Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566530 times)

aronzo

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3540 am: 19.04.2023 16:55 »
Selbst grade erlebt. Baugenehmigung für eine überschaubare bauliche Erweiterung unseres Hauses dauerte mal locker 9,5 Monate (und das in Zeiten steigender Zinsen, Handwerker- und Materialkosten).

Besonders bitter, weil ich selbst meine Baugenehmigungen in der Regel in 4-6 Wochen erteile...  ;D
Ich gehe mal davon aus, dass du ab Vollständigkeit gerechnet hast. Ersteres auch - Stichwort Genehmigungsfiktion???

WalterS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3541 am: 19.04.2023 17:00 »
In meinem Fall E11/3, StKl1, ZVK-NRW, 16.4% KK

Aktuell:   2.721,35 netto
Mit IAP:   2.941,35 netto
März 24:  2.947,81 netto

In meinem Fall E9a/3, StKl1, ZVK-NRW, 15.5% KK

Aktuell: 2287 netto
mit IAP: 2507 netto
März 24: 2501 netto

Kollegen, E11er und E9er, also die "oberen" EGs, die, ohne die der ÖD zusammenbricht. Ihr lasst euch auf genau das Spiel ein, das mit diesem Split der 3000 € beabsichtigt ist, nämlich so zu tun, als ob die 220 € bis 02/24 ein Ausgleich für die Nullrunde wäre. Was ist denn mit den 1240 in 06/23?

Da könntet ihr doch einen Luftsprung  machen, habt ihr doch 1240 € mehr im Säckel, als im Vormonat. aber dann müsst ihr euch einen Monat später ärgern, dass ihr 1020 € weniger habt?

Diese angebliche Prämie wurde genau deshalb so aufgeteilt, damit jeder in 03/2024 mindestens genau soviel im Säckel hat, wie in 02/24.

Kann natürlich auch VT meinerseits sein, bin ja schließlich nur ein dummer E5er...

DerLustigeOpa

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« Antwort #3542 am: 19.04.2023 17:02 »
Da stellenweise jeder zweite bis dritte Beitrag hier nicht mal eine ordentliche Anwendung der komplexen (quote)-Formatierung schafft und die Vorschaufunktion scheinbar auch unbekanntes Terrain ist, wäre ich im Fall einiger vorsichtig mit den Hoffnungen auf überdurchschnittliche Löhne in der pW.

aronzo

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3543 am: 19.04.2023 17:05 »
Kann natürlich auch VT meinerseits sein, bin ja schließlich nur ein dummer E5er...
Hältst Du Dich denn für dumm? Sicherlich nicht. Mal abgesehen von dem illusorischen Mindestbetrag von EUR 500,00 wäre ein solcher Abschluss doch nicht so schlecht, auch für eine E5! Anfangs EUR 220,00 netto mehr, ab 3/2024 dann 12,XX %. Also ab 3/2024 tabellenwirksam plus 10,5 % (netto seit Anfang 2023) und nochmal ca. 2 %.
« Last Edit: 19.04.2023 17:15 von aronzo »

aronzo

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3544 am: 19.04.2023 17:08 »
(quote)-Formatierung
Da nervt das exzessive Zitieren von ellenlangen Beiträgen mit einem eigenen einzeiligen Kommentar noch mehr - aber DANKE!  ;D

Opa

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3545 am: 19.04.2023 17:30 »
Da stellenweise jeder zweite bis dritte Beitrag hier nicht mal eine ordentliche Anwendung der komplexen (quote)-Formatierung schafft und die Vorschaufunktion scheinbar auch unbekanntes Terrain ist, wäre ich im Fall einiger vorsichtig mit den Hoffnungen auf überdurchschnittliche Löhne in der pW.
Schon, aber ebenso sollte bedacht werden, dass in der „pW“ im Grunde nicht besser geleistet wird, als im öD. Es gibt überall Höhen und Tiefen. Wer die Dienstleistungsqualität der Privatwirtschaft pauschal höher bewertet, soll doch bitte mal bei der Kundenhotline von 1&1, Eurowings oder dem örtlichen Grundversorger anrufen. Ab mittlerer Komplexität des Anliegens wird‘s dort auch streckenweise gruselig.

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3546 am: 19.04.2023 17:41 »
Der TVöD steht aktuell noch ganz gut da. Im TVL ist es derzeit richtig dunkel. Die aktuelle Inflationsausgleichsprämie ist hier nichtmal ein Thema. Tarifverhandlungen gibts erst Ende 2023. Die Gewerkschaften müssten nach derzeitigem Stand bereits über 13% für einen Inflationsausgleich fordern. (Der Verbraucherpreisindex stieg vom Oktober 2021 bis März 2023 um 16,2%, die Bruttolöhne um 2,8%). Aber die Prämie läuft ja noch bis Ende 2024 und wird somit auch im TVL ihre bruttogehaltsbegrenzende Funktion wohl noch entfalten.

