Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035350 times)

Poincare

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #1695 am: 29.08.2023 18:42 »
Jetzt komme ich aber doch nochmal auf den Herrn Blüm zurück:
Die Rente ist sicher.

Trotzdem und obwohl du dich in deiner Sichtweise gerne verrennst (und ebenso wenige kritikfähig erscheinst, wie du die anderen ansiehst) gebe ich dir Recht, dass ein Basis Rente zur Grundsicherung (und dass sind derzeitig nicht 650€ sondern 1000) und den Rest stärker dem Menschen selbst überlassen, ob er ins "Risiko" geht oder die Sicher Rente nimmt, eine fein Sache wäre.

Das wäre cool, ich stelle mir das so vor, dass auf dem Rentenbescheid nicht steht "wenn sie so weiter einzahlen haben sie am ende eine rente von" sondern "in 5 Jahren und 6 Monaten haben Sie die Basis-Rente erreicht". Und sobald man sich im Grundsicherungsniveau selbst abgesichert hat (ist natürlich schwer vorauszusagen, wie die Lebensumstände in der Rente sind), wird man beitragsfrei gestellt und kann dann freiwillig weiterzahlen oder eben auf Rentenbeiträge verzichten.

Nachteil wäre halt, dass das Umlagesystem ja weiter läuft und man dann halt die fehlenden Rentenbeiträge über die eigenen Steuern wieder ausgleichen würde. Aber vielleicht würde es sich nach mehr Kontrolle anfühlen?
Nein, das Verfahren wäre ja so, dass du monatlich lebenslang nur so viel an Rentenbeiträge zahlst, dass du eine Basisrente dir erarbeitest (und dann evtl. nach 45 Jahren rentenbefreit weren würdest) und das damit monatlich freiwerden Geld du in eine Altersversorgung deiner Wahl stecken kannst (gRV für die die es sicher haben wollen, ETFs die die ein Risiko eingehen wollen und dadurch evtl. doppeltsoviel Rente oder keine zusätzliche Rente bekommen werden).

Das wäre besser für die Futterdiener, kann früher mehr angelegt werden. Wenn man aber sicher gehen will, dass die Leute genug Rente haben um nicht ins Bürgergeld zu fallen (ha ha) müsste man es ja ggf. Anders machen, damit Ausfälle in der zweiten Hälfte des Arbeitslebens besser abgefangen werden können.

A6 ist das neue A10

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« Antwort #1696 am: 29.08.2023 21:18 »
Und das faszinierende ist, dass du einerseits von den Gefühlen redest, die ein Mensch braucht um sich gut zu fühlen und dann nicht verstehen willst, dass es durchaus Menschen gibt, die eben auch bei dem 1€ mehr als der BGler sich nicht fragen, warum sie aufstehen.
Ich kann das sehr gut verstehen. Rein Mathematisch liegt aber anderes nahe. Schade, dass die Politik darauf reitet.
Was heißt rein mathematisch?
Rein mathematisch arbeiten mehr arbeitsfähige Menschen in niedrigstlohn Situationen als es arbeitsfähige BGler (btw wieviel Prozent sind das eigentlich?) schätze ich mal.

und worauf konkret reitet die Politik?
Sie versucht doch den Abstand durch Mindestlohn zu vergrößern und jetzt noch das Bedingungslose Grundgehalt für Kinder.
Was wären da sonst noch zu tun?
Wesentlich höhere "Freibeträge pro Kopf den er zu ernähren hat" für die aufstocker BGler, damit aus dem 1€ eben x00€ werden.
Fände ich extrem wichtig und würde viel Frust abbauen, da dann Arbeit sich trotz BG bezog wirklich lohnt.
Und dürfte nicht so viel kosten....

Was ist jetzt dein Punkt? Du widersprichst um des Widersprechens Willen.

hyuggt

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« Antwort #1697 am: 29.08.2023 21:33 »
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

flip

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« Antwort #1698 am: 29.08.2023 21:46 »
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Bei der Tarifrunde TVÖD VKA/Bund war es genau das selbe. Mit Einführung des Bürgergeldes zum 01. Jan 2023 wurde das vorige ALGII und 12% erhöht. verdi hat trotzdem nur +10,5% gefordert.

viel Spaß beim beamen  ::)

hyuggt

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« Antwort #1699 am: 29.08.2023 21:50 »
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Bei der Tarifrunde TVÖD VKA/Bund war es genau das selbe. Mit Einführung des Bürgergeldes zum 01. Jan 2023 wurde das vorige ALGII und 12% erhöht. verdi hat trotzdem nur +10,5% gefordert.

viel Spaß beim beamen  ::)

und seit der letzten Erhöhung im TV-L hatten wir eine Erhöhung von knapp 50€ zum 01.01.2023 und jetzt zum 01.01.2024 sind es wieder ca. 50€. Selbstverständlich muss man das mit 15%+ auffangen. Was genau ist dein Punkt?

Johannes1893

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« Antwort #1700 am: 29.08.2023 22:09 »
Der Punkt ist glaube ich das du Recht hast, aber es so nicht kommen wird.

Und sozialversichungspflichtige Beschäftigte dürfen sich auf weiter massiv steigende Beiträge gefasst machen.

MoinMoin

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« Antwort #1701 am: 30.08.2023 08:22 »
Was ist jetzt dein Punkt?
Mein Frage war: Was heißt rein mathematisch?
Bitte erläutern, damit ich Depp es verstehe. Oder einfach anstelle von "Rein Mathematisch liegt aber anderes nahe.", einfach schreiben: Ich glaube das....
Denn der Glaube ist GG geschützt, die Mathematik ist eine Wissenschaft und da fragt man halt nach, wenn einem ein Theorem nicht klar ist.

