Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 570980 times)

realistiker

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2655 am: 17.04.2023 13:16 »
Seit wann beziehen sich Angaben zu Lohnerhöhungen auf das Netto ?

Seitdem die AG die tolle Prämie auszahlen, die frei von Abgaben sind. Demnach muss man die wohl auch aufs Netto-Gehalt anrechnen.

Das ist mir zu hoch, sorry.

Richtig ist, dass es in den ersten 14 Monaten keine tabellenwirksame Erhöhung gibt. Das kritisiere ich auch absolut. Am Ende der Laufzeit stehen ca 8,5 - 16 % mehr, je nach EG.

Immerhin gibst du es zu. Zugegeben: Das ganze Konstrukt ist für den Arsch und kann ausgedruckt als Klopapier herhalten.

Muss wohl Alternativ-Mathe sein    ;)

Nein, einige können im Gegensatz zu dir wirklich noch rechnen. Überschlägig reicht im Übrigen.

Beispielrechnung E12/4 Bund: Alles Netto-Beträge nach Abzug 15,5% Krankenkassenbeitrag übernommen aus den jeweiligen Rechnern, die hier auf der Seite verfügbar sind. Selbst Schuld, wenn die AG hier uns von hinten so richtig mit Anlauf in die Rosette....


        Netto neu in €    Netto alt in €    Einmalzahlung in €
        41937 * 2         - 39034 * 2       + 3000

Gesamt  83874             - 78068           + 3000

--------------------------------------------------------------

Total in €
8806/24 Monate

jährliche Erhöhung in % (Rechnung: 8806 * 100 / 78068 / 24 * 12)
11,28 bei 24 Monaten
5,64 bei 12 Monaten


Gegen linke Agitation und Propaganda.

Britta2

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« Antwort #2656 am: 17.04.2023 13:17 »
Sagen wir es mal so:   die nächsten Tage/Wochen werde darüber entscheiden, ob Verdi mehr neue Mitglieder gewinnen kann oder wieviele verliert. Madame Faeser hat sowieso längst gewonnen - an ihr kommt keiner vorbei.

Kryne

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« Antwort #2657 am: 17.04.2023 13:17 »
Das kannst du auch sein. Aber 14 Monate Nullrunde sind nicht tragbar. Das wirst du schon noch im übernächsten Rentenbescheid feststellen, wie man hier verarscht wird.

Das wird am Ende halt vlt. 1,25€ Unterschied machen bei der Rente oder so.

schnitzelesser

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« Antwort #2658 am: 17.04.2023 13:18 »
Wieso rechnen hier so viele aus was es genau im Schnitt für den 24 Monatszeitraum mehr gibt ?

Man kann doch nicht das Netto von 24 Monaten ohne Abschluss mit dem Netto der 24 Monate mit Abschluss einfach vergleichen !?

Wenn die AN immer so rechnen würden, dann würden die AGs ja jedes mal einfach mit dicken Einmalzahlungen schön wegkommen.

Was zählt ist doch was am Ende in der Tabelle mehr drin steht und das ist nach dem Schlichterspruch mehr als man sich eigentlich realistisch hätte erhoffen können.

Keine Ahnung, was du hier bemängelst, aber normalerweise rechnet man sich aus, was man durch den Abschluss unterm Strich für die Vertragslaufzeit rausbekommt. Auf die Spitze getrieben hieße dein Vorgehen, dass es absolut nicht zu bemängeln wäre, wenn die Tabellen erst zum 31.12.2024 angepasst würden und es 24 Monate eine Nullrunde gäbe.

brian

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« Antwort #2659 am: 17.04.2023 13:18 »
Hallöchen in die Runde und guten Wochenstart!

welche Entgeltgruppen sind eigentlich Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur?
E9? (9a, 9b, 9c) E10? E11? Wir rätseln hier gerade etwas...
Freuen uns über eine Rückmeldung.

Liebe Grüße

in gar keiner davon. Die Bundesagentur hat einen anderen Tarifvertrag.

daseinsvorsorge

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« Antwort #2660 am: 17.04.2023 13:19 »
Hallo,

ich habe eine Frage und hoffe, dass jemand mit weiterhelfen kann.
Eine Beispielrechnung für die E-Tabelle gibt es.

Gibt es auch eine Beispieltabelle für den SuE (Sozial- und Erziehungsdienst?).

Grundsätzlich ist meine Meinung folgende:
Es ist traurig, dass die AG nicht merken, dass was im ÖD passieren muss. Meiner Meinung nach ist der Hauptfaktor nicht das Geld, welches nicht immer schlecht ist. Der Hauptfaktor sind meiner Meinung nach die Rahmenbedingungen.

Liebe Grüße,
Bernie

Lieber Bernhard,
auch um die Rahmbedingungen zu verbessern, hat der SuE eine eigene Tabelle., die zusätzlich zum TVÖD letztes Jahr verhandelt wurde. Wie haben Sie sich eingebracht -was waren Ihre Forderungen - unabhäbgig vom Geld? Wie viele MitstreiterInnen konnten Sie überzeugen ?

brian

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« Antwort #2661 am: 17.04.2023 13:22 »
Das kannst du auch sein. Aber 14 Monate Nullrunde sind nicht tragbar. Das wirst du schon noch im übernächsten Rentenbescheid feststellen, wie man hier verarscht wird.

