Autor Thema: Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)  (Read 333177 times)

Amiga

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #75 am: 23.01.2019 10:51 »
Lies noch einmal meinen Beitrag... und vor allem, verstehe ihn richtig! Da steht nirgends Thüringer Wald!

Ich habe dich verstanden. Zum Lachen musst du in den Keller gehen  ;).
Es heißt übrigens bald nicht mehr "Deutscher", sondern "maximal besteuerte und geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund".

Buccaneer

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #76 am: 23.01.2019 10:58 »
Eine Tarifrunde kann und wird nie zur Zufriedenheit aller führen, schon allein, weil die Lebensumstände z.B. in Hamburg-City und Bremer Umland unterschiedlich (teuer) sind. Sie soll lediglich verhindern, dass die Unterschiede zur Privatwirtschaft allzu groß werden. Auch Arbeitsplatzsicherheit (und was dem öD noch alles zugeschrieben wird) trifft nicht überall zu. Und wenn ich jetzt schon mit meinem Lohnsäckel partout nicht auskomme, wird die Tarifrunde das nicht nennenswert ändern...
Dennoch ist das kein Freibrief dafür, den öD von der Lohnentwicklung noch weiter abzukoppeln. Wir werden uns also wieder auf die üblichen Rituale einstellen müssen, die anderweitig ja sehr schön beschrieben wurden: 1. Runde kein Ergebnis, 2.Runde ebenso, ein bißchen Streik für's gute Gewissen der Gewerkschaften, 3. Runde mit einer Annährung, vierte Runde mit einem Ergebnis, um welches "... hart gerungen wurde, welches die Grenze der Belastbarkeit darstellt, welches schmerzhafte Kompromisse erforderte,..."usw. usw.
Ein Blick über den atlantischen Teich zeigt, was es noch für Möglichkeiten im öD gibt...

JamesTee

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #77 am: 23.01.2019 11:48 »
Gibt es im öD eigentlich auch völlig normale Leute? Der Horizont ist bei vielen doch echt sehr begrenzt. Es geht nicht allen gleich gut, weil die Lebensverhältnisse eben nicht gleich sind. Es ist ja toll, dass es in der Lausitz Häuser für 90.000 € gibt, das heißt aber noch lange nicht, dass eines im Speckgürtel von Berlin genauso teuer ist. Da zahlt man gern das 5-fache.

--> Ist doch super! Speckgürtel … alles was man zum Leben braucht in greifbarer Nähe. Gute Öffi Anbindung... günstiges BVG Ticket vom Arbeitgeber. Keine Parkplatzmiete am Arbeitsort. Man ist schnell am Puls der Zeit, hat Zugang zu Museen und allem was man für die Belustigung braucht.


Wer nicht auf Häuser steht... Manche zahlen auch Miete --> auch gut, mehr Zeit für die Kinder und keine Reparaturen am Haus


haben Kinder --> auch nicht verkehrt im Speckgürtel … spart schon mal 300 EUR für Kitagebühren, da in Berlin kostenfrei. Die 300 EUR kannst du direkt in deinen Hauskredit stecken


müssen für einen Pflegeplatz von Angehörigen bezahlen --> perfekt! Direkt beim 450.000 EUR Neubau ein Zimmer mehr einplanen, Arbeitszeit verkürzen oder Heimarbeit beantragen und man kann seinen Angehörigen gleich im eigenen Heim pflegen... da kommen sicher monatlich auch ein paar Euro zusammen, die man wieder in den Hauskredit stecken kann

Verstehe den Unmut nicht. Warum wird da gemeckert?

TheITGuy

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #78 am: 23.01.2019 11:57 »
Ich möchte als IT-Gruppenleiter (vorher 25 Jahr in pW und selbstständig mit eigener Firma) hier in Bezug auf die ganzen IT-Theorien mal einen Schwank aus der Praxis erzählen.

Natürlich wird bei IT-Fachkräften oft nur an die superduper Elite und nächstens Einsteins gedacht. Das ist aber tatsächlich nicht das Problem.

Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Wir haben einen Rechenzentrums-Admin gesucht: E11. Zwei Jahre, drei Ausschreibungsrunde (0 Bewerber bei der ersten, weniger als 10 bei 2. und 3.) und der gewünschte Kandidat ist nicht nur mit Stufe 4, sondern auch noch IT-Fachkräfezulage eingestellt worden.

Ende des Jahres haben wir Leute für den Helpdesk und 1st Level gesucht (E9b) -> 30 Bewerber, 1 einer war nur einladbar. Die Verhandlungen laufen noch.

Bei der Suche nach einem Programmierer (nichts besonderes, Java im Tagesgeschäft) war eine Bewerbung dabei, der hat mehr Geld als unser Präsident aufgerufen. Im Telefongespräch sagte eh, dass er bei weniger Geld sich verschlechtern würde, woraufhin ich ihm sagte, dass der Bewerbung im öD dann gar nichts erst probieren soll, die Zeit kann er sich und der Behörde sparen.

Die Stelle ist immer noch unbesetzt.

Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen: Mehr, schneller, besser verfügbar und Sicherheits-Themen sind in den letzten Jahr auch explodiert. Alle Reden von "Digitalisierung", aber niemand ahnt, was das tatsächlich meint.

Und externe Dienstleister finden wir auch nicht. Die haben selber Personalprobleme und nehmen dann lieber Kunden, die gutes Geld zahlen. Ausschreibungen zu IT-Themen werde da teilweise nicht mal mehr beantwortet.

(Kleine Anmerkung am Rand: Ich bin beim Bund, d.h. ich weiß, dass hier im TVÖD noch mehr Geld als bei den Ländern ist. Meine Kollegen in den Ländern haben mein vollstes Mitleid!)

JamesTee

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #79 am: 23.01.2019 12:12 »
Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Ich habe da andere Erfahrungen. Große Unternehmen wie VW, Siemens, Thyssenkrupp stellen fast keine IT-Mitarbeiter direkt ein. Alles nur über Zeitarbeit und Personalvermittlung. Hier werden ganze Rechenzentren outgesourced. --> Gut für die Aktionäre
Die Leute in der Personalvermittlung sind die jenigen, mit dem geringen Gehalt und den unattraktiven Arbeitsbedingungen. Wenn du Glück hast, fängst du da mit 2000 Brutto im IT-Support an. Hast natürlich nicht den Siemens-Tarifvertrag.

Von welchen attraktiven Bedingungen sprichst du?
- den Dienstwagen um ganz Deutschland abzuklappern, 1500km pro Woche?
- den Arbeitsdruck, jede Minute für ein Projekt abzurechnen?
- die erwarteten Überstunden?
- jeden Tag bei jedem Kunden an einem anderen Arbeitsplatz zu sitzen?


Wenn ihr keine passenden Bewerber findet, könnten doch auch die Anforderungen zu hoch sein? Warum nicht selber Personal ausbilden?

Lothar57

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #80 am: 23.01.2019 12:19 »
10 ÖffentlicherDienst.ist := wenig attraktiv fuer ehrgeizige Fachkraefte
20  ÖffentlicherDienst.macht := mittelmäßige Arbeit durch wenig motivierte Mitarbeitende
30  if  Bezahlung < Durchschnitt goto 10
40  if  Höhergruppierung <> stufengleich  then goto 10

Bin selber kein Informatiker, daher Entschuldigung für den gruseligen Code.
Ceterum censeo paralleltabellum esse einzufuehrendam.

Ines1

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #81 am: 23.01.2019 12:47 »
Hallo,
hier wird viel über Unkündbarkeit nach 15 Jahren gesprochen.
Der TV-L §34 Abs.2 schließt das für alle Arbeitnehmer aus den neuen Bundesländern aus.
Wie begründet sich das? Warum fält das keiner Gewerkschaft als Verhandlungsziel ein, dort Gleichheit zu schaffen?
Grüße

Spid

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #82 am: 23.01.2019 12:50 »
Für die Durchsetzung solcher Partikularinteressen müßten Zugeständnisse bei Forderungen gemacht werden, die ggfs. einen größeren Kreis betreffen.

