Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 568731 times)

MoinMoin

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #990 am: 31.03.2023 13:06 »
Folgendes wäre auch möglich:

1.500 Euro Mai 2023

ab 01.07.2023: + 150 + 4 %

1.500 Euro Januar 2024

ab 01.07.2024: 3,5 %

Meines Erachtens wäre das ein gutes Angebot und würde auf 2 Jahre eine Erhöhung von 10-13 % bedeuten.

Nein würde es nicht.
Nicht?
wegen der Einmalzahlungen?
Ich denke für die Jahre dann doch.
Also der Gesamt Nettolohn von 2023/2024 ist dann durchaus gegenüber dem Gesmatnettolohn von 2021/2022 um 10-13% gestiegen.

Allerdings würde dann im Jahr 3 eine Lohnkürzung folgen, selbst wenn man da eine 3-5% Lohnerhöhung erhält, wenn man so wie blanket die Einmalzahlungen in die Lohnerhöhung einrechnet.

Aber daran denke viele Menschen nicht  :o

Tanathos

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #991 am: 31.03.2023 13:13 »
Alternativ müssten die Gehälter im TV-V gekürzt werden.

Tja die ewigen Neiddebatten. Kannst dir ja gerne selber überlegen ob du lieber auf die Führerscheinstelle oder deinen Wasseranschluss und Heizung verzichtest ;)


appr0xi

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« Antwort #992 am: 31.03.2023 13:15 »
Vorweg: Ich bin selbst im mD und schreibe meine Meinung aus dieser Perspektive.

Verdi hat von vornherein suggeriert, dass diese Tarifverhandlungsrunde nur ein Ziel hat und das ist mehr Geld, es spielt wohl nichts anderes eine Rolle. Ja man muss zugeben, dass sie sich in dem Einmalbetrag etwas verrannt haben und aus der breiten Masse sehe ich komplett ein, dass auch jemand mit EG 10 oder höher sich vereiert fühlt, wenn es nur um die unteren EG geht. Jemand des gD und hD kann sich ja seines Einkommens entsprechend auch ein Haus gekauft haben und muss das bezahlen, der will das ja auch nicht verkaufen nur weil es um Einmalbeträge gibt, durch diesen er einen Verlust erleidet. Er hat extra ein Studium hinter sich, um dieses Geld zu verdienen.

Ich dagegen in meiner EG 7 würde mich um jeden Einmalbetrag höher als 300€ freuen, weil ich dann über 10% mehr habe, nur finde ich es auch ungerecht, trotzdessen mein Chef ein Vollidiot ist. Also daher muss der Einmalbetrag fallen und für mehr Prozente her und die EZ darf keine Verhandlungsmasse sein. Falls sie es sein muss, dann nur 1500 auf 2 Jahre und dafür mehr Entgelterhöhung!

Wieso muss man gehobener Dienst sein um ein Eigenheim zu haben?
Gilt nur bei Alleinverdiener + Kinder + Frau wahrscheinlich.

Bei mir ist es so, Eigenheim vorhanden, 2 Kinder + Frau. Sie arbeitet Teilzeit und bringt nen guten 1000er ach Hause.

Wir können genug unternehmen, können dabei noch sparen, ob für Urlaub und/oder Rücklagen für Instandhaltungsrückstellungen fürs Haus...

Alles eine Frage was man an Abtrag hat fürs Haus... Also man soll nicht so tun als ob man für ein Eigenheim im gehobenen oder höheren Dienst tätig sein muss.

"Früher" hat das durchaus gereicht. Leider sind die Löhne im TVÖD nicht in dem Maße gestiegen , wie die Preise für Immobilien gestiegen sind.

Von daher kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass ein Hauskauf aktuell nur möglich ist, wenn beide im gD arbeiten und im Optimalfall auch beide 100%.

Powernapster

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #993 am: 31.03.2023 13:17 »
Vorweg: Ich bin selbst im mD und schreibe meine Meinung aus dieser Perspektive.

