Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567531 times)

Susu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1575 am: 10.04.2023 18:49 »
Und was ist mit Alternativkosten?
Ein Studium kostet, da muss jetzt keiner iwas anderes behaupten. Jeder wählt seine Alternative selbst, schon klar..
Jetzt zu argumentieren die Unis zahlt der Steuerzahler... Wo sind wir hier hingekommen?
Sollen wir auch diskutieren, dass Menschen die mehr verdienen neben dem Spitzensteuersatz die Kindergärten bezahlen für die unteren Lohngruppen? Weil der Kindergartenbeitrag für U2 jährige bei 600 Euro liegt wenn beide gute Arbeit haben?
Das ist doch hier in keiner Weise mehr zielführend wie sich hier von verschiedenen Gruppen gegenseitig angegangen wird...
Und mit der Diskussion um einen Tarifabschluss hat das auch nur noch recht wenig zu tun.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1576 am: 10.04.2023 18:53 »
Wobei die Semesterbeiträge mittlerweile auch ganz ordentliche Posten ausmachen:

https://www.zenjob.com/de/blog/Uni-Ranking-Semesterbeitrag/

Aber wie gesagt, gehört das mit Lebensunterhalt, Miete usw. eher zu den Kosten, die nebenbei entstehen und nicht das Studium an sich betreffen.

Faunus

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« Antwort #1577 am: 10.04.2023 19:12 »
Hätte ich wohl über den bayerischen Tellerrand gucken sollen.
3100 EUR Semesterbeiträge für ein Studium ist stolz für Hannover, aber dafür ist ein kostenfreies ÖPNV-Ticket für die Zeit inkludiert. Eigentlich müssten diese Beiträge mit den D-Ticket fallen.
Aber so wie die allgemeine Selbstbedienungsmentalität inzw. ist, wird wohl jeder vollstes Verständnis haben, wenn das nicht passiert ;)

Können die Eltern das von Ihren Steuern eigentlich absetzen, so wie gezahlten Unterhaltskosten?


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Bob Kelso

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1578 am: 10.04.2023 19:35 »
Das sind keine "Studiengebühren" sondern  ein sogenannter Semesterbeitrag, der sich aus Studierendenwerksbeitrag (Mensa, Studentenwohnheime etc.) und u.U. dem Solidarbeitrag für das Semesterticket zusammensetzt kann und sich zw. 50 bis150 EUR/ Semester bewegt.
Bei 6,5 Semester sind das dann 350 - 1050 EUR für ein komplettes Studium und haben nichts mit Studiengebühren von 30.000 - 75.000 EUR für ein komplettes Studium zu tun.

Unterhaltskosten von Smartphone, Tablet und Netflix sind vergleichbar oder sogar höher als der Semesterbeitrag.
Außerdem gibt es inzw. genügend Stiftungen, die Lernmittel auf Antrag großzügig fördern.

-61

Der Semesterbeitrag kostet je Semester : um 330,00 Euro, also rund 700 Euro pro Jahr!

Opa

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1579 am: 10.04.2023 20:40 »
Ein Studium kostet, da muss jetzt keiner iwas anderes behaupten. Jeder wählt seine Alternative selbst, schon klar..
Jetzt zu argumentieren die Unis zahlt der Steuerzahler... Wo sind wir hier hingekommen?

Wenn in Zweifel gezogen wird, dass die Allgemeinheit für den Löwenanteil der Studienkosten aufkommt, muss argumentiert werden. Ebenso zahlt der Steuerzahler für die meisten anderen staatlichen Bildungs- und Betreuungsangebote. Damit ist zunächst keine Wertung verbunden.

Und es hat eine Menge mit Tarifentgelten zu tun, wenn hier die akademische Ausbildung in ihrer Wertstellung mit dem Argument überhöht wird, man habe ja X Semester „selbst finanziert“.

Auch wenn ich selbst von meiner akademischen Ausbildung, die der Staat mir großteils finanziert hat, erheblich profitiere: Ich erkenne sehr wohl die Ungerechtigkeit darin, dass eine Erzieherin im Heim oder Kindergarten nur mit einem Drittel meines Gehalts nach Hause geht.

Und ob universitäre Bildung nach Bologna wirklich noch verdient, vom Arbeitgeber so angehimmelt zu werden, bezweifle ich angesichts eines Teils der Absolventen, die in den letzten Jahren bei uns ihren Berufseinstieg genommen haben.

