Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 567688 times)

bbdhs

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3360 am: 19.04.2023 10:37 »
Ich verstehe die Leute nicht, die das Ergebnis der Schlichtung als Scheiße, Hohn, Spott, lachhaft etc. finden.

Das Angebot ist überaus akzeptabel.
Wo man nachschärfen könnte, wäre der Beginn des Sockelbetrags und der linearen Erhöhung.
Hier könnte man überlegen, ob man die 3.000 Euro IFP für Vollzeitkräfte (bzw. 1.500 Euro für TZ-Kräfte) komplett in 2023 aufzehrt und den anderen Teil ab dem 01.01.24 beginnen lässt.

Ansonsten bin ich zufrieden mit dem Kompromiss.
Gefordert waren: 10,5% für 12 Monate.
Man kommt raus mit 9-14? % für 24 Monate, erhält aber noch eine Einmalzahlung in Höhe von 3.000 Euro.

Nein, es ist nicht "noch eine Einmalzahlung", sondern es ist eine Nullrunde in 2023, die durch eine Einmalzahlung kaschiert wird. Und für 2024 hat Verdi nichts gefordert, also kann man die unterschiedlichen Zeiten auch nicht wirklich vergleichen.

Eigentlich hätte anderes fordern müssen. Es hätte sowas sein müssen wie:
- Wir fordern die 3.000€ Inflationsprämie um die Benachteiligung in 2022 auszugleichen.
- Wir fordern 10,5% ab 1.1.23 bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
- Wir fordern ebenfalls 10,5% zusätzlich ab 1.1.24, falls die ausgehandelte Laufzeit 24 Monate ist.
- Bei einer Laufzeit länger als 24 Monate fordern wir für jeden weiteren Monat die entsprechende Inflation als Steigerung, da die Zukunft eigentlich zu ungewiss ist, um länger zu planen.

Nur so lassen sich wirklich Vergleiche mit Forderungen machen... Wenn man aber keine Erhöhung ab 2024 gefordert hat, kann man da auch im Nachhinein nicht sagen, dass mehr oder weniger bei heraus gekommen ist.

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3361 am: 19.04.2023 10:38 »
Der Schlichtungsvorschlag ist für sich genommen wohl für jeden annehmbar.

Aber die Auswirkungen hintenraus ab 2025 sind diesbezüglich halt gravierend.
Wenn wir wüssten, dass man mit der VERDI-Führung einen guten Verhandlungsführer hätten, dann ok. Aber wenn man jetzt wieder sieht wie sie einknicken, dann kannst es vergessen.

Genau das ist das Problem.

Nochmal: Gefordert: 10,5 %, mindestens 500 Euro.
Jetzt kommt eine ungefähre Halbierung raus.

Und im Nachgang bzw. den Folgejahren dann weitere Nullrunden.

Heißt, das Brot oder die Butter kostet dann 2025 auch wieder soviel wie 2020? Klar!

Wer ab und zu mal Essen geht, weiß von was ich rede. Bei uns im Süden kosten z. B. einfache Käsespätzle mittlerweile 16-20 Euro.




bernhard

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3362 am: 19.04.2023 10:39 »
Ich frage mich immer was Leute die TZ arbeiten für ein Problem haben. Es ist ganz einfach:
TZ = weniger Gehalt, weniger Sonderzahlung, weniger Rente usw., dafür mehr Zeit und mehr Möglichkeit, Überstunden aufzubauen (zum auszahlen oder abbummeln).
VZ = mehr Geld, volle Sonderzahlung, keine Renteneinbuße, usw., dafür weniger Zeit und weniger Möglichkeit Überstunden aufzubauen (zum auszahlen oder abbummbeln).


Richtig, TZ weniger Gehalt , weniger Rente und zum lachen ist der Satz dafür mehr Zeit und mehr Möglichkeit, Überstunden aufzubauen (zum auszahlen oder abbummeln).