Verdi hat von vornherein suggeriert, dass diese Tarifverhandlungsrunde nur ein Ziel hat und das ist mehr Geld, es spielt wohl nichts anderes eine Rolle. Ja man muss zugeben, dass sie sich in dem Einmalbetrag etwas verrannt haben und aus der breiten Masse sehe ich komplett ein, dass auch jemand mit EG 10 oder höher sich vereiert fühlt, wenn es nur um die unteren EG geht. Jemand des gD und hD kann sich ja seines Einkommens entsprechend auch ein Haus gekauft haben und muss das bezahlen, der will das ja auch nicht verkaufen nur weil es um Einmalbeträge gibt, durch diesen er einen Verlust erleidet. Er hat extra ein Studium hinter sich, um dieses Geld zu verdienen.

Ich dagegen in meiner EG 7 würde mich um jeden Einmalbetrag höher als 300€ freuen, weil ich dann über 10% mehr habe, nur finde ich es auch ungerecht, trotzdessen mein Chef ein Vollidiot ist. Also daher muss der Einmalbetrag fallen und für mehr Prozente her und die EZ darf keine Verhandlungsmasse sein. Falls sie es sein muss, dann nur 1500 auf 2 Jahre und dafür mehr Entgelterhöhung!

Wieso muss man gehobener Dienst sein um ein Eigenheim zu haben?
Gilt nur bei Alleinverdiener + Kinder + Frau wahrscheinlich.

Bei mir ist es so, Eigenheim vorhanden, 2 Kinder + Frau. Sie arbeitet Teilzeit und bringt nen guten 1000er ach Hause.

Wir können genug unternehmen, können dabei noch sparen, ob für Urlaub und/oder Rücklagen für Instandhaltungsrückstellungen fürs Haus...

Alles eine Frage was man an Abtrag hat fürs Haus... Also man soll nicht so tun als ob man für ein Eigenheim im gehobenen oder höheren Dienst tätig sein muss.

Ging vielleicht bei Hypotheken, die 2015/2016 zu unter 1% Zins abgeschlossen wurden.
Aktuell unvorstellbar, wenn Wohneigentum für eine Familie sich nahe am siebenstelligen Bereich bewegt und Kreditzinsen bei 4-5% liegen. Noch nicht mal wenn man 50% Eigenkapital auf den Tisch legt (was Banken mittlerweile durchaus verlangen - wohl dem, der geerbt oder großzügig von den Eltern bekommen hat) ist das realistisch zu schaffen. Absolut utopisch im mittleren und auch im gehobenen Dienst, im urbanen Umfeld.

Tanathos

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« Antwort #994 am: 31.03.2023 13:19 »
Das mag sein, es gibt aber keinen Grund, Menschen mit gleichen Arbeits- und Anforderungsprofil im TV-V besser als im TVÖD zu bezahlen.

Ergibt sich halt aus der Dringlichkeit der Aufgaben. Du brauchst nicht eine Baugenehmigung um zu bauen. Sie ordnet letztendlich den Raum ist aber erstmal keine Dringlichkeit. Die Daseinsvorsorge mit Strom Gas und Trinkwasser ist allerdings essentiell in einer modernen Gesellschaft. Und hier ist nun mal der Druck ungleich höher ausreichend qualifiziertes Personal zu erlangen weil sonst auch dein nachgelagerter Verwaltungsapparat schlichtweg nicht funktioniert. Es steht dir zudem immer frei in einen Versorgungsbetrieb zu wechseln und bei gleicher Qualifikation eben mehr zu verdienen.

schlumpf

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« Antwort #995 am: 31.03.2023 13:26 »
Wieso muss man gehobener Dienst sein um ein Eigenheim zu haben?
Vielleicht, weil der mD nicht den Mut oder die Rechenkünste hat sich eines zu kaufen?

