Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 568818 times)

Seppo84

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1605 am: 11.04.2023 11:55 »


Was mir hier auffällt, sind die vielen selbsternannter Häuptlinge mit dem gleichzeitigen Gejammere, wie wenig man doch im ÖD verdient. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand gezwungen wurde um ÖD zu arbeiten. So schlecht kann es also nicht sein.
 


Es sollte jedem Steuerzahler daran gelegen sein, dass der öffentliche Dienst für Topkräfte attraktiv ist, denn ein gut funktionierender öffentlicher Dienst, hilft am Ende allen.

Unsere IT ist seit Jahren unterbesetzt.

Das führt dazu, dass seit Jahren ein externer Dienstleister für absurd viel Geld die beiden verbliebenen ITler unterstützt.

Für das was dieser externe Dienstleister kostet, könnte man die IT Planstellen hier alle besetzen und den Leuten sogar 200% mehr Geld zahlen und würde am Ende immernoch günstiger wegkommen.

Dieses ganze Geld was der Dienstleister bekommt, bezahlen doch wir alle am Ende. Selbst wenn wir nicht im öffentlichen Dienst arbeiten, bezahlen wir das alles mit.

Und im Architekten und Ingenieursbereich sieht es nur minimal besser aus.

Ein lustiges (oder für den Steuerzahler trauriges Beispiel) aus unserer Behörde:
Ein Kollege, der eine sehr spezielle Tätigkeit hat, ist zu dem Dienstleister gewechselt, der bei uns im Haus den Großteil der externen Arbeitskräfte stellt. Da diese Stelle (mit öD-Löhnen) extrem schwer nachzubesetzen ist, hat unsere Behörde also bei besagtem Dienstleister einen externen Mitarbeiter in Vollzeit beauftragt.

Jetzt ist der Kollege wieder bei uns, verdient aber jetzt netto das, was er zuvor brutto hatte und die Ausgaben für seine Arbeitsleistung haben sich in etwa vervierfacht.

Immerhin werden so aber Personalkosten gespart, weil Kosten für Externe aus einem anderen Topf kommen. ;D

Traurig aber gleichzeitig auch zum Lachen…

AdenosinTP

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1606 am: 11.04.2023 12:07 »


Was mir hier auffällt, sind die vielen selbsternannter Häuptlinge mit dem gleichzeitigen Gejammere, wie wenig man doch im ÖD verdient. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemand gezwungen wurde um ÖD zu arbeiten. So schlecht kann es also nicht sein.
 


Es sollte jedem Steuerzahler daran gelegen sein, dass der öffentliche Dienst für Topkräfte attraktiv ist, denn ein gut funktionierender öffentlicher Dienst, hilft am Ende allen.

Unsere IT ist seit Jahren unterbesetzt.

Das führt dazu, dass seit Jahren ein externer Dienstleister für absurd viel Geld die beiden verbliebenen ITler unterstützt.

Für das was dieser externe Dienstleister kostet, könnte man die IT Planstellen hier alle besetzen und den Leuten sogar 200% mehr Geld zahlen und würde am Ende immernoch günstiger wegkommen.

Dieses ganze Geld was der Dienstleister bekommt, bezahlen doch wir alle am Ende. Selbst wenn wir nicht im öffentlichen Dienst arbeiten, bezahlen wir das alles mit.

Und im Architekten und Ingenieursbereich sieht es nur minimal besser aus.

Ein lustiges (oder für den Steuerzahler trauriges Beispiel) aus unserer Behörde:
Ein Kollege, der eine sehr spezielle Tätigkeit hat, ist zu dem Dienstleister gewechselt, der bei uns im Haus den Großteil der externen Arbeitskräfte stellt. Da diese Stelle (mit öD-Löhnen) extrem schwer nachzubesetzen ist, hat unsere Behörde also bei besagtem Dienstleister einen externen Mitarbeiter in Vollzeit beauftragt.

Jetzt ist der Kollege wieder bei uns, verdient aber jetzt netto das, was er zuvor brutto hatte und die Ausgaben für seine Arbeitsleistung haben sich in etwa vervierfacht.

Immerhin werden so aber Personalkosten gespart, weil Kosten für Externe aus einem anderen Topf kommen. ;D

Traurig aber gleichzeitig auch zum Lachen…

Das ist aber kein allgemeines Syndrom auch in der pW. Solche und noch schlimmere Fälle haben die auch.
Da lagert man auch gerne die ganze IT aus, um in einem Geschäftsjahr Gewinne verbuchen zu können nur um dann jedes Folgejahe 30% höhere IT kosten zu tragen, die natürlich für den Investor/Konzernmutter triotzdem schöner aussehe, da FTE Reduzierung vorhanden und Kostentreiber nur  Extern auftauchen.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1607 am: 11.04.2023 12:08 »
Genau diese ganzen Geschichten aus dem ÖD kenne ich auch.
Genau deswegen werden auch Projekte usw. fast nie finanziell und zeitlich eingehalten.

Aber der Fisch stinkt halt vom Kopf. Da können einzelne AN nicht viel machen, nur kapitulieren und das sinkende Schiff verlassen.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1608 am: 11.04.2023 12:12 »
Aber zurück zu den Tvöd-Verhandlungen.

Wir werden ja innerhalb der nächsten 7-10 Tage ein Schlichtungsergebnis bzw. vielleicht auch ein neues Tarifergebnis haben.

Ich bin ja mal gespannt, ob die Gewerkschaften dann bei einem "schlechten" Schlichtungsergebnis es eskalieren lassen. Andererseits stellt sich für mich auch die Frage, wie kann von der Schlichtung in Richtung Gewerkschaft ein "schlechtes" oder nicht annehmbares Ergebnis herauskommen, wenn die Gewerkschaftsvertreter doch die letzte Stimme in der Schlichtung haben?

Meines Wissens nach treffen sich jeweils 12/13 Vertreter jeder Partei um ein Schlichtungsergebnis zu erlangen.
Und dieses wird hoffentlich ab den genannten 8 % sein. Auf 24 Monate ja sowieso.


unbr4ined

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1609 am: 11.04.2023 12:22 »
Und schon einen Bericht an die Aufsichtsbehörde, Rechnungshof, Presse geschrieben?
Und dann den Kollegen eine Angebot gemacht welches x% über seinem aktuellen Einkommen liegt?
Dürfte dann ja immernoch günstiger sein als die Vervierfachung. 8)
Ist alles schon passiert, wird mit fadenscheinigen Begründungen relativiert, "das sind nur temporäre Bedarfe" usw.
Dennoch sitzt dann der Externe seit ca. 20 Jahren hier und erledigt die als E11 eingruppierten Tätigkeiten abzüglich lästiger Verwaltungsaufgaben (Finanzen). Die E11 in der Endstufe liegt bei knapp 70k brutto, inkl. Lohnnebenkosten sind das immer noch <90k. Der Externe kostet dieses Jahr 260k. Und davon gibts alleine in dieser Abteilung acht Stück.
Finde den Fehler.

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1610 am: 11.04.2023 12:44 »
Und schon einen Bericht an die Aufsichtsbehörde, Rechnungshof, Presse geschrieben?
Und dann den Kollegen eine Angebot gemacht welches x% über seinem aktuellen Einkommen liegt?
Dürfte dann ja immernoch günstiger sein als die Vervierfachung. 8)
Ist alles schon passiert, wird mit fadenscheinigen Begründungen relativiert, "das sind nur temporäre Bedarfe" usw.
Dennoch sitzt dann der Externe seit ca. 20 Jahren hier und erledigt die als E11 eingruppierten Tätigkeiten abzüglich lästiger Verwaltungsaufgaben (Finanzen). Die E11 in der Endstufe liegt bei knapp 70k brutto, inkl. Lohnnebenkosten sind das immer noch <90k. Der Externe kostet dieses Jahr 260k. Und davon gibts alleine in dieser Abteilung acht Stück.
Finde den Fehler.
Tja, die Wahrheit wollen sie nicht hören, aber zumindest sind sie dann bösgläubig gemacht.

Junge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1611 am: 11.04.2023 12:46 »
Ein Studium kostet, da muss jetzt keiner iwas anderes behaupten. Jeder wählt seine Alternative selbst, schon klar..
Jetzt zu argumentieren die Unis zahlt der Steuerzahler... Wo sind wir hier hingekommen?

Wenn in Zweifel gezogen wird, dass die Allgemeinheit für den Löwenanteil der Studienkosten aufkommt, muss argumentiert werden. Ebenso zahlt der Steuerzahler für die meisten anderen staatlichen Bildungs- und Betreuungsangebote. Damit ist zunächst keine Wertung verbunden.

Und es hat eine Menge mit Tarifentgelten zu tun, wenn hier die akademische Ausbildung in ihrer Wertstellung mit dem Argument überhöht wird, man habe ja X Semester „selbst finanziert“.

Auch wenn ich selbst von meiner akademischen Ausbildung, die der Staat mir großteils finanziert hat, erheblich profitiere: Ich erkenne sehr wohl die Ungerechtigkeit darin, dass eine Erzieherin im Heim oder Kindergarten nur mit einem Drittel meines Gehalts nach Hause geht.

Und ob universitäre Bildung nach Bologna wirklich noch verdient, vom Arbeitgeber so angehimmelt zu werden, bezweifle ich angesichts eines Teils der Absolventen, die in den letzten Jahren bei uns ihren Berufseinstieg genommen haben.

Die Allgemeinheit kommt nicht dafür auf sondern die oberen 10%. Also die die maßgeblich studiert haben!

Träume weiter

DerTechniker

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1612 am: 11.04.2023 12:49 »

Ich bin ja mal gespannt, ob die Gewerkschaften dann bei einem "schlechten" Schlichtungsergebnis es eskalieren lassen. Andererseits stellt sich für mich auch die Frage, wie kann von der Schlichtung in Richtung Gewerkschaft ein "schlechtes" oder nicht annehmbares Ergebnis herauskommen, wenn die Gewerkschaftsvertreter doch die letzte Stimme in der Schlichtung haben?

Meines Wissens nach treffen sich jeweils 12/13 Vertreter jeder Partei um ein Schlichtungsergebnis zu erlangen.
Und dieses wird hoffentlich ab den genannten 8 % sein. Auf 24 Monate ja sowieso.

Was Verdi für gut und schlecht hält ist relativ.. Man weiß halt nicht was da gewürfelt wird. Ob der Mindestbetrag steigt, es Erhöhungen für bestimmte Berufsgruppen gibt, Anpassung von Arbeitszeiten und weiß der Geier was da alles besprochen werden KÖNNTE.

xirot

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1613 am: 11.04.2023 12:55 »
Ein Studium kostet, da muss jetzt keiner iwas anderes behaupten. Jeder wählt seine Alternative selbst, schon klar..
Jetzt zu argumentieren die Unis zahlt der Steuerzahler... Wo sind wir hier hingekommen?

Wenn in Zweifel gezogen wird, dass die Allgemeinheit für den Löwenanteil der Studienkosten aufkommt, muss argumentiert werden. Ebenso zahlt der Steuerzahler für die meisten anderen staatlichen Bildungs- und Betreuungsangebote. Damit ist zunächst keine Wertung verbunden.

Und es hat eine Menge mit Tarifentgelten zu tun, wenn hier die akademische Ausbildung in ihrer Wertstellung mit dem Argument überhöht wird, man habe ja X Semester „selbst finanziert“.

Auch wenn ich selbst von meiner akademischen Ausbildung, die der Staat mir großteils finanziert hat, erheblich profitiere: Ich erkenne sehr wohl die Ungerechtigkeit darin, dass eine Erzieherin im Heim oder Kindergarten nur mit einem Drittel meines Gehalts nach Hause geht.

Und ob universitäre Bildung nach Bologna wirklich noch verdient, vom Arbeitgeber so angehimmelt zu werden, bezweifle ich angesichts eines Teils der Absolventen, die in den letzten Jahren bei uns ihren Berufseinstieg genommen haben.

Die Allgemeinheit kommt nicht dafür auf sondern die oberen 10%. Also die die maßgeblich studiert haben!

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Guck dir die Lohnsteuerunterschiede an anstatt Unsachlichkeiten zu schreiben. EG14 zu EG8 zum Beispiel 12.9k pro Jahr.

blanket

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« Antwort #1614 am: 11.04.2023 13:06 »
Mit einer Ausbildung gehe ich auch nicht in ÖD.

Heutzutage kannst mit gutem Handwerksberuf, vielleicht auch Meister um einiges mehr verdienen als studierte Personen im ÖD.

Was lohnt sich denn als Studium?
Arzt, Jurist, Chemiker, Ingenieur ....

Andere Studiengänge wie Soziale Arbeit, BWL (teilweise) lohnen sich doch finanziell gar nicht.

blanket

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« Antwort #1615 am: 11.04.2023 13:22 »
Heißt gegen Ende April gibt es hoffentlich ein Ergebnis. Ist ja langsam lächerlich das ganze. Nicht nur zeitlich.

DerTechniker

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« Antwort #1616 am: 11.04.2023 13:32 »
Zum Thema Bauzinsen (hab Haus geerbt) und Semesterbeiträge (hab nie studiert) kann ich wenig beitragen, daher mal eine kurze Einschätzung (aus unbekannter Quelle bestätigt!)

Am 24.04.2023 haben wir einen Tarifabschluss!

Darin enthalten:
Laufzeit: bis max. 30.03.2025
lineare Erhöhung in Summe 8,6% in zwei Stufen
Mindestbetrag in Summe 380 EUR in zwei Stufen
Erhöhung der JSZ auf mind. 90% für alle EGs
Corona-Sonderzahlung von 3.000 EUR in zwei Raten

Da gehe ich mal fest von aus!

Das wird Verdi so nicht annehemn. Wie soll das verkauft werden ? :D Ja wir haben jetzt 80€ Brutto mehr rausholen können juhuuu  ;D

niagAkcaBdipS

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« Antwort #1617 am: 11.04.2023 13:36 »

Corona-Sonderzahlung von 3.000 EUR in zwei Raten


Da Corona offiziell als beendet erklärt wurde, gehe ich nicht davon aus, dass es noch mal eine Corona SZ geben wird.

blanket

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« Antwort #1618 am: 11.04.2023 13:40 »
Zum Thema Bauzinsen (hab Haus geerbt) und Semesterbeiträge (hab nie studiert) kann ich wenig beitragen, daher mal eine kurze Einschätzung (aus unbekannter Quelle bestätigt!)

Am 24.04.2023 haben wir einen Tarifabschluss!

Darin enthalten:
Laufzeit: bis max. 30.03.2025
lineare Erhöhung in Summe 8,6% in zwei Stufen
Mindestbetrag in Summe 380 EUR in zwei Stufen
Erhöhung der JSZ auf mind. 90% für alle EGs
Corona-Sonderzahlung von 3.000 EUR in zwei Raten

Da gehe ich mal fest von aus!


Wäre sowohl von der Laufzeit als auch der Erhöhung etwas zu niedrig nach dem ganzen Theater. Da schließe ich mich an.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1619 am: 11.04.2023 13:46 »
Laufzeit: 24 Monate bis 31.12.2024

06/2023: 1.500 Euro EZ
07/2023: 200 Euro + 3 %

03/2024: 1.500 Euro EZ
07/2024: 3 %

Das ist meine Einschätzung.