Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035570 times)

Sozialarbeiter

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2625 am: 02.10.2023 16:44 »
Gibt es eigentlich schon Infos, was gefordert wird?
Die Beschäftigtenbefragung ist nun gelaufen.
Am 11.10.2023 tagt die Bundestarifkommission/BTK (100 ehrenamtliche aus ganz Deutschland, die sowohl im TV-L als auch im TVöD beschäftigt sind). Der TV-L hat keine eigene BTK. Dort werden die Ergebnisse beraten und schließlich die Forderungen beschlossen.
Bis dahin finden nun in den verschiedenen ehrenamtlichen Gremien und Betriebsgruppen die Beratungen hierzu statt.
Am 12.10.2023 ist in Hamburg eine große für alle Mitglieder offene Veranstaltung geplant, um die weiteren Planungsschritte zu verkünden.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.

TVLfan

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2626 am: 02.10.2023 17:36 »
Hallo zusammen,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen.
Eine Angleichung an dem Bund ist unerlässlich, um die "drohende" Abwanderung vor allem in der IT vom Land zum Bund/ Kommune abzuwenden.
Alternativ kann sich die Verwaltung darauf vorbereiten, die Lücken durch Externe zu schießen (wenn möglich).

Zusätzlich lockt die PW auch mit mehr Benefits und Co.

Also von daher höchste Zeit den öffentlichen Dienst auch für die Generation Z attraktiv zu machen, z.B.:

- vier Tage Woche
- Flex work
- Abschaffung der 41 h für Beamte
- Diensthandy oder Notebook

Parallel dazu sollte die Verwaltung überhaupt die gängige Praxis des Einsatzes von externen Beratern, Consultants etc. überdenken. Auch mit Hilfe der externen Dienstleister, die ein Vielfaches der Internen kosten und schon seid Jahren ihre Dienste in der Verwaltung erbringen, hat sich die öffentlich Verwaltung nicht wesentlich verbessert oder ?

Dann würde ich lieber in die eigenen Mitarbeiter und eine bessere Besoldung investieren, was auch dazu führt, dass sich diese mit dem Arbeitgeber identifizieren und nicht Ausschau nach besseren Möglichkeiten halten.

Moin. Die Vorschläge klingen gut. Aber was haben die 41 Stunden der Beamten mit der Tarifrunde zu tun. 😉 Das kann gerne gekoppelt werden, wenn die Angestellten auch Zulagen für Kinder etc kriegen. Ansonsten kann das gerne so bleiben.

Mfg

Erpelente

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2627 am: 02.10.2023 20:29 »

Moin. Die Vorschläge klingen gut. Aber was haben die 41 Stunden der Beamten mit der Tarifrunde zu tun. 😉 Das kann gerne gekoppelt werden, wenn die Angestellten auch Zulagen für Kinder etc kriegen. Ansonsten kann das gerne so bleiben.

Mfg

Genau! Warum sollten andere etwas bekommen, das ich schon lange habe?

Ohne Neiddebatte könnte man nämlich gemeinsam etwas fordern.

öfföff

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2628 am: 02.10.2023 21:13 »
Die GEW als Teil von VERDI, verlangt von den Tarifbeschäftigten nur 0,77%

Was ist eigentlich wenn man Ver.Di die falsche Entgeltgruppe sagt? Zb. E6 statt E13 ?
Es gibt ja niemanden der dem Verein mein echtes Gehalt mitteilen darf, oder?!?

seberus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2629 am: 02.10.2023 21:19 »
Die GEW als Teil von VERDI, verlangt von den Tarifbeschäftigten nur 0,77%

Was ist eigentlich wenn man Ver.Di die falsche Entgeltgruppe sagt? Zb. E6 statt E13 ?
Es gibt ja niemanden der dem Verein mein echtes Gehalt mitteilen darf, oder?!?

Du darfst dich dann halt nicht beschweren wenn du auch nur Streikgeld für E6 bekommst  ;)

Lämpel

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2630 am: 02.10.2023 21:21 »
Was ist eigentlich wenn man Ver.Di die falsche Entgeltgruppe sagt? Zb. E6 statt E13 ?

