Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035596 times)

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1185 am: 17.08.2023 20:14 »
Von den Tariferhöhungen landen sowieso 40-60% direkt wieder beim Staat.

Darf es auch ein bisschen mehr sein?

Das ist eine Milchmädchen-Rechnung. Auch die Ausgaben für jede Infrastrukturmaßnahme oder sonstige Zahlung landet früher oder später beim Stadt und auch überall sonst im Wirtschaftskreislauf, solang sie nicht ins Ausland oder auf ein Sparkonto abfließt. Aber selbst dort werden damit dann Investitionen getätigt, die mittelbar das Wirtschaftswachstum stärken, also zu höheren Steuereinnahmen führen usw...

Dort landen diese aber nicht direkt, sondern werden mit Holdings thesauriert. Dann landen teilweise nur 1,5% direkt wieder beim Staat. Bei Tarifangestellten landet die Knete eben in dem genannten Ausmaß sofort wieder beim Staat.

Erklär doch bitte dem Etatisten nicht meine Tricks Mann.

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1186 am: 17.08.2023 20:16 »
TV-L und TVöD zusammenführen. Wäre ein möglicher Ansatz. Was spricht dagegen? Ist das Einsparpotential für die AG so groß durch getrennte TV?

Speziell im Verwaltungsbereich mit oft wiederkehrenden Aufgabenstellungen sehe ich in der Tat erhebliches Einsparpotential für die Zukunft, durch Optimierung von Prozessen und Organisation.

Back to BAT.

Scanner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1187 am: 17.08.2023 21:33 »
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1188 am: 17.08.2023 21:53 »
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Der hat dich und mich in einen Topf geworfen. Engstirnig ist er ja aber verpeilt noch dazu. LoL

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1189 am: 18.08.2023 07:06 »
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Der hat dich und mich in einen Topf geworfen. Engstirnig ist er ja aber verpeilt noch dazu. LoL
Stimmt. Ich bin Eingestiegen mit 10% Flat EKST und habe nie gesagt NULL Steuern. Geht ja auch nicht ohne. Florida ist ganz nett, da gibts gar keine EKST. Aber ja, Beispiele aus anderen Ländern sind ja BÄH wie Scholz schon zum Thema Aktienrente und Norwegen/Schweden gesagt hat.

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1190 am: 18.08.2023 07:11 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

BW zahlt zu wenig

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1191 am: 18.08.2023 07:51 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt. Wie sieht es denn aktuell aus? Wieviele "Boomer" gehen denn? Tagelöhner beziffert sein utopisch optimistisches Szenario aus der Wunschwelt mit 25% Einsparpotenzial. Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND.

Besonders Angenehm mit einer App oder einem Computer zu Sprechen (keine KI) ist es nicht, insbesondere bei persönlichen "Menschlichen" Dingen, die meist nicht mit Standardantworten abzuspeisen sind. Ich selbst nutze hier und da ChatGPT für bestimmte dinge, aber ganz im Ernst: Die Ergebnisse sind teilweise äußerst unbefriedigend und dass diese AI zudem noch "Fakten" selbst generiert ist Fatal.

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.
« Last Edit: 18.08.2023 08:05 von BW zahlt zu wenig »

KDC

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1192 am: 18.08.2023 08:08 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt. Wie sieht es denn aktuell aus? Wieviele "Boomer" gehen denn? Tagelöhner beziffert sein utopisch optimistisches Szenario aus der Wunschwelt mit 25% Einsparpotenzial. Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND.

Besonders Angenehm mit einer Ap oder einem Computer zu Sprechen (keine KI) ist es nicht, insbesondere bei persönlichen "Menschlichen" Dingen, die meist nicht mit Standardantworten abzuspeisen sind. Ich selbst nutze hier und da ChatGPT für bestimmte dinge, aber ganz im Ernst: Die Ergebnisse sind teilweise äußerst unbefriedigend und dass diese AI zudem noch "Fakten" selbst generiert ist Fatal.

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch indem Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Du hast es nicht verstanden, daher gebe ich dir ein Beispiel aus unserer Kommune. Thema Personalausweis beantragen:

Bei Abholung muss dieser im Einwohnermeldeamt bar bezahlt werden. Hierfür wird vom Sachbearbeiter die Einnahme mit Stift in ein Kassenbuch eingetragen, das Geld in eine Blechbüchse gesteckt und dem Bürger eine händisch ausgefüllte Quittung ausgehändigt. Abends werden die Einnahmen in der Blechbüchse gezählt und im Kassenbuch ein Tagesabschluss durchgeführt. Anschließend wird beides in die Kasse gebracht, wo die Daten des Kassenbuchs Einwohnermeldeamt in das Kassenbuch Stadtverwaltung übertragen werden und das Geld wird zusammen mit dem Geld der anderen Abteilungen nochmal gezählt. Die Einnahmen werden herausgenommen und bei der Bank eingezahlt. Anschließend wird für jede Abteilung Wechselgeld für den Folgetag hergerichtet und im Tresor weggesperrt. Am nächsten Morgen kommen die Verantwortlichen aus den jeweiligen Abteilungen und holen ihre Kassenbuch plus Geldkasetten wieder ab.