Schon mal überlegt wer Größtenteils, spätestens nach der Familiengründung, in Teilzeit geht und warum?   >:(
Das ist selten der männliche Part der Familie.
Ich glaube das die wenigsten Männer mit Kinder in Teilzeit gehen.
Da wäre das Gemecker der Herren groß wenn sie die Prämie nur zu 50% ausgezahlt bekämen.


Hab selbst eine Frau und 4 Kinder und was machen wir? Abstriche. Und ist es uns das Wert? Ja ist es.
Und kann meine Frau wohl VZ wieder arbeiten? Nein. Finden wir das okay? Ja!
Würde ich zuhause bleiben? Ja würde ich, wenn meine Frau uns versorgen könnte finanziell würde ich es ohne Probleme auch machen.
Hat man Kinder, verändert sich das Leben! Und es gibt wirklich einiges an Hilfen, gerade die Wohngeldgeschichte wurde zum Anfang des Jahres erweitert. So erhalte ich als S-13 Beschäftiger dennoch Wohngeld, da ich 4 Kinder habe.

fischsuppe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3363 am: 19.04.2023 10:39 »
Rekord Steuereinnahmen, der Bund knallt Milliarden ins Ausland und selbst werden die Diäten erhöht bis das Konto platzt...

Bin ich für mich zufrieden mit dem Schlichtungsergebnis? In meiner EG und mit meinem Gehalt? Ja, da ich nicht gierig bin und sehr gut mit meinem EK leben kann. Bin ich das für die unteren Einkommen, die nicht auf so hohem Niveau jammern können wie viele hier? NEIN!

ABER, trotzdem denke ich, unsere tolle Regierung macht sich bei jeder Gelegenheit die Taschen voll und bei uns wird bei kleinsten Erhöhungen diskutiert und am Ende des Tages bleibt wie immer ein Reallohnverlust...

Und das ist der Grund warum ich nicht zufrieden bin und mich verarscht fühle...


LG


Ich denke, dass du damit absolut recht hast, denn ich denke genauso: Unser Staat gibt so viel Geld ins Ausland, so viel Geld in irgendwelche Programme und Projekte, sich selbst hauen die Politiker sonst was oben drauf. Und dann wird von Bund und Land und Kommune gesagt (es ist kein Geld da (Lindner > Länderchefs, Kämmerer).
Das ist totaler Schmarrn! Geld ist genug da, aber es ist so: Unser Land blutet immer mehr aus, weil wir immer mehr woanders helfen (nicht immer zu unrecht, aber schlecht kommuniziert).

Was die Politiker sagen müssten, wenn sie ganz ehrlich wären:

"Wir haben das Geld, müssen aber so viel in der Welt aushelfen, dass wir die Prioritäten verändert haben. Das bedeutet, dass alle in unserem Land immer mehr "Federn" lassen müssen, damit wir in der Welt unsere Position wahren können.

Könnt ihr nicht einfach mal beim Thema bleiben, statt hier ständig euer rechtes Derailing der Diskussion zu versuchen? Wir wollen über den Tarifabschluss reden und nicht davon, was ihr von Geflüchteten und anderen Ländern haltet. Die Kommunen sind vor allem deshalb so knapp bei Kasse (und das sind zumindest manche), weil sie strukturell unterfinanziert sind. Land und Bund geben denen wenig eigene Mittel für Pflichtaufgaben, damit sie über bürokratische Förderprogramme Einfluss auf die kommunale Selbstverwaltung nehmen können. Fast keine Straße wird umgebaut, ohne dass man sich aufwendig um Fördermittel bemühen muss. Und Tarifsteigerungen sind in diesem System kaum mitgedacht.

Dumdidum

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3364 am: 19.04.2023 10:41 »
Den Dieselpreis von 2020 als Vergleich ranzuziehen ist auch selten dämlich. Vor dem ersten Lockdown hatten wir hier bei uns Anfang Januar 1,40 € den Liter, weil zum 01.01. noch irgendeine Märchensteuer neu dazugekommen war. So zu tun, als ob Diesel die letzten Jahre bei einem Euro war ist doch bewusste Stimmungsmache.