Bis vor 2 Jahren waren die monatlichen Belastungen vs. Miete doch für alle so, dass ein Haus finanzierbar war.
Und sie waren auch nicht höher als vor 10 oder 20 Jahren, die Häuser wurden teuerer, die monatliche Belastung zur Finanzierung blieb gleich.
Alleine die Menschen haben es nicht sauber durchgerechnet und waren verschreckt, 400T€ oder mehr Geld aufzunehmen, obwohl man dafür "nur" 1100€ monatlich für 35 Jahre brauchte

Ging vielleicht bei Hypotheken, die 2015/2016 zu unter 1% Zins abgeschlossen wurden.
Du meinst bis anfang 2022 !!! Da habe ich noch ein Darlehen zu 0,82% bekommen!
Zitat
Aktuell unvorstellbar, wenn Wohneigentum für eine Familie sich nahe am siebenstelligen Bereich bewegt und Kreditzinsen bei 4-5% liegen. Noch nicht mal wenn man 50% Eigenkapital auf den Tisch legt (was Banken mittlerweile durchaus verlangen - wohl dem, der geerbt oder großzügig von den Eltern bekommen hat) ist das realistisch zu schaffen. Absolut utopisch im mittleren und auch im gehobenen Dienst, im urbanen Umfeld.
ja, jetzt ist aktuell in der Tat der Zug für einige abgefahren.
Aber eben erst seit knapp 2 Jahren, davor war alles möglich!
Nur sie haben einfach alle über die angeblich zu hohen Preise gejammert, so wie die Jahrzehnte davor.
Mein erstes Objekt habe ich vor 20 Jahren mit knapp 7% finanzieren müssen, ging auch, war halt nur 200T€

FAZIT: Wer nicht rechnen kann, der kann sich nie ein Haus leisten.

« Last Edit: 31.03.2023 13:34 von schlumpf »

schlumpf

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« Antwort #996 am: 31.03.2023 13:28 »
Das mag sein, es gibt aber keinen Grund, Menschen mit gleichen Arbeits- und Anforderungsprofil im TV-V besser als im TVÖD zu bezahlen.
Wo werden die den besser bezahlt?  bitte nicht übersehen, dass die Tätigkeiten der EG11 im TV-V nicht denen der EG11 im TVöD entsprechen!

alfaromeofahrer

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #997 am: 31.03.2023 13:34 »
Das mag sein, es gibt aber keinen Grund, Menschen mit gleichen Arbeits- und Anforderungsprofil im TV-V besser als im TVÖD zu bezahlen.
Doch. Die Anforderungen sind im TV-V und bei den Versorgungsbetrieben deutlich höher.
Sowohl im kfm. als auch im technischen Bereich.

Ich kenne einige Mitarbeiter, die im TV-N als Techniker beschäftigt waren, den Wechsel zu Versorgungsunternehmen gewagt haben und am Ende wieder zurück zum alten Arbeitgeber gewechselt sind, weil sie die Anforderungen zu hoch waren.

Du willst also allen Ernstes behaupten die Anforderungen im TV-V sind höher als z.B. in der Forschung (fällt u.a. in den TVÖD-Bund)? Allgemeine Verwaltungsaufgaben oder käufmännische Tätigkeiten sind an dieser Stelle nicht gemeint.

Leonhardt

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« Antwort #998 am: 31.03.2023 13:43 »

Da muss ich etwas widersprechen. Als Bau Ing frisch von der Uni waren die Angebote aus der PW nicht so rosig. Da hast du beim ÖD schon mal gut und gerne 500€ Brutto mehr im Monat gehabt. Nach 2-3 Jahren Berufserfahrung bist du aber in der PW auf einmal das doppelte Wert, plus Benefits wie Firmenwagen. Wenn man allerdings im ÖD wechselt kann man auch da sein Gehalt gut steigern. Klar hier wird die PW ab sofort von dannen ziehen. Da muss aber auch klar sein, dass hier ein ganz anderer Druck herrscht. Da ist man mal schnell Projektleiter für Millionenwerte und schiebt 60h Wochen.