Bald kommt's raus: Die vielen Unter-E10-Mitglieder bei Verdi sind überwiegend eigentlich geizige Über-E10er, die sich dann darüber ärgern dass Verdi angesichts der großen Zahl an Unter-E10-Mitgliedern für diese besonders gute Ergebnisse auf Kosten der Über-E10er herausverhandelt...  ;D

skiveren

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2631 am: 02.10.2023 21:46 »
Hmm?
Die meisten von euch ü 10 eingruppiert sind doch so geizig.., gönnen dem Anderen keine Eurocent mehr..
Die meisten von euch geizen mit dem Gewerkschaftsbeitrag..
Hier große Klappe...aber keine 30 € übrig...
Finden wir erbärmlich..

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2632 am: 02.10.2023 22:25 »
Hmm?
Die meisten von euch ü 10 eingruppiert sind doch so geizig.., gönnen dem Anderen keine Eurocent mehr..
Die meisten von euch geizen mit dem Gewerkschaftsbeitrag..
Hier große Klappe...aber keine 30 € übrig...
Finden wir erbärmlich..

Warum sollte ich 30 Euro bezahlen, Mitglied in einer Gewerkschaft kann ich auch für 10 Euro sein oder werden. Vielleicht unterscheidet das die „meisten“ „ü 10“, dass die sich auch selber schlau machen können.

skiveren

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2633 am: 02.10.2023 23:03 »
Hmm?
Die meisten von euch ü 10 eingruppiert sind doch so geizig.., gönnen dem Anderen keine Eurocent mehr..
Die meisten von euch geizen mit dem Gewerkschaftsbeitrag..
Hier große Klappe...aber keine 30 € übrig...
Finden wir erbärmlich..

Warum sollte ich 30 Euro bezahlen, Mitglied in einer Gewerkschaft kann ich auch für 10 Euro sein oder werden. Vielleicht unterscheidet das die „meisten“ „ü 10“, dass die sich auch selber schlau machen können.
Das meinen wir doch..
Sparfuchs!

LehrerBW

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2634 am: 03.10.2023 06:00 »
- Abschaffung der 41 h für Beamte

Das wäre in der Tat bitter notwendig. Wobei es ja schlecht eine Forderung der Tarifverhandlung sein kann 🤷‍♂️
Der DBB wäre hier mal gefordert

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2635 am: 03.10.2023 09:39 »
Warum sollte das bitter notwendig sein? Damit das Angestelltenverhältnis im Vergleich zum Beamtenverhältnis noch unattraktiver wird und sich Tarifbeschäftigte noch stärker verarscht und benachteiligt fühlen? Gerade die älteren Beamten wissen sehr gut, wie diese 1,5h Wochenstunden bzw. etwa 8 "Arbeitstage" pro Jahr argumentativ ins Feld zu führen sind, um so manche Privilegien des Beamtenstatus zu rechtfertigen.

In der Praxis wird diese Mehrzeit jeden Tag doch sowieso auf der ein oder anderen P*backe abgesessen, in Zeiten von Homeoffice erst recht.

LehrerBW

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2636 am: 03.10.2023 10:08 »
Warum sollte das bitter notwendig sein? Damit das Angestelltenverhältnis im Vergleich zum Beamtenverhältnis noch unattraktiver wird und sich Tarifbeschäftigte noch stärker verarscht und benachteiligt fühlen? Gerade die älteren Beamten wissen sehr gut, wie diese 1,5h Wochenstunden bzw. etwa 8 "Arbeitstage" pro Jahr argumentativ ins Feld zu führen sind, um so manche Privilegien des Beamtenstatus zu rechtfertigen.

In der Praxis wird diese Mehrzeit jeden Tag doch sowieso auf der ein oder anderen P*backe abgesessen, in Zeiten von Homeoffice erst recht.

