Das ist erstens Bundeslandabhängig - in Bayern und Baden-Württemberg gilt der MBA in der höheren Verwaltung als Pflichtvoraussetzung für manche Stellen, ein einfaches BWL Studium reicht dann nicht aus.
Sofern du einen BWL-Bachelor-Abschluss als "reines BWL-Studium" bezeichnest, mag das stimmen. Ein MBA bietet jedenfalls gegenüber einem BWL-Master keinerlei Mehr-Qualifikation, sondern im wirtschaftlichen Bereich sogar weniger.
Ein MBA soll, wie schon erläutert, fachfremden Personen zusätzliche Wirtschafts-Kenntnisse vermitteln. Klar, wer die nicht hat, weil man ein anderes Fach studiert hat, der porifitiert dann davon. Aber eine Person mit BWL-Masterabschluss lernt nichts Neues in einem MBA-Studiengang. Insofern ist die Aussage, man bräuchte hierfür zwei Master-Abschlüsse (sofern es um die wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisse geht), einfach Blödsinn.
Allerdings sind dann natürlich auch Bewerber mit einem "konsequktiven Master" zugelassen.
Eben, denn die haben die relevanten Kenntnisse einfach in ihrem Studium erworben.
Häufiger kann ein EMBA oder MBA auch (bei nicht leitenden Positionen) nach Einstellung nebenberuflich erlangt werden - was aber dann im Arbeitsvertrag festgelegt wird.
Und wieder richtig: Ein MBA ist eine wirtschaftliche Weiterqualifikation für ansonsten fachfremde Personen. Übernimmt man als Führungskraft auch finanzielle Verantwortung, so ist es sinnvoll, dass man neben den fachlichen Kenntnissen der eigenen Profession auch zusätzliche Kenntnisse wirtschaftlicher Natur besitzt. Dafür ist eine solche Weiterqualifizierung sinnvoll. Dann landet man aber auch nicht auf einer einfachen E13-Stelle, die "nur" einen [noch einmal:
einen] wissenschaftlichen Hochschulabschluss, aka Master, voraussetzt/ benötigt.
Entweder ist Tariflas massiv überqualifiziert, lässt sich deutlich unterbuttern oder hat einfach zu viel Sonstiges gemacht, was für ihre Stelle tariflich nicht notwendig ist, und entsprechend auch nicht entlohnt wird. Ich halte noch immer die letzte Variante für die wahrscheinlichste.
Bei uns z.b. nutzen Ärzte die in höhere Verwaltungsebenen streben diesen MBA als Zweitstudium um sich zu qualifizieren.
Richtig. Aber nirgendwo wird für die Sachbearbeiter-Ebene sowohl ein Studium in Profession X als auch vertiefte wirtschaftliche Kenntnisse, z.B. nachgewiesen durch einen MBA-Abschluss, notwendig sein. Für Führungskräfte ist das durchaus sinnvoll, aber nicht auf einer E13-Stelle...
Und zweitens ist der MBA dem Masterstudium doch gleichgesetzt; ich verstehe hier die Aussage nicht dieser könne auch durch ein Grundstudium erlangt werden. Kannst du das bitte spezifizieren? Wo wird das so gehandhabt?
Hab ich noch nie gehört...
Ich habe nicht gesagt, dass man die notwendige Qualifikation in einem Bachelor-Studium erlangen könnte, nur, dass es nicht zwei Master-Abschlüsse auf Sachbearbeiter-Ebene benötigt. Wenn wirklich so tiefgehende wirtschaftliche Kenntnisse benötigt werden, die man erst in einem Master-Studiengang erwirbt, dann zumeist doch wohl kaum noch in einer zweiten Profession wie einer Geistes- oder Gesellschaftswissenschaft. Typischerweise wird der Fall eher andersherum gelagert sein, dass solche Personen sich wirtschaftlich weiterqualifizieren, aber eben auch allein mit diesem zweiten Standbein genügend Kenntnisse für den Job, den sie dann ausüben, gesammelt hätten... (Was nicht heißt, dass ein geisteswissenschaftliches Studium nichts bringt; nur, wenn der Job eher Wirtschaftskenntnisse verlangt, bringt einem die Zeit, die man in das geisteswissenschaftliche Studium gesteckt hat, dafür herzlich wenig. Da muss man sich dann auch nicht beklagen, dass andere, die das nicht gemacht haben, schon weiter im Job und auf der Karriere- und Gehaltsleiter sind.)
EDIT: Also aus Österreich kenne ich das, da sind das keine Aufbaustudiengänge, aber aus Deutschland nicht
Ein MBA setzt nach Bologna als "nicht-konsequtiver" Master-Studiengang nur einen beliebigen Bachelor-Abschluss voraus, insbesondere keinen der Wirtschaftswissenschaften o.Ä.