Ist dieser Prozess für dich schlank und effizient?

Wenn nein: dann hast du ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen gefunden.

Ulf

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1193 am: 18.08.2023 08:14 »
Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Falls du sagen willst, dass alles besser wird, wenn die Boomer endlich das sinkende Schiff verlassen, glaube ich das nicht. Der öD ist mit seinem Tarifsystem aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Garant für Demotivation sondergleichen. Ich gehöre nicht zu den Boomern, arbeite seit über 10 Jahren im öD und habe mittlerweile jegliche Illusion verloren, dass sich Leistung lohnt. Wenn man die Leute grundlos beim Geld kurz hält - wie mit den aktuellen Erfahrungsstufen - zieht man sich ein Heer von demotivierten Arbeitnehmern hoch, die genau wissen, dass ihr Job zwar sicher, aber sonst nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Die mangelnde Wertschätzung zeigt sich u.a. durch vergangene Tarifabschlüsse und sicher auch in dem was im kommenden "erreicht" wird.

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1194 am: 18.08.2023 08:19 »
...Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND...

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Die boomerbedingten Personalabgänge sind die größte Chance, die der "ÖD" hat um sich vernünftig zukunftsorientiert aufzustellen und nicht in den alten ineffizienten Strukturen zu verharren. Das von dir beschriebene Phänomen, dass für 0815-Behördengänge plötzlich derartige Wartezeiten bestehen ist kein Personalproblem, sondern ein Überbleibsel aus der Corona-Zeit. Die Behörden(vertreter) haben es verschmeckt, wie ein terminierter Arbeitsalltag aussieht und keine stressigere spontaner agierende Laufkundschaft die Wartebereiche verstopft und für ein stetiges auf und ab in der Arbeitsbelastung führt. Aus diesem Grund haben viele Behörden das Termingeschäft beibehalten, was halt nicht unbedingt bürgerfreundlich ist, da besonders früher spontan abwickelbare Vorgänge damit unter die Räder kommen.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1195 am: 18.08.2023 08:20 »
Wo schrieb ich, dass keine Steuern gezahlt werden sollen? - Was für ein Unsinn - habe ich nie gesagt!

Beitrag #1048

1. Habe das nicht ich geschrieben und 2. hat nicht mal BW gesagt, dass GAR KEINE Steuern mehr gezahlt werden sollen. Aber nun ja

Der hat dich und mich in einen Topf geworfen. Engstirnig ist er ja aber verpeilt noch dazu. LoL
Stimmt. Ich bin Eingestiegen mit 10% Flat EKST und habe nie gesagt NULL Steuern. Geht ja auch nicht ohne.
Stimmt du bist für 0 % bei Vermögens, Kapital, Erbschaftssteuer
Willst dafür eine Flat von 10% auf die EKST, also 3% weniger wäre als der eg6s6 jetzt zahlt.
und für viele unterhalb dieser Linie die eine Steuererhöhung.
Dadurch wird leider der Gap, zu den BG Empfänger (was Scanner wütend machte) nicht ausreichend reduziert.

Dann haben wir die schöne Rechnung aus Beitrag #1072 40T€ Brutto 10% Flat Steuern (also 1000€ weniger im Jahr als jetzt), von den restlichen 36T€ gehen dann eigenverantwortlich ab:
4000€ fix für die KV also 800€ weniger gegenüber jetzt, mit dem Unterschied, dass dann irgendwo her Geld für die Kinder/Partner beiseite gelegt werden muss, sofern man das möchte
4000€ (10%) für die RV (also quasie so viel wie jetzt, nur das man frei ist, wo und wie man es anlegt und das Risiko, dass man es verjubelt oder verzockt wird sozialisiert, oder gibt es für verarmte alte Menschen kein BG?)

AV und PV sind von den dann noch gelobten 28T€ selbst zu klären.
Heißt nix da mit Geld, wenn man arbeitslos wird (bin ich auch dafür) und die 1800 die man fürs Pflegeheim von der pv bekommt sind auch irgendwo hinterlegt.
Aktuell hat man bei 40T ~26 TNetto

Ergebnis: Nach dieser netten Idee hat der EG6er 2-3T€ Netto mehr im Jahr und deckt damit Familienversorgung, Av und die Pflege im Alter ab.
Das nenne ich mal einen Deal für die besser verdienenden!