Die einen sagen so, die anderen so:

2019: TVöD +3,09%, TV-L +3,01%
2020: TVöD +1,06%, TV-L +3,12%
2021: TVöD +1,40%, TV-L +1,29%
2022: TVöD +1,80%, TV-L +2,80% (ab Dez 22, also quasi erst in 2023 relevant)
2023: TVöD +X,XX%, TV-L +0,00%
2024: TVöD +X,XX%, TV-L +X,XX%

Kumuliert seit 2019 (bisher): TVöD +7,54%, TV-L +10,61%

Aber du hast natürlich völlig recht, bei beiden hat sich eine Riesenlücke zur Inflation aufgetan, die jeden Monat größer wird..

Die Rechnung passt leider nicht ganz. Mann kann Prozente nicht über Jahre aufsummieren. Rechne mal multiplikativ und unterjährig, dann schlägt das Reditereihenfolgerisiko im TVL voll rein.

Selbstverständlich habe ich multiplikativ gerechnet. Und wenn du es an einem konkreten Beispiel haben möchtest (bei dem der Unterschied sogar noch etwas größer ist):

- Am 01.07.2018 lag ein (willkürlich rausgegriffener) E11/6 im TVöD bei 5099,20 Euro und im TV-L bei 4792,59 Euro.
- Stand heute liegt der Wert für E11/6 im TVöD bei 5463,69 Euro und im TV-L 5379,28 Euro.

Steigerung im TVöD: +7,15%, Steigerung im TV-L: +12,24%

Krass. Gibt es da einen Grund für, warum der TV-L so viel mehr Zugewinne verbuchen konnte als der TVÖD?

Alexander79

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3547 am: 19.04.2023 17:43 »
Anfangs EUR 220,00 netto mehr, ab 3/2024 dann 12,XX %. Also ab 3/2024 tabellenwirksam plus 10,5 % (netto seit Anfang 2023) und nochmal ca. 2 %.

Weil das eine Mogelpackung ist ...
Was glaubt du, warum die Arbeitgeber lieber die Inflationsprämie zahlen, als eine tabellenwirksame Lohnerhöhung zahlen.

Eigentlich ist das gerade von öffentlichen Arbeitgebern eine absolute Frechheit mit solchen Taschenspielertricks den Sozialversicherungen Beiträge vorzuenthalten.

WalterS

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« Antwort #3548 am: 19.04.2023 17:55 »
Kann natürlich auch VT meinerseits sein, bin ja schließlich nur ein dummer E5er...
Hältst Du Dich denn für dumm? Sicherlich nicht. Mal abgesehen von dem illusorischen Mindestbetrag von EUR 500,00 wäre ein solcher Abschluss doch nicht so schlecht, auch für eine E5! Anfangs EUR 220,00 netto mehr, ab 3/2024 dann 12,XX %. Also ab 3/2024 tabellenwirksam plus 10,5 % (netto seit Anfang 2023) und nochmal ca. 2 %.

Auch du lässt dich von dieser Mogelpackung täuschen. Wenn nicht zufällig Tarifverhandlungen wären, die Entgelttabelle nicht gekündigt wäre, hätte es 0,0 dieser Prämie von unseren lieben AG gegeben. Ansonsten hätten die auch ine ordentliche lineare  Erhöhung zum 01/23 aushandeln können plus die Prämie, für die erhöhten Belastungen in 2022, gestaffelt von 3000 ab EG 1 bis 1000 für EG 15, anstatt immer wieder einen Sockelbetrag zu fordern.

Das wäre sozial gerecht und würde die EG-Tabelle ein wenig entzerren. Du wirst es mir nicht glauben, aber mir geht es als E5 Fuzzi nicht nur darum das Beste für mich persönlich rauszuholen, sondern ich wünsche mir, dass die unteren EGs ordentlich von ihrem Gehalt leben können und die oberen soviel verdienen, dass ich ordentliche Kollegen in entscheidenden Positionen habe.

blanket

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« Antwort #3549 am: 19.04.2023 17:55 »
Da stellenweise jeder zweite bis dritte Beitrag hier nicht mal eine ordentliche Anwendung der komplexen (quote)-Formatierung schafft und die Vorschaufunktion scheinbar auch unbekanntes Terrain ist, wäre ich im Fall einiger vorsichtig mit den Hoffnungen auf überdurchschnittliche Löhne in der pW.
Schon, aber ebenso sollte bedacht werden, dass in der „pW“ im Grunde nicht besser geleistet wird, als im öD. Es gibt überall Höhen und Tiefen. Wer die Dienstleistungsqualität der Privatwirtschaft pauschal höher bewertet, soll doch bitte mal bei der Kundenhotline von 1&1, Eurowings oder dem örtlichen Grundversorger anrufen. Ab mittlerer Komplexität des Anliegens wird‘s dort auch streckenweise gruselig.

Nicht streckensweise, sondern immer.


Nicht streckenweise. Immer!

Stempelroboter

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« Antwort #3550 am: 19.04.2023 17:58 »
Selbst grade erlebt. Baugenehmigung für eine überschaubare bauliche Erweiterung unseres Hauses dauerte mal locker 9,5 Monate (und das in Zeiten steigender Zinsen, Handwerker- und Materialkosten).

