Schau Swen, ich werd meine Widersprüche zeitnah einreichen, jedoch interssiert mich sehr, wie man seitens BMI begründen würde, warum jeder Beamte, der der das Rundschreiben so interpretiert hat, wie ich es noch immer tue, hätte erkennen müssen, dass es eben nicht so gemeint ist, wenn sowohl bezügezahlende Stellen das Schreiben als Grundlage und vor allem in der Auslegung, wie ich dieses Schreiben auslege, nutzen als nun auch das BMF von einer Regelung spricht. All dass untermauert meine Auslegung und die Masse der Beamten MUSS EBEN NICHT mehr erkennen, das jenes Schreiben anders gemeint war, aber bewust so formuliert, dass man sich rauswinden kann.
Ich bleibe dabei, dass ein Gericht im Zweifel zu Gunsten der Beamten urteilen würde.
Ändert aber nichts an meinem vollkommen zerstörten Vertrauen zum Besoldungsgesetzgeber und Dienstherren.
Ich kann das gut verstehen, Harry, und pflichte Dir hier hinsichtlich Deines Blickes auf die Politik bei.
Allerdings machen wir alle hier gerne den immer wieder gleichen Fehler und schließen von uns auf andere, sagen uns also, wenn ich so in meinem Privatleben gegenüber meinem Umfeld handeln würde, dann mal Hallelujah.
Aber so funktioniert eben die große Politik nicht, da für sie i.d.R. Hallelujah nur ein Thema der Theologie ist. Vielmehr bedarf es nur einmal eines grausamen Federstrichs, nämlich der Erklärung, dass von den Rundschreiben keine unmittelbare Rechtswirkung nach außen ausgeht, dass also nun (nach einer entsprechenden Gesetzgebung) alle eingegangenen Widersprüche binnen weniger Wochen negativ beschieden werden werden, sofern sie auf Grundlage der neuen Gesetzgebung so zu bescheiden sein werden, dass den davon Betroffenen danach der Rechtsweg offensteht, und dass darüber hinaus als allgemeine Feststellung durch die neue Gesetzgebung alle anderen seit 2021 offenen Ansprüche abgegolten seien (wodurch insgesamt wenigen Beamten eine Nachzahlung gewährt werden wird).
Danach würden die Gewerkschaften sich deutlich gegen diese Art von Entscheidungen wenden, ohne jedoch auch nur ein Rechtsmittel in der Hand zu haben. Das entsprechende Handeln wird in Teilen der Beamtenschaft für Empörung sorgen, nämlich insbesondere bei jenen, die sich mit dem Thema beschäftigen (von denen nicht wenige Widerspruch geführt haben werden) - und über kurz oder lang wird das Thema, solange die Medien nicht regelmäßig berichten (wovon Stand heute eher nicht auszugehen sein dürfte), von anderen verdrängt werden. Hamburg hat das fast schon prototypisch vorgemacht und fährt damit seit mittlerweile mehr als vier Jahren spezifisch erfolgreich.
Das Machtgefälle ist so groß, dass auch den Gewerkschaften über kurz oder lang nichts anderes übrig bleibt, als das Thema zwar weiterzuverfolgen, jedoch ansonsten zur Tagesordnung überzugehen und also zu versuchen, in mühevoller Kleinarbeit in den verschiedenen Themengebieten Erfolge zu verzeichnen. Was man ihnen entsprechend im Bund zum Vorwurf machen muss, ist, dass sie 2021 nicht allesamt konsequent dazu aufgerufen haben, trotz dieses Rundschreibens Widerspruch zu führen - denn dazu ist hier trotz des Rundschreibens auch 2021 aufgerufen worden, vgl. nur die Diskussionen vor und nach dem 14.06.2021 bis zum Ende des Jahres. Dort wurden ebenfalls bereits Sollbruchstellen der damals alsbald neuen Fortschrittskoalition thematisiert, die am Ende den Bruch mit beschleunigt haben, wie auch begründet dargelegt wurde, dass es mit einer abzuschließenden neuen Gesetzgebung noch etwas länger dauern dürfte.
Alle Jahre wieder ...
https://forum.oeffentlicher-dienst.info/index.php/topic,114508.465.htmlPS. Danke für Deine Worte, Tom - und zum Glück bin auch ich ersetzbar, wenn es wohl auch noch etwas dauern wird, bis wir alle, die wir hier versuchen, das Thema voranzubringen, unsere Händ in den Schoß legen können. Es ist gut, dass es das Forum gibt und dass wir hier unsere ggf. unterschiedlichen Vorstellungen artikulieren und austauschen können... Wenn man liest, wie wir hier ab der Seite 1 gestartet sind (und zwar auch hier sogleich mit dem Aufruf zum Widerspruch), dann dürften wir in Anbetracht von mehr als 4,3 Millionen Aufrufen zumindest ein wenig Wirkung entfaltet haben. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen...