Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 640292 times)

Tarifgeist

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1935 am: 16.03.2025 13:45 »
Wenn ich mir überlege mit was ich grundsätzlich Leben könnte:

Laufzeit <= 24 Monate (mMn wichtig, da die kommenden Jahre extreme Unsicherheiten mitbringen könnten aufgrund der antizyklischen Politik in D.)

Meine Erwartung wäre es entsprechend auch, dass der Tarifvertrag zum 01.01.25 beginnt - wir müssen weg davon kommen Nullrunden als Standard zu etablieren!

2025: 3,3 % - kein Mindestbetrag. Ich persönlich halte absolut nichts von einer weiteren Stauchung der Tabelle, das hat nämlich schon lange nichts mehr mit Nachhaltigkeit zu tun. Ich weiß aber, dass es einen geben wird aufgrund der "Soziallomponente".

2026: 3,0 %

Ich finde in beiden Jahren muss eine 3 dastehen, alles andere ist unter Berücksichtigung der ursprünglichen Forderung einfach nicht gut verhandelt. Selbst das von mir beschriebene empfinde ich als kein wirkliches Upgrade. Normalerweise müsste man auch an die JSZ ran, damit man für obere EGs zumindest ein wenig attraktiver werden kann.

Und ja, mir ist klar das ich unter diesen Gesichtspunkten nur maßlos enttäuscht werden kann  :P
Von der 3,x habe ich mich schon verabschiedet. Wenn wir Glück haben bekommen wir bei zwei Jahren Laufzeit in Summe eine 5,x...

Wobei mir diese Betrachtung zu pauschal ist. Mit "wir" meinst du nämlich "ich".
Wenn die Angaben mit den relativ feststehenden Punkten von Susie so stimmt, wäre z.B. der Mindestbetrag von 150€ bei der ersten Erhöhung eine Steigerung von 4,3% in meiner Position. Dazu dann noch erhöhte Schichtzulage, eventuell erhöhte Zuschläge, die prozentual ohne konkrete Zahlen kaum abschätzbar sind.

Dann wäre ich ab 10/25 bei +4,3%, ab 07/26 nochmal 2% drauf + eben erhöhte Zulagen und Zuschläge. Das wäre auf jeden Fall okayisch bei einer Forderung von 8% im Volumen. Es fehlen dann aber immer noch die ganzen Punkte aus Meine-Zeit usw..
                               

Ja natürlich meine ich MICH...so wie jeder andere auch. Natürlich ist es wünschenswert, wenn Berufe wie Erzieher, Müllwerker und Pfleger profitieren, dann aber bitte nicht auf meinem Nacken!
Wenn die 10% bekommen und ich gleichzeitig 0% finde ich das selbstverständlich bescheiden, was ganz natürlich ist

regas

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1936 am: 16.03.2025 13:46 »
Ich glaube nicht, dass die Regierungsbildung bzw. die Koalitionsverhandlungen Einfluss auf den weiteren Verhandlungsverlauf haben, weil nicht der Bund auf der Bremse steht, sondern die VKA.

Es kann aber nicht sein, dass die VKA jedes Mal bessere Abschlüsse beim Bund "verhindert".

Glaub der Organisationsgrad im Bund ist zu Gering als das wir mit eigenen Verhandlungen besser abschneiden würden.

Glaube der Bund würde an der ein oder anderen Ecke sicherlich gern mehr bezahlen, wenn sie nicht von den Kommunen abhängig wären. Da gibt es einige Bundesbehörden, die durch die aktuellen Besoldungs- und Vergütungsgruppen nicht mehr als attraktive AG's wahrgenommen werden.

Bastel

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1937 am: 16.03.2025 13:53 »
Niemand interessiert den Organisationsgrad. Vor allem in den EGs die der Bund händeringend sucht.

HaraldNausH

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1938 am: 16.03.2025 13:53 »
Ist an den Gerüchten etwas dran, dass die Verhandlungspartner kurz vor einem Abschluss sind?

SusiE

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1939 am: 16.03.2025 13:55 »
Ich glaube nicht, dass die Regierungsbildung bzw. die Koalitionsverhandlungen Einfluss auf den weiteren Verhandlungsverlauf haben, weil nicht der Bund auf der Bremse steht, sondern die VKA.

Es kann aber nicht sein, dass die VKA jedes Mal bessere Abschlüsse beim Bund "verhindert".

Glaub der Organisationsgrad im Bund ist zu Gering als das wir mit eigenen Verhandlungen besser abschneiden würden.

Glaube der Bund würde an der ein oder anderen Ecke sicherlich gern mehr bezahlen, wenn sie nicht von den Kommunen abhängig wären. Da gibt es einige Bundesbehörden, die durch die aktuellen Besoldungs- und Vergütungsgruppen nicht mehr als attraktive AG's wahrgenommen werden.
Ja und gleichzeitig ist es der Bund, der immer mehr Aufgaben über die Länder nach unten drückt, ohne entsprechende finanzielle Mittel.

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1940 am: 16.03.2025 13:55 »

Wobei mir diese Betrachtung zu pauschal ist. Mit "wir" meinst du nämlich "ich".
Wenn die Angaben mit den relativ feststehenden Punkten von Susie so stimmt, wäre z.B. der Mindestbetrag von 150€ bei der ersten Erhöhung eine Steigerung von 4,3% in meiner Position. Dazu dann noch erhöhte Schichtzulage, eventuell erhöhte Zuschläge, die prozentual ohne konkrete Zahlen kaum abschätzbar sind.

Dann wäre ich ab 10/25 bei +4,3%, ab 07/26 nochmal 2% drauf + eben erhöhte Zulagen und Zuschläge. Das wäre auf jeden Fall okayisch bei einer Forderung von 8% im Volumen. Es fehlen dann aber immer noch die ganzen Punkte aus Meine-Zeit usw..
                               

Ja natürlich meine ich MICH...so wie jeder andere auch. Natürlich ist es wünschenswert, wenn Berufe wie Erzieher, Müllwerker und Pfleger profitieren, dann aber bitte nicht auf meinem Nacken!


Ist es nicht logisch, dass es dann "auf den Nacken" des anderen geht? Finde ich nämlich, gerade bei den geringen Prozenten.

schoenwars

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1941 am: 16.03.2025 13:56 »
Ist an den Gerüchten etwas dran, dass die Verhandlungspartner kurz vor einem Abschluss sind?
Quelle?

Abstandsgebot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1942 am: 16.03.2025 13:57 »
Ist an den Gerüchten etwas dran, dass die Verhandlungspartner kurz vor einem Abschluss sind?


Nachvollziehbar wäre es…99% des Personals über das man verhandelt sitzt zuhause im Garten in der Sonne und die Highperformer :D müssen seit Tagen im Hotelbett pennen und Nonsens verhandeln. Besser nach Hause und ab morgen schön Homeoffice, vorher natürlich Dienstsport…

SusiE

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1943 am: 16.03.2025 14:00 »
Ist an den Gerüchten etwas dran, dass die Verhandlungspartner kurz vor einem Abschluss sind?
NOCH ist keine Viko für heute angesetzt.

FollFosten

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1944 am: 16.03.2025 14:00 »
Wenn das AG-Angebot in Summe auf rund 5,6% auf 36 Monate hinausläuft, wird das Ergebnis nicht viel weiter weg sein. Verschiebung des Startes um ein oder zwei Monate nach vorne, ggf. Einmalzahlung und dann noch ein bisschen Nachkomma-Spiel. Ansonsten sind meine Erwartungen eher gering.

Was wir dagegen benötigen wäre:
 1. Auf keinen Fall einen Sockelbetrag
 2. JSZ auf 100% für alle EGs
 3. Arbeitszeit um eine Stunde pro Woche senken und jeder kann seine Arbeitszeit zwischen 36-40 Stunden frei wählen, bei vollem Lohnausgleich (Basis Tabellenlohn sind 38 Stunden)
 4. Laufzeit egal, wenn die Tariferhöhung passt!

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1945 am: 16.03.2025 14:01 »
Ist an den Gerüchten etwas dran, dass die Verhandlungspartner kurz vor einem Abschluss sind?
NOCH ist keine Viko für heute angesetzt.

Interessant. Wie viel Vorlauf gibt es da so? Wann wusstest du von der Konferenz gestern?

HorstTVöD

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« Antwort #1946 am: 16.03.2025 14:04 »
Ist an den Gerüchten etwas dran, dass die Verhandlungspartner kurz vor einem Abschluss sind?

Eine Kollegin von mir ist nah an den Verhandlungen und hat es mir auch gerade geschrieben! PK noch vor 16.00 Uhr intern in Planung!

SusiE

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1947 am: 16.03.2025 14:07 »
Die Einladung dazu kam schon am Donnerstag.
Es wurde aber gestern darauf hingewiesen, wir sollen unsere Mails im Blick behalten falls was neues kommt.
Die war für 18 Uhr angesetzt, die nach der 2.Runde für 19:30 Uhr.
Denke wenn bis 16 Uhr keine Einladung kommt, dann kommt heute nichts mehr und wir erfahren es vielleicht eher aus der Tagesschau heute.

Menschenfreund

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« Antwort #1948 am: 16.03.2025 14:10 »
Aus dem Whats App Kanal der VKA

📍 Hintergründe zu Tarifverhandlungen | Die verborgene Komplexität

Bei Medienberichten über Tarifverhandlungen liest ihr meist nur vereinfachte Schlagzeilen wie "8 Prozent mehr Gehalt gefordert" oder "drei zusätzliche freie Tage". Was dabei vollständig untergeht: Tarifverhandlungen sind hochkomplexe Prozesse mit hunderten Detailfragen!

In Wirklichkeit geht es um weit mehr als 20 verschiedene Einzelforderungen der Gewerkschaften, deren Auswirkungen auf die sehr heterogene kommunale Arbeitgeberlandschaft sorgfältig analysiert werden müssen. Unser Hauptgeschäftsführer Niklas Benrath betont: "Die Gesamtforderungen in Höhe von fast 15 Milliarden Euro sind angesichts der angespannten kommunalen Finanzen nicht umsetzbar. Hier braucht es ein insgesamt verkraftbares Lösungspaket."

Hier nur ein winziger Auszug aus dem umfangreichen Katalog an Detailfragen, mit denen sich unsere Verhandlungsteams auseinandersetzen müssen:

➡️ Welche Modelle zur Harmonisierung der gestaffelten Bemessungssätze bei der Jahressonderzahlung (aktuell: 84,51% in EG 1-8, 70,28% in EG 9a-12, 51,78% in EG 13-15) sind sinnvoll, um die Unterschiede bei der Jahressonderzahlung für Führungskräfte und Fachspezialisten in den mittleren und höheren Entgeltgruppen aufzuheben?

➡️ Durch welche Implementierungsstrategien könnte die Sicherung des bestehenden Arbeitszeitvolumens bei simultanem Angebot fakultativer Arbeitszeitflexibilisierung realisiert werden, und wie ließe sich ein Modell zur einzelfallbezogenen, beidseitig konsensualen Erhöhung der individuellen Wochenarbeitszeit auf bis zu 42 Stunden entwickeln, das sowohl tarifvertragliche als auch betriebliche Aspekte hinreichend berücksichtigt?

➡️ Welche kumulativen Auswirkungen würden die geforderten Erhöhungen der Zeitzuschläge und Zulagen auf die Kostenstrukturen und Dienstleistungsfähigkeit der kommunalen Arbeitgeber entfalten, und wie würden sich diese Effekte in besonders zulagenintensiven Sektoren wie beispielsweise den kommunalen Flughäfen (mit hohem Anteil an Wochenend-, Feiertags- und Nachtarbeit) sowie den kommunalen Krankenhäusern (mit aktueller Prognose negativer Jahresergebnisse bei 71% der Einrichtungen) manifestieren?

➡️ Wie könnte ein integrativer Lösungsansatz zur Arbeitszeitreduktion im Rettungsdienst konzipiert werden, der einerseits eine Entlastung der Beschäftigten durch eine Wochenarbeitszeitverkürzung realisiert und andererseits die betrieblich notwendige Implementation von 24-Stunden-Schichtmodellen ermöglicht, ohne die Funktionsfähigkeit der kommunalen Rettungsinfrastruktur zu kompromittieren?

Diese und hunderte weitere komplexe Fragestellungen verdeutlichen: Ein verantwortungsvoller Tarifabschluss erfordert weit mehr als nur Verhandlungen über Prozentzahlen. Die kommunalen Arbeitgeber müssen ein ausgewogenes Gesamtpaket entwickeln, das sowohl faire Arbeitsbedingungen für die 2,6 Millionen Beschäftigten sicherstellt als auch die Handlungsfähigkeit der Kommunen mit einer Gesamtverschuldung von knapp 160 Milliarden Euro wahrt.

Die VKA analysiert und bewertet diese Komplexität in eurer Vertretung. Wir halten euch über alle weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden!

venice89

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #1949 am: 16.03.2025 14:19 »
Ich glaube nicht, dass die Regierungsbildung bzw. die Koalitionsverhandlungen Einfluss auf den weiteren Verhandlungsverlauf haben, weil nicht der Bund auf der Bremse steht, sondern die VKA.

Es kann aber nicht sein, dass die VKA jedes Mal bessere Abschlüsse beim Bund "verhindert".

Glaub der Organisationsgrad im Bund ist zu Gering als das wir mit eigenen Verhandlungen besser abschneiden würden.

Glaube der Bund würde an der ein oder anderen Ecke sicherlich gern mehr bezahlen, wenn sie nicht von den Kommunen abhängig wären. Da gibt es einige Bundesbehörden, die durch die aktuellen Besoldungs- und Vergütungsgruppen nicht mehr als attraktive AG's wahrgenommen werden.

Ich sehe da dann aber auch keine Abhängigkeit.
Es gibt doch jetzt schon unterschiedliche Tabellen für VKA und BUND und auch die Entgeltordnung hat starke Unterschiede.