemand mit weiterhelfen kann.
Eine Beispielrechnung für die E-Tabelle gibt es.

Gibt es auch eine Beispieltabelle für den SuE (Sozial- und Erziehungsdienst?).

Grundsätzlich ist meine Meinung folgende:
Es ist traurig, dass die AG nicht merken, dass was im ÖD passieren muss. Meiner Meinung nach ist der Hauptfaktor nicht das Geld, welches nicht immer schlecht ist. Der Hauptfaktor sind meiner Meinung nach die Rahmenbedingungen.

Liebe Grüße,
Bernie

Lieber Bernhard,
auch um die Rahmbedingungen zu verbessern, hat der SuE eine eigene Tabelle., die zusätzlich zum TVÖD letztes Jahr verhandelt wurde. Wie haben Sie sich eingebracht -was waren Ihre Forderungen - unabhäbgig vom Geld? Wie viele MitstreiterInnen konnten Sie überzeugen ?


Lieber daseinsvorsorge,
das die SuE-Tabelle im letzten Jahr neu verhandelt wurde weiss ich.
Allerdings habe ich finanziell null davon profitiert (bin einer derjenigen, die in Leitungstätigkeit arbeiten und nur minimal mehr verdienen aber in dieser Runde finanziell mit "0" rausgegangen bin, da die Gewerkschaft meinte, dass ja in 2015 genug für Leitungen gemacht wurde (für mich ist eine 7 Jahre alter Verhandlung kein Argument).

Soviel erstmal vorweg, nun beantworte ich deine Fragen:
Ich habe 2015 richtig investiert, massig mitgestreikt und ordentlich Gas gegeben und auch viele Leute motiviert! Allerdings hat sich die Gewerkschaft damals total über den Tisch ziehen lassen, zumindest im Vergleich zur vorherigen Forderung! Ich war damals auch noch nicht Leitung, sonst hätte ich das evtl. anders wahrgenommen.
Aufgrund dieses Ergebnisses bin ich Mitte 2015 aus der Gewerkschaft ausgetreten, was sich immer wieder als richtig bestätigt hat!

Es wurden 2022 viele Forderungen gestellt, die mit Geld nichts zutun hatte! Was hat ver.di immer wieder gesagt?: "Wir sind nicht für Arbeitsbedingungen zuständig, das ist eine politische Sache".
Was Personalschlüssel angeht ist es gar nicht möglich, dass ver.di dafür streikt.

Was muss also passieren? Es gibt keinen Verband der sagt, dass alls ok ist im Kita-Bereich. Im Gegenteil! Alle Verbände beklagen die katastrophalen Zustände! Und was wäre richtig? Das die AG Seite einfach mal die Augen vor den Fakten nicht verschließt! Und das hat weder was mit Engagement in der Gewerkschaft oder sonst was mit Geld zutun!

Ich bin selbst Chef einer Kita und wenn ich schlechte Zustände sehe, gehe ich diese an! Allerdings nehme ich das bei der AG Seite seit Jahren nicht wahr! Hier wird nur nach viel Ansprache und "Druck" gehandelt! Oft nur, wenn Dinge Sachlagen drohen, politisch zu werden!

Herzl

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2672 am: 17.04.2023 13:44 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Dieser Post ist doch das Paradebeispiel dafür, wieso der ÖD schlecht bezahlt wird. Viele Verdi Mitglieder im ÖD scheinen nicht in der Lage zu sein zu verstehen, dass sie mit diesem Abschluss 10%-15% weniger Reallohn haben werden. Dazu eine Gewerkschaft, die ihre Abschlüsse mit Hilfe von IAZ absichtlich so kaschiert, dass die große Mehrheit es einfach nicht mehr versteht, was es konkret für sie bedeutet. Ich könnte nur noch kotzen 🤮

Schlussfolgerung für mich der noch 35 Jahre arbeiten muss: möglichst schnell die Biege machen aus dem ÖD und Verdi.


schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2673 am: 17.04.2023 13:45 »
Der Vergleich zwischen Forderung und Schlichtungsvorschlag allein auf Tabellenwertbasis sieht für den TV-V übrigens folgendermaßen aus:



Nicht vergessen darf man natürlich, dass die Forderung für 2023 galt und der Schlichtungsvorschlag erst ab 03/2024 gelten soll, zu einem Zeitpunkt also, zu dem die nächste VER.DI-Forderung mit 4-5 % auf dem Tisch liegen müsste.
« Last Edit: 17.04.2023 13:52 von schnitzelesser »

heike2106

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« Antwort #2674 am: 17.04.2023 13:53 »
Lustig, wie sich alle über den "üblen" Schlichterspruch auskotzen. Dabei wird dieser in der Runde ab Samstag garantiert nochmal zusätzlich Federn lassen müssen.