(Der EG3er hat da halt bisserl weniger für sich denn bei dem werden aus den 30T€ - 3TSteuer - 4T KV - 3T RV = 20T€ und jetzt hat er 20,3T€ inkl. Vollversorgung)
Den EG13er (70T) wird es freuen: der hat jetzt nur 41T€ für sich über und Dank des grandiosen Konzeptes bleibt jetzt: 70 -7 -4 -7 = 52T
Also ich bin dafür  8)


BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1196 am: 18.08.2023 08:21 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Die "Digitalisierung" wird's Retten. Was für ein Märchen. Und ständig wird es wiederholt. Wie sieht es denn aktuell aus? Wieviele "Boomer" gehen denn? Tagelöhner beziffert sein utopisch optimistisches Szenario aus der Wunschwelt mit 25% Einsparpotenzial. Es gehen aber erheblich mehr. Wieviele "Leistungen" will man kürzen? Was sagt die Bevölkerung dazu? Ich motze bereits wenn die Meldebehörde und die Führerscheinstelle erst Termine in 3 respektive 4 Wochen geben kann und nicht wie ich mir vorstelle: UMGEHEND.

Besonders Angenehm mit einer Ap oder einem Computer zu Sprechen (keine KI) ist es nicht, insbesondere bei persönlichen "Menschlichen" Dingen, die meist nicht mit Standardantworten abzuspeisen sind. Ich selbst nutze hier und da ChatGPT für bestimmte dinge, aber ganz im Ernst: Die Ergebnisse sind teilweise äußerst unbefriedigend und dass diese AI zudem noch "Fakten" selbst generiert ist Fatal.

Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch indem Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Du hast es nicht verstanden, daher gebe ich dir ein Beispiel aus unserer Kommune. Thema Personalausweis beantragen:

Bei Abholung muss dieser im Einwohnermeldeamt bar bezahlt werden. Hierfür wird vom Sachbearbeiter die Einnahme mit Stift in ein Kassenbuch eingetragen, das Geld in eine Blechbüchse gesteckt und dem Bürger eine händisch ausgefüllte Quittung ausgehändigt. Abends werden die Einnahmen in der Blechbüchse gezählt und im Kassenbuch ein Tagesabschluss durchgeführt. Anschließend wird beides in die Kasse gebracht, wo die Daten des Kassenbuchs Einwohnermeldeamt in das Kassenbuch Stadtverwaltung übertragen werden und das Geld wird zusammen mit dem Geld der anderen Abteilungen nochmal gezählt. Die Einnahmen werden herausgenommen und bei der Bank eingezahlt. Anschließend wird für jede Abteilung Wechselgeld für den Folgetag hergerichtet und im Tresor weggesperrt. Am nächsten Morgen kommen die Verantwortlichen aus den jeweiligen Abteilungen und holen ihre Kassenbuch plus Geldkasetten wieder ab.

Ist dieser Prozess für dich schlank und effizient?

Wenn nein: dann hast du ein Beispiel für mögliche Effizienzsteigerungen gefunden.

Nicht falsch verstehen. Das was du da beschreibst, sollte es m.E. schon längst nicht mehr geben. Beispiele solcher Vorgänge gibt es zu Hauf, ich bezweifle aber, dass wir das digitale Niveau von z.B. Litauen zeitnah erreichen und ich bezweifle, dass das Szenario von Tagelöhner realistisch ist sowie, dass sein beziffertes Einsparpotenzial irgendwas "reissen" könnte.

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1197 am: 18.08.2023 08:21 »
Falls du sagen willst, dass alles besser wird, wenn die Boomer endlich das sinkende Schiff verlassen, glaube ich das nicht. Der öD ist mit seinem Tarifsystem aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Garant für Demotivation sondergleichen. Ich gehöre nicht zu den Boomern, arbeite seit über 10 Jahren im öD und habe mittlerweile jegliche Illusion verloren, dass sich Leistung lohnt. Wenn man die Leute grundlos beim Geld kurz hält - wie mit den aktuellen Erfahrungsstufen - zieht man sich ein Heer von demotivierten Arbeitnehmern hoch, die genau wissen, dass ihr Job zwar sicher, aber sonst nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Die mangelnde Wertschätzung zeigt sich u.a. durch vergangene Tarifabschlüsse und sicher auch in dem was im kommenden "erreicht" wird.

Dem kann ich voll zustimmen. Die "Dienst nach Vorschrift"-Mentalität hat man sich bei öffentlichen Arbeitgebern ganz überwiegend selber herangezüchtet. Wenn dann noch Beamte im Kollegenkreis rumspringen, die das genau so vorleben, aber beispielsweise 500-1000€ Netto im Monat mehr überwiesen bekommen, perpetuiert sich das Problem immer weiter.

