Autor Thema: Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion II  (Read 566526 times)

WalterS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2625 am: 17.04.2023 11:47 »
Also der gleiche Käse in der Schlichtung wie in den normalen Verhandlungen.

Für mich persönlich hätte es dann auch beim "Angebot von Faeser" bleiben können, oder dies noch einmal nachverhandeln.

3000 Sonderzahlung plus 8% über 2 Jahre, mehr kommt jetzt auch nicht raus. Nur dass nun alles erst in März24 Monaten tabellenwirksam wird, statt dem schon schlechten AG Angebot im Oktober.

Dem Müllwerker wird es helfen, aus meiner Sicht ist es Müll.

Bitte nimm dir mal 5 Minuten Zeit und rechne das mal durch. Im ersten Moment habe ich genauso gedacht, aber wenn man sich das genauer anschaut ist es wirklich nicht schlecht.

Es ist auf jeden Fall WESENTLICH besser als die 7% (es waren nie 8%) von Faeser über fast 3 Jahre aufgeteilt.

Ich bin in E11/4 und für mich würde das aktuelle Schlichtungsangebot bedeuten:

Ich bekomme die Einmalzahlung von 1200€ oder so. Das ist ein Ausgleich fürs erste halbe Jahr Nullrunde.

Dann bekomme ich ab Sommer (war es Juni?) die 220€ im Monat on top, Abgabenfrei bis Februar. Das ist "okay". Für die Rente später machen die paar Monate kaum was aus.

Ab März bekomme ich dann 200€ + 5,5% Erhöhung. Wenn die Formulierung stimmt, dann werden die 200€ auch drauf gerechnet bevor es die 5,5% gibt. Das sind für mich ca. 10% Erhöhung.

Laufzeit bis Ende 2024. Auch weniger als die Flüchtlings Nancy angeboten hat.

Alles in allem kann man sagen es wäre "ok".

Im Idealfall schiebt man die Tabellenwirksame Erhöhung noch auf Januar 24 und erhöht dafür die Einmalzahlung am Anfang.

Die Gehirnwäsche scheint sich bei immer mehr Leuten bezahlt zu machen.

Auf der Seite der Bundesregierung steht wörtlich: "Die Inflationsausgleichsprämie muss zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt werden. Jeder Arbeitgeber kann die Steuer- und Abgabenfreiheit für solche zusätzlichen Zahlungen nutzen.

Zusätzlich! Nicht anstelle von ausbleibenden Erhöhungen. Die AG missbrauchen diese Prämie in den Tarifverhandlungen. Jedoch ist diese Prämie keine normale Lohnzahlung, sondern als Ausgleich für die durch die gestiegenen Kosten für Energie und daraus resultierende Inflation im Jahr 2022! gedacht.

Die AG sollen so ehrlich sein und sagen, dass sie nicht gewillt sind, ihre Mitarbeiter bei den entstandenen Mehrkosten im Jahr 2022 mit der Prämie zu unterstützen. Und dann bitte schön die zum 31.12.2022 gekündigte Entgelttabelle zum 01.01.2023 entsprechend anzupassen.

Egal, was die Schlichter da zum 01.03.2024 an Sockel und Prozenten vorschlagen, all das wäre auch zum 01.01.2023 mit anderen Prozentzahlen möglich.

Ich finde das Verhalten der AG asozial und alle , die das hier schönrechnen.... ihr versteht.






brian

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2626 am: 17.04.2023 11:49 »
Das sollte die Coronaprämie auch sein und war sie nicht. INsofern habe ich persönlich nichts anderes erwartet. Und Ihr ja wohl auch nicht, oder? DAnn seid Ihr Träumer.

zinn123

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2627 am: 17.04.2023 11:50 »
Der Schlichterspruch war wohl ein verspäteter Aprilscherz?

Beispiel EG8 Stufe 6 Steuerklasse 1 (ZVK Sachsen).
Netto jetzt 29421,31, netto nach der Erhöhung 31694,68, macht en Plus von 7,73 Prozent auf 2 Jahre. Also grob pro Jahr ca 3,86 Prozent. Wie hoch war die Inflationsrate seit 1 Jahr?

Die Inflationsprämie ist auch nur ne Mogelpackung. Denn die gibts dann wohl nach den 2 Jahren nicht mehr. Da zählt dann nur die 340 Euro mind. pro Monat.

Ich frag mich immer noch, wenn man mit Fridays for Future "demonstriert" wo die Idee des kostenlosen OPNV-Ticket für den öfftnelichen Dienst hin ist, die es mal vor paar Jahren gab. Die 35 Euro (Jobticket) sind ja wohl noch drin oder? Man würde hier mit sehr gutem Beispiel voran gehen. Wobei was heißt vorangehen, einige meiner Freunde bekommen schon das ÖPNV-Ticket vom Arbeitgeber gesponsert. Ach ja, ich vergaß wir sind bei verdi.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2628 am: 17.04.2023 12:04 »
Der Schlichterspruch war wohl ein verspäteter Aprilscherz?

Beispiel EG8 Stufe 6 Steuerklasse 1 (ZVK Sachsen).
Netto jetzt 29421,31, netto nach der Erhöhung 31694,68, macht en Plus von 7,73 Prozent auf 2 Jahre. Also grob pro Jahr ca 3,86 Prozent. Wie hoch war die Inflationsrate seit 1 Jahr?

Die Inflationsprämie ist auch nur ne Mogelpackung. Denn die gibts dann wohl nach den 2 Jahren nicht mehr. Da zählt dann nur die 340 Euro mind. pro Monat.

Ich frag mich immer noch, wenn man mit Fridays for Future "demonstriert" wo die Idee des kostenlosen OPNV-Ticket für den öfftnelichen Dienst hin ist, die es mal vor paar Jahren gab. Die 35 Euro (Jobticket) sind ja wohl noch drin oder? Man würde hier mit sehr gutem Beispiel voran gehen. Wobei was heißt vorangehen, einige meiner Freunde bekommen schon das ÖPNV-Ticket vom Arbeitgeber gesponsert. Ach ja, ich vergaß wir sind bei verdi.

Seit wann beziehen sich Angaben zu Lohnerhöhungen auf das Netto ?

Eukaryot

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2629 am: 17.04.2023 12:09 »
Lustig, wie sich alle über den "üblen" Schlichterspruch auskotzen. Dabei wird dieser in der Runde ab Samstag garantiert nochmal zusätzlich Federn lassen müssen.

In welchem Szenario könnte das Ergebnis der vierten Verhandlungsrunde schlechter ausfallen als der Schlichterspruch, wenn die Gewerkschaften mit einer Urabstimmung drohen? Die Streikbereitschaft war den Umfragen zufolge nach der dritten Verhandlungsrunde hoch.

Der Schlichterspruch wurde nicht von unabhängigen Dritten ausgehandelt, sondern von je 13 Vertretern der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite und kann damit technisch als Angebot der Arbeitgeberseite angesehen werden. Ich sehe daher keinen Spielraum für ein „Federn lassen“.

Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist die Zustimmung aller Arbeitnehmervertreter in der Schlichtungskommission:
Zitat
Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ stimmte in der 26-köpfigen Schlichtungskommission aber eine deutliche Mehrheit von 24 Mitgliedern für die Empfehlung, darunter auch elf Mitglieder der Arbeitgeberseite. Nur zwei Arbeitgebervertreter waren in der paritätisch besetzten Kommission demnach gegen den Kompromissvorschlag.
« Last Edit: 17.04.2023 12:17 von Eukaryot »
Vollzeitäquivalent

Niederrhein1987

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« Antwort #2630 am: 17.04.2023 12:10 »
Hallöchen in die Runde und guten Wochenstart!

welche Entgeltgruppen sind eigentlich Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur?
E9? (9a, 9b, 9c) E10? E11? Wir rätseln hier gerade etwas...
Freuen uns über eine Rückmeldung.

Liebe Grüße

WalterS

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2631 am: 17.04.2023 12:10 »
Wenn man mit einem Reallohnverlust seit 2022 zufrieden ist kann man das Angebot sicher annehmen.

Irgendwie geht mir in der ganzen Diskussion immer unter, dass wir im April 2022 eine Tariferhöhung um 1,8 % bekommen haben, bei einer Inflation von 7 bis knapp 9 %.
Die Inflationsausgleichsprämie soll diesen Unterschiedsbetrag ausgleichen und nicht der Schacherei für die Zukunft dienen.
soll sie nicht und kann sie nicht. Wobei... könnte sie schon. Je nach Alter, EG usw unterschiedlich. Bei mir müsste die Einmalzahlung über 100.000 EUR betragen, wenn sie denn als Inflationsausgleich dür den Reallohnverluist 2022 dienen sollte.

Davon liegen diese 3.000 EUR aber meilenweit weg. die EZ ist daher nicht und wird niemals ein Inflationsausgleich sein.

Und wenn du es noch so oft wiederholst.

Es ist keine "normale" Einmalzahlung und soll auch nicht den Reallohnverlust ausgleichen, sondern den Bürger entlasten. Könnte man aber wissen, wenn man sich informieren würde:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/entlastung-fuer-deutschland/inflationsausgleichspraemie-2130190

Eine "normale" Einmalzahlung wäre Steuer- und Abgabenpflichtig mit den entsprechenden AG-Beiträgen. Die AG bedienen sich also missbräuchlich an einem Gesetz zur Entlastung der Bürger.

SimsiBumbu

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2632 am: 17.04.2023 12:11 »
Das Hauptproblem mit dem Schlichtungsvorschlag und der gesamten Verhandlung ist doch, dass die Inflationsprämie, die von unserem Bundeskanzler Scholz so großmundig angekündigt wurde, mit einbezogen wird.
Die sollte aber nie Gegenstand von Tarifverhandlungen sein. Sie wird ja auch nicht nur im ÖD gezahlt, sondern "kann" von jedem Arbeitgeber als Prämie genutzt werden.

Diese 3.000 Euro gehören sachlich einfach nicht in die Berechnung mit rein. Somit gibt es eben 14 Monate lang eine Nullrunde und das ist halt nicht sonderlich schön.

Wenn dann hier schon mit E15/6 gerechnet wird, dann versuch ich mich auch mal dran.

7144,27 Euro brutto mtl. nach letztem Tarifvertrag.

Sind inkl. Sonderzahlung in Nov23 und Nov 24: 175.749,04 Euro
Nach Schlichterangebot inkl. 60% Sonderzahlung aber OHNE Inflationsprämie: 182.150,75 Euro

Die Differenz sind 6.401,71 Euro. Das wäre für 24 Monate eine Erhöhung von insgesamt grob 3,65 %. Da es in 2023 eine Nullrunde gibt und erst in Februar 24 die neuen Entgelte wirksam werden sollen.
Das ist kein tolles Ergebnis. Das ist schon ein Witz.

Aber es ist halt wie es ist. Rechnet man die Inflationsprämie mit drauf, Differenz der Jahresgehälter sind dann 9.401,71, kommen wir auf 5,35 % mehr Entgelt.

Selbst beim Durchschnittsgehalt des Deutschen mit ca. 4.100 Euro (entspricht ungefähr E10/3) sieht es nicht super aus

98.212,32 Euro für 2023/2024 nach altem TV.
102.573,02 Euro für 2023/2024 nach Schlichtungsvorschlag
4.709,55 Euro Differenz entsprechen 4,64 % Erhöhung für 2 Jahre.
7.709,55 Euro Differenz inkl. Inflationsprämie entsprechen 7,60 % Erhöhung für 2 Jahre.

Muss man die Werte echt noch durch 2 Teilen um zu sehen wie die jährliche Entwicklung ist und wie gut der Vorschlag dadurch aussieht?

Ohne 3.000 Inflationsprämie für je 12 Monate
2,32% bei E10
2,68% bei E15

Mit 3.000 Inflationsprämie für je 12 Monate
3,80% bei E10
1,82% bei E15

Und jetzt dürft ihr das Geschriebene in der Luft zerfetzen.

Auch ich finde die Lösung nicht gut, da eine Einmalzahlung nicht in die Tarifverhandlung gehört, aber da führt nun wahrscheinlich kein weg daran vorbei.

Und klar, mir wäre eine tabellenwirksame Erhöhung 2023 auch lieber, aber unter Annahme des gleichen finanziellen Spielraums der Gemeinden für 2023 und 2024, sehe ein solcher Abschluss z.B. so aus:

Ab Januar 2023 rückwirkend: Festbetrag 200 Euro (mit Arbeitgeberanteil entspricht das dann ca. den 220 € netto Inflationsausgleichszahlung)
Ab März 2024: lineare Steigerung 5,5 %

Netto habe ich aber von Januar 23 bis März 24 ca. 120 € weniger. Daher würde ich, da ja dann ab März 24 - jedenfalls für mich 10 % - Lohnerhöhung anstehen, in den sauren Apfel beißen.




Arian

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« Antwort #2633 am: 17.04.2023 12:14 »
Und um noch eine weitere Perspektive einzubringen, die Inflation ist letztlich für den Verbraucher ein Netto-Wert.
Schaue ich also auf meine Nettoerhöhung, komme ich, dank der Steuerprogression, auf massive 6,1% statt ca. 8,8%.

Für einen beispielhaften E6/4 wären das auch nur noch 9,8% statt 12,25%, ein E1/2 kommt auf 13,3% statt den 16,9%. Der Spruch ist daher aus meiner Sicht noch weniger glänzend, als einige das verkaufen möchten.

Endlich einer der es verstanden hat. Jahrelang wurde keine Angleichung der kalten Progression vorgenommen und die meisten Leute haben sich durch x% Anhebung täuschen lassen. Den genau die unteren EGs haben plätzlich keine 17 sondern 18, 19, 20, 21% abdrücken müssen. Das geht in den unteren Gruppen recht schnell wenn es mal 100Euro Brutto mehr gibt.

Das schlimmste an dem Tarifabschluss ist, das die IfP zur verschleierung der 0 Runde missbraicht wird. Die IfP gehört auf einmal oder in 2 Schritten ausgezahlt. Der Sockel ebenfalls schon im 1 Halbjahr 23. Dann wäre es für mich annehmbar. So aber nicht.
« Last Edit: 17.04.2023 12:22 von Arian »

GhstDncr

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« Antwort #2634 am: 17.04.2023 12:18 »
Das Hauptproblem mit dem Schlichtungsvorschlag und der gesamten Verhandlung ist doch, dass die Inflationsprämie, die von unserem Bundeskanzler Scholz so großmundig angekündigt wurde, mit einbezogen wird.
Die sollte aber nie Gegenstand von Tarifverhandlungen sein. Sie wird ja auch nicht nur im ÖD gezahlt, sondern "kann" von jedem Arbeitgeber als Prämie genutzt werden.

Diese 3.000 Euro gehören sachlich einfach nicht in die Berechnung mit rein. Somit gibt es eben 14 Monate lang eine Nullrunde und das ist halt nicht sonderlich schön.

Wenn dann hier schon mit E15/6 gerechnet wird, dann versuch ich mich auch mal dran.

7144,27 Euro brutto mtl. nach letztem Tarifvertrag.

Sind inkl. Sonderzahlung in Nov23 und Nov 24: 175.749,04 Euro
Nach Schlichterangebot inkl. 60% Sonderzahlung aber OHNE Inflationsprämie: 182.150,75 Euro

Die Differenz sind 6.401,71 Euro. Das wäre für 24 Monate eine Erhöhung von insgesamt grob 3,65 %. Da es in 2023 eine Nullrunde gibt und erst in Februar 24 die neuen Entgelte wirksam werden sollen.
Das ist kein tolles Ergebnis. Das ist schon ein Witz.

Aber es ist halt wie es ist. Rechnet man die Inflationsprämie mit drauf, Differenz der Jahresgehälter sind dann 9.401,71, kommen wir auf 5,35 % mehr Entgelt.

Selbst beim Durchschnittsgehalt des Deutschen mit ca. 4.100 Euro (entspricht ungefähr E10/3) sieht es nicht super aus

98.212,32 Euro für 2023/2024 nach altem TV.
102.573,02 Euro für 2023/2024 nach Schlichtungsvorschlag
4.709,55 Euro Differenz entsprechen 4,64 % Erhöhung für 2 Jahre.
7.709,55 Euro Differenz inkl. Inflationsprämie entsprechen 7,60 % Erhöhung für 2 Jahre.

Muss man die Werte echt noch durch 2 Teilen um zu sehen wie die jährliche Entwicklung ist und wie gut der Vorschlag dadurch aussieht?

Ohne 3.000 Inflationsprämie für je 12 Monate
2,32% bei E10
2,68% bei E15

Mit 3.000 Inflationsprämie für je 12 Monate
3,80% bei E10
1,82% bei E15

Und jetzt dürft ihr das Geschriebene in der Luft zerfetzen.

Kein einziges deiner Ergebnisse entspricht dem Schlichtungsvorschlag, der eine Steigerung von 200EUR und anschließend 5,5% on top, mindestens jedoch 340 EUR vorsieht. Kein einziges. Ernsthaft, was soll sowas?



//Nachtrag, weil es so schön passt:


Zitat
98.212,32 Euro für 2023/2024 nach altem TV.
102.573,02 Euro für 2023/2024 nach Schlichtungsvorschlag
4.709,55 Euro Differenz entsprechen 4,64 % Erhöhung für 2 Jahre.

Die Differenz zwischen 102.273,02 und 98.212,32 beträgt nicht 4709,55. Ferner sind 4709,55 nicht 4,64% von 98.212,32
« Last Edit: 17.04.2023 12:30 von GhstDncr »

gerd90

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2635 am: 17.04.2023 12:33 »
Hier wird ja immer wieder erwähnt, dass die EZ die Wartezeit bis zur "echten" Erhöhung der Tabellenwerte überbrücken soll. Dann könnte man sich auch mal den Spaß machen und die EZ als monatliche Nettoerhöhung werten und dass zurück auf das theoretische Brutto rechnen um sich die wirkliche Erhöhung aus Arbeitnehmersicht anzuschauen. Natürlich spart man die Steuer und SV-Beiträge.

Bei der EG9a/2 sieht es wie folgt aus. In der der 3. und 4. Spalte der 2. Zeile einfach mein Brutto und Netto eingetragen und der Rest rechnet sich durch formeln. (Alles auf 2 Nachkommastellen gerundet, deshalb die 2 Cent Differenz bei der EZ)

https://imgur.com/a/exmVYmd

Ergibt folgende Erhöhung:
Zum 01.01.2023 von 9,61%
Zum 01.07.2023 von 0,57% (Im Vergleich zum Vormonat)
Zum 01.03.2024 von 1,56% (Im Vergleich zum Vormonat)

Sieht für das Jahr 2023 recht gut aus. Für das Jahr 2024 eher mau. Die EZ kann man hier argumentativ aber nicht mehr als zusätzliche Leistung verkaufen, da sie bereits eingerechnet ist.
Gleichzeitig nochmal der Hinweis, dass bis 02/2024 keine Steuer und SV-Beiträge abgeführt werden und die Erhöhung in 2023 somit nicht rentenwirksam sind. Auch sind sie weder JSZ- noch LOB-wirksam ist.

Als Nachtrag noch der Hinweis, dass ich vom gleichbleibenden Verhältnis von Netto zu Brutto (65,72%) ausgegangen bin. Würde hier also etwas Verschiebung geben.

Mein Vorschlag wäre: Alles so lassen, aber Laufzeit auf 20 oder sogar 18 Monate drücken.
« Last Edit: 17.04.2023 12:42 von gerd90 »

zinn123

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2636 am: 17.04.2023 12:40 »
Der Schlichterspruch war wohl ein verspäteter Aprilscherz?

Beispiel EG8 Stufe 6 Steuerklasse 1 (ZVK Sachsen).
Netto jetzt 29421,31, netto nach der Erhöhung 31694,68, macht en Plus von 7,73 Prozent auf 2 Jahre. Also grob pro Jahr ca 3,86 Prozent. Wie hoch war die Inflationsrate seit 1 Jahr?

Die Inflationsprämie ist auch nur ne Mogelpackung. Denn die gibts dann wohl nach den 2 Jahren nicht mehr. Da zählt dann nur die 340 Euro mind. pro Monat.

Ich frag mich immer noch, wenn man mit Fridays for Future "demonstriert" wo die Idee des kostenlosen OPNV-Ticket für den öfftnelichen Dienst hin ist, die es mal vor paar Jahren gab. Die 35 Euro (Jobticket) sind ja wohl noch drin oder? Man würde hier mit sehr gutem Beispiel voran gehen. Wobei was heißt vorangehen, einige meiner Freunde bekommen schon das ÖPNV-Ticket vom Arbeitgeber gesponsert. Ach ja, ich vergaß wir sind bei verdi.

Seit wann beziehen sich Angaben zu Lohnerhöhungen auf das Netto ?


Seit dem ich persönlich mit meinem Nettogehalt einkaufen gehe und nicht mit meinem Bruttogehalt. Für mich ist der Reallohn entscheidend.
Hier sieht man ganz deutlich das die Tarifverhandlichen seitens Verdi ne wirkliche Lachnummer sind.
Am Ende rechnen die sich das eh wieder schön. Schon wie immer. Ich frage mich auch immer was die bei 2 Tagen Tarifverhandlungen von früh bis abends wirklich so machen. Die schaukeln sich doch nicht immer wieder neue Vorschläge zu die 10 Euro mehr im Monat bringen und rechnen die stundenlang nach.

Infa

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2637 am: 17.04.2023 12:43 »
Hallöchen in die Runde und guten Wochenstart!

welche Entgeltgruppen sind eigentlich Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur?
E9? (9a, 9b, 9c) E10? E11? Wir rätseln hier gerade etwas...
Freuen uns über eine Rückmeldung.

Liebe Grüße


Müssten 9c  TVöD oder TE 4 TV-BA sein.

armerknecht

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Antw:Tarifverhandlungen TVöD 2023 - Diskussion
« Antwort #2638 am: 17.04.2023 12:44 »
14 Monate Nullrunde,
dafür brauchte es nun Schlichter?

InflationsPRÄMIE nicht InflationsLOHN

Tanathos

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« Antwort #2639 am: 17.04.2023 12:45 »
Also der gleiche Käse in der Schlichtung wie in den normalen Verhandlungen.

Für mich persönlich hätte es dann auch beim "Angebot von Faeser" bleiben können, oder dies noch einmal nachverhandeln.

3000 Sonderzahlung plus 8% über 2 Jahre, mehr kommt jetzt auch nicht raus. Nur dass nun alles erst in März24 Monaten tabellenwirksam wird, statt dem schon schlechten AG Angebot im Oktober.

Dem Müllwerker wird es helfen, aus meiner Sicht ist es Müll.

Bitte nimm dir mal 5 Minuten Zeit und rechne das mal durch. Im ersten Moment habe ich genauso gedacht, aber wenn man sich das genauer anschaut ist es wirklich nicht schlecht.

Es ist auf jeden Fall WESENTLICH besser als die 7% (es waren nie 8%) von Faeser über fast 3 Jahre aufgeteilt.

Ich bin in E11/4 und für mich würde das aktuelle Schlichtungsangebot bedeuten:

Ich bekomme die Einmalzahlung von 1200€ oder so. Das ist ein Ausgleich fürs erste halbe Jahr Nullrunde.

Dann bekomme ich ab Sommer (war es Juni?) die 220€ im Monat on top, Abgabenfrei bis Februar. Das ist "okay". Für die Rente später machen die paar Monate kaum was aus.

Ab März bekomme ich dann 200€ + 5,5% Erhöhung. Wenn die Formulierung stimmt, dann werden die 200€ auch drauf gerechnet bevor es die 5,5% gibt. Das sind für mich ca. 10% Erhöhung.

Laufzeit bis Ende 2024. Auch weniger als die Flüchtlings Nancy angeboten hat.

Alles in allem kann man sagen es wäre "ok".

Im Idealfall schiebt man die Tabellenwirksame Erhöhung noch auf Januar 24 und erhöht dafür die Einmalzahlung am Anfang.

Die Gehirnwäsche scheint sich bei immer mehr Leuten bezahlt zu machen.

Auf der Seite der Bundesregierung steht wörtlich: "Die Inflationsausgleichsprämie muss zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt werden. Jeder Arbeitgeber kann die Steuer- und Abgabenfreiheit für solche zusätzlichen Zahlungen nutzen.

Zusätzlich! Nicht anstelle von ausbleibenden Erhöhungen. Die AG missbrauchen diese Prämie in den Tarifverhandlungen. Jedoch ist diese Prämie keine normale Lohnzahlung, sondern als Ausgleich für die durch die gestiegenen Kosten für Energie und daraus resultierende Inflation im Jahr 2022! gedacht.

Die AG sollen so ehrlich sein und sagen, dass sie nicht gewillt sind, ihre Mitarbeiter bei den entstandenen Mehrkosten im Jahr 2022 mit der Prämie zu unterstützen. Und dann bitte schön die zum 31.12.2022 gekündigte Entgelttabelle zum 01.01.2023 entsprechend anzupassen.

Egal, was die Schlichter da zum 01.03.2024 an Sockel und Prozenten vorschlagen, all das wäre auch zum 01.01.2023 mit anderen Prozentzahlen möglich.

Ich finde das Verhalten der AG asozial und alle , die das hier schönrechnen.... ihr versteht.

Zusätzlich hat hier den Kontext von Steuerhinterziehung. Ohne diesen Zusatz war es möglich gewesen einen Teil des regulären Gehaltes über die Einmalzahlung abzudecken. Dadurch entsteht aber nicht automatisch eine Übertragung auf Lohnerhöhungen.