2012 war der Durchschnittspreis z.B. auch schon mal bei 141,9!


niagAkcaBdipS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3365 am: 19.04.2023 10:41 »
Eigentlich hätte anderes fordern müssen.

Also war die Forderung von Beginn an falsch.
Das mag sein, steht aber auf einem anderen Blatt Papier.

Die Schlichtungskommission kann sich nur damit beschäftigen und auseinandersetzen, was ursprünglich gefordert wurde.
Und wenn zu wenig gefordert wurde, kann man sich hinterher nicht beschweren, dass man so ein Ergebnis erhält

blanket

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3366 am: 19.04.2023 10:43 »
Rekord Steuereinnahmen, der Bund knallt Milliarden ins Ausland und selbst werden die Diäten erhöht bis das Konto platzt...

Bin ich für mich zufrieden mit dem Schlichtungsergebnis? In meiner EG und mit meinem Gehalt? Ja, da ich nicht gierig bin und sehr gut mit meinem EK leben kann. Bin ich das für die unteren Einkommen, die nicht auf so hohem Niveau jammern können wie viele hier? NEIN!

ABER, trotzdem denke ich, unsere tolle Regierung macht sich bei jeder Gelegenheit die Taschen voll und bei uns wird bei kleinsten Erhöhungen diskutiert und am Ende des Tages bleibt wie immer ein Reallohnverlust...

Und das ist der Grund warum ich nicht zufrieden bin und mich verarscht fühle...


LG


Ich denke, dass du damit absolut recht hast, denn ich denke genauso: Unser Staat gibt so viel Geld ins Ausland, so viel Geld in irgendwelche Programme und Projekte, sich selbst hauen die Politiker sonst was oben drauf. Und dann wird von Bund und Land und Kommune gesagt (es ist kein Geld da (Lindner > Länderchefs, Kämmerer).
Das ist totaler Schmarrn! Geld ist genug da, aber es ist so: Unser Land blutet immer mehr aus, weil wir immer mehr woanders helfen (nicht immer zu unrecht, aber schlecht kommuniziert).

Was die Politiker sagen müssten, wenn sie ganz ehrlich wären:

"Wir haben das Geld, müssen aber so viel in der Welt aushelfen, dass wir die Prioritäten verändert haben. Das bedeutet, dass alle in unserem Land immer mehr "Federn" lassen müssen, damit wir in der Welt unsere Position wahren können.

Könnt ihr nicht einfach mal beim Thema bleiben, statt hier ständig euer rechtes Derailing der Diskussion zu versuchen? Wir wollen über den Tarifabschluss reden und nicht davon, was ihr von Geflüchteten und anderen Ländern haltet. Die Kommunen sind vor allem deshalb so knapp bei Kasse (und das sind zumindest manche), weil sie strukturell unterfinanziert sind. Land und Bund geben denen wenig eigene Mittel für Pflichtaufgaben, damit sie über bürokratische Förderprogramme Einfluss auf die kommunale Selbstverwaltung nehmen können. Fast keine Straße wird umgebaut, ohne dass man sich aufwendig um Fördermittel bemühen muss. Und Tarifsteigerungen sind in diesem System kaum mitgedacht.


Und? Das ist nicht unser Problem!
Und jedes Mal ist der oder die Verhandlungsführer/in aus einer klammen Kommune, wie jetzt Gelsenkirchen.
Warum kommt der Verhandlungsführer nicht aus der Stadt München oder so.
Das ist doch bewusst so gesteuert.
Und damit fängt die Verarscherei dann vor den Verhandlungen schon an.

niagAkcaBdipS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3367 am: 19.04.2023 10:46 »
Aber die Auswirkungen hintenraus ab 2025 sind diesbezüglich halt gravierend.
Das wissen wir doch gar nicht.
Ist alles Glaskugelleserei und Spekulation .