Wie viel macht das denn tatsächlich aus bei den Renten? Ist ja nur ein vergleichsweise geringer Zeitraum und geringer BEtrag gesehen auf mindestens 45 Jahre Einzahlung. Macht sich daws wirklich so stark bemerkbar bei den beiden Renten?

Silentgalaxy

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« Antwort #2662 am: 17.04.2023 13:24 »
Hallöchen in die Runde und guten Wochenstart!

welche Entgeltgruppen sind eigentlich Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur?
E9? (9a, 9b, 9c) E10? E11? Wir rätseln hier gerade etwas...
Freuen uns über eine Rückmeldung.

Liebe Grüße

in gar keiner davon. Die Bundesagentur hat einen anderen Tarifvertrag.

Absolutes Basiswissen. TE4 Analog A10.

FearOfTheDuck

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« Antwort #2663 am: 17.04.2023 13:25 »
Wieso rechnen hier so viele aus was es genau im Schnitt für den 24 Monatszeitraum mehr gibt ?

Man kann doch nicht das Netto von 24 Monaten ohne Abschluss mit dem Netto der 24 Monate mit Abschluss einfach vergleichen !?

Wenn die AN immer so rechnen würden, dann würden die AGs ja jedes mal einfach mit dicken Einmalzahlungen schön wegkommen.

Was zählt ist doch was am Ende in der Tabelle mehr drin steht und das ist nach dem Schlichterspruch mehr als man sich eigentlich realistisch hätte erhoffen können.

Keine Ahnung, was du hier bemängelst, aber normalerweise rechnet man sich aus, was man durch den Abschluss unterm Strich für die Vertragslaufzeit rausbekommt. Auf die Spitze getrieben hieße dein Vorgehen, dass es absolut nicht zu bemängeln wäre, wenn die Tabellen erst zum 31.12.2024 angepasst würden und es 24 Monate eine Nullrunde gäbe.

Es käme auf die Höhe der Anpassung an. 20% zum 24. Monat sind langfristig mehr als jeweils 5% zum 01. und 13. Monat. Wobei ich aber stets für Erhöhungen zu Beginn bin und Herauszögereien jeglicher Art kritisch sehe.

schnitzelesser

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« Antwort #2664 am: 17.04.2023 13:27 »
Hat hier jmd. eigentlich einen gewichteten Durchschnitt der VERDI-Forderungen vorliegen (nicht bezogen auf die Tabellen, sondern auf die Personalstruktur)? Überall liest man ja nur 10,5 %, min. 500 Euro. Aber um wie viel Prozent erhöhen die min. 500 Euro den gewichteten Durchschnittswert? Das wäre dann eigentlich der sinnvoll zu kommunizierende Ansatz, um irgendetwas zu vergleichen. Jetzt zu sagen, dass man mit 50 % der Forderungen durchkommt, ist mir zu einfach, da es nicht der Realität zu entsprechen scheint.

Platten

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« Antwort #2665 am: 17.04.2023 13:31 »
Lustig, wie sich alle über den "üblen" Schlichterspruch auskotzen. Dabei wird dieser in der Runde ab Samstag garantiert nochmal zusätzlich Federn lassen müssen.

In welchem Szenario könnte das Ergebnis der vierten Verhandlungsrunde schlechter ausfallen als der Schlichterspruch, wenn die Gewerkschaften mit einer Urabstimmung drohen? Die Streikbereitschaft war den Umfragen zufolge nach der dritten Verhandlungsrunde hoch.

Der Schlichterspruch wurde nicht von unabhängigen Dritten ausgehandelt, sondern von je 13 Vertretern der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite und kann damit technisch als Angebot der Arbeitgeberseite angesehen werden. Ich sehe daher keinen Spielraum für ein „Federn lassen“.

Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist die Zustimmung aller Arbeitnehmervertreter in der Schlichtungskommission:
Zitat
Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ stimmte in der 26-köpfigen Schlichtungskommission aber eine deutliche Mehrheit von 24 Mitgliedern für die Empfehlung, darunter auch elf Mitglieder der Arbeitgeberseite. Nur zwei Arbeitgebervertreter waren in der paritätisch besetzten Kommission demnach gegen den Kompromissvorschlag.

Wenn eine der nicht zustimmenden Personen die klamme Frau Welge war, wovon schwer auszugehen ist, wird am Samstag weiter Richtung abwärts geschachert werden.

Der Zweite war ziemlich sicher der Gaukler von den Sparkassen.

Knarfe1000

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« Antwort #2666 am: 17.04.2023 13:32 »
Seit wann beziehen sich Angaben zu Lohnerhöhungen auf das Netto ?

Seitdem die AG die tolle Prämie auszahlen, die frei von Abgaben sind. Demnach muss man die wohl auch aufs Netto-Gehalt anrechnen.