BW zahlt zu wenig

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« Antwort #1198 am: 18.08.2023 08:22 »
Stellt euch mal auf ein ordentliches "Knirschen" und "Krachen" im ÖD ein, wie es Uli Silberbach vom DBB bereits mehrfach prognostiziert hat. Deutschland als innovationsfeindliches Boomerland muss erst gegen die Wand fahren und die Politik arbeitet fleißig daran mit. Auch das Beamte verfassungswidrig Bezahlt werden, trägt zu dieser Entwicklung bei.

Falls du sagen willst, dass alles besser wird, wenn die Boomer endlich das sinkende Schiff verlassen, glaube ich das nicht. Der öD ist mit seinem Tarifsystem aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Garant für Demotivation sondergleichen. Ich gehöre nicht zu den Boomern, arbeite seit über 10 Jahren im öD und habe mittlerweile jegliche Illusion verloren, dass sich Leistung lohnt. Wenn man die Leute grundlos beim Geld kurz hält - wie mit den aktuellen Erfahrungsstufen - zieht man sich ein Heer von demotivierten Arbeitnehmern hoch, die genau wissen, dass ihr Job zwar sicher, aber sonst nicht sonderlich wertgeschätzt wird. Die mangelnde Wertschätzung zeigt sich u.a. durch vergangene Tarifabschlüsse und sicher auch in dem was im kommenden "erreicht" wird.

Ich habe das nicht gesagt und nicht gemeint. Ich glaube aber schon, dass ein gewisser "Mindset" die Ämter mit den Boomern verlassen wird. Unbenommen dessen bin ich auf deiner Seite was die "Entlohnung" und "Motivation" angeht.

sebbo83

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1199 am: 18.08.2023 08:23 »
Aufgabenkritik durchführen, Überkapazitäten erkennen, Prozesse und Organisationsstrukturen optimieren und schon könnte man locker 25% des Personals im ÖD vor die Türe setzen. Die mitgeschleppten Minderleister wären dadurch gleich ebenfalls ausgesondert und das noch vorhandene Personal besser ausgelastet und in Verantwortung genommen. Mit dem gesparten Geld ließe sich dann das übrige Personal besser und angemessener bezahlen.

Der Staat hat nur ein Effizienz- und Ausgabenproblem, aber sicher kein Einnahmenproblem. Alles andere sind feuchte Träume von Umverteilungsfetischisten.

Genau das gleiche habe ich schon vor gut 70 Seiten geschrieben. Prozesse vereinheitlichen und optimieren, Digitalisierung endlich beginnen und dadurch Effizienzen steigern. Eventuell noch KI an manchen Stellen zur Unterstützung und los geht's.

Da dies allerdings nicht von heute auf morgen erfolgen kann, kann so die Rentenwelle der Boomer abgefedert werden, indem dann ein Teil der Stellen nicht mehr nachbesetzt werden muss.

Aber auch hier wieder das alte Problem: dieser Vorgang kostet erstmal Geld und das ist das Staat aktuell nicht bereit auszugeben. Der Innovationsdruck ist scheinbar noch zu gering.

Man brauch eigentlich niemanden mehr entlassen. Die 25 % Stellen fallen in den nächsten Jahren automatisch weg, so viel kann nicht mehr nachbesetzt werden. Selbst mit "mittlerweile Fachkräften" von damals 2015 sowie aktuell 2022 geflüchteten. Es bewerben sich jedenfalls immer häufiger auch dieser Kreis. Was auch dazu führt, dass bei Einstellungen die damals investierten Flüchtlingskosten auch wieder reingeholt werden. Ein Integrationsprozess ist keine wirklich andere Vorleistung (auch Vertrauensvorschuss) des Staates wie bei Studenten. Durch Gelder wird ein minimales Leben möglich, Bildung ist möglich und später ist man (mal mehr, mal weniger) geeignet für den Arbeitsmarkt. Ebenso beim Studenten, studieren bleibt in Dtl. nahezu kostenfrei und wird vom Staat finanziert, der Staat gibt in Form von Bafög weitere Gelder frei um zu wohnen und im besten Fall hat der Studierende ein qualifizierten Job nach 4 bis 8 Jahre. Im Prinzip finanziert Deutschland unsere Zukunft vor - mit unserer Demographiekurve kann er und sollte er es auch nicht anders machen. Das es Ausfälle und Faule gibt, hat man sowohl bei Flüchtlingen als auch bei den Studierenden.

Ansonsten halte ich auch nicht viel von Sockelbeiträgen. Es unterstützt überdimensioniert ehr die unteren Tabellengruppen und packt das eigentliche Problem der oben Entgeltgruppen nicht an - Wettbewerb mit der pW um MINT-Fachkräfte.