Und ich widerspreche nicht, sondern gehen in einen Diskurs um mehr Erkenntnisse zu gewinnen.

MoinMoin

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« Antwort #1702 am: 30.08.2023 08:47 »
Das wäre besser für die Futterdiener, kann früher mehr angelegt werden. Wenn man aber sicher gehen will, dass die Leute genug Rente haben um nicht ins Bürgergeld zu fallen (ha ha) müsste man es ja ggf. Anders machen, damit Ausfälle in der zweiten Hälfte des Arbeitslebens besser abgefangen werden können.
Klar, man könnte die notwendigen Pflichteinzahlungen so berechnen, dass man nach 30/20 Jahren die Basisrentepunkte angesammelt hat und dann von der Versicherungspflicht befreit wird.

Die Idee ist doch, dass zu der Zwangs-gRV nur bis zum Erreichen des Bürgergeldniveaus eingezahlt werden muss und das restliche Geld dem Bürger frei zur Verfügung steht.
Ob er damit einen Sportwagen, ein Haus, in eine höhere GRV oder einen ETF Sparplan finanziert kann dem Staat dann egal sein.
Der Mensch ist dann von der Payroll.

Knarfe1000

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« Antwort #1703 am: 30.08.2023 09:17 »
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Stimme ich zu, erwarte aber höchstens eine Forderung von 12 %. Aus Gründen...man will ja nicht "unverschämt" sein und den Zorn der Bildzeitung auf sich ziehen.

Warnstreik

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« Antwort #1704 am: 30.08.2023 09:46 »
Nach Vorstellungen der SPD soll der Bürgergeld Regelsatz für Alleinstehende auf 563€ steigen, was einer Steigerungsrate von 12% entspricht.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/buergergeld-erhoehung-100.html

Wenn die Tarifkommission mit Forderungen von unter 15% einsteigt, beame ich mich auf den Mars.

Stimme ich zu, erwarte aber höchstens eine Forderung von 12 %. Aus Gründen...man will ja nicht "unverschämt" sein und den Zorn der Bildzeitung auf sich ziehen.

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Knarfe1000

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« Antwort #1705 am: 30.08.2023 11:45 »

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

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« Antwort #1706 am: 30.08.2023 12:45 »

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

Also meinesgleichen wird ja nicht bei Verdi aufgenommen (Beamter), aber ich bin in nem Beamtenbund organisiert und muss ganz ehrlich sagen: Geht den Leuten auf den Sack. Anrufen, Mail schreiben, kontaktieren, Unmut sachlich Luft machen, Kritisieren. Beteiligung hilft.

"Unverschämt" liegt im Auge des Betrachters und kann auch "Sachgerecht" oder "Begründet" heißen.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1707 am: 30.08.2023 13:00 »

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

Also meinesgleichen wird ja nicht bei Verdi aufgenommen (Beamter), aber ich bin in nem Beamtenbund organisiert und muss ganz ehrlich sagen: Geht den Leuten auf den Sack. Anrufen, Mail schreiben, kontaktieren, Unmut sachlich Luft machen, Kritisieren. Beteiligung hilft.

"Unverschämt" liegt im Auge des Betrachters und kann auch "Sachgerecht" oder "Begründet" heißen.

Wer sagt das?

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« Antwort #1708 am: 30.08.2023 13:18 »

Das ist immer die Krux: Natürlich würden Forderungen von deutlich mehr als 12% als "unverschämt" gesehen. Man muss sie aber gehen, damit man bei sinnvollen Werten ankommt oder man baut sich eben deutlich weniger Verhandlungspuffer ein. Im TVöD war das erste Arbeitgeberangebot übrigens auch absolut unverschämt (3% nach 10 Monaten  und  2% nach 18 Monaten). Derzeit gilt es in meinen Augen zwei Sachen sicherzustellen: Einen echten Infaltionsausgleich UND attraktiv für die gut dotierten Jobs zu werden oder zu bleiben.

Vor Monaten habe ich mal 12,5 % als MINDESTforderung postuliert. Durch die anstehende Erhöhung des Bürgergeldes MÜSSTE das auch einfließen, 15 % wären in der Tat eben keine Unverschämtheit. Ich bin gespannt, ob Verdi hier den erforderlichen Ar... in der Hose hat. Zweifel sind aber angebracht.

Also meinesgleichen wird ja nicht bei Verdi aufgenommen (Beamter), aber ich bin in nem Beamtenbund organisiert und muss ganz ehrlich sagen: Geht den Leuten auf den Sack. Anrufen, Mail schreiben, kontaktieren, Unmut sachlich Luft machen, Kritisieren. Beteiligung hilft.

"Unverschämt" liegt im Auge des Betrachters und kann auch "Sachgerecht" oder "Begründet" heißen.

Wer sagt das?

https://beamte.verdi.de/beamte/

Interessant. Wusste ich gar nicht. Bisher waren für mich die lautesten immer die Beamtenbünde wenns um Alimentation ging. Auch von diesen erhalte ich WS Vorlagen etc.

FearOfTheDuck

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« Antwort #1709 am: 30.08.2023 13:28 »
Bloß weil die Mitgliedschaft offen ist, heißt es ja nicht, dass es die beste Vertretung ist. ;) Insofern bist du bei deinem Beamtenbund wohl eh besser aufgehoben.