In welchem Szenario könnte das Ergebnis der vierten Verhandlungsrunde schlechter ausfallen als der Schlichterspruch, wenn die Gewerkschaften mit einer Urabstimmung drohen? Die Streikbereitschaft war den Umfragen zufolge nach der dritten Verhandlungsrunde hoch.

Der Schlichterspruch wurde nicht von unabhängigen Dritten ausgehandelt, sondern von je 13 Vertretern der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite und kann damit technisch als Angebot der Arbeitgeberseite angesehen werden. Ich sehe daher keinen Spielraum für ein „Federn lassen“.

Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist die Zustimmung aller Arbeitnehmervertreter in der Schlichtungskommission:
Zitat
Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ stimmte in der 26-köpfigen Schlichtungskommission aber eine deutliche Mehrheit von 24 Mitgliedern für die Empfehlung, darunter auch elf Mitglieder der Arbeitgeberseite. Nur zwei Arbeitgebervertreter waren in der paritätisch besetzten Kommission demnach gegen den Kompromissvorschlag.

Wenn eine der nicht zustimmenden Personen die klamme Frau Welge war, wovon schwer auszugehen ist, wird am Samstag weiter Richtung abwärts geschachert werden.

Der Zweite war ziemlich sicher der Gaukler von den Sparkassen.

Keiner der VertreterInnen vom Verhandlungstisch war Teil der Schlichtungskommission.

Gladys

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« Antwort #2675 am: 17.04.2023 13:57 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Dieser Post ist doch das Paradebeispiel dafür, wieso der ÖD schlecht bezahlt wird. Viele Verdi Mitglieder im ÖD scheinen nicht in der Lage zu sein zu verstehen, dass sie mit diesem Abschluss 10%-15% weniger Reallohn haben werden. Dazu eine Gewerkschaft, die ihre Abschlüsse mit Hilfe von IAZ absichtlich so kaschiert, dass die große Mehrheit es einfach nicht mehr versteht, was es konkret für sie bedeutet. Ich könnte nur noch kotzen 🤮

Schlussfolgerung für mich der noch 35 Jahre arbeiten muss: möglichst schnell die Biege machen aus dem ÖD und Verdi.


Nach 35 Jahren im ÖD sag ich dir mal wie es in der Wirtschaft abläuft. Dein Arbeitgeber sagt dir, dass er nichts für die Inflation kann und wird dir überhaupt nichts erhöhen.




Platten

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2676 am: 17.04.2023 14:00 »
Lustig, wie sich alle über den "üblen" Schlichterspruch auskotzen. Dabei wird dieser in der Runde ab Samstag garantiert nochmal zusätzlich Federn lassen müssen.

In welchem Szenario könnte das Ergebnis der vierten Verhandlungsrunde schlechter ausfallen als der Schlichterspruch, wenn die Gewerkschaften mit einer Urabstimmung drohen? Die Streikbereitschaft war den Umfragen zufolge nach der dritten Verhandlungsrunde hoch.

Der Schlichterspruch wurde nicht von unabhängigen Dritten ausgehandelt, sondern von je 13 Vertretern der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite und kann damit technisch als Angebot der Arbeitgeberseite angesehen werden. Ich sehe daher keinen Spielraum für ein „Federn lassen“.

Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist die Zustimmung aller Arbeitnehmervertreter in der Schlichtungskommission:
Zitat
Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ stimmte in der 26-köpfigen Schlichtungskommission aber eine deutliche Mehrheit von 24 Mitgliedern für die Empfehlung, darunter auch elf Mitglieder der Arbeitgeberseite. Nur zwei Arbeitgebervertreter waren in der paritätisch besetzten Kommission demnach gegen den Kompromissvorschlag.

