Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567530 times)

Muenchner82

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3945 am: 21.04.2023 11:12 »
Beispiel 1:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.01.2023 = 3000 EUR x 3% = 3090 EUR
01.01.2024 = 3090 x 4 % = 3.213,60 EUR

Beispiel 2 Schlichtung:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.03.2024 = 3000 EUR + 200 EUR = 3200 EUR x 5,5 % = 3.376,00

Unterschied zum Ende des Tarifvertrages: 3376,00 - 3213,60 = 162,40 EUR

Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.

Ich fürchte rechnen bringt da nix, er ist Busfahrer!

KeuleMS

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« Antwort #3946 am: 21.04.2023 11:19 »
Es gibt sicher durchaus schon Firmen, die von den 3000,00 Euro zumindest teilweise schon gebrauch gemacht haben. Die haben dann in 2023 nichts zu erwarten?!

Silentgalaxy

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3947 am: 21.04.2023 11:20 »
Beispiel 1:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.01.2023 = 3000 EUR x 3% = 3090 EUR
01.01.2024 = 3090 x 4 % = 3.213,60 EUR

Beispiel 2 Schlichtung:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.03.2024 = 3000 EUR + 200 EUR = 3200 EUR x 5,5 % = 3.376,00

Unterschied zum Ende des Tarifvertrages: 3376,00 - 3213,60 = 162,40 EUR

Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.

Ich fürchte rechnen bringt da nix, er ist Busfahrer!

Und du arbeitest nur im öffentlichen Dienst, das heißt zu mehr hat’s nicht gereicht.

Sukram10

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3948 am: 21.04.2023 11:21 »


Und wer bei diesem Angebot nicht die Verarsche durchschaut dem ist nicht mehr zu helfen.

3000 € Sofortauszahlung
Rückwirkend ab 1.1.23 3% mehr
Ab 1.1.24 4% mehr.
JSZ Erhöhen ab E9.

Ansonsten hat Braunschweig am 1.August einen Busfahrer weniger
.

Also ca. 7% mehr anstelle der durchschnittlichen ca. 11%

Sollte man das den AG-Vertretern als Angebot unterbreiten, werden die uns die Füße küssen.


7% über 24 Monate + 3000 € sind weniger als 11% über 9 Monate + 3000 €?

Das musst du mir bitte vorrechnen.

Beispiel 1:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.01.2023 = 3000 EUR x 3% = 3090 EUR
01.01.2024 = 3090 x 4 % = 3.213,60 EUR

Beispiel 2 Schlichtung:

31.12.2022 = Brutto: 3000 EUR
01.03.2024 = 3000 EUR + 200 EUR = 3200 EUR x 5,5 % = 3.376,00

Unterschied zum Ende des Tarifvertrages: 3376,00 - 3213,60 = 162,40 EUR

Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.
Er rechnet mit der erhöhten JSZ (die hast du nicht gerechnet) mit den absoluten Einnahmen in diesen 2 Jahren.
Da stehen in seiner Rechnung eben nach seinem Vorschlag 81316,44€ den 80860,80€ nach der Schlichtung gegenüber. Das ist ein Plus von 455,64€. Trotz allem ein niedrigerer Tabellenwert für die nächste Runde (3213,60€ ggü. 3376€).

Alexander79

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3949 am: 21.04.2023 11:22 »
Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.
Kann man so pauschal nicht sagen.
Denn die Arbeitgeber werden am 01.01.2025 sagen, ihr habt ja erst vor 10 Monaten 11% mehr Gehalt bekommen.
Jetzt haltet euch mal zurück.

Tikus

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3950 am: 21.04.2023 11:26 »
Haben Beamte in den letzten Monaten nicht auch schon massive Nachzahlungen erhalten. In einigen Bundesländern

miloe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3951 am: 21.04.2023 11:28 »
Bei den nächsten Verhandlungen wird es heißen:

Zitat
Vor 9 Monaten (03/2024) gab es +11%, also ist jetzt Nullrunde angesagt.