Amiga

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #83 am: 23.01.2019 12:52 »
haben Kinder --> auch nicht verkehrt im Speckgürtel … spart schon mal 300 EUR für Kitagebühren, da in Berlin kostenfrei. Die 300 EUR kannst du direkt in deinen Hauskredit stecken

müssen für einen Pflegeplatz von Angehörigen bezahlen --> perfekt! Direkt beim 450.000 EUR Neubau ein Zimmer mehr einplanen, Arbeitszeit verkürzen oder Heimarbeit beantragen und man kann seinen Angehörigen gleich im eigenen Heim pflegen... da kommen sicher monatlich auch ein paar Euro zusammen, die man wieder in den Hauskredit stecken kann

Verstehe den Unmut nicht. Warum wird da gemeckert?

Ach ist die Welt doch einfach. Ist zwar offtopic, aber als Brandenburger bekommt man keinen kostenlosen Kitaplatz in Berlin. Woher hast du diesen Blödsinn oder lügst du rum, wie so viele andere hier auch? Ich muss leider 400 Euro bezahlen. Also nix mit 300 und kostenlos.

Nicht alle können es sich leisten, einfach mal kürzer zu treten. Was genau hast du also nicht verstanden?

btw: Lernt endlich richtig zu zitieren. Du machst deine Aussagen zu meinen.
Es heißt übrigens bald nicht mehr "Deutscher", sondern "maximal besteuerte und geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund".

tomk

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #84 am: 23.01.2019 13:00 »
auch bei den obersten, ministerien?

Naja, gerade in den Ministerien ist die IT eher überschaubar. Relativ wenig Mitarbeiter mit keinen oder sehr wenigen Fachverfahren. In den Ämtern sieht das schon anders aus, je nach Regelungswut der Landtage, des Bundestags und des Europaparlaments sammelt sich da ein Zoo an Applikationen die verwaltet werden wollen.

kanute1

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #85 am: 23.01.2019 13:01 »
Ich möchte als IT-Gruppenleiter (vorher 25 Jahr in pW und selbstständig mit eigener Firma) hier in Bezug auf die ganzen IT-Theorien mal einen Schwank aus der Praxis erzählen.

Natürlich wird bei IT-Fachkräften oft nur an die superduper Elite und nächstens Einsteins gedacht. Das ist aber tatsächlich nicht das Problem.

Das Problem ist, dass ALLE Arbeitsbereiche, die in einer IT-Landschaft gebraucht werden signifikant in der Wirtschaft besser bezahlt werden. Da ist es egal, ob man den Benutzerservice, den Rechenzentrums-Admin oder den spezielisierten Data Analyist sucht. Jede Gruppe bekommt, in ihrem eigenen Niveau, außerhalb des öD mehr Geld. Und dann auch noch deutliche bessere Arbeitsbedingungen, den ein wirklich attraktiver Arbeitgeber ist der öD in vielen Bereichen auch nicht.

Wir haben einen Rechenzentrums-Admin gesucht: E11. Zwei Jahre, drei Ausschreibungsrunde (0 Bewerber bei der ersten, weniger als 10 bei 2. und 3.) und der gewünschte Kandidat ist nicht nur mit Stufe 4, sondern auch noch IT-Fachkräfezulage eingestellt worden.

Ende des Jahres haben wir Leute für den Helpdesk und 1st Level gesucht (E9b) -> 30 Bewerber, 1 einer war nur einladbar. Die Verhandlungen laufen noch.

Bei der Suche nach einem Programmierer (nichts besonderes, Java im Tagesgeschäft) war eine Bewerbung dabei, der hat mehr Geld als unser Präsident aufgerufen. Im Telefongespräch sagte eh, dass er bei weniger Geld sich verschlechtern würde, woraufhin ich ihm sagte, dass der Bewerbung im öD dann gar nichts erst probieren soll, die Zeit kann er sich und der Behörde sparen.

Die Stelle ist immer noch unbesetzt.

Gleichzeitig steigen aber die Anforderungen: Mehr, schneller, besser verfügbar und Sicherheits-Themen sind in den letzten Jahr auch explodiert. Alle Reden von "Digitalisierung", aber niemand ahnt, was das tatsächlich meint.

