Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion  (Read 1035339 times)

LisaV

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 52
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #360 am: 10.07.2023 17:08 »
Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...

q.e.d.

Rückwärts gerichtete Denkweise mit schon wieder unzulässiger Pauschalisierung  ;D

Die 4 Tagewoche bzw eine Reduktion der Arbeitszeiten wird kommen, wenn auch vielleicht nicht heute oder morgen. Also sollte man sich als AG darauf vorbereiten und Prozesse optimieren, indem man den o.g. z.B. Berufsgruppen weniger Verwaltungsaufgaben statt ihrer originären Tätigkeiten vor die Füsse schmeißt. Nur Geradeausdenken mag im letzten Jahrtausend funktioniert haben. Aber diese Zeiten sind vorbei. Neue Arbeitsmodelle sind gefragt, auch im öD.  ;)

Und das wird auch der letzte Bürohengst irgendwann merken...  :)

fraricht

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 4
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #361 am: 10.07.2023 17:32 »
ich find dich lustig ;D LisaV und arbeite doch 20h. wäre doch gut . Teilzeit ist sehr populär
« Last Edit: 10.07.2023 17:44 von fraricht »

Tagelöhner

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 893
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #362 am: 10.07.2023 17:42 »
Das ist dieses 0815-Berechnungsverfahren, über das jeder, der schon länger im ÖD arbeitet nur lachen kann. Wenn unnötige Besprechungen, Kaffeerunden und privater Tratsch halbiert werden, wäre das gleiche Arbeitspensum auch locker mit 5 Wochenstunden weniger zu stemmen. Vom vorhandenen Optimierungspotenzial und einer notwendigen Aufgabenkritik mal abgesehen...

cyrix42

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 1,415
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #363 am: 10.07.2023 18:03 »
Das ist dieses 0815-Berechnungsverfahren, über das jeder, der schon länger im ÖD arbeitet nur lachen kann. Wenn unnötige Besprechungen, Kaffeerunden und privater Tratsch halbiert werden, wäre das gleiche Arbeitspensum auch locker mit 5 Wochenstunden weniger zu stemmen. Vom vorhandenen Optimierungspotenzial und einer notwendigen Aufgabenkritik mal abgesehen...

Inwiefern erfolgt mit einer ggf. stattfindenden Reduktion der tariflich vorgegebenen Wochenarbeitszeit gleichzeitig eine Effektivitäts-Steigerung?

Aktienprimus

  • Gast
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #364 am: 10.07.2023 19:21 »
Durch KI und mehr Digitalisierung wird es künftig gerade bei wiederkehrenden Aufgabenstellungen im Bereich der Verwaltung einiges an Einsparpotential geben. Wenn man es zulässt. Im MINT Bereich dagegen wird der Bedarf weiter steigen an gutem Personal. Daher muss für mehr Attraktivität bei den MINT Berufen unter anderem die Entgelttabelle entsprechend massiv verbessert werden. Hier besteht erheblicher Aufholbedarf im Bereich MINT. Daher Fokus auf diese Gruppen legen. Niedrige und mittlere Entgeltgruppen des TV-L sind laut Studien zum Beispiel von Pwc im Vergleich zur freien Wirtschaft bereits nicht schlecht bezahlt. Bei den höheren Entgeltgruppen muss jedoch dringend etwas passieren.

sebbo83

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 291
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #365 am: 10.07.2023 19:52 »
Das ist dieses 0815-Berechnungsverfahren, über das jeder, der schon länger im ÖD arbeitet nur lachen kann. Wenn unnötige Besprechungen, Kaffeerunden und privater Tratsch halbiert werden, wäre das gleiche Arbeitspensum auch locker mit 5 Wochenstunden weniger zu stemmen. Vom vorhandenen Optimierungspotenzial und einer notwendigen Aufgabenkritik mal abgesehen...

Das ist reduziert auf ein kleinen Teil von "vergessenen" Abteilung vielleicht richtig, aber erzähl das Mal den bereits paar Beiträge vorher erwähnten sächsischen Polizisten, er solle doch Mal weniger Kaffee trinken beim Demoaufzug des "3. Weges" oder sich mehr optimieren beim Fußballspiel von Dynamo Dresden. Aber am besten während des Spiels eine Weiterbildungsmaßnahme via Webex machen, weil er steht ja nur rum.  :o

Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...

q.e.d.

Rückwärts gerichtete Denkweise mit schon wieder unzulässiger Pauschalisierung  ;D

Die 4 Tagewoche bzw eine Reduktion der Arbeitszeiten wird kommen, wenn auch vielleicht nicht heute oder morgen. Also sollte man sich als AG darauf vorbereiten und Prozesse optimieren, indem man den o.g. z.B. Berufsgruppen weniger Verwaltungsaufgaben statt ihrer originären Tätigkeiten vor die Füsse schmeißt. Nur Geradeausdenken mag im letzten Jahrtausend funktioniert haben. Aber diese Zeiten sind vorbei. Neue Arbeitsmodelle sind gefragt, auch im öD.  ;)

Und das wird auch der letzte Bürohengst irgendwann merken...  :)

Vorwärts immer, Rückwärts nimmer. Das wußte schon der alte Erich. Schon damals wußte er, irgendwann treffen richterliche Entscheidungen KIs, auch der Staatsanwalt ist dann nur ein Google-Assistent und die Geschichtslehrerin schimpft sich Alexa. Ach ja, und in der Pflege wird ja schon seit ein paar Jahren eine "Nadine" erprobt. Mal sehen, wann sie in Serie geht. Wenn sich KI soweit durchsetzt, dass gesellschaftliche Berufe wie die genannten, ersetzt werden, dann glaube ich auch an eine Reduktion. Aber da gibt's noch so viel zu klären, in Gesetze zu verankern, dass noch einige Monde aufgehen und ich das vermutlich nicht während meiner biologischen Restlaufzeit erleben werde. Ich sagte nicht, dass es unmöglich wäre, ich sprach nur von einer Utopie.

Tagelöhner

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 893
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #366 am: 10.07.2023 20:03 »
Als ob die Polizei nur aus Außendienstmitarbeitern im Schichtdienst besteht...unzulässige Diskursverschiebung gepaart mit einigen gezündeten Nebelkerzen.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,567
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #367 am: 10.07.2023 23:16 »
@ulf
@sebbo
@kdc
etc.

Man muss doch deutlichst bei der durchaus angebrachten Kritik der Selbstausbeutung und dem Organistationsversagens unterscheiden zwischen Aufgaben, bei denen es NUR um Geld geht.
Und denen bei denen es um MENSCHEN geht.

Ich pflege bei den Dingen, wo es ums Geld geht und absehbar die Ressourcen nicht reichen, den Vorgestzten und die vorgesetzte Dienststellen regelmäßig bösgläubig zu machen durch Berichte, die Vorhersagen welches Schaden durch die Nichtbesetzungen von Stellen und nicht Bewilligungen derselben Entstehen!
Und wenn der Schaden eintritt, dann wird der zweite Bericht zum besten gegeben.
Mein Glück ist, das meine VG nichts mehr zu verlieren haben und das unterstützen.

Aus meiner Perspektive hat es weder was mit Selbstausbeutung noch mit Geld zu tun. Im gesamten Planungsbereich klagen die Mitarbeiter über die momentane Schnelllebigkeit von Gesetzen und politischen Entscheidungen, die auf unsere Ebene kaum rechtzeitig zu bewältigen sind. Das verstehen Personaler nicht - die mindestens genauso schnell agieren müssten, wie z.B. neue Flächenziele für Windenergie rausgehauen werden. 
Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.