Opa

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« Antwort #1580 am: 10.04.2023 20:48 »
Wobei die Semesterbeiträge mittlerweile auch ganz ordentliche Posten ausmachen:

https://www.zenjob.com/de/blog/Uni-Ranking-Semesterbeitrag/

Aber wie gesagt, gehört das mit Lebensunterhalt, Miete usw. eher zu den Kosten, die nebenbei entstehen und nicht das Studium an sich betreffen.
Hm, also wenn die teuerste Uni (Hannover) mit 73,17 Euro monatlichem Semesterbeitrag mehr als ein Schulterzucken hervorriefe, würde es mich erstaunen. Vor Einführung des Deutschlandtickets lohnt es sich damit ja, eingeschrieben zu sein, ohne überhaupt zu studieren. Allein um den ÖPNV zu nutzen. Die Monatskarte für alle 3 Tarifzonen der GVH kostet schon 99,90 Euro im Monat ;)

Bob Kelso

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« Antwort #1581 am: 10.04.2023 21:09 »
Ein Studium kostet, da muss jetzt keiner iwas anderes behaupten. Jeder wählt seine Alternative selbst, schon klar..
Jetzt zu argumentieren die Unis zahlt der Steuerzahler... Wo sind wir hier hingekommen?

Wenn in Zweifel gezogen wird, dass die Allgemeinheit für den Löwenanteil der Studienkosten aufkommt, muss argumentiert werden. Ebenso zahlt der Steuerzahler für die meisten anderen staatlichen Bildungs- und Betreuungsangebote. Damit ist zunächst keine Wertung verbunden.

Und es hat eine Menge mit Tarifentgelten zu tun, wenn hier die akademische Ausbildung in ihrer Wertstellung mit dem Argument überhöht wird, man habe ja X Semester „selbst finanziert“.

Auch wenn ich selbst von meiner akademischen Ausbildung, die der Staat mir großteils finanziert hat, erheblich profitiere: Ich erkenne sehr wohl die Ungerechtigkeit darin, dass eine Erzieherin im Heim oder Kindergarten nur mit einem Drittel meines Gehalts nach Hause geht.

Und ob universitäre Bildung nach Bologna wirklich noch verdient, vom Arbeitgeber so angehimmelt zu werden, bezweifle ich angesichts eines Teils der Absolventen, die in den letzten Jahren bei uns ihren Berufseinstieg genommen haben.

Erzieherin und 1/3 Ihres Gehaltes! verdienen Sie über 10.000 Brutto Euro als ÖD-TB?

Faunus

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« Antwort #1582 am: 10.04.2023 21:35 »
Ein Studium kostet, da muss jetzt keiner iwas anderes behaupten. Jeder wählt seine Alternative selbst, schon klar..
Jetzt zu argumentieren die Unis zahlt der Steuerzahler... Wo sind wir hier hingekommen?

Wenn in Zweifel gezogen wird, dass die Allgemeinheit für den Löwenanteil der Studienkosten aufkommt, muss argumentiert werden. Ebenso zahlt der Steuerzahler für die meisten anderen staatlichen Bildungs- und Betreuungsangebote. Damit ist zunächst keine Wertung verbunden.

Und es hat eine Menge mit Tarifentgelten zu tun, wenn hier die akademische Ausbildung in ihrer Wertstellung mit dem Argument überhöht wird, man habe ja X Semester „selbst finanziert“.

Auch wenn ich selbst von meiner akademischen Ausbildung, die der Staat mir großteils finanziert hat, erheblich profitiere: Ich erkenne sehr wohl die Ungerechtigkeit darin, dass eine Erzieherin im Heim oder Kindergarten nur mit einem Drittel meines Gehalts nach Hause geht.

Und ob universitäre Bildung nach Bologna wirklich noch verdient, vom Arbeitgeber so angehimmelt zu werden, bezweifle ich angesichts eines Teils der Absolventen, die in den letzten Jahren bei uns ihren Berufseinstieg genommen haben.


Da kann ich nur zustimmen.

Übrigens: Das durchschnittliche Brutto-Einkommen eines Erziehers liegt zwischen 24.000 € und 36.000 € im Jahr, was einem durchschnittlichen Stundenlohn zwischen 12 € und 19 € brutto entspricht - und das für 5 Jahre "Ausbildung". Das stand direkt unter dem Durchschnitlseinkommen von ca. 3300. Da stand auch etwas von 2100 usw.

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« Last Edit: 10.04.2023 21:46 von Faunus »

PatAttack

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1583 am: 10.04.2023 22:01 »
Geht es morgen eigentlich mit der Schlichtung weiter? Wo sind die Insider?