Und genau das ist das größte Problem von dem Schlichterspruch. Klar wären mehr Prozente besser. Aber das eigentliche Problem ist die Auswirkung auf die Verhandlungsposition für die Tarifverhandlungen ab 2025.  Deswegen müssen die Prozente früher kommen. So blöd wie es klingt, wäre ich da sogar bereit auf ein halbes Prozent zu verzichten. Ja auf lange Sicht im ersten Blick mathematisch schlechter. Ich kann durchaus rechnen. Aber das halbe Prozent sollte ein guter Verhandler locker wieder in 2025 durch eine bessere Verhandlungsposition reinholen können. Das Problem ist nur, dass Verdi so weit nicht denkt und gleichzeitig kein guter Verhandler ist.

Sehe ich anders. Je höher die Startposition für die nächste Verhandlung, um so besser.

Rechnerisch hast Du vollkommen recht. Da stimme ich Dir zu 100 % zu.

Psychologisch und verkäuferisch ist es aber verheerend und das ist bei Verhandlungen oftmals wichtiger.

In 2025 werden die AG darauf hinweisen, dass die Entgelte vor 9 Monaten erst um über 10 % erhöht wurden. Seitdem aber die Preissteigerung nur X % (vermutlich weniger wie 10 %) gestiegen ist und es insoweit kein Bedarf an einer (hohen) Erhöhung gibt. Verdi kann dann zwar darauf hinweisen, dass die Inflationseffekte seit 2022 zu betrachten sind, aber das wird man gegenüber der Presse/Bevölkerung nicht vermitteln und durchhalten können.
Vermutlich wird man das nicht einmal den eigenen Mitgliedern vermitteln können, die dann mit wenigen Prozenten leichter einverstanden sind, wobei wenn ich darüber nachdenke ... das wäre ja Verdi vielleicht ganz Recht.

Oh Gott. Vermutlich denken die Verantwortlichen bei Verdi genau so.  :(

RehaMicha

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« Antwort #3952 am: 21.04.2023 11:28 »
Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.
Kann man so pauschal nicht sagen.
Denn die Arbeitgeber werden am 01.01.2025 sagen, ihr habt ja erst vor 10 Monaten 11% mehr Gehalt bekommen.
Jetzt haltet euch mal zurück.

Der monatliche Bruttobetrag ist 162,40 EUR höher und das wirkt sich langfristig deutlich aus.

Dieser Betrag ist auf Dauer tabellenwirksam und wird bei jeder weiteren prozentualen Erhöhung steigen.

Verzichtet man auf diesen müsste man im Jahr 2025 darauf hoffen, dass man eben diesen Betrag plus eine prozentuale Erhöhung bekommt und das ist ein recht hohes Risiko.

patrick0815

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« Antwort #3953 am: 21.04.2023 11:29 »
Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.
Kann man so pauschal nicht sagen.
Denn die Arbeitgeber werden am 01.01.2025 sagen, ihr habt ja erst vor 10 Monaten 11% mehr Gehalt bekommen.
Jetzt haltet euch mal zurück.

Das wird immer unterstellt. Ist zwar möglich, entbehrt jedoch jeder Logik und kann entsprechend entkräftet werden.

Die letzte Erhöhung war erst zum 1. April 2022 und bei dieser Tarifrunde kam von Arbeitgeberseite auch nicht dieses Argument. 

KeuleMS

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« Antwort #3954 am: 21.04.2023 11:33 »
Es gibt sicher durchaus schon Firmen, die von den 3000,00 Euro zumindest teilweise schon gebrauch gemacht haben. Die haben dann in 2023 nichts zu erwarten?!

Korrekt. Die höhe der steuerfreien Prämie ist im Gesetz festgelegt. Warum sollten diese Mitarbeiter die Prämie zwei Mal bekommen?

Naja zweimal bekommen in der Form geht halt nicht. Wenn ich also schon 1000,00 Euro bekommen habe werden diese im Juni abgezogen (bleibt eine Zahlung von 240,00 Euro) oder aber die 1000,00 müssen normal versteuert und verbeitragt werden, so dass mir dann netto 500-600 Euro bleiben.

clipse

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« Antwort #3955 am: 21.04.2023 11:36 »
Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.
Kann man so pauschal nicht sagen.
Denn die Arbeitgeber werden am 01.01.2025 sagen, ihr habt ja erst vor 10 Monaten 11% mehr Gehalt bekommen.
Jetzt haltet euch mal zurück.

