Liebe Community,
Ich verfolge eure Beiträge schon seit geraumer Zeit und kann mich auch nicht mehr zurückhalten.
Der Entwurf zur amtsangemessen Alimentation, ist ein weiterer Schlag ins Gesicht der Beamten.
Abgesehen davon, dass überall Personalmangel herrscht und man auch mal für fehlende Kollegen einspringen muss, stapeln sich Akten und Ordner immer mehr, weil der Aufwand und die Arbeit immer mehr wird. Jetzt sollen wir auch noch um unsere wenigen grundlegenden Rechte kämpfen?
Seit 2 Jahrzehnten leisten wir unentgeltlich 120 Stunden Mehrarbeit im Jahr und es scheint keine Hoffnung auf eine Rückkehr zu einer 38,5 Stunden-Woche zu geben. Es wird einfach als selbstverständlich angesehen.
Das Urlaubsgeld wurde gestrichen. Weihnachtsgeld im Rahmen einer Erhöhung angeblich integriert in die Bezüge. Wie wir alle jedoch wissen, wurde es einfach gestrichen.
Hartz IV wurde durch das Bürgergeld ersetzt und wird im kommenden Jahr steigen. Wenn man das in Relation setzt, ergibt das eine Steigerung von über 20% innerhalb eines Jahres. Wenn man die Erhöhungen im öffentlichen Dienst der letzten 10 Jahre zusammenrechnet, kratzen wir gerade mal an die 20%. 10 Jahre.
Nun sollen untere Besoldungsstufen gem. Entwurf mit höheren Erfahrungsstufen eingestellt werden und erreichen die höchste Stufe deutlich schneller und verdienen mit Null Erfahrung mehr als die höheren Besoldungsstufen.
Mit welchem Recht? Man kann sich doch nicht jedes Gesetz einfach so drehen wie man es gerade braucht?
Dann stellt sich Frau Faeser hin und sagt: Die Beamten sind das Rückgrat der Regierung. Wieso fühlen wir uns dann wie unbeachtete Anhängsel? Wenn man auch nur einen Hauch Respekt davor hätte was man als Beamter in diesem Land durchmachen muss, dann würde man die anders behandeln und hier gehe ich mal ganz deutlich auf die Fürsorgepflicht des BMI ein. In allen Ämtern und Dienststellen, wird man doch im Stich gelassen. Gibt es überhaupt noch Vorteile als Beamter? Die Nachteile überwiegen seit Jahren deutlich.
Wenn wir kein Streikrecht wie andere haben und unserer Dienstpflicht treu nachkommen sollen, dann erwarten wir auch Rückhalt und Fürsorge. Doch stattdessen wird unsere Lage ausgenutzt, um Einsparungen vorzunehmen. Es macht einen sprachlos. Kein Geld, kein Geld, kein Geld. Wenn man sieht, wie die Steuergelder anderswo rausgeschleudert werden, kann man nur den Kopf schütteln. Für automatische, inflationsangepasste Diätenerhöhungen scheint immer genug Geld vorhanden zu sein.
Zudem sehe ich einen Unterschied zwischen der Alimentation und der Erhöhung aufgrund des Tarifstreits. Eigentlich sollte die Alimentation rückwirkend in Kraft treten und dann die Erhöhung aufgrund des Tarifstreits auf die Alimentation angewendet werden. Daher ist der Grundgedanke des BMI, erst einmal abzuwarten, wie stark man die Alimentation überhaupt noch erhöhen müsste, m.E. hinfällig.
Ich traue denen sogar zu, dass auch die Reduzierung der Alimentation auf das Niveau der Grundsicherung diskutiert wurde. Das man vor nichts zurückschreckt, sieht man anhand des Entwurfs
Die können im Endeffekt alles entscheiden was die wollen. Wir müssen es einfach hinnehmen, da wir nicht die Rechte wie jeder Bürger haben. Die Worte die das besser beschreiben, schreibe ich hier jetzt nicht hin.
Sollte dieser Entwurf umgesetzt werden, wird mein Klagepaket direkt die 41 Stunden-Woche, Alimentation und das Streikrecht beinhalten. Irgendwann ist der Punkt gekommen, wo man das einzige Recht was man noch hat, angehen muss.