Die 41 Stunden Woche wurde doch nicht eingeführt um die Beamten den TVLlern schlechterzustellen. Auch sollte dies kein Grund sein sie deshalb beizubehalten. Das Aangestellten und Beamtenverhältnis steht ja nicht in Konkurrenz zueinander.
Uns in BW wurde die Einführung der 41 Stundenwoche als vorübergehende Maßnahme verkauft.
Es ist wirklich an der Zeit und tut Not, dass diese Maßnahme wie versprochen nach nun 20 Jahren vorübergeht.
Kann den Frust der Tarifbeschäftigten schon verstehen…jedoch sollte deren Ärger nicht auf dem Rücken der Beamten ausgetragen werden 👍
Zumal bei uns in BW die tarifgebundenen Lehrkräfte wie auch die verbeamteten Lehrkräfte ihre 41 Stunden leisten müssen.
« Last Edit: 03.10.2023 10:16 von LehrerBW »

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2637 am: 03.10.2023 10:14 »
Aber tagein tagaus über chronische Unterbesetzung/Überlastung und Fachkräftemangel im ÖD philosophieren wie der Beamtenbund, und dann noch eine Reduzierung der Arbeitszeit einfordern, was relativ betrachtet einer Einkommenssteigerung gleich kommt ist ok und schlüssig? Es steht doch jedem Beamten frei einen Versuch zu unternehmen in Teilzeit zu wechseln, wenn der Wunsch weniger Wochenstunden zu arbeiten so stark ausgeprägt ist.

Der Ärger der Beamten wird doch ebenfalls auf dem Rücken von Tarifbeschäftigten ausgetragen, da diese TBs bereits Personal zweiter Klasse darstellen und bei ihren erstreikten Tarifergebnissen, durch die bloße Existenz von Beamten und der begrenzten finanziellen Möglichkeiten schon zurückstecken müssen. Das begrenzte Geld aus dem Personalbudget kommt nun mal für Tarifbeschäftigte und Beamte aus einem Topf, und Tarifergebnisse dürfen schon aus dem Grund nicht zu gut ausfallen, weil sie in aller Regel 1 zu 1 auf Beamte übertragen werden, die die Mehrheit darstellen.

Schwarztee

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2638 am: 03.10.2023 11:03 »
Ich hab mir auch mal meine Gedanken zur kommenden Tarifverhandlung gemacht.

Unabhängig von allen richtigen und wichtigen Dingen, die bereits gesagt wurden, des AG leere Kassen, alle bis E8 sind bereits überdurchschnittlich gut bezahlt etc., glaube ich, dass man die politische Dimension des Ganzen nicht unterschätzen sollte.

Wir haben derzeit einen Lohnunterschied zum TVÖD von ~10%, vom BG-AT will ich erst gar nicht reden. Wir haben aber auch Personalmangel in Tarifgebieten des TVÖD. Wenn die Tarifrunde jetzt verhauen wird, kann man alles, was unter dem TV-L subsumiert ist, effektiv zuschließen. Dann bleiben wirklich nur noch die Kollegen, die noch 2 Jahre bis zur Rente haben und diejenigen, die gegenüber ihrer Arbeitsstelle wohnen.

Als Beispiel fallen mir hier die Bezirksämter der Stadtstaaten ein, die Leute dort wechseln dann entweder zur ebenso händeringend suchenden Hauptverwaltung und kriegen für die identische Tätigkeit eine EG mehr, oder sie orientieren sich in die umliegenden Kommunen.

Von daher MUSS, und ich hoffe, ver.di spielt das geschickt aus (ja, als ob), hier ein gehöriger Sprung passieren, abgesehen davon, dass Tätigkeiten ab E10 tatsächlich vergleichsweise schlecht bezahlt sind. Die ganzen Benefits von wegen Work-Life-Balance, Sicherheit etc., werden heute auch auf dem freien Markt geboten, zzgl. einer besseren Bezahlung.

Wenn der TVÖD-Abschluss + 1-2% übernommen wird, um die letzte abartig schlechte Tarifrunde zu kompensieren, wäre das schon ein Gewinn, wenn auch unwahrscheinlich.

Aktienprimus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #2639 am: 03.10.2023 11:37 »
So ist es. Im übrigen liefern die Ergebnisse der Tarifverhandlungen zum TVöD, TV-V, TV-N Bayern etc. doch eine Steilvorlage für die Gewerkschaften, die es klug zu nutzen gilt. Auch im Hinblick auf die kürzlich vom Verdi-Vorsitzenden benannten Rekordzuwächse an Mitgliedern ist Lohn-Zurückhaltung nicht das Gebot der Stunde. Ein Abschluss unterhalb der benannten Abschlüsse ist schlichtweg nicht vermittelbar, zumal der TV-L ohnehin bereits hinterher hinkt (zeitlich und Thematik JSZ etc.).