Ein Problem könnte man angehen, indem es einen mindestens genauso guten, ehr besseren Abschluss, wie beim TVÖD gibt. Dieser steigende Aufwand, mit stetig geringer werdendem Gehalt (Pflegeversicherung plus, Krankenversicherung plus, Inflation) hat bereits einen deutlichen Scheren-Effekt.
Wenn die Verantwortlichen für den Schaden verantwortlich gemacht werden, dann werden die Stellen auch besetzbar werden und neue Stellen geschaffen, sofern die Verantwortlich nicht die Eier in der Hose haben dazu zu stehen und zu sagen.
Ich bewillige diese 100t€ personal kosten nicht, obwohl ich weiß, dass ich dadurch einen Schaden von 300 t€ machen werden.

habe aber noch keinen getroffen, der diese Eier in der Hose hat.
und leider wenige im öD, die eben es auch durchziehen diese Schadenszuweisung vorzubereiten und zu machen

Organisator

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,864
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #368 am: 11.07.2023 08:08 »
Ganz so einfach ist das nicht, aber im Prinzip läuft es so und dafür gibt es tatsächlich Azubis. Rechtsicher müssen wir schon bleiben und leider muss alles kategorisiert und nummeriert werden, selbst Gleichlautende, damit sich jeder berücksichtigt fühlt und kein Klagegrund gibt.

Und genau das meine ich. Vor lauter Angst macht sucht man (vorgeschobene) Argumente wie die Rechtssicherheit und begründet darauf Bürokratismus. Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.

Hätte man ausreichend Personal, wäre der von dir beschriebene Weg besonders gründlich und genau. Da aber das Personal wohl nicht ausreichend vorhanden ist, muss man halt Abstriche machen. Und diese Abstriche macht man wohl zuletzt bei den Stellungnahmen, die inhaltlich relevant sind.

Ulf

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 147
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #369 am: 11.07.2023 09:03 »
Du scheinst fachfremd zu sein... Zumindest ist das was du inhaltlich vorbringst schlicht falsch:
Zitat
Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.
Es reicht nicht einfach die Stellungnahmen zu lesen, abzuheften und fertig ist der Kram. Du musst es natürlich dokumentieren, dass du dich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hast, sonst entsteht ein Abwägungsausfall und deine Planung ist im Zweifel nichtig. Hättest du schon einmal ein Normenkontrollverfahren begleichtet oder einfach nur Grundkenntnisse im Planungsrecht, wüsstest du das.

sebbo83

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 291
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #370 am: 11.07.2023 09:43 »
Du scheinst fachfremd zu sein... Zumindest ist das was du inhaltlich vorbringst schlicht falsch:
Zitat
Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.
Es reicht nicht einfach die Stellungnahmen zu lesen, abzuheften und fertig ist der Kram. Du musst es natürlich dokumentieren, dass du dich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hast, sonst entsteht ein Abwägungsausfall und deine Planung ist im Zweifel nichtig. Hättest du schon einmal ein Normenkontrollverfahren begleichtet oder einfach nur Grundkenntnisse im Planungsrecht, wüsstest du das.

Danke, du nimmst mir die Antwort vorweg. Ist schon schön, wie man von Fachfremden bei Fachverfahren optimiert wird. Im Internet kann man sich zu Fachverfahren auf tausenden von Seiten abgewogener Stellungnahmen auseinandersetzen. Es sind ja einige öffentlich. Wir nutzen schon jegliche Mittel, um eine Abkürzung zu nehmen. Auch mit der Hilfe einer Kanzlei, welche "Abkürzungen" rechtskonform sind. Dennoch dauern solche Verfahren mitunter 3-4 Jahre. Und lesen und abheften - selbst das würde nicht in 2 Minuten erledigt sein - so mal das Vorgehen rechtswidrig wäre. Nochmal: Mindestens jede Stellungnahme muss abgescannt, registriert und in eine Tabelle kategorisiert und gegebenenfalls abgewogen werden. Wortgleiche Stellungnahmen können mit Verweis auf unterschiedliche Nummern zusammen abgewogen werden. Ist nur ein Satz anders, muss getrennt abgewogen werden - die Abwägung bleibt meist jedoch identisch, wenn kein neuer Sachverhalt angebracht wurde. Alles andere wäre vor Gericht anfechtbar. Und genau wegen solcher Formfehler stehen auch Pläne vor Gericht. Was du also in der Planung beschleunigst, scheitert dann vor Gericht und man hat effektiv nix gewonnen. Auch so wird's nix mit einer 35h Woche oder weniger. Weder für Planer, Sachbearbeiter, Richter und deren Sachbearbeiter. Und mittlerweile wird jeder Regionalplan oder Bplan der sich mit Windenergie beschäftigt vor Gericht behandelt.