Wann war dein Einstieg? Ein Freund von mir hat 2020 für 60k direkt nach der Uni als "Berufseinsteiger" Bauingenieur bei Goldbeck angefangen. Neben der Uni zwar in nem Büro gearbeitet, aber erster Job nach der Uni. Keine 60h / Wochen, aber vernünftige Arbeitsumgebung, etliche Benefits, Teamevents usw.

Zum Vergleich im TVöD waren das in der 11/4 2020 57.622€ im Jahr...

Stempelroboter

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« Antwort #999 am: 31.03.2023 13:48 »

Da muss ich etwas widersprechen. Als Bau Ing frisch von der Uni waren die Angebote aus der PW nicht so rosig. Da hast du beim ÖD schon mal gut und gerne 500€ Brutto mehr im Monat gehabt. Nach 2-3 Jahren Berufserfahrung bist du aber in der PW auf einmal das doppelte Wert, plus Benefits wie Firmenwagen. Wenn man allerdings im ÖD wechselt kann man auch da sein Gehalt gut steigern. Klar hier wird die PW ab sofort von dannen ziehen. Da muss aber auch klar sein, dass hier ein ganz anderer Druck herrscht. Da ist man mal schnell Projektleiter für Millionenwerte und schiebt 60h Wochen.

Wann war dein Einstieg? Ein Freund von mir hat 2020 für 60k direkt nach der Uni als "Berufseinsteiger" Bauingenieur bei Goldbeck angefangen. Neben der Uni zwar in nem Büro gearbeitet, aber erster Job nach der Uni. Keine 60h / Wochen, aber vernünftige Arbeitsumgebung, etliche Benefits, Teamevents usw.

Zum Vergleich im TVöD waren das in der 11/4 2020 57.622€ im Jahr...

Goldbeck gilt allerdings als Tretmühle (komme aus dem regionalen Umfeld). Aus meiner Sicht auf keinen Fall mit dem ÖD vergleichbar.

corz

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« Antwort #1000 am: 31.03.2023 13:52 »
Wieso muss man gehobener Dienst sein um ein Eigenheim zu haben?
Vielleicht, weil der mD nicht den Mut oder die Rechenkünste hat sich eines zu kaufen?

Bis vor 2 Jahren waren die monatlichen Belastungen vs. Miete doch für alle so, dass ein Haus finanzierbar war.
Und sie waren auch nicht höher als vor 10 oder 20 Jahren, die Häuser wurden teuerer, die monatliche Belastung zur Finanzierung blieb gleich.
Alleine die Menschen haben es nicht sauber durchgerechnet und waren verschreckt, 400T€ oder mehr Geld aufzunehmen, obwohl man dafür "nur" 1100€ monatlich für 35 Jahre brauchte

Ging vielleicht bei Hypotheken, die 2015/2016 zu unter 1% Zins abgeschlossen wurden.
Du meinst bis anfang 2022 !!! Da habe ich noch ein Darlehen zu 0,82% bekommen!
Zitat
Aktuell unvorstellbar, wenn Wohneigentum für eine Familie sich nahe am siebenstelligen Bereich bewegt und Kreditzinsen bei 4-5% liegen. Noch nicht mal wenn man 50% Eigenkapital auf den Tisch legt (was Banken mittlerweile durchaus verlangen - wohl dem, der geerbt oder großzügig von den Eltern bekommen hat) ist das realistisch zu schaffen. Absolut utopisch im mittleren und auch im gehobenen Dienst, im urbanen Umfeld.
ja, jetzt ist aktuell in der Tat der Zug für einige abgefahren.
Aber eben erst seit knapp 2 Jahren, davor war alles möglich!
Nur sie haben einfach alle über die angeblich zu hohen Preise gejammert, so wie die Jahrzehnte davor.
Mein erstes Objekt habe ich vor 20 Jahren mit knapp 7% finanzieren müssen, ging auch, war halt nur 200T€

FAZIT: Wer nicht rechnen kann, der kann sich nie ein Haus leisten.

