Hier noch ein offener Brief von Vertreterinnen und Vertreter der rechtswissenschaftlichen Forschung und Lehre sowie der Justiz aus ganz Deutschland zur Causa Brosius-Gersdorf.
brosius-gersdorf-110.pdf https://share.google/QOzkSxJkrXBz5zEe1
Bei Markus Lanz hat sie gesagt, sie würde ihre Kandidatur zurückziehen, wenn sie das Gefühl hätte, dem BVerfG zu schaden oder eine Regierungskrise herbei zu führen.
Viel schlimmer finde ich es, dass sie allen Mitarbeitern an ihrem Lehrstuhl frei gegeben hat aufgrund der Sicherheitslage. Es gab Morddrohungen und verdächtige Poststücke.
Bei allem Verständnis für die Kritik an Brosius-Gersdorf, Morddrohungen und Androhung von Gewalt gegen Kandidaten für öffentliche Ämter mögen in repressiven Staatsformen an der Tagesordnung sein. Für das Funktionieren der Demokratie sind alle Stimmen wichtig. Manche Stimmen durch Gewalt oder Androhung von Gewalt mundtod zu machen, ist aus meiner Sicht ein Angriff auf die FDGO.
"Als Vertreterinnen und Vertreter der universitären – insbesondere rechtswissenschaftlichen –
Forschung und Lehre sowie der Justiz protestieren wir nachdrücklich gegen die Art und Weise,
wie im Rahmen der Richterwahl zum Bundesverfassungsgericht in der Politik und in der Öf-
fentlichkeit mit Frauke Brosius-Gersdorf umgegangen wurde."Das dürft ihr gerne tun.
"Dieser Umgang ist geeignet, die Kandidatin, die beteiligten Institutionen und mittelfristig über den Verfall der angemessenen Umgangskultur (Anm.: eingeleitet von links-grün mit den Worten: "Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch, mit Verlaub!") die gesamte demokratische Ordnung zu beschädigen."
Meiner Ansicht nach wird die Demokratische Ordnung beschädigt, wenn in Hinterzimmern der Politik Kandidat*innen abseits der Öffentlichkeit ausgekungelt werden um dann am Volk vorbei durchgewunken zu werden. Gleichzeitig wird sie meiner Ansicht nach beschädigt, wenn totalitäre Auswüchse in Papierform, deren Inhalte wahrlich schlecht gealtert sind angesichts der Faktenflut seither, nicht kritisiert werden dürfen.
https://www.uni-potsdam.de/fileadmin/projects/lehrstuhl-brosius-gersdorf/Dokumente/Aktuelles/Stellungnahme_zur_Einführung_einer_allgemeinen_Impfpflicht.pdf
Dieses Papier allein reicht für mich schon aus, diese Dame abzulehnen für den Posten, den sie anstrebt. Die anderen Vorwürfe habe ich mir daher erst gar nicht näher angeschaut, aber sie bieten wohl auch potential für viele andere sich an ihren Positionen aufzureiben.
Allein der Anschein von Befangenheit genügt, um einen Richter abzulehnen."Zunächst ist zu betonen, dass Frauke Brosius-Gersdorf eine hoch angesehene Staatsrechtsleh-
rerin ist."Das mag sie durchaus sein, und weiter... ?
"Das ist in Fachkreisen völlig unstreitig."Schön, dass ihr euch einig seid.
"Alle Äußerungen, die ihre wissenschaftliche Reputation in Frage stellen, sind daher schlicht unzutreffend und unsachlich."Hoch angesehen unter euch, ihr seid euch darüber einig, deshalb absolut über allem schwebend unangreifbar, interessant....
"Das schließt es
selbstverständlich nicht aus, dass man einzelne ihrer juristischen Positionen kritisieren oder
andere Meinungen vertreten kann. Darstellungen aber, die diese Positionen als von vornherein
abseitig oder radikal einordnen, sind jedenfalls durch Unkenntnis der rechtswissenschaftlichen
Diskussion geprägt."Ach soooo, also doch nicht unangreifbar, aber wer die Positionen einordnet ohne selbst über einen Professor/Doktor zu verfügen möge bitte seine unqualifizierte Klappe halten?
"Äußerungen einzelner Bundestagsabgeordneter, ihre Universität möge auf-
grund dieser Positionen Maßnahmen gegen Frauke Brosius-Gersdorf ergreifen, stellen einen
Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit selbst dar."Ja gut, die Wissenschaft ist durchaus frei darin totalitäre Papiere zu verfassen, dann bitte aber außerhalb des Wirkmächtigen BVerfG.
"Im Rahmen des Nominierungsprozesses können zwar selbstverständlich sowohl die – hier aber
ohne Zweifel bestehende – fachliche Qualifikation"Ja ihr braucht es nicht wiederholen. Fachlich qualifiziert mag sie sein, jedoch scheint es mir sie kollidiert mit so einigen der bisher ergangenen Entscheidungen und Sichtweisen des BVerfG. Das erscheint mir zunächst ihr gegenüber wohlwollenderweise nicht verfassungsfeindlich aber doch sicher in Stellen verfassungswidrig.
"als auch einzelne zuvor geäußerte Ansichten
der Kandidatinnen und Kandidaten zum Gegenstand gemacht und kritisiert werden."
Ja dann lasst auch alle mitreden gelle? Bitte keinen elitären Club aufmachen wie oben eingeleitet, wäre mal ein Anfang.