Als ob die Polizei nur aus Außendienstmitarbeitern im Schichtdienst besteht...unzulässige Diskursverschiebung gepaart mit einigen gezündeten Nebelkerzen.
Als ob ich nicht bereits mindestens ein Dutzend andere Beispiel angebracht habe...

Organisator

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,864
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #371 am: 11.07.2023 10:40 »
Du scheinst fachfremd zu sein... Zumindest ist das was du inhaltlich vorbringst schlicht falsch:
Zitat
Auch wenn eine einzelne Stellungnahme nur gelesen und abgeheftet wurde, wurde sie berücksichtigt. Da muss nix erfasst werden oder Tabellen befüllt.
Es reicht nicht einfach die Stellungnahmen zu lesen, abzuheften und fertig ist der Kram. Du musst es natürlich dokumentieren, dass du dich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hast, sonst entsteht ein Abwägungsausfall und deine Planung ist im Zweifel nichtig. Hättest du schon einmal ein Normenkontrollverfahren begleichtet oder einfach nur Grundkenntnisse im Planungsrecht, wüsstest du das.

Natürlich muss man das. Wie man die Abwägung dokumentiert, ist das Thema. Lesen, mit einem Stempel ("gleichlautend") die Abwägung zu dokumentieren und abheften. Somit ist nachgewiesen, dass man sich mit den vorgetragenen Belangen beschäftigt und auseinandergesetzt hat. Was ist daran rechtswidrig? Und warum sollten man "abscannen", registrieren und in eine Tabelle übernehmen?

KDC

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 220
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #372 am: 11.07.2023 10:49 »

Und erschwerend kommt hinzu, dass es kein Personal mehr gibt - in zweierlei Hinsicht. Trotz einer Vielzahl an unbesetzten Stellen, werden keine neuen Stelle geschaffen. Und wenn man doch mal Glück hat, gibt es keine Bewerber. Das ist ein Teufelskreis und da muss man auch verstehen, dass 35 Stunden oder weniger eine Utopie sind im öD.


Und genau das ist der falsche und rückwärtsgerichtete Ansatz. Wenn man unbesetzte Stellen hat und diese nicht besetzt kriegt, muss man den Bewerber*Innen was bieten. Die 35 Stundenwoche oder die Viertagewoche wären solche Anreize  :D

Im öD arbeiten etwa 5,2 Mio Menschen. Wenn wir die Arbeitszeit auf eine 35 Stunden-Woche reduzieren, müsste man grob 500.000 Menschen animieren im öD zu arbeiten. Sprich, Lehrer-, Polizisten-, Kindergärtner-, Planer-, Richter-innen, etc ... Vieles auch Berufe mit jahrelangem Studium. Wie will man das bewerkstelligen? Es ist ein Utopie und nicht umsetzbar. Ich erinnere da auch nochmal an die Zeitungsartikel, die ich letzte Woche gepostet habe...