Wenn eine der nicht zustimmenden Personen die klamme Frau Welge war, wovon schwer auszugehen ist, wird am Samstag weiter Richtung abwärts geschachert werden.

Der Zweite war ziemlich sicher der Gaukler von den Sparkassen.

Keiner der VertreterInnen vom Verhandlungstisch war Teil der Schlichtungskommission.

Wer sagt das? Laut Vereinbarung von 2011 ist dazu nichts festgelegt.

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2677 am: 17.04.2023 14:01 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Das kannst du auch sein. Aber 14 Monate Nullrunde sind nicht tragbar. Das wirst du schon noch im übernächsten Rentenbescheid feststellen, wie man hier verarscht wird.

401 EUR monatlich auf 2 Jahre.
Würde man die Tabellenerhöhung vorziehen würde sie ca. hälftig zu beiden Jahren gesplittet werden (also sowas wie 4,9% in 2023 und 4% in 2024).
Der Einfachheit wegen halbieren wir daher einfach den Wert und reden am Ende von 200,5 EUR monatlich, die der Rentenversicherung entgehen.
Insgesamt geht es um 14 Monate, plus noch mal 0,7 Monate für JSZ 2023.
Sind 200,5 * 14,7 = 2947 EUR
Das geteilt durch das vorl. Durchschnittsentgelt 2023 iHv 43.142 ergibt 0,068 Rentenpunkte
Dies multipliziert mit dem aktuellen Wert eines Rentenpunkte (36,02) ergibt 2,46

Soll heißen: durch die verspätete Tariferhöhung zum März 2024 wird der User 2,46 EUR brutto weniger an Rente haben.

Knarfe1000

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« Antwort #2678 am: 17.04.2023 14:03 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Dieser Post ist doch das Paradebeispiel dafür, wieso der ÖD schlecht bezahlt wird. Viele Verdi Mitglieder im ÖD scheinen nicht in der Lage zu sein zu verstehen, dass sie mit diesem Abschluss 10%-15% weniger Reallohn haben werden. Dazu eine Gewerkschaft, die ihre Abschlüsse mit Hilfe von IAZ absichtlich so kaschiert, dass die große Mehrheit es einfach nicht mehr versteht, was es konkret für sie bedeutet. Ich könnte nur noch kotzen 🤮

Schlussfolgerung für mich der noch 35 Jahre arbeiten muss: möglichst schnell die Biege machen aus dem ÖD und Verdi.


Nach 35 Jahren im ÖD sag ich dir mal wie es in der Wirtschaft abläuft. Dein Arbeitgeber sagt dir, dass er nichts für die Inflation kann und wird dir überhaupt nichts erhöhen.
Ich war schon öfter froh, im ÖD zu sein. Unter anderem wegen mehrfacher Langzeiterkrankungen. Ich mache meine Arbeit auch im Grunde gerne (zum Glück), daher nehme ich manches Ärgernis hin. Ein Blick über den Tellerrand, also z.B. Leute, die mit mir Abi gemacht haben, ist auch bisweilen sehr lehrreich.

Aber wer nicht nur meckert, sondern auch Konsequenzen zieht und sein Glück in der pW sucht: Respekt.

Herzl

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2679 am: 17.04.2023 14:08 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Dieser Post ist doch das Paradebeispiel dafür, wieso der ÖD schlecht bezahlt wird. Viele Verdi Mitglieder im ÖD scheinen nicht in der Lage zu sein zu verstehen, dass sie mit diesem Abschluss 10%-15% weniger Reallohn haben werden. Dazu eine Gewerkschaft, die ihre Abschlüsse mit Hilfe von IAZ absichtlich so kaschiert, dass die große Mehrheit es einfach nicht mehr versteht, was es konkret für sie bedeutet. Ich könnte nur noch kotzen 🤮

Schlussfolgerung für mich der noch 35 Jahre arbeiten muss: möglichst schnell die Biege machen aus dem ÖD und Verdi.


Nach 35 Jahren im ÖD sag ich dir mal wie es in der Wirtschaft abläuft. Dein Arbeitgeber sagt dir, dass er nichts für die Inflation kann und wird dir überhaupt nichts erhöhen.