Und externe Dienstleister finden wir auch nicht. Die haben selber Personalprobleme und nehmen dann lieber Kunden, die gutes Geld zahlen. Ausschreibungen zu IT-Themen werde da teilweise nicht mal mehr beantwortet.

(Kleine Anmerkung am Rand: Ich bin beim Bund, d.h. ich weiß, dass hier im TVÖD noch mehr Geld als bei den Ländern ist. Meine Kollegen in den Ländern haben mein vollstes Mitleid!)

Danke! Schaut bei uns genauso aus. Ich arbeite aktuell als Softwareentwickler  im ÖD auf einer befristeten E7 Stelle. Jede kleine Bude bietet besseres. Aber gefordert wird und können tue ich Java (SpringBoot), Angular und TypeScript und aktuell beschäftige ich mich mit Kubernetes zum schnelleren Deployen. Für die Behörde bin ich ein Glücksgriff. Aber ich hab auch keinen Bock mehr, wenn ich sehe dass ich weniger als die hälfte von dem bekommen,was alle anderen draußen bieten. Und eine E7 ist wirklich nichts besonderes. In meinen Augen läuft es so auf Altersarmut heraus. Aber ist ja top! Dafür durfte ich im ÖD arbeiten.

Nur so zum Spaß: Bei uns ist gestern eine Ausschreibung für einen Java Entwickler zu Ende gegangen. Ratet mal wieviele sich beworben haben. Richtig! 0! :D
« Last Edit: 23.01.2019 13:06 von kanute1 »

TheITGuy

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #86 am: 23.01.2019 13:06 »
Ich habe da andere Erfahrungen. Große Unternehmen wie VW, Siemens, Thyssenkrupp stellen fast keine IT-Mitarbeiter direkt ein. Alles nur über Zeitarbeit und Personalvermittlung. Hier werden ganze Rechenzentren outgesourced. --> Gut für die Aktionäre

Die Welle ist in der Wirtschaft schon wieder in die andere Richtung geschwappt. Denen ist aufgefallen, dass Externe nicht für jedes Problem die Lösung sind.

Ich kennen einen Dienstleister genau für eine oben genannte Firma, dessen Leute für einen Bereich (Windowa Administration) haben ein Übernahmeangebot bekommen. Der Dienstleister ist angepisst, weil sich die Firma natürlich nur die besten Leute ausgesucht hat und er die aber auch braucht um andere Kunden zu bedienen.

Die Leute in der Personalvermittlung sind die jenigen, mit dem geringen Gehalt und den unattraktiven Arbeitsbedingungen. Wenn du Glück hast, fängst du da mit 2000 Brutto im IT-Support an. Hast natürlich nicht den Siemens-Tarifvertrag.

Ich selbst bekommen immer noch regelmäßig Anfragen aus meinem letzten Leben. Da ist kein Dienstleister mehr dabei. Diese Anfragen sind komplett verschwunden. Da sind nur noch Headhunter dabei, meist Projektbezogen, oft aber auch in Festanstellung. Einigen Leuten hier bei mir zwei Räume weiter geht es ähnlich. Sogar ein Beamter, der in seinem Profil "Beamter bei stehen hat", wird angeschrieben.

Von welchen attraktiven Bedingungen sprichst du?
- den Dienstwagen um ganz Deutschland abzuklappern, 1500km pro Woche?
- den Arbeitsdruck, jede Minute für ein Projekt abzurechnen?
- die erwarteten Überstunden?
- jeden Tag bei jedem Kunden an einem anderen Arbeitsplatz zu sitzen?

Dienstwagen ist mir zu hoch, ich rede eher von:
 - Tee, Kaffee und andere Getränke (ich kenne Firmen, die stellen auch Obst u.ä. zur Verfügung)
 - echte Gesundheitsvorsorge, nicht nur "wir überlassen mal ein Raum für Massage"
 - professionell organisierte Kinderbetreuung
 - echtes Job-Ticket, dass dem Namen auch Ehre macht
 - evt. auch ein Diensttelefon mit privater Nutzung -> ganz wenig Kosten, aber sehr viel Nutzen
 - Ladestationen (der Strom muss nicht kostenlos sein, nur die Infrastruktur) für Fahrräder
 - echtes flexibles Arbeiten in Bezug auf den Arbeitsort um (natürlich mit dem Vorgesetzten abgesprochen) mal kurzfristig einen Tag zu Hause zu arbeiten

Gar nicht erst reden will ich vom Krampf wie Höhergruppierungen, Zulagen, usw.