Wenn man aktuell gerade kaufen will, dann mag das stimmen. Preise hoch, Zinsen hoch wenn man aber ein Eigenheim bis zum 01 bzw 02/2022 gekauft hat und der Darlehensvertrag unterschrieben war, hat man je nach Dämmung des Hauses 1,17 %bekommen.

Wir haben einen monatlichen Abtrag von knapp 950 Euro. Könnten uns aber auch mehr leisten. Wir können jedenfalls noch nebenbei sparen und können und es auch leisten mit den Kindern etwas nebenbei zu machen. Alles eine Frage, ob man rechnen kann oder nicht und ob man vorher alles sorgfältig geplant hat im Leben. Unser Eigenkapital war hoch genug, unsere finanziellen Rücklagen ebenfalls. Alles was man sich neu fürs Haus geleistet hat, ist bar bezahlt und auch ist noch eine Rücklagen für Modernisierung auf dem Konto oder für unvorhergesehenes.

Aktuell würde es bei den Zinsen natürlich schwer sein und meine Frau müsste mindestens 3/4 Tags arbeiten, wenn wir die aktuelle Immobilie mit den Konditionen von heute kaufen würde...

Jedenfalls passen meine Berechnungen zuvor, vor Hauskauf, mit genau dem überein, was wir aktuell ausgeben.

Tanathos

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« Antwort #1001 am: 31.03.2023 13:55 »

Da muss ich etwas widersprechen. Als Bau Ing frisch von der Uni waren die Angebote aus der PW nicht so rosig. Da hast du beim ÖD schon mal gut und gerne 500€ Brutto mehr im Monat gehabt. Nach 2-3 Jahren Berufserfahrung bist du aber in der PW auf einmal das doppelte Wert, plus Benefits wie Firmenwagen. Wenn man allerdings im ÖD wechselt kann man auch da sein Gehalt gut steigern. Klar hier wird die PW ab sofort von dannen ziehen. Da muss aber auch klar sein, dass hier ein ganz anderer Druck herrscht. Da ist man mal schnell Projektleiter für Millionenwerte und schiebt 60h Wochen.

Wann war dein Einstieg? Ein Freund von mir hat 2020 für 60k direkt nach der Uni als "Berufseinsteiger" Bauingenieur bei Goldbeck angefangen. Neben der Uni zwar in nem Büro gearbeitet, aber erster Job nach der Uni. Keine 60h / Wochen, aber vernünftige Arbeitsumgebung, etliche Benefits, Teamevents usw.

Zum Vergleich im TVöD waren das in der 11/4 2020 57.622€ im Jahr...

2018, da war es für mein Empfinden aber auch nicht so leicht wie in den darauf folgenden Jahren als Ingenieur eine Stelle zu bekommen. Bzw. wenn er neben der Uni schon einen Fuß in der Tür bei Goldbeck hatte kann ich mir auch vorstellen, dass da etwas mehr bezahlt wurde da man wusste was man bekommt ohne lästigen Bewerbungsprozess.

Bastel

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« Antwort #1002 am: 31.03.2023 13:57 »
Vorweg: Ich bin selbst im mD und schreibe meine Meinung aus dieser Perspektive.

Verdi hat von vornherein suggeriert, dass diese Tarifverhandlungsrunde nur ein Ziel hat und das ist mehr Geld, es spielt wohl nichts anderes eine Rolle. Ja man muss zugeben, dass sie sich in dem Einmalbetrag etwas verrannt haben und aus der breiten Masse sehe ich komplett ein, dass auch jemand mit EG 10 oder höher sich vereiert fühlt, wenn es nur um die unteren EG geht. Jemand des gD und hD kann sich ja seines Einkommens entsprechend auch ein Haus gekauft haben und muss das bezahlen, der will das ja auch nicht verkaufen nur weil es um Einmalbeträge gibt, durch diesen er einen Verlust erleidet. Er hat extra ein Studium hinter sich, um dieses Geld zu verdienen.