Wenn wir wüssten, dass man mit der VERDI-Führung einen guten Verhandlungsführer hätten, dann ok. Aber wenn man jetzt wieder sieht wie sie einknicken, dann kannst es vergessen.
Wir reden von der Verdi und nicht von der Cockpit.
Wenn 90-95% der MA gewerkschaftlich organisiert und in der Gewerkschaft wären, hätte man ganz andere Spielräume.
Es ist aber eben halt nur die Verdi und die Mitgliederanzahl ist prozentual sicherlich nicht annähernd, wie in der Cockpit.

Nochmal: Gefordert: 10,5 %, mindestens 500 Euro.
Jetzt kommt eine ungefähre Halbierung raus.
Nein, kommt es nicht.

Und im Nachgang bzw. den Folgejahren dann weitere Nullrunden.
Woher willst du das wissen?

Aleksandra

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3368 am: 19.04.2023 10:47 »
Ich verstehe die Leute nicht, die das Ergebnis der Schlichtung als Scheiße, Hohn, Spott, lachhaft etc. finden.

Das Angebot ist überaus akzeptabel.
Wo man nachschärfen könnte, wäre der Beginn des Sockelbetrags und der linearen Erhöhung.
Hier könnte man überlegen, ob man die 3.000 Euro IFP für Vollzeitkräfte (bzw. 1.500 Euro für TZ-Kräfte) komplett in 2023 aufzehrt und den anderen Teil ab dem 01.01.24 beginnen lässt.

Ansonsten bin ich zufrieden mit dem Kompromiss.
Gefordert waren: 10,5% für 12 Monate.
Man kommt raus mit 9-14? % für 24 Monate, erhält aber noch eine Einmalzahlung in Höhe von 3.000 Euro.

Ist in der Tat je nach Entgeltgruppe ein schwieriger Kompromiss, aber keine Vollkatastrophe oder "Verrat an den AN". Für die unteren EG hat man aber sogar dauerhaft tabellenwirksam die Inflation ausgeglichen. Die Einmalzahlung(en) kann man aber nicht "on top" rechnen. Die sind ausschließlich eine günstige Möglichkeit (für beide Seiten) die Tabellenerhöhung um ca. 1 Jahr zu verschieben, aber die volle Nettoerhöhung im Grunde schon 2023 zu haben.

Und die IAZ war vom Gesetzgeber - egal wie euphemistisch es im Gesetz steht - immer dazu gedacht die Tarifabschlüsse zu drücken ("Lohn-Preis-Spirale verhindern"). Hier nutzt man sie aber nicht als Alternative zur Tabellenerhöhung, sondern dazu die Tabellenerhöhung zu verschieben. Das ist grundsätzlich ein akzeptabler Ansatz. Ob die Erhöhung 2024 dann in der Höhe ausreicht wird unterschiedlich bewertet und hängt eben aicher auch von der EG ab.
Immer wieder erfreulich jemanden zu sehen der einen klaren Blick auf die Sache hält.

fischsuppe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3369 am: 19.04.2023 10:47 »
Rekord Steuereinnahmen, der Bund knallt Milliarden ins Ausland und selbst werden die Diäten erhöht bis das Konto platzt...

Bin ich für mich zufrieden mit dem Schlichtungsergebnis? In meiner EG und mit meinem Gehalt? Ja, da ich nicht gierig bin und sehr gut mit meinem EK leben kann. Bin ich das für die unteren Einkommen, die nicht auf so hohem Niveau jammern können wie viele hier? NEIN!

ABER, trotzdem denke ich, unsere tolle Regierung macht sich bei jeder Gelegenheit die Taschen voll und bei uns wird bei kleinsten Erhöhungen diskutiert und am Ende des Tages bleibt wie immer ein Reallohnverlust...

Und das ist der Grund warum ich nicht zufrieden bin und mich verarscht fühle...