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1584 am: 10.04.2023 22:16 »
Geht es morgen eigentlich mit der Schlichtung weiter? Wo sind die Insider?
Diese Frage gehört glaube ich in einen anderen Thread.
Hier geht es um Baufinanzierungszinsen und Semesterbeiträge.

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1585 am: 10.04.2023 22:35 »
Zitat
Welche Allgemeinheit bezahlt ein Studium?
Die Gemeinschaft der Steuerzahler welche den Bau und Unterhalt der Uni Gebäude ermöglichen und die vielen Angestellten der Uni bezahlen. Sind dann aúch meist die welche man oftmals als Absolvent/in arrogant von oben herab betrachtet, da man ja nun gefühlt "Elite" ist...

Du solltest mal nachrechnen, wer hier mit seinen Steuern den Laden am Laufen hält. Der E6er ist es sicherlich nicht.

Der Bastel ist es fast allein.

Bob Kelso

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« Antwort #1586 am: 10.04.2023 23:55 »
Ein Studium kostet, da muss jetzt keiner iwas anderes behaupten. Jeder wählt seine Alternative selbst, schon klar..
Jetzt zu argumentieren die Unis zahlt der Steuerzahler... Wo sind wir hier hingekommen?

Wenn in Zweifel gezogen wird, dass die Allgemeinheit für den Löwenanteil der Studienkosten aufkommt, muss argumentiert werden. Ebenso zahlt der Steuerzahler für die meisten anderen staatlichen Bildungs- und Betreuungsangebote. Damit ist zunächst keine Wertung verbunden.

Und es hat eine Menge mit Tarifentgelten zu tun, wenn hier die akademische Ausbildung in ihrer Wertstellung mit dem Argument überhöht wird, man habe ja X Semester „selbst finanziert“.

Auch wenn ich selbst von meiner akademischen Ausbildung, die der Staat mir großteils finanziert hat, erheblich profitiere: Ich erkenne sehr wohl die Ungerechtigkeit darin, dass eine Erzieherin im Heim oder Kindergarten nur mit einem Drittel meines Gehalts nach Hause geht.

Und ob universitäre Bildung nach Bologna wirklich noch verdient, vom Arbeitgeber so angehimmelt zu werden, bezweifle ich angesichts eines Teils der Absolventen, die in den letzten Jahren bei uns ihren Berufseinstieg genommen haben.


Da kann ich nur zustimmen.

Übrigens: Das durchschnittliche Brutto-Einkommen eines Erziehers liegt zwischen 24.000 € und 36.000 € im Jahr, was einem durchschnittlichen Stundenlohn zwischen 12 € und 19 € brutto entspricht - und das für 5 Jahre "Ausbildung". Das stand direkt unter dem Durchschnitlseinkommen von ca. 3300. Da stand auch etwas von 2100 usw.

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Ihre Zahlen sind nicht richtig!

hier::
SE 8B
.. S 8b ..          
.. S 8b ..               1              2               3              4              5              6
Grundgehalt:   2995.63 €   3211.18 €   3463.08 €   3831.49 €   4179.82 €   4446.86 €
Brutto gesamt:   2995.63 €   3211.18 €   3463.08 €   3831.49 €   4179.82 €   4446.86 €


https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/sue?id=tvoed-sue&g=S_8b&s=6&stkl=1&r=&kk=15.5&z=100&zkf=&f=0&fstand=&=&zulage=&zulageid=&stj=2023&zv=VBL



 

Aleksandra

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« Antwort #1587 am: 11.04.2023 00:45 »
Hm.
Zwischen S8b und S13 liegen lediglich 250 EUR brutto monatlich.
Wer denkt sich so etwas eigentlich aus?

Leonhardt

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« Antwort #1588 am: 11.04.2023 07:25 »
Tja gute Frage. Ich denke an den EG-Tabellen ist so einiges schief.
Meine jüngeren Kollegen in der E11/1 gehen auch mit nur 2/3 des Bruttogehalts der ganz alten Hasen nach Hause (Vgl E11/6). Man erwartet aber schon gleiche Leistung. Wer denkt sich auch so etwas aus?

GofX

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« Antwort #1589 am: 11.04.2023 09:37 »
Hm.
Zwischen S8b und S13 liegen lediglich 250 EUR brutto monatlich.
Wer denkt sich so etwas eigentlich aus?

Und zwischen einer S12/5 (4.536.30€) und einer S13/5 (4.533,47€) liegen knapp -3,- Euro brutto monatlich.
Wer denkt sich DAS eigentlich aus?

https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tvoed/sue?id=tvoed-sue-2022&matrix=1