Leider ist jetzt genau das eingetreten, was ich in meinem Beitrag vom vergangenen Montag Mittag schon dargelegt und befürchtet habe, nämlich dass es der Unionsspitze zwischenzeitlich nicht gelungen ist, die offensichtlich erhebliche Unruhe in der eigenen Fraktion, die sich in Teilen auch an der Person Frauke Brosius-Gersdorf entzündet, die aber ebenso ganz andere Ursachen hat, weshalb sie hier von Teilen der Abgeordneten als Mittel zum Zweck gebraucht worden ist, hinreichend zu beruhigen. Unabhängig davon, dass es bereits - wie dargestellt - menschlich unwürdig ist, eine sachlich vorzügliche Juristin, die streitbar und persönlich integer ist, in dieser Art und Weise gezielt zu beschädigen, haben so handelnde Verantwortungsträger in der Unionsfraktion ebenfalls die Beschädigung mindestens ihrer Fraktionsspitze, aber sicherlich auch des Bundeskanzlers in Kauf genommen, was m.E. für eine erhebliche Lernunwilligkeit spricht, nämlich nicht aus den Erfahrungen des politischen Gegners - also der verflossenen Ampelregierung - zu lernen. Wenn man schon eine unzeitgemäße Palastrevolte anzettelt, sollte man das wohl eher nicht direkt vor der Sommerpause vollziehen. In den Medien - so darf man vermuten - wird nun das Sommerloch mit wiederkehrenden medialen Einlassungen gestopft werden, wie zerstritten die Regierung oder verschiedene Fraktionen seien, was tatsächlich nicht der Fall ist, was aber zu Beginn des Heizungsstreits ebenfalls nicht so der Fall war und was die im Land vorhandenen Probleme sicherlich nun ein weiteres Mal eher nicht kleiner machen und auch dem notwendigen Stimmungsumschwung in der Gesellschaft kaum nützen wird.
So kann man sich das Regieren gleichfalls selbst schwer machen. Meines Erachtens für uns alle kein guter Tag. Hoffentlich ziehen spätestens jetzt die Parteispitzen der Union und der SPD die richtigen und also gemeinsame Schlüsse aus dem, wofür sie maßgebliche Mitverantwortung tragen.