"Umso wichtiger ist es dann aber, dass im Zuge dieses Prozesses die beteiligten Personen und Institu-
tionen nicht beschädigt werden."
Ja sicher hätte man die Beschädigung Brosius abwenden können, indem man solch eine polarisierende Persönlichkeit gar nicht erst nominiert hätte. Die Beschädigung einer Institution würde ich erst sehen, wenn die Akteure selbiger (hier am BVerfG durch das BVerfG) entsprechende kritikwürdige Handlungen vornehmen würden.
"Im Richterwahlausschuss eine Kandidatin zunächst zu bestä-
tigen, um dann gegenüber ideologisierten Lobbygruppen und mit Unwahrheiten und Diffamie-
rungen gespickten Kampagnen zurückzurudern, zeugt zumindest von fehlendem politischem
Rückgrat und mangelnder interner Vorbereitung. Dass dann ausgesprochen unglaubhafte Pla-
giatsvorwürfe als Vorwand für eine Vertagung herhalten müssen und dadurch eine weitere Be-
schädigung der Kandidatin in Kauf genommen wird, ist ein Angriff auf das Ansehen der Wis-
senschaft und ihrer Vertreterinnen und Vertreter."
Dass hier die CDU nicht konsequenterweise von Anfang an hart gegen diese Kandidatin votiert hat ist tatsächlich ein Problem. Hier muss diese sich in Zukunft wahrlich bessern und von beginn an diese Leute durchleuchten. Die Beschädigung der Wissenschaft sehe ich eher in der Person Brosius selbst und ihrer obig verlinkten Haltung, die sie bis heute nicht korrigiert hat.
"Das Bundesverfassungsgericht und die deutsche Staatsrechtslehre haben ihr hohes – auch in-
ternationales – Ansehen nicht zuletzt durch die wohl einzigartige Verbindung von Verfassungs-
praxis und Verfassungsrechtswissenschaft gewonnen. Dies setzt aber voraus, dass Rechtswis-
senschaftler und Rechtswissenschaftlerinnen, die sich an dieser Praxis beteiligen sollen, von der
Politik vor Herabwürdigung geschützt werden. Im Fall von Frauke Brosius-Gersdorf ist dies
den dafür verantwortlichen Personen und Institutionen bisher nicht gelungen."Blub.
Bei Markus Lanz hat sie gesagt, sie würde ihre Kandidatur zurückziehen, wenn sie das Gefühl hätte, dem BVerfG zu schaden oder eine Regierungskrise herbei zu führen.
Wäre ich einer Ihrer bekannten und Freunde, würde ich ihr das (gesichtswahrender Rückzug) nahelegen, stattdessen tut sie dies:
https://www.redeker.de/de/presse/zur-berichterstattung-medien-ueber-bundesverfassungsrichter-Hieraus möchte ich nur zwei Dinge picken:
"Die Lösung kann verfassungsrechtlich nur sein, dass entweder die Menschenwürde doch abwägungsfähig ist oder für das ungeborene Leben nicht gilt."Ja gut, Artikel 1 wird sie wohl kaum Anfassen und sich vollends zum Kasper degradieren wollen, weshalb ja nur in ihrer binären Ausgangslage der Fragestellung der zweite Halbsatz die Lösung sein kann. Jetzt verstehe ich auch das Aufhebens der Kirchen LOL. Diese juristische Randposition Widerspricht meines wenigen Wissens dahingehend gegen bisherige BVerfG Entscheidungen.
"In Zeiten, in denen Politikerinnen und Politiker für sich zu Recht stärkeren Schutz vor verbalen Angriffen fordern"Also hier mit diesem neuen unsäglichen Majestätsbeleidigungsparagraph 188 StGB zu argumentieren und diesen "Schutz" von den Kritikwellen für sich zusätzlich in Anspruch zu nehmen ist geradezu lächerlich. Meiner Ansicht nach gehört dieser abgeschafft und normale Menschen mit ihren Ansichten "Schwachkopf" und behinderten Kindern nicht vor Gericht zu ziehen.
Aber das ist eine andere Diskussion, die wiederum hier her führt:
Viel schlimmer finde ich es, dass sie allen Mitarbeitern an ihrem Lehrstuhl frei gegeben hat aufgrund der Sicherheitslage. Es gab Morddrohungen und verdächtige Poststücke.
Bei allem Verständnis für die Kritik an Brosius-Gersdorf, Morddrohungen und Androhung von Gewalt gegen Kandidaten für öffentliche Ämter mögen in repressiven Staatsformen an der Tagesordnung sein. Für das Funktionieren der Demokratie sind alle Stimmen wichtig. Manche Stimmen durch Gewalt oder Androhung von Gewalt mundtod zu machen, ist aus meiner Sicht ein Angriff auf die FDGO.
Wer das kritisiert, aber dies bisher bei der aktuell größten Oppositionspartei nicht kritisiert hat, darf sich gerne vom moralisch ethischen Hochsitz verdünnisieren.
https://www.bild.de/politik/inland/angriffe-auf-politiker-ard-verzerrt-gewalt-statistik-ueber-afd-66389e37ac10fb4a278af551Mir scheint, angesichts der wenigen Beiträge die ich bisher gelesen habe, liegt hier im Forum überwiegend eine Befürwortung von Brosius vor. Ich möchte hier niemandem vorwerfen ebenso ein "Corona totalitarist" zu sein, aber wer sie Befürwortet, befürwortet meines Dafürhaltens auch ihre Positionen und das macht (zumindest mich) nachdenklich.