Zitat
Wenn ihr keine passenden Bewerber findet, könnten doch auch die Anforderungen zu hoch sein? Warum nicht selber Personal ausbilden?

Wie gesagt, die Anforderungen sind "Tagesgeschäft", keine Wissenschaft. Da ist nichts zu hoch, im Gegenteil haben wir sogar manchmal explizitz Berufseinsteiger nach Studium oder IT-Ausbildung erwähnt. Eigene Ausbildung machen wir, weil sonst gar nichts mehr ginge. Aber auch das geht nur begrenzt, denn zum einen dauert es, aber auch wenn Du noch so einen fähigen, erfahrenen Mitarbeiter hast, der sich perfekt auskennt: Fehlt ihm das richtige Zeugnis, bekommt er das Geld nicht - oder es gibt einen jahrelangen Verwaltungsakt, den manche Leute dann nicht durchhalten.

Überhaupt ist für mich die Verwaltung hier oft das größte Problem: Geld wäre da, Leute sind da, aber die Entscheidung trifft nicht die Führungskraft, sondern die Verwaltung. Seit Jahren kämpfe ich darum, unsere Ausscheibung attraktiver zu machen und dem biederen Verwaltungscharakter etwas zu nehmen. Ist nicht möglich, weil nicht meine Aufgabe.

TV-Ler

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« Antwort #87 am: 23.01.2019 13:07 »
Hallo,
hier wird viel über Unkündbarkeit nach 15 Jahren gesprochen.
Ach? Wo denn?
Der TV-L §34 Abs.2 schließt das für alle Arbeitnehmer aus den neuen Bundesländern aus.
Wie begründet sich das? Warum fält das keiner Gewerkschaft als Verhandlungsziel ein, dort Gleichheit zu schaffen?
Dem Satz 2 des § 34 Abs. 2 kannst du entnehmen, das es die sog. Unkündbarkeit auch im Westen nur noch als Besitzstand für "Altbeschäftigte" gibt, die bereits vor dem 31.10.2006 beschäftigt waren.

Die sog. Unkündbarkeit ist folglich auch im Westen ein Auslaufmodell.


JamesTee

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)
« Antwort #88 am: 23.01.2019 13:25 »
haben Kinder --> auch nicht verkehrt im Speckgürtel … spart schon mal 300 EUR für Kitagebühren, da in Berlin kostenfrei. Die 300 EUR kannst du direkt in deinen Hauskredit stecken

müssen für einen Pflegeplatz von Angehörigen bezahlen --> perfekt! Direkt beim 450.000 EUR Neubau ein Zimmer mehr einplanen, Arbeitszeit verkürzen oder Heimarbeit beantragen und man kann seinen Angehörigen gleich im eigenen Heim pflegen... da kommen sicher monatlich auch ein paar Euro zusammen, die man wieder in den Hauskredit stecken kann

Verstehe den Unmut nicht. Warum wird da gemeckert?

Ach ist die Welt doch einfach. Ist zwar offtopic, aber als Brandenburger bekommt man keinen kostenlosen Kitaplatz in Berlin. Woher hast du diesen Blödsinn oder lügst du rum, wie so viele andere hier auch? Ich muss leider 400 Euro bezahlen. Also nix mit 300 und kostenlos.

Nicht alle können es sich leisten, einfach mal kürzer zu treten. Was genau hast du also nicht verstanden?

btw: Lernt endlich richtig zu zitieren. Du machst deine Aussagen zu meinen.

Getroffene Hunde bellen.


@ TheITGuy … danke für die objektive Darstellung!

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« Antwort #89 am: 23.01.2019 13:40 »
Getroffene Hunde bellen.

Da pelle ich mir ein Ei drauf.
Es heißt übrigens bald nicht mehr "Deutscher", sondern "maximal besteuerte und geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund".