Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566567 times)

zinn123

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2700 am: 17.04.2023 14:51 »
Ich trete aus der Gewerkschaft aus.
Keine Einstufungsänderung von Technischen Personal im TV-V.
Sekretärinnen kriegen 2 Lohngruppen mehr als Elektriker.
Läuft auch aufs Ausscheiden aus dem ÖD hinaus.

Richtig im Bezug auf die Gewerkschaft. War 6 Monate drin. Geholfen haben die null. Hätten mich eventuell unterstützt wenn ich selbst geklagt hätte. Na Dankeschön.
Hab übrigens selbst 2 Entgeltgruppenerhöhungen durchgeboxt. Ohne Gewerkschaft.

dachseSindCool

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« Antwort #2701 am: 17.04.2023 14:56 »
Weil hier in den letzten Posts soviel über den Wechsel vom öD in die pW geredet wird... einfache folgende Frage (selber habe ich leider noch keine Antwort drauf gefunden):

AN, klassische Ausbildung VFA-K dann ALII drangehängt... arbeitet seit 20 Jahren im öffentlichen Dienst (klassische Sachgebiete Standesamt, Bauamt, Finanzverwaltung - in kleineren Kommunen sowie auch im Landratsamt)... so und nun die Frage... Was will so jemand mit dieser Ausbildung/Fortbildung und dementsprechender Berufserfahrung in der Privatwirtschaft anfangen??? Wo könnte man hier fündig / eingesetzt werden???

Grüßle
Steff

Solang du Excel und eventuell ein bisschen Python/SQL/gängige ERP-Systeme kannst und/oder bereit bist, dich da einzuarbeiten, gibt's da schon Möglichkeiten. Irgendwelche kleineren Berater/Agenturen mit Focus auf öffentliche Auftraggeber etc.

Kommunalgenie

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« Antwort #2702 am: 17.04.2023 14:56 »
Weil hier in den letzten Posts soviel über den Wechsel vom öD in die pW geredet wird... einfache folgende Frage (selber habe ich leider noch keine Antwort drauf gefunden):

AN, klassische Ausbildung VFA-K dann ALII drangehängt... arbeitet seit 20 Jahren im öffentlichen Dienst (klassische Sachgebiete Standesamt, Bauamt, Finanzverwaltung - in kleineren Kommunen sowie auch im Landratsamt)... so und nun die Frage... Was will so jemand mit dieser Ausbildung/Fortbildung und dementsprechender Berufserfahrung in der Privatwirtschaft anfangen??? Wo könnte man hier fündig / eingesetzt werden???

Grüßle
Steff

Bei Firmen die Dienstleistungen für Behörden anbieten. Die machen quasi die Behördenarbeit die für 3 Mark Fuffzich da keiner machen will und verdienen ein X-Faches. Allerdings ist der AL II natürlich keine solide Ausbildung. Ein Studium wäre da hilfreicher...

Stempelroboter

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« Antwort #2703 am: 17.04.2023 15:04 »
Weil hier in den letzten Posts soviel über den Wechsel vom öD in die pW geredet wird... einfache folgende Frage (selber habe ich leider noch keine Antwort drauf gefunden):

AN, klassische Ausbildung VFA-K dann ALII drangehängt... arbeitet seit 20 Jahren im öffentlichen Dienst (klassische Sachgebiete Standesamt, Bauamt, Finanzverwaltung - in kleineren Kommunen sowie auch im Landratsamt)... so und nun die Frage... Was will so jemand mit dieser Ausbildung/Fortbildung und dementsprechender Berufserfahrung in der Privatwirtschaft anfangen??? Wo könnte man hier fündig / eingesetzt werden???

Grüßle
Steff

In der realen Welt leider nicht mehr vermittelbar. Geht mir sinngemäß genauso  ;D

Obwohl ich vorherige, lange Erfahrungen in privaten Planungsbüro habe.


gerd90

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2704 am: 17.04.2023 15:09 »
Hier wird ja immer wieder erwähnt, dass die EZ die Wartezeit bis zur "echten" Erhöhung der Tabellenwerte überbrücken soll. Dann könnte man sich auch mal den Spaß machen und die EZ als monatliche Nettoerhöhung werten und dass zurück auf das theoretische Brutto rechnen um sich die wirkliche Erhöhung aus Arbeitnehmersicht anzuschauen. Natürlich spart man die Steuer und SV-Beiträge.

Bei der EG9a/2 sieht es wie folgt aus. In der der 3. und 4. Spalte der 2. Zeile einfach mein Brutto und Netto eingetragen und der Rest rechnet sich durch Formeln. (Alles auf 2 Nachkommastellen gerundet, deshalb die 2 Cent Differenz bei der EZ)

https://imgur.com/a/exmVYmd

Ergibt folgende Erhöhung:
Zum 01.01.2023 von 9,61%
Zum 01.07.2023 von 0,57% (Im Vergleich zum Vormonat)
Zum 01.03.2024 von 1,56% (Im Vergleich zum Vormonat)

Sieht für das Jahr 2023 recht gut aus. Für das Jahr 2024 eher mau. Die EZ kann man hier argumentativ aber nicht mehr als zusätzliche Leistung verkaufen, da sie bereits eingerechnet ist.
Gleichzeitig nochmal der Hinweis, dass bis 02/2024 keine Steuer und SV-Beiträge abgeführt werden und die Erhöhung in 2023 somit nicht rentenwirksam sind. Auch sind sie weder JSZ- noch LOB-wirksam ist.

Noch der Hinweis, dass ich vom gleichbleibenden Verhältnis von Netto zu Brutto (65,72%) ausgegangen bin. Würde hier also etwas Verschiebung geben.

Mein Vorschlag wäre: Alles so lassen, aber Laufzeit auf 20 oder sogar 18 Monate drücken.

BAT

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« Antwort #2705 am: 17.04.2023 15:11 »
Ehrlich gesagt, die Verhandlungen sind total vermurkst.

Ganz neu anfangen. Alles auf 0.

Knarfe1000

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« Antwort #2706 am: 17.04.2023 15:13 »
Das halte ich für ausgeschlossen.

patrick0815

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« Antwort #2707 am: 17.04.2023 15:13 »

Natürlich könnte man argumentieren, dass die 5,5 % und die 200 € es nicht geben würde, wenn im Jahr 2023 es bereits eine Erhöhung geben würde.


Genauso ist es aber zu verstehen, weil eben niemand ersnthaft daran geglaubt hat, dass es 10,5% auf ein Jahr gibt. Eher 10+x % auf zwei Jahre. Zumindest wenn man realistische Annahmen trifft.
Und dann ist die Auswirkung auf die Rente nur marginal, weil der Zinseszins-Effekt nicht eintritt.

heike2106

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« Antwort #2708 am: 17.04.2023 15:13 »
Weil hier in den letzten Posts soviel über den Wechsel vom öD in die pW geredet wird... einfache folgende Frage (selber habe ich leider noch keine Antwort drauf gefunden):

AN, klassische Ausbildung VFA-K dann ALII drangehängt... arbeitet seit 20 Jahren im öffentlichen Dienst (klassische Sachgebiete Standesamt, Bauamt, Finanzverwaltung - in kleineren Kommunen sowie auch im Landratsamt)... so und nun die Frage... Was will so jemand mit dieser Ausbildung/Fortbildung und dementsprechender Berufserfahrung in der Privatwirtschaft anfangen??? Wo könnte man hier fündig / eingesetzt werden???

Grüßle
Steff

Der potentielle Verdienst mit der Ausbildung wäre in der PW mit großer Wahrscheinlichkeit schlechter, als im öD.  Habe selbst diesen Lebenslauf und mache mir da keine Illusionen. In irgendwelchen Büros und Verwaltungen bei kleinen oder größeren Buden findet man aber auf jeden Fall Arbeit.

Tanathos

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« Antwort #2709 am: 17.04.2023 15:15 »
EG 8 Stufe 6 Steuerklasse1 ZVK Sachsen volltags.
Brutto vor der Erhöhung 46082,31
Netto nach der Erhöhung 50456,75
9,49 Prozent Steigerung BRUTTO auf 2 JAHRE
ca 4,74 Prozen pro Jahr BRUTTO

Netto vor der Erhöhung 29421,31
Netto nach der Erhöhung 31694,68
7,73 Prozent Steigerung netto auf 2 JAHRE
ca. 3,86 Prozent netto pro Jahr

EG 8 Stufe 6 Steuerklasse1 ZVK Sachsen 20 Stunden.
Brutto vor der Erhöhung 23631,95
Netto nach der Erhöhung 25875,25
9,49 Prozent Steigerung BRUTTO auf 2 JAHRE
ca 4,74 Prozen pro Jahr BRUTTO

Netto vor der Erhöhung 18312,02
Netto nach der Erhöhung 17016,86
7,61 Prozent Steigerung netto auf 2 JAHRE
ca. 3,80 Prozent netto pro Jahr

Heißt Volltags bekommen ca. 3,86 Prozent netto pro Jahr und ca. Halbtags-Kräfte ca. 3,80 Prozent netto pro Jahr.

Find ich interessant das man hier prozentual als 20h Kraft netto eine geringere Erhöhung hat als Volltagskräfte.

die Erhöhung bitte anteilig berechnen..., also 14 Nullmonate. Wenn man diese nicht berücksichtigt, wird das Ergebnis verzerrt. Um es zu verdeutlichen, wenn die Erhöhung erst im Dezember 2024 kommen würde, würden wir diese auch nicht komplett berücksichtigen.

Deswegen ca.
Mir gehts aber hier darum das Teilzeiträfte prozentual netto weniger stark von einer Nohnerhöhung profiteren als Volltagskräfte.

Das kann gar nicht sein. Berechnungsgrundlage ist die erhöhte Tabelle. Ausgangswert ist für TZ und VZ gleich. Nur profitiert TZ von der erheblich niedrigeren Progression. Damit wird die Erhöhung geringer besteuert.

Du weißt schon das es Stufen gibt? Hier vielleicht ungünstig erwischt. Nachgerechnet mit dem Rechner hier auf öffentlicher-dienst.info

Stufen sind irrelevant. Die Steuerprogression ist universell. Je höher das Brutto desto stärker die Besteuerung. TZ zahlt somit relativ und absolut weniger Steuern die sich mindernd auf die Brutto Erhöhung auswirken können.

An der Stelle würde ich mich auch noch nicht auf den Rechner hier verlassen. Klassischer Netto-Rechner besteht bei TZ ein Plus von 10,25% und bei VZ 9,3%

Tikus

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2710 am: 17.04.2023 15:29 »
interessant Diskussion hier. Leider wird sie oft komplett eindimensional geführt.

Das was gefordert wurde, wurde in der Vergangenheit noch nie geboten. Daher wird dieses Angebot auch so, oder minimal angepasst kommen.

man fragt sich:

erwartet werden 10% mehr Gehalt, länger und mehr gearbeitet wird aber nicht. Aber das Geld muss doch erwirtschaftet werden oder?

Durch Steuern und Gebühren? okay, dann seid ihr aber sicher auf der Seite auch die, die sich über zu hohe Steuern und Gebühren beschweren?! Da beißt sich gerade die Katze in den Schwanz.

Klar, oder öD muss enorm an Attraktivität gewinnen, auch durch mehr Gehalt. Aber das funktioniert doch nur in viel schlankeren Strukturen.

Ein Erzwingungsstreik, für 2% mehr am Ende die ggf. noch fehlen? Meint ihr das wirklich ernst, die die das schreiben?

Eins wird sicher weiter hoch bleiben, die Inflation (Lohnpreisspirale), die Familien mit 2 Kinder etc. die Lohnerhöhungen aus der Tasche ziehen.

Es bleibt über Jahre gesehen ein gigantischer Reallohnverlust.

PublicHeini

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« Antwort #2711 am: 17.04.2023 15:33 »
Interessant finde ich, dass der Besoldungsrechner bei den Bundesbeamten schon mit der "neuen Vereinbarung" aus der Schlichtung ausgestattet ist. Ist das ein Zeichen, dass es doch schon eine Einigung gibt?!

Alexander79

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« Antwort #2712 am: 17.04.2023 15:39 »
Aber das Geld muss doch erwirtschaftet werden oder?
Na so schlecht scheints den Kommunen ja nicht zu gehen.
Zitat:"Die Kommunen in Deutschland haben 2022 deutlich mehr Geld für Energie, Personal und Soziales ausgegeben. Dank höherer Steuereinnahmen erzielten sie unterm Strich dennoch ein Plus von rund 2,6 Milliarden Euro."
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/haushaltsueberschuss-kommunen-deutschland-101.html

Im übrigen, wenn überall gespart werden würde, würden sich wahrscheinlich die wenigsten aufregen.
Da aber das Geld an jeder Stelle mit vollen Händen ausgegeben wird und nur bei den Gehältern der Mitarbeitern im öffentlichen Dienst gespart werden soll, das stöst den meisten übel auf.

Tikus

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« Antwort #2713 am: 17.04.2023 15:46 »
Aber das Geld muss doch erwirtschaftet werden oder?
Na so schlecht scheints den Kommunen ja nicht zu gehen.
Zitat:"Die Kommunen in Deutschland haben 2022 deutlich mehr Geld für Energie, Personal und Soziales ausgegeben. Dank höherer Steuereinnahmen erzielten sie unterm Strich dennoch ein Plus von rund 2,6 Milliarden Euro."
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/haushaltsueberschuss-kommunen-deutschland-101.html

Im übrigen, wenn überall gespart werden würde, würden sich wahrscheinlich die wenigsten aufregen.
Da aber das Geld an jeder Stelle mit vollen Händen ausgegeben wird und nur bei den Gehältern der Mitarbeitern im öffentlichen Dienst gespart werden soll, das stöst den meisten übel auf.

ja, aber schauen wir uns die Kommunen an. Allein das Land NRW. Zu Zustände von zig Brücken, Straßen, eine absolute Katastrophe. Land und Kommunen. Spielplätze (falls überhaupt vorhanden).

Eine Gehaltsanpassung ist ja vollkommen okay, aber diese Selbstverständlichkeit des Inflationsausgleiches ist schon teilweise etwas sehr selbstverständlich.

Knarfe1000

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« Antwort #2714 am: 17.04.2023 15:49 »

Alle Deine Berechnungen gehen davon aus, dass
ab 01.01.2023 2,5% lineare Erhöhung gewährt werden (fiktiver Ersatz für Nullrunde) und
ab 01.03.2024 zusätzlich 200 EUR Sockel+5,5% lineare Erhöhung gewährt werden ...

das hat nur einfach nix mit dem Schlichtungsvorschlag zutun!

Das Vorziehen des Sockels von 200 EUR+5,5% linear auf den 01.01.2023 ergeben einen Rentenverlust zwischen 5 und 10 Euro oder so ... da verzinst sich nix!!
Ich hätte ja auch lieber ab Januar 2023 5 % mehr statt die 3000 Euro (obwohl es ungefähr auf das Selbe raus käme). Oder eine Mischung aus beidem, also kleinere IFZ, dafür lineare Erhöhung.

Aber das ist müßig, ich kann mir nicht vorstellen, dass Verdi das Fass nochmal aufmacht. Der Schlichtervorschlag ist nunmal auf dem Tisch und die Signale deuten auf eine Einigung hin.