Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035342 times)

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #495 am: 15.07.2023 12:39 »
Bei uns wird JEDER mit Berufserfahrung in die Stufe 3 eingruppiert, da kann man machen, was man will. Selbst mit Doktortitel gibt es keine Stufe 5!

Also mit deinen zwei Masterabschlüssen scheint dir dennoch der Unterschied zwischen Gruppe und Stufe im TV-L unklar zu sein. Kleiner Hinweis: Die beiden Dimensionen der Entgelt-Tabelle sind mehr oder minder unabhängig voneinander zu betrachten... (Ausnahme: Eingruppierungswechsel durch veränderte übertragene Tätigkeiten)

Der Doktor-Grad (der im Übrigen kein Titel ist) ändert höchstens etwas an der Qualifikation, nicht aber an Zeiten einschlägiger oder förderlicher Berufserfahrung. Aber auch für diese höhere Qualifikation sieht die Entgeltordnung per se erst einmal keine höhere Eingruppierung vor. (Man könnte höchstens argumentieren, dass das Heraushebungsmerkmal der "besonderen Schwierigkeit" der EG 14 ggü. der EG 13 eine erfolgreich abgeschlossene Promotion voraussetzen könnte.)

Zitat
Meine Kollegin ist über 50, hat jahrezehntelange Berufserfahrung und dümpelt ebenfalls in Stufe 3 rum! Ein anderer Kollege war selbstständiger Honorardozent, er bekam deshalb nur die Stufe 2, weil diese BE nicht anerkannt worden ist!

Nun, Berufserfahrung ist einschlägig, wenn die Tätigkeit i.W. unverändert fortgesetzt wurde. War das bei den beiden angesprochenen Personen der Fall? Wenn ja, Stand bei Einstellung und einschlägiger Berufserfahrung von min. 3 Jahren die Stufe 3 zu. Die Anerkennung sonstiger Zeiten förderlicher Berufserfahrung hätte man bei Einstellung verhandeln können; hat man aber wohl offenbar nicht.

Was genau ist jetzt also das Problem?

btw: Mit ner 13/5 oder 13/6 verdient man auch im Bereich des TV-L ganz gut; und zwar deutlich mehr als Sachbearbeiter_innen. Natürlich könnte es immer noch mehr sein -- aber so am Hungertuch nagen, wie hier manche tun, muss man da bei Weitem nicht.

Tariflas

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #496 am: 15.07.2023 13:52 »
Natürlich könnte es immer noch mehr sein -- aber so am Hungertuch nagen, wie hier manche tun, muss man da bei Weitem nicht.

Naja zwischen "am Hungertuch nagen" und einer fairen Bezahlung liegen Welten...

Fakt ist, dass bei uns im Team letztes Jahr mehrere Personen in Rente gegangen sind. Diese Stellen wurden nicht nachbesetzt und werden aktuell von mir abgedeckt. Da arbeite ich ergo für zwei andere Leute mit, von denjenigen, die den Job gewechselt haben, rede ich nicht mal...

Dazu kommt, dass die Digitalisierung uns vor immer neue und große Herausforderungen stellt! Nichts mit Däumchen drehen im ÖD, das mag früher so gewesen sein... die Zeiten sind lange vorbei.

Heute jagt ein Meeting und eine Deadline die nächste, wir sitzen oft bis 19 Uhr im Büro, weil ab 16 Uhr erstmal langsam Ruhe einkehrt und man überhaupt mal die Zeit hat, um ein Konzept zu verfassen.

Meine Freundinnen aus der Privatwirtschaft lachen sich kaputt- die haben eine 35 Stundenwoche, einen Dienstwagen plus -handy, bekommen jährlich einen fünfstelligen Bonus plus Gewinnbeteiligungen sowie ein teilweise sechsstelliges Gehalt.

Wie gesagt, ohne Inflationsprämie und deutlicher Gehaltssteigerung- ciao mit V.

cyrix42

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #497 am: 15.07.2023 14:08 »
Fakt ist, dass bei uns im Team letztes Jahr mehrere Personen in Rente gegangen sind. Diese Stellen wurden nicht nachbesetzt und werden aktuell von mir abgedeckt. Da arbeite ich ergo für zwei andere Leute mit, von denjenigen, die den Job gewechselt haben, rede ich nicht mal...