Vielleicht war das so vor 35 Jahren. In Zeiten von Fachkräftemangel ist es kein Problem eine inflationäre Gehaltsanpassung zum Bestandteil des Arbeitsvertrags zu machen.

Knarfe1000

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« Antwort #2680 am: 17.04.2023 14:11 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Dieser Post ist doch das Paradebeispiel dafür, wieso der ÖD schlecht bezahlt wird. Viele Verdi Mitglieder im ÖD scheinen nicht in der Lage zu sein zu verstehen, dass sie mit diesem Abschluss 10%-15% weniger Reallohn haben werden. Dazu eine Gewerkschaft, die ihre Abschlüsse mit Hilfe von IAZ absichtlich so kaschiert, dass die große Mehrheit es einfach nicht mehr versteht, was es konkret für sie bedeutet. Ich könnte nur noch kotzen 🤮

Schlussfolgerung für mich der noch 35 Jahre arbeiten muss: möglichst schnell die Biege machen aus dem ÖD und Verdi.


Nach 35 Jahren im ÖD sag ich dir mal wie es in der Wirtschaft abläuft. Dein Arbeitgeber sagt dir, dass er nichts für die Inflation kann und wird dir überhaupt nichts erhöhen.

Vielleicht war das so vor 35 Jahren. In Zeiten von Fachkräftemangel ist es kein Problem eine inflationäre Gehaltsanpassung zum Bestandteil des Arbeitsvertrags zu machen.
Bei großen Vorzeigeunternehmen vielleicht. Und auch nur in wichtigen Positionen mit Führungsverantwortung. Als normaler SB sicher nicht und auch nicht in der Breite der Firmen.

Knarfe1000

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2681 am: 17.04.2023 14:14 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Das kannst du auch sein. Aber 14 Monate Nullrunde sind nicht tragbar. Das wirst du schon noch im übernächsten Rentenbescheid feststellen, wie man hier verarscht wird.

401 EUR monatlich auf 2 Jahre.
Würde man die Tabellenerhöhung vorziehen würde sie ca. hälftig zu beiden Jahren gesplittet werden (also sowas wie 4,9% in 2023 und 4% in 2024).
Der Einfachheit wegen halbieren wir daher einfach den Wert und reden am Ende von 200,5 EUR monatlich, die der Rentenversicherung entgehen.
Insgesamt geht es um 14 Monate, plus noch mal 0,7 Monate für JSZ 2023.
Sind 200,5 * 14,7 = 2947 EUR
Das geteilt durch das vorl. Durchschnittsentgelt 2023 iHv 43.142 ergibt 0,068 Rentenpunkte
Dies multipliziert mit dem aktuellen Wert eines Rentenpunkte (36,02) ergibt 2,46

Soll heißen: durch die verspätete Tariferhöhung zum März 2024 wird der User 2,46 EUR brutto weniger an Rente haben.
Danke, endlich mal Fakten und kein Bauchgefühl.

AdenosinTP

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2682 am: 17.04.2023 14:15 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Dieser Post ist doch das Paradebeispiel dafür, wieso der ÖD schlecht bezahlt wird. Viele Verdi Mitglieder im ÖD scheinen nicht in der Lage zu sein zu verstehen, dass sie mit diesem Abschluss 10%-15% weniger Reallohn haben werden. Dazu eine Gewerkschaft, die ihre Abschlüsse mit Hilfe von IAZ absichtlich so kaschiert, dass die große Mehrheit es einfach nicht mehr versteht, was es konkret für sie bedeutet. Ich könnte nur noch kotzen 🤮

Schlussfolgerung für mich der noch 35 Jahre arbeiten muss: möglichst schnell die Biege machen aus dem ÖD und Verdi.


Nach 35 Jahren im ÖD sag ich dir mal wie es in der Wirtschaft abläuft. Dein Arbeitgeber sagt dir, dass er nichts für die Inflation kann und wird dir überhaupt nichts erhöhen.

Vielleicht war das so vor 35 Jahren. In Zeiten von Fachkräftemangel ist es kein Problem eine inflationäre Gehaltsanpassung zum Bestandteil des Arbeitsvertrags zu machen.
Bei großen Vorzeigeunternehmen vielleicht. Und auch nur in wichtigen Positionen mit Führungsverantwortung. Als normaler SB sicher nicht und auch nicht in der Breite der Firmen.