Ich dagegen in meiner EG 7 würde mich um jeden Einmalbetrag höher als 300€ freuen, weil ich dann über 10% mehr habe, nur finde ich es auch ungerecht, trotzdessen mein Chef ein Vollidiot ist. Also daher muss der Einmalbetrag fallen und für mehr Prozente her und die EZ darf keine Verhandlungsmasse sein. Falls sie es sein muss, dann nur 1500 auf 2 Jahre und dafür mehr Entgelterhöhung!

E7 ist kein mD. Bei TBler, gibt es keinen mittleren Dienst.

KleinerKnecht85

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« Antwort #1003 am: 31.03.2023 13:58 »
Gestern hat mein freundlicher Arbeitgeber mitgeteilt, dass das neue Deutschlandticket 1:1 an den AN weitergegeben wird... Kein einziger Cent Zuschuss! Ärgert es micht? JA, volle Kanne! Kann ich es ändern? Nein!

Das kann man so nicht stehen lassen. Natürlich kann man da was machen: Personalrat anhauen, Beschwerden sammeln. Wird bei Job-Ausschreibungen ein vergünstigten Jobticket bei euch normalerweise angeboten? Dann sollte der Prozentwert übertragen werden. Bei uns sind es 10% Ermäßigung.

Und was würde der Personalrat ändern??? ...
Hier mal ein kleiner Auszug aus unserem Intranet:

Das Firmenticket ist aufgrund des geltenden Vertrages mit *** für die Beschäftigten so kostengünstig. Für das Deutschlandticket erhält die Stadt *** keine Sonderkonditionen. Ein Zuschuss wurde und wird weder für das Firmenticket noch für das Deutschlandticket geleistet.

Das Firmenticket wird bei der Stadt *** zukünftig neben dem Deutschlandticket angeboten. Bei den Konditionen des Firmentickets handelt es sich um ein spezielles Tarifmodell für städt. Beschäftigte, welches durch die Stadt *** an ihre Beschäftigten 1:1 weitergegeben wird.  Bei künftigen Neubestellungen besteht damit die Möglichkeit individuell zu prüfen, welche Parameter eines Abonnements im Einzelfall passgenauer sind...

Wenn der/die Kämmerer/Kämmerin nicht den Geldhahn aufdreht, guckt man halt in die Röhre...

signs4

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #1004 am: 31.03.2023 14:01 »
Hier wird oft darüber diskutiert, ob die Privatwirtschaft besser verdient als der ÖD oder umgekehrt, ob es gerechtfertigt ist 500 Euro als Mindestbetrag festzusetzen und was man sich als Angestellter im ÖD überhaupt leisten kann. Ich denke hier haben einfach beide Seiten recht, denn ob man wenig oder viel verdient ist etwas subjektives und nicht vom 100% vom AG abhängig sondern viel mehr von der Lage.
Ich persönlich wohne in einem Ballungsraum und unsere Mieten sind unter de Top10 Deutschlands. Selbst mit einer E15 könnte ich mir hier kein Haus mehr leisten, außer ich wäre von Anfang an schon Gast in Hotel Mama gewesen.
Hier zahlt die Privatwirtschaft sehr wohl mehr als der ÖD, weil die sich den Lebenserhaltungskosten anpassen, sonst bekommen die einfach niemanden mehr.
Das Problem am Konstrukt des TV ÖD ist, dass dieser immer gleich zahlt, egal wo man wohnt. Dabei ist es ein himmelsweiter Unterschied, ob man in München oder Plauen wohnt.