LG


Ich denke, dass du damit absolut recht hast, denn ich denke genauso: Unser Staat gibt so viel Geld ins Ausland, so viel Geld in irgendwelche Programme und Projekte, sich selbst hauen die Politiker sonst was oben drauf. Und dann wird von Bund und Land und Kommune gesagt (es ist kein Geld da (Lindner > Länderchefs, Kämmerer).
Das ist totaler Schmarrn! Geld ist genug da, aber es ist so: Unser Land blutet immer mehr aus, weil wir immer mehr woanders helfen (nicht immer zu unrecht, aber schlecht kommuniziert).

Was die Politiker sagen müssten, wenn sie ganz ehrlich wären:

"Wir haben das Geld, müssen aber so viel in der Welt aushelfen, dass wir die Prioritäten verändert haben. Das bedeutet, dass alle in unserem Land immer mehr "Federn" lassen müssen, damit wir in der Welt unsere Position wahren können.

Könnt ihr nicht einfach mal beim Thema bleiben, statt hier ständig euer rechtes Derailing der Diskussion zu versuchen? Wir wollen über den Tarifabschluss reden und nicht davon, was ihr von Geflüchteten und anderen Ländern haltet. Die Kommunen sind vor allem deshalb so knapp bei Kasse (und das sind zumindest manche), weil sie strukturell unterfinanziert sind. Land und Bund geben denen wenig eigene Mittel für Pflichtaufgaben, damit sie über bürokratische Förderprogramme Einfluss auf die kommunale Selbstverwaltung nehmen können. Fast keine Straße wird umgebaut, ohne dass man sich aufwendig um Fördermittel bemühen muss. Und Tarifsteigerungen sind in diesem System kaum mitgedacht.


Und? Das ist nicht unser Problem!
Und jedes Mal ist der oder die Verhandlungsführer/in aus einer klammen Kommune, wie jetzt Gelsenkirchen.
Warum kommt der Verhandlungsführer nicht aus der Stadt München oder so.
Das ist doch bewusst so gesteuert.
Und damit fängt die Verarscherei dann vor den Verhandlungen schon an.

Was das angeht stimme ich dir zu. Ohne Druck ändert sich das auch nicht. Und das entweder politisch oder eben indem mit einer im Streik durchgesetzten hohen Abschluss eben Fakten geschaffen werden, die letztendlich dann dazu zwingen, die Kommunen besser zu finanzieren. Ist nur die Frage ob die Kommunen es schaffen einen Streik politisch auszusitzen, bis er scheitert oder eben nicht.

bernhard

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3370 am: 19.04.2023 10:48 »
Was die Politiker sagen müssten, wenn sie ganz ehrlich wären:

"Wir haben das Geld, müssen aber so viel in der Welt aushelfen, dass wir die Prioritäten verändert haben. Das bedeutet, dass alle in unserem Land immer mehr "Federn" lassen müssen, damit wir in der Welt unsere Position wahren können.

Könnt ihr nicht einfach mal beim Thema bleiben, statt hier ständig euer rechtes Derailing der Diskussion zu versuchen? Wir wollen über den Tarifabschluss reden und nicht davon, was ihr von Geflüchteten und anderen Ländern haltet. Die Kommunen sind vor allem deshalb so knapp bei Kasse (und das sind zumindest manche), weil sie strukturell unterfinanziert sind. Land und Bund geben denen wenig eigene Mittel für Pflichtaufgaben, damit sie über bürokratische Förderprogramme Einfluss auf die kommunale Selbstverwaltung nehmen können. Fast keine Straße wird umgebaut, ohne dass man sich aufwendig um Fördermittel bemühen muss. Und Tarifsteigerungen sind in diesem System kaum mitgedacht.


Und? Das ist nicht unser Problem!
Und jedes Mal ist der oder die Verhandlungsführer/in aus einer klammen Kommune, wie jetzt Gelsenkirchen.
Warum kommt der Verhandlungsführer nicht aus der Stadt München oder so.
Das ist doch bewusst so gesteuert.
Und damit fängt die Verarscherei dann vor den Verhandlungen schon an.