Volle Zustimmung - die pW ist kein Schlaraffenland mit einigen wenigen Ausnahmen in Tech-Unternehmen oder deutlich besseren Tarifverträgen bei IGM/Chemie ...

Watthexe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2683 am: 17.04.2023 14:17 »
Ich bin jetzt hier jemand, der beide Welten kennt. Nach meiner Ausbildung im öD und weiteren drei Jahren Tätigkeit dort bin ich in die PW gewechselt. Tätigkeit im Vertrieb, über 25 Jahre, mit Firmenwagen und allem Drum und Dran.
Jetzt bin ich seit drei Jahren wieder im öD.

Viele, die hier so große Töne spucken, würden sich bei/nach einem Wechsel ganz gewaltig umschauen. Wer glaubt, in der PW ist es das Paradies und die Chefs tragen einem das Geld hinterher, wird sich gepflegt umschauen. Klar, man kann immer Glück haben. Höhere Gehälter gibt es immer irgendwo. Aber das ist ja nun nicht die Regel, und erst Recht nicht das Einzige, wonach es zu schauen gilt. In der PW geht es immer um Gewinnmaximierungen. Und da sind, um die Aktionäre zufrieden zu stellen, Personalkosten das Erste, wo gestrichen wird. Bei gleich bleibenden oder steigenden Ansprüchen der Arbeitgeber.

Ich musste, als ich hier anfing, mein Tempo gewaltig runter schrauben, weil die Kollegen und die ganze Organisation nicht in der Lage war, flexibel Schritt zu halten. Im umgekehrten Fall dürfte es noch um einiges schwerer sein. Und solltet Ihr einen AG erwischen, der nicht in einem AG-Verband organisiert ist, könnt ihr das mit regelmäßigen Gehaltserhöhungen ohnehin vergessen.

Ich arbeite in der Vollstreckung und verdiene jetzt - und wenn es so kommt wie geschlichtet erst Recht, mehr, als ich hier in der PW verdienen könnte. Ok, das ist regional unterschiedlich. In NRW oder Bayern wäre es mehr, aber auch die Lebenshaltungskosten (noch) teurer.

Klar ginge es immer besser, aber die 10,5% bei 12 Monaten waren illusorisch. Ich kann hier, wo ich bin, gut damit leben. Mag nicht für jeden so sein, das stimmt.

Ziel meines Vortrages hier war nur zu sagen, dass in der PW nicht alles Gold ist, was glänzt. Ich kenne mehr Leute dort mit Burn out als hier direkte Kollegen in meinem Amt.

brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2684 am: 17.04.2023 14:17 »
Ich bekomme aktuell 3469€.

Nach der Erhöhung würde ich bekomme:

3469+200= 3669
3669 + 5,5%
= 3870

3870-3469=401

Ich bin damit zufrieden.

Das kannst du auch sein. Aber 14 Monate Nullrunde sind nicht tragbar. Das wirst du schon noch im übernächsten Rentenbescheid feststellen, wie man hier verarscht wird.

401 EUR monatlich auf 2 Jahre.
Würde man die Tabellenerhöhung vorziehen würde sie ca. hälftig zu beiden Jahren gesplittet werden (also sowas wie 4,9% in 2023 und 4% in 2024).
Der Einfachheit wegen halbieren wir daher einfach den Wert und reden am Ende von 200,5 EUR monatlich, die der Rentenversicherung entgehen.
Insgesamt geht es um 14 Monate, plus noch mal 0,7 Monate für JSZ 2023.
Sind 200,5 * 14,7 = 2947 EUR
Das geteilt durch das vorl. Durchschnittsentgelt 2023 iHv 43.142 ergibt 0,068 Rentenpunkte
Dies multipliziert mit dem aktuellen Wert eines Rentenpunkte (36,02) ergibt 2,46

Soll heißen: durch die verspätete Tariferhöhung zum März 2024 wird der User 2,46 EUR brutto weniger an Rente haben.

Danke :)

Dazu dann noch die fehlende Einzahlung bei der VBL, aber das dürfte ja eher noch weniger ausmachen. Trotzdem ärgerlich.