Das ist mir zu hoch, sorry.

Richtig ist, dass es in den ersten 14 Monaten keine tabellenwirksame Erhöhung gibt. Das kritisiere ich auch absolut. Am Ende der Laufzeit stehen ca 8,5 - 16 % mehr, je nach EG.

Immerhin gibst du es zu. Zugegeben: Das ganze Konstrukt ist für den Arsch und kann ausgedruckt als Klopapier herhalten.

Muss wohl Alternativ-Mathe sein    ;)

Nein, einige können im Gegensatz zu dir wirklich noch rechnen. Überschlägig reicht im Übrigen.

Beispielrechnung E12/4 Bund: Alles Netto-Beträge nach Abzug 15,5% Krankenkassenbeitrag übernommen aus den jeweiligen Rechnern, die hier auf der Seite verfügbar sind. Selbst Schuld, wenn die AG hier uns von hinten so richtig mit Anlauf in die Rosette....


        Netto neu in €    Netto alt in €    Einmalzahlung in €
        41937 * 2         - 39034 * 2       + 3000

Gesamt  83874             - 78068           + 3000

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Total in €
8806/24 Monate

jährliche Erhöhung in % (Rechnung: 8806 * 100 / 78068 / 24 * 12)
11,28 bei 24 Monaten
5,64 bei 12 Monaten

Ich habe hier schon mehrfach geschrieben, dass mich die verspätete lineare Erhöhung / Tabelle auch sehr stört. Und auch, dass ich nie und nimmer mit 10,5 % für 12 Monate gerechnet habe.

Die 3000 Euro fallen auch nicht vom Himmel, egal ob man sie Coronabonus, Inflationszahlung oder sonst wie nennt. Sie werden netto ausgezahlt, was vielen hier auch helfen dürfte. Und wie auch schon oft geschrieben: Am Ende der Laufzeit hat fast jeder ein zweistelliges prozentuales Plus. Mehr habe ich nie behauptet. Das ist dann die Basis für 2025.

PS: 20 % (2 x 10 %) wären mir auch lieber...

Knarfe1000

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« Antwort #2667 am: 17.04.2023 13:35 »
Sagen wir es mal so:   die nächsten Tage/Wochen werde darüber entscheiden, ob Verdi mehr neue Mitglieder gewinnen kann oder wieviele verliert. Madame Faeser hat sowieso längst gewonnen - an ihr kommt keiner vorbei.
Da bin ich auch gespannt.

Nach dem, was man hier so liest, müsste ja mindestens die Hälfte im Mai austreten   ;)

realistiker

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« Antwort #2668 am: 17.04.2023 13:37 »
Die 3000 Euro fallen auch nicht vom Himmel, egal ob man sie Coronabonus, Inflationszahlung oder sonst wie nennt. Sie werden netto ausgezahlt, was vielen hier auch helfen dürfte.

Das ist mir völlig egal, ob die Kommunen mittellos, bettelarm oder am Hungertuch nagend sind. Sollen sie eben einen Kredit aufnehmen zu horrenden Zinsen. Genau das verlangen schließlich auch unsere Politiker, wenn man hier unter Sanierungszwang steht. Da interessiert es nämlich auf einmal auch nicht mehr, wo die Kohle herkommt. Es sind und bleiben 5,6% in dem Beispiel von oben, was ich willkürlich gewählt habe. Die Zahlen sollten jedoch stimmen.
Gegen linke Agitation und Propaganda.

veeam

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« Antwort #2669 am: 17.04.2023 13:39 »
Das kannst du auch sein. Aber 14 Monate Nullrunde sind nicht tragbar. Das wirst du schon noch im übernächsten Rentenbescheid feststellen, wie man hier verarscht wird.

Wie viel macht das denn tatsächlich aus bei den Renten? Ist ja nur ein vergleichsweise geringer Zeitraum und geringer BEtrag gesehen auf mindestens 45 Jahre Einzahlung. Macht sich daws wirklich so stark bemerkbar bei den beiden Renten?

Ist natürlich individuell. Bist du nur wenige Jahre vor der Rente, macht es nicht mehr viel aus. Bist Du noch gut im Saft macht ein Jahr nullrunde durchaus einen entscheidenden Faktor im Alter. Ebenso bei der VBL, denn gerade dort erhältst du mit steigendem Alter für die gleichen Beiträge weniger Versorgungspunkte. Du hast also für 2022 und 2023 identische Beitragszahlungen, erhältst aufgrund des höheren Lebensalters aber weniger Punkte dafür.

Für die gesetzliche Rente sollte die Erhöhung zumindest so ausfallen, dass wir prozentual soviel erhalten, dass wir im Verhältnis zum Jahresdurchschnittsgehalt die gleiche Anzahl an Rentenpunkten erhalten würden. Denn wird auch dort der Durchschnitt für die Bemessung erhöht, unser Jahresbrutto aber nicht, fällt die Altersrente geringer aus.

Wie hier schon irgendwo vorgerechnet, kann das durchaus später ins Geld gehen.