Genau, das ist nicht unser Problem! Daher brauchen sich die lieben Politiker nicht wundern, wenn bei Ihnen alles bergab geht, denn sie fahren das Auto "zuhaltenden Auges" in den Abgrund.
Die AG's sollten allen die vollen 3000 Euro auszahlen und jedem nochmal die 10 % geben!

Das begleitet mit der Aussage: "Wir sehen, dass die AN in den letzten Jahren super viel geleistet und den Laden am Laufen gelassen habt. Das wollen wir jetzt bewusst so gut wie möglich honorieren, damit wir gemeinsam auf die neuen Herausforderungen zu gehen können"  <<< wäre eine moralisch sehr große und tolle Geste!

Burton2023

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3371 am: 19.04.2023 10:49 »
Einfach die Prämie weglassen, dafür Tariferhöhung ab 01.01.23 für 24 Monate mit den 200 Sockelbetrag +5,5%.

bbdhs

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3372 am: 19.04.2023 10:52 »
Eigentlich hätte anderes fordern müssen.

Also war die Forderung von Beginn an falsch.
Das mag sein, steht aber auf einem anderen Blatt Papier.

Die Schlichtungskommission kann sich nur damit beschäftigen und auseinandersetzen, was ursprünglich gefordert wurde.
Und wenn zu wenig gefordert wurde, kann man sich hinterher nicht beschweren, dass man so ein Ergebnis erhält

Auf Basis der Forderungen halte ich das Ergebnis der Schlichtung jetzt auch für akzeptabel und auch erwartbar. Eigentlich hätte ich auch sogar weniger erwartet (aber noch ist ja auch nichts beschlossen).

Ich wollte nur aufzeigen, dass es eigentlich nicht mit den verdie-Forderungen vergleichbar ist, wenn es für den Zeitraum keine Forderungen gab. Daher sollte verdi da meiner Meinung nach in Zukunft etwas differenzierter vorgehen, oder einfach mal direkt für 2 Jahre fordern (da läuft es eh drauf hinaus) und den Zeitraum als nicht diskutierbar deklarieren.

fischsuppe

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3373 am: 19.04.2023 10:52 »
Einfach die Prämie weglassen, dafür Tariferhöhung ab 01.01.23 für 24 Monate mit den 200 Sockelbetrag +5,5%.

Das würde den Abschluss für die AG massiv verteuern. Und dir würde es ausschließlich ein paar Euro Rentenbeiträge bringen, beim Nettogehalt aber fast nichts. Wenn die Gewerkschaften schon Verbesserungen erreichen wollen, ist der Aufwand an dieser Stelle sehr schlecht investiert.

Philipp

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #3374 am: 19.04.2023 10:52 »
Wenn im Anschluss an die Nullrunde 2023 dann auch ab 2025 eine kräftige Erhöhung jetzt bereits zugesichert würde, wäre das Ergebnis annehmbar.
Man könnte gleichwohl die Kommunen dazu verpflichten, wirtschaftlich auf bessere Gehälter hinzuarbeiten und das Geld nicht schon im Voraus für andere Dinge zu verplanen.

Im Jahr 2023 wird der Haushalt für 2024 oder - bei DOppelhaushalten - eventuell auch schon 2025 gemacht.
Wenn man da den VKA nicht jetzt schon zwingt, seine Mitglieder darauf einzustimmen, wird auch 2025 wieder das Geheule groß sein, man hätte kein Geld und alles käme so überraschend.

Andersherum sehe ich das Ergebnis noch diskussionswürdig - die ursprüngliche Forderung durch Verdi war über 10% für 2023 und jetzt bekommt man eine Nullrunde. So siehts halt aus.
Für 2024 wäre eh neu verhandelt worden - das Ergebnis zähle ich also nicht mit.