Du bist verpflichtet, Arbeit "mittlerer Art und Güte" zu leisten. Insbesondere geht es darum, dass du deine Arbeitsfähigkeit erhältst. Mehr kann und darf man von dir nicht verlangen. Wenn Arbeit dann liegen bleibt, ist das nicht dein Problem, sondern das des Arbeitgebers. Dieser muss dann eben gegensteuern.

Zitat
Heute jagt ein Meeting und eine Deadline die nächste, wir sitzen oft bis 19 Uhr im Büro, weil ab 16 Uhr erstmal langsam Ruhe einkehrt und man überhaupt mal die Zeit hat, um ein Konzept zu verfassen.

Auch du hast -- je nach Bundesland -- eine tariflich vereinbarte Arbeitszeit zwischen 38,7 und 40,1 Stunden pro Woche. Nicht mehr.

Zitat
Meine Freundinnen aus der Privatwirtschaft lachen sich kaputt- die haben eine 35 Stundenwoche, einen Dienstwagen plus -handy, bekommen jährlich einen fünfstelligen Bonus plus Gewinnbeteiligungen sowie ein teilweise sechsstelliges Gehalt.

Warum bist du dann im öD? Ich bin es, weil es meinen Job nur im öD gibt. Wenn du aber an anderer Stelle viel glücklicher wärest, dann geh da hin und jammere nicht, dass du es hier nicht bekommst.

Zitat
Wie gesagt, ohne Inflationsprämie und deutlicher Gehaltssteigerung- ciao mit V.

Die Inflationsprämie wäre aber langfristig schädlich, da sie nicht tabellenwirksam ist.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #498 am: 16.07.2023 08:52 »

und die 75 kann auch der öD dir locker bezahlen, also hin arbeitsangebot einholen und Chef der Behörde vorlegen mit hinweis auf 16.5 und abwarten.

Haben wir alles schon gemacht, Chef sagt, geht nicht, ihm sind die Hände gebunden... vermutlich hat die Behörde Angst, dass dann jeder kommen wird und mehr Geld fordert! Dieses Fass der Pandora machen sie nicht auf...
Also sagt Chef, der AG will euch nicht halten, weil der AG die tariflichen Möglichkeiten nicht nutzen will und euch lieber gehen lässt.
Fragt ihn doch mal ob das die Aussage ist, die er mit Geht nicht und Hände gebunden ausdrücken will.



Oder ob er als Chef des Hauses einfach seinen Job nicht gut genug kann und bei denen die ihm sagen geht nicht, den damit verbunden Schaden angemeldet hat.
Fazit: Gehen und tschüss inkl Bericht ans Ministerium, dass aufgrund der nicht Ausnutzung gewissse Arbeitsbereiche wegfallen, bewusst und gewollt vom AG.
Man muss permanent die Duckmäuser und LooserLeitungen bösgläubig machen, damit sie auf Spur kommen.
Zumindest sollte man das, wenn man nicht nur einfach dem Geld folgen will.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #499 am: 16.07.2023 08:55 »

Fakt ist- es muss was passieren.

Ich habe neulich mal zwei Testbewerbungen verschickt und wurde noch am selben Tag angerufen und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen! Meine in der Bewerbung angegebene Gehaltsvorstellung von 75.000 Euro wurde im Telefonat bestätigt. Warum ich bisher nicht gewechselt bin? Keinen Bock auf ne neue Probezeit und nette Kollegen.

Sollte bei den Tarifverhandlungen KEINE 3000 Euro Inflationsprämie bei rausspringen und ein Plus im zweistelligen Prozentbereich- bin ich weg. Aber nicht nur ich, meine KollegInnen ebenfalls. Wir werden bereits massiv bei Xing angeschrieben von willigen AG, die deutlich spendabler sind. Da gäbe es dann auch 100% Home Office.

Also- Sie und Ihre Kollegen können schon mal die Koffer packen. Es wird maximal die Tarifsteigerungen aus dem Bereich vka/Bund geben. Wahrscheinlich aber eher weniger, weil die Inflation aus Sicht der TDL zurückgeht.

Meine Prognose aber: Weniger als 30% werden tatsächlich wechseln, weil einem die netten Kollegen etc dann doch wichtiger sind als der schnöde Mammon, worüber sich diee TDL sehr freuen wird.
Korrekt, wenn das ihre Personalpolitik ist und der Laden einigermaßen noch läuft, machen sie damit nichts falsch, weil Geld gespart.
Leider würde es hier und da reichen Punktuell Guten Leuten die Zulage zu gewähren, damit die schlechteren eine Motivation haben😳
entweder für Leistung oder um zu gehen.

Beides ein größerer Gewinn….

Aber das wäre ja Personalmanagment und das können nur 1 Promillle im öD

Johannes1893

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #500 am: 16.07.2023 12:39 »
Mehr wie im TVöD wird es nicht werden. Für die höheren EG‘s ist das keine gute Nachricht. Ich sehe keine Anzeichen das Verdi von Einheitsbeträgen absehen wird und die IAP wird auch nicht zusätzlich sondern anstatt einer Lohnerhöhung gezahlt werden.

Daher kann jeder heute schon kündigen, dem der Abschluss im TVöD nicht reicht.

MoinMoin

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« Antwort #501 am: 16.07.2023 14:20 »
Mehr wie im TVöD wird es nicht werden. Für die höheren EG‘s ist das keine gute Nachricht. Ich sehe keine Anzeichen das Verdi von Einheitsbeträgen absehen wird und die IAP wird auch nicht zusätzlich sondern anstatt einer Lohnerhöhung gezahlt werden.

Daher kann jeder heute schon kündigen, dem der Abschluss im TVöD nicht reicht.
Wer im tvl mehr erwartet für die oberen egs als der tvoed Abschluss, der ist absolut einTräumer, da es den Länder ja wesentlich teurer kommen würde als den Kommunen, da im L verhältnismäßig mehr von diesen Angestellt sind.
Und was interessiert da schon die WiMis an den Unis oder die Lehrer.

Ich würde sogar so weit gehen, dass man Menschen wie tariflas jetzt mit tara Abhauen müssen, damit auch nur Ansatzweise im TdL bemerkt wird, was ein schlechter Abschluss bedeuten könnte.
Aber so wird sich halt nichts ändern, ein paar werden Abwandern und noch mehr werden frustriert Minderleistende und die Verantwortlichen können weiter behaupten, sich könnten nichts machen, es sind die Hände gebunden.

Zimm

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« Antwort #502 am: 16.07.2023 15:53 »
Wer im tvl mehr erwartet für die oberen egs als der tvoed Abschluss, der ist absolut einTräumer, da es den Länder ja wesentlich teurer kommen würde als den Kommunen, da im L verhältnismäßig mehr von diesen Angestellt sind.
Und was interessiert da schon die WiMis an den Unis oder die Lehrer.
Die WiMis sind zwar eine große Masse, aber fast alle wissenschaftlichen Mitarbeiter sind prekär beschäftigt (befristet, aktuell max. 6 bzw. 12 Jahre, teilweise nur Teilzeitverträge) und sind daher nicht so teuer. Die steigen fast alle mit E13 Stufe 1 ein und kommen vielleicht bis Stufe 3, bis sie das System verlassen (müssen). Zudem ist ein Großteil der WiMis nicht (von den Ländern) haushaltsfinanziert sondern wird aus Drittmitteln bezahlt (Firmen, Bund).

Das Problem könnten schon tatsächlich die vielen teuren Lehrer sein. Allerdings zeigt ja beispielsweise das Land Berlin, dass sie die Tarifgehälter für zu gering halten und hat daher die 150 Euro Ballungsraumzulage eingeführt (und wurde von der TdL deswegen gerügt). Die TdL scheint von der Realität, dem aktuellen Arbeitsmarkt und den Problemen in den Bereichen (unbesetzte Stellen, unmotivierte Mitarbeiter) nichts mitzubekommen und feiert sich für schlechte Ergebnisse.

MoinMoin

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« Antwort #503 am: 16.07.2023 17:05 »
Wer im tvl mehr erwartet für die oberen egs als der tvoed Abschluss, der ist absolut einTräumer, da es den Länder ja wesentlich teurer kommen würde als den Kommunen, da im L verhältnismäßig mehr von diesen Angestellt sind.
Und was interessiert da schon die WiMis an den Unis oder die Lehrer.
Die WiMis sind zwar eine große Masse, aber fast alle wissenschaftlichen Mitarbeiter sind prekär beschäftigt (befristet, aktuell max. 6 bzw. 12 Jahre, teilweise nur Teilzeitverträge) und sind daher nicht so teuer. Die steigen fast alle mit E13 Stufe 1 ein und kommen vielleicht bis Stufe 3, bis sie das System verlassen (müssen). Zudem ist ein Großteil der WiMis nicht (von den Ländern) haushaltsfinanziert sondern wird aus Drittmitteln bezahlt (Firmen, Bund).
Das ist korrekt, aber ich bezweifle, das diese WiMi bei der Kostenberechnung rausgerechnet werden, da sie Angestellt beim Land sind und bei der Kostenberechnung nicht unterscheidbar ist, woher das Geld kommt.🤪

Aktienprimus

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« Antwort #504 am: 16.07.2023 19:26 »
Abwarten.... 8)

Die Zeitbombe tickt. In einigen Jahren gehen so viele Leute in Rente bzw Pension, dass eine fette Lücke entstehen wird. KI und Digitalisierung können künftig gerade im Verwaltungsbereich zwar etwas die Probleme mildern, aber in anderen Fachbereichen wird es spannend werden. So viele junge Leute und qualifizierte Zuwanderer haben wir nicht um das vernünftig zu füllen. Dann wird es noch einen riesen Knall geben weil nichts mehr vernünftig läuft.

Darum: Jetzt im TV-L die Weichen stellen für die Zukunft. Gerade im Mint-Bereich und auch Pflegebereich müssen massive Gehaltssteigerungen her. Wenn das nicht kommt, wird die Abwanderungswelle durch viele künftige Alternativen sehr groß sein. Der ÖD kämpft längst auch gegeneinander um die guten Köpfe...

Geht selbstbewusst an eure Arbeit und stellt ruhig deutlich höhere Ansprüche an Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Scheut euch auch nicht vor sachlichen und längerwierigen Auseinandersetzungen, wenn es um die eigene Kohle geht. Ruhig auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Es gibt keinen Grund, ängstlich oder verhalten in Verhandlungen zu gehen. Gilt auch für die anstehenden Tarifverhandlungen....

Es gilt der Hammer zu sein und nicht der Amboss!  8)

MoinMoin

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« Antwort #505 am: 17.07.2023 07:11 »
Geht selbstbewusst an eure Arbeit und stellt ruhig deutlich höhere Ansprüche an Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Scheut euch auch nicht vor sachlichen und längerwierigen Auseinandersetzungen, wenn es um die eigene Kohle geht. Ruhig auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Es gibt keinen Grund, ängstlich oder verhalten in Verhandlungen zu gehen. Gilt auch für die anstehenden Tarifverhandlungen....

Es gilt der Hammer zu sein und nicht der Amboss!  8)
100 Prozent Zustimmung.
Leider sind aber 90% der öD MINTler so gepohlt, dass sie darauf warten, dass die Arbeit von anderen Erledigt wird und schreiben danach das verdi für sie mehr Geld rausholt.

Mir hat es am Anfang als Informatiker auch kein Spaß gemacht mich mit EGOs und TV zu beschäftigen, aber ich wollte halt was bewegen und mein Arbeitsumfeld verbessern (6 min Arbeitsweg ist halt viel wert). Nach ein paar Jährchen läuft es bei uns recht gut und einvernehmlich.... ;D und wir sind weder Amboss noch Hammer sondern eine Schmiede, weil alle am gleichem ende des Stranges ziehen.

Kotrast

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« Antwort #506 am: 18.07.2023 12:07 »

Wenn man das einem E13/3 erklären muss, der 12 Jahre in seine Ausbildung mit 2 Studiengängen bis jeweils zum Master gesteckt hat und dann brutto/netto nicht überblickt...

Ich "blicke" das sehr wohl. Wir sind beide Steuerklasse 1, von daher sehr wohl vergleichbar.

Der Ton in diesem Forum lässt sehr zu wünschen übrig...

Es kann einfach nicht sein, dass jemand, der sich über ein Jahrzehnt hochqualifiziert hat, mehrere Sprachen spricht und zwei Masterabschlüsse hat, nahezu dasselbe Gehalt wie eine Sachbearbeiterin mit Hauptschulabschluss hat.

Wo sind da die Anreize, wo soll da die Motivation bleiben?

Ich bin nicht die einzige, die so denkt... mehrere KollegInnen bewerben sich aktuell in die Privatwirtschaft weg oder gammeln im Home Office rum.

Das miese Gehalt wird auch dann und wann mal mit einer längeren Krankheitsphase von um die vier Wochen kompensiert... die Kollegen schicken mir das sogar per Sprachnachricht aufs Handy und geben das freimütig zu.

Man muss sehen, wo man bleibt und da nutzen einige die "weichen" Faktoren wie Unkündbarkeit nach 15 Jahren einfach vermehrt aus... oder man bleibt einfach die Woche über im Home Office, einer "Erkältung" oder eines angeblichen Klempnertermins sei Dank.

Da fehlen mir echt die Worte. Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Aus Protest macht ihr krank und schadet dem Arbeitgeber?

Das ist jämmerlich. Einfach jämmerlich. Normalerweise lese ich hier fast ausschließlich, aber das schlägt so dem Faß den Boden aus, dass ich da echt schreiben musste. Was für ein unfassbarer Neid.

cyrix42

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« Antwort #507 am: 18.07.2023 12:19 »
Da fehlen mir echt die Worte. Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Nun, hier gilt -- wie überall in der Marktwirtschaft -- , dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen: Wenn es viele Personen gibt, die eine bestimmte Tätigkeit ausführen können und wollen, dann braucht man sie weniger hoch entlohnen als bei Tätigkeiten, die weniger Personen tun können oder wollen. (Insofern frage ich mich z.B., warum trotz Mangel an Pflegekräften, eben jene typischerweise so schlecht bezahlt werden...) Natürlich schränken Bildungs- oder andere Voraussetzungen den Kreis potentieller Arbeitnehmer_innen für die entsprechende Stelle ein. Wenn es aber auch kaum Bedarf an solchen Qualifikationen gibt ("Orchideenfach"), hilft das nun auch noch nicht weiter, was die Lohnhöhe betrifft...

Maximus2584

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #508 am: 18.07.2023 12:38 »
Also ich bin ja dafür, dass man die ganze Show auslässt und die Forderungen, egal wie diese klingen werden(werden/wurden eh nie erfüllt) einfach mal auslässt. Einfach gleich das Ergebnis der TV-ÖD vorschlagen und bei der ersten Runde übernehmen, denn mehr gibt es eh nicht und egal wie schlecht das Ergebnis sei, so wäre das mal was für TV-L. Zusätzlich stufengleichen Aufstieg endlich ermöglichen und das reicht.

Vermutlich wird es ja wie immer ablaufen und zwar mit einer hohen Forderung und wir wir wir Geschrei am Ende ein enttäuschendes Ergebnis als ausgezeichnetes Ergebnis verkauft. ;)

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #509 am: 18.07.2023 12:48 »
Da fehlen mir echt die Worte. Während ihr studiert, arbeiten andere schon jahrelang und das ist nichts? Ihr gönnt jemandem nicht, dass er mehr als ihr oder ungefähr gleich viel verdient, weil er nicht studiert, sondern gearbeitet hat?

Nun, hier gilt -- wie überall in der Marktwirtschaft -- , dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen: Wenn es viele Personen gibt, die eine bestimmte Tätigkeit ausführen können und wollen, dann braucht man sie weniger hoch entlohnen als bei Tätigkeiten, die weniger Personen tun können oder wollen. (Insofern frage ich mich z.B., warum trotz Mangel an Pflegekräften, eben jene typischerweise so schlecht bezahlt werden...) Natürlich schränken Bildungs- oder andere Voraussetzungen den Kreis potentieller Arbeitnehmer_innen für die entsprechende Stelle ein. Wenn es aber auch kaum Bedarf an solchen Qualifikationen gibt ("Orchideenfach"), hilft das nun auch noch nicht weiter, was die Lohnhöhe betrifft...

Wir haben Probleme Leute zu finden, die die anfallende Arbeit machen wollen - egal welche. Ob Putzen, EDV, Technik, Glühbirne wechseln....überbezahalte  Dampfplauderer gibt es zu Haufe.

Und jetzt Mittagspause = Sport!