Besonders bitter, weil ich selbst meine Baugenehmigungen in der Regel in 4-6 Wochen erteile...  ;D
Ich gehe mal davon aus, dass du ab Vollständigkeit gerechnet hast. Ersteres auch - Stichwort Genehmigungsfiktion???

Gibt's in NRW nicht (glaube nur in Bayern?). Da bleibt nur eine Untätigkeitsklage, danach ist das Verhältnis zur Baugenehmigungsbehörde allerdings auch nicht mehr dasselbe...)

blanket

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« Antwort #3551 am: 19.04.2023 17:59 »
Ich höre auch verschiedenen Branchen der PW, dass dort Fachkräfte (Leute mit guter Ausbildung oder Studium) Ihr Gehalt schon teilweise fast selber bestimmen können. Natürlich gibt es auch schlechtbezahlte Personen im PW-Bereich, aber als einigermaßen ausgebildeter Arbeitnehmer gibt es dort oftmals einfach mal dauerhaft 500 Euro brutto mehr aufgrund guter Leistung.

Diese Situation haben wir im ÖD leider noch nicht, dort ist es den Arbeitgebern auch teilweise völlig egal. Dann dauert z. B. die Ausstellung einer Baugenehmigung halt doppelt so lang wie normal. usw.
Alles schon erlebt.

Ich will nicht alles schönreden was in der PW ist, aber was die öffentlichen Arbeitgeber abziehen mit Angeboten und getricksten Zahlungen ist schon beschämend teilweise.

Ihr habt aber auch alle sehr gut bis exzellent ausgebildete und bezahlte Freunde und Bekannte.. "Ihr Gehalt schon teilweise fast selber bestimmen können. " aber sry... wenn du sowas hörst, musst doch auch du stutzig werden.. nach 15 Jahren pW (mit Hochschulstudium und Experten/Fachkarriere/Leitungsreferent) kann ich mit bestimmtheit sagen, dass dies auch in der pW seltenheitswert hat...

Er ist Key Account Manager aber ohne Provisionsgehalt. Natürlich kein Sachbearbeiter. Aber im ÖD sind auch viele kein Sachbearbeiter. Und hier musst für 500 Euro mehr dann 1,5 Stufen überspringen und mehre Jahre warten. Ist halt ein total starres System, deswegen gibt es auch viele, die einfach nur Zeit absitzen. Das liegt aber am System. Würden Stufen erst nach Leistung gewährt, wäre das vermeintlich auch anders. Aber wie gesagt die öffentliche Arbeitgeber interessiert doch gar keine Leistung. Das ist doch völlig egal. Auch wenn alles länger dauert.

BVerfGBeliever

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« Antwort #3552 am: 19.04.2023 18:25 »
Selbstverständlich habe ich multiplikativ gerechnet. Und wenn du es an einem konkreten Beispiel haben möchtest (bei dem der Unterschied sogar noch etwas größer ist):

- Am 01.07.2018 lag ein (willkürlich rausgegriffener) E11/6 im TVöD bei 5099,20 Euro und im TV-L bei 4792,59 Euro.
- Stand heute liegt der Wert für E11/6 im TVöD bei 5463,69 Euro und im TV-L 5379,28 Euro.

Steigerung im TVöD: +7,15%, Steigerung im TV-L: +12,24%

Krass. Gibt es da einen Grund für, warum der TV-L so viel mehr Zugewinne verbuchen konnte als der TVÖD?

Ein wenig spielen auch die jeweiligen Erhöhungszeitpunkte eine Rolle (so steht z.B. fest, dass beim TV-L dieses Jahr nichts mehr oben drauf kommt).

Aber eigentlich wollte ich auch nur kurz zeigen, dass die Steigerungen beim TV-L zumindest in den letzten paar Jahren nicht zwingend schlechter waren (davor natürlich schon, schließlich hatten beide ursprünglich den gleichen Startwert).

aronzo

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« Antwort #3553 am: 19.04.2023 18:29 »
Weil das eine Mogelpackung ist ...
Was glaubt du, warum die Arbeitgeber lieber die Inflationsprämie zahlen, als eine tabellenwirksame Lohnerhöhung zahlen.
Weil sie es ob der steuer- und abgabenfreien Prämie können! Und dadurch einerseits erhebliche Haushaltmittel sparen und andererseits ein durchaus adäquates Angebot für das Portemonnaie der Beschäftigten machen können. Jeder private Arbeitgeber würde zumindest ersteres ebenso versuchen. Aber das ist meine Sicht darauf; also keiner Diskussion zugänglich. Ich glaube nicht, dass hier jemand getäuscht werden soll oder wird...

schnitzelesser

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3554 am: 19.04.2023 18:42 »
Wenn für die Prämie auf Basis eines fiktiven Bruttogehalts on top in Rente/VBL eingezahlt würde, wäre es nicht ganz so nervig.