Es gibt da schon deutliche Optimierungsansätze. Nehmen wir das Beispiel Kindertagesstätten:

Häufig übernimmt die Kita-Leitung (Erzieherin oder Soz.Päd.) verschiedene Verwaltungsaufgaben, z. B. Erfassen förderrelevanter Daten nach BayKiBiG. Da sie hierfür nicht ausgebildet und im Nomalfall nur angelernt ist, benötigt sie für die anfallenden Tätigkeiten viel Zeit, bis zu der Hälfte ihrer wöchentlichen Arbeitszeit. Diese Stunden fehlt sie bei den Kindern und die Qualität der Betreuung. Wir setzen hier inzwischen Kita-Geschäftsführer ein, die die Verwaltung übernehmen. Auf Grund der entsprechenden Ausbildung und sich ergebender Synergien, kann ein Kita-Geschäftsführer diese Verwaltungstätgikeiten für sieben bis acht Kitas übernehmen und macht sich dabei immer noch nicht kaputt. Klar kann das auch eine Kita-Leitung völlig ineffezient für ihre S15 machen. Ich kann dafür aber auch einen Wirtschaftsfachwirt in E9a oder E10 holen.

In Schulen setzen wir inzwischen Geschäftsführer ein, die dem Direktor die Verwaltungsarbeit abnehmen, sodass sich dieser verstärkt um das pädagogische Konzept der Schule kümmern kann und mehr bei den Schülern und Kollegen ist mit seiner Fachexpertise. Natürlich kann sich auch ein Oberstudiendirektor in A16 um die Verewaltung kümmern und man stellt auf Stundenbasis einen zusätzlichen Lehrer ein. Man kann das aber auch bequem von einer BWLer in E11 machen lassen.

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir versichern, dass es im ÖD im Querschnitt mindestens 25 % Einsparpotenzial gibt. Für diesen Wert musst du nicht mal in die Tiefe gehen, sondern nur an der Oberfläche kratzen. Klar, gilt das für manche nicht (z. B. Pflegepersonal). Dafür gibt es andere, in denen du auch mehr einsparen kannst.

sebbo83

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 291
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #373 am: 11.07.2023 12:12 »
Das habe ich auch nie verneint und die Optimierungen klingen auch interessant - wo es sich natürlich auch durchsetzen lässt in den Verwaltungsköpfen und man das Personal bekommt. Ein BWLer aus der Uni Frankfurt wirst du mit einer E11 nicht locken, oder?!

Aber da erinnere ich auch nochmal an mein erstes Zitat:

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen.

Das wäre eine ähnliche Optimierungsmaßnahme  ;D

KDC

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 220
Antw:Tarifrunde TV-L 2023 - Diskussion
« Antwort #374 am: 11.07.2023 12:48 »
Das habe ich auch nie verneint und die Optimierungen klingen auch interessant - wo es sich natürlich auch durchsetzen lässt in den Verwaltungsköpfen und man das Personal bekommt. Ein BWLer aus der Uni Frankfurt wirst du mit einer E11 nicht locken, oder?!

Aber da erinnere ich auch nochmal an mein erstes Zitat:

Wenn deine Aufgaben in 30 oder 35 Stunden erledigt werden können, könnte man ja den Kollegen, der 60 Stunden in der Woche an seinen Aufgaben, Bescheiden, Projekten, etc. sitzt, seine Hilfe anbieten, statt Däumchen drehen.

Das wäre eine ähnliche Optimierungsmaßnahme  ;D

Das kommt drauf an. Und zwar weniger auf die Uni, an der der Abschluss erworben wurde, sondern auf die Lebensumstände der jeweiligen Person.

Außerhalb der Metropolregionen findest du auch Leute mit Master-Abschluss, die sich auf solche Stellen bewerben. Ich sage nur Teilzeitstellen für Mütter, die nach der Elternzeit nicht mehr Vollzeit arbeiten können/wollen.

Auch in München bewerben sich BWLer auf solche E11-Stellen, dann in Kombi mit der Münchenzulage, die dort jeder im ÖD erhält. Gleicht sich also wieder aus. Einfach mal aus der Bubble rauskommen, dass jeder in der PW mindestens 100 k verdient und der ÖD deshalb total unattraktiv ist.