Das wird immer unterstellt. Ist zwar möglich, entbehrt jedoch jeder Logik und kann entsprechend entkräftet werden.

Die letzte Erhöhung war erst zum 1. April 2022 und bei dieser Tarifrunde kam von Arbeitgeberseite auch nicht dieses Argument.

Die Erhöhung im zum 01.04.2022 lag bei 1,8 % während die Inflation bei 7,4 % lag, was es natürlich schwer macht, dieses Argument hervorzubringen. Wenn wir zum 01.03.2024 ca. 11 % mehr erhalten, liegt die Inflation auf den Monat betrachtet wahrscheinlich darunter. Abgesehen davon weißt du doch gar nicht, ob die AG dieses Argument nicht genutzt haben? Wenn die Erhöhung des Entgeltes erst zum 01.03.2024 erfolgt, hätten wir 23 Monate lang keine Entgelterhöhung gehabt bei einer Inflation auf Rekordhöhe.

OrganisationsGuy

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« Antwort #3956 am: 21.04.2023 11:38 »
Die 3000€ sind eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber, darauf gibt es erstmal keinen Anspruch. Ich habe mein Posting noch um eine Beispielrechnung erweitert. Am Ende des Tages geht es um das monatliche Netto und das Gehalt am Ende der Laufzeit das die Grundlage für die nächsten Verhandlungen bildet.

Was ist denn dein Wunsch? Womit könntest Du denn leben? Und wie gedenkst Du es durchzusetzen?

Gut dann klammern wir die freiwillige Leistung doch mal aus. Unser Tarifvertrag ist zum 31.12.2022 ausgelaufen. Die verhandeln gerade über Erhöhungen ab 01.03.2024. Klingt das fair?

Sebastian09

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« Antwort #3957 am: 21.04.2023 11:41 »
Daher ist die Erhöhung aufgrund des Ergebnisses der Schlichtung auf Dauer wesentlich besser für die kommenden Verhandlungen.
Kann man so pauschal nicht sagen.
Denn die Arbeitgeber werden am 01.01.2025 sagen, ihr habt ja erst vor 10 Monaten 11% mehr Gehalt bekommen.
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Das wird immer unterstellt. Ist zwar möglich, entbehrt jedoch jeder Logik und kann entsprechend entkräftet werden.

Die letzte Erhöhung war erst zum 1. April 2022 und bei dieser Tarifrunde kam von Arbeitgeberseite auch nicht dieses Argument.

Und wie hoch war die Erhöhung in 04/2022? Korrekt, 1,8%. Da konnte man dieses Argument nicht bringen.
Bei "durchschnittlich 11,2%" allerdings...

Aber selbst wenn dem so wäre, müsste die kommende Erhöhung für 2025 erst einmal so hoch sein, um erreichten Wert aus 03/24 zu überschreiten. Schaut man sich die Verhandlungen der letzten Jahre an, hätte ich da meine Zweifel, dass man sich darauf verlassen kann.
Außerdem ist niemand gezwungen, dann anzunehmen, was von Seiten der AG vorgebracht wird. Seien wir doch mal ehrlich, wenn es nicht die Erhöhung aus 2024 ist, sind es 1000 andere Gründe, die vorgebracht werden, um nicht zu zahlen.
Sich darauf zu verlassen, dass man auf Grund einer früheren Erhöhunh in 2025 ein besseres Ergebnis bekommt, halte ich für sehr riskant.

Knarfe1000

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« Antwort #3958 am: 21.04.2023 11:42 »
Haben Beamte in den letzten Monaten nicht auch schon massive Nachzahlungen erhalten. In einigen Bundesländern
Ich habe nichts bekommen. Und habe auch noch nie von so was gehört.

Muenchner82

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« Antwort #3959 am: 21.04.2023 11:43 »
Das wird immer unterstellt. Ist zwar möglich, entbehrt jedoch jeder Logik und kann entsprechend entkräftet werden.

Die letzte Erhöhung war erst zum 1. April 2022 und bei dieser Tarifrunde kam von Arbeitgeberseite auch nicht dieses Argument.

Genau so schaut es aus. Die Arbeitgeber werden IMMER auf den hohen Abschluss verweisen, ganz egal wann die Steigerung war. Deshalb lieber den Spatz in der Hand als